Johannes Manlius (Mannel Hans)
Geburtsort und –Jahr sind unbekannt. Mannel könnte aus Krain oder aus Württemberg stammen. Angeblich hat er das Handwerk in der berühmten Druckerei des Hans Ungnad von Sonnek in Urach und Tübingen erlernt. Er arbeitete in Tübingen Er stand Primus Truber, den Reformator der Slowenen, in Kontakt. Er eröffnete 1562 in Laibach eine Buchhandlung und betrieb eine Druckerei, in der er vor allem evangelische Schul- und Andachtsbücher in slowenischer Sprache druckte. Er wurde zu diesem Schritt vom Laibacher Prädikanten und Bibelübersetzer Georg Dalmatin angeregt. Die Druckerei wurde zunächst verboten, konnte aber dann nach Intervemtion einflussreicher Gönner doch verwirklicht werden. 1575 erschien sein erster Druck, ein von Dalmatin ins Slowenische übersetztes Werk. 1579 druckte er erstmals eine „Zeitung“ . Mit den Krainer Ständen verhandelte er über den Druck einer von Dalmatin ins Slowenische übersetzen Bibel.
1582 wurde er im Zuge der Gegenreformation des Landes verwiesen. Ein Empfehlungsschreiben nach Württemberg nutzte er aber nicht. Vermutlich hatte ihn der Grazer Superintendent Jeremias Homberger an den Batthyany – Hofprediger Stephan Beythe verwiesen. In der Folgezeit hielt er sich vor allem in Westungarn auf, wo er im Schutz evangelischer Grundherrn wirkte – unter den Batthyany in Güssing, den Zrinyi in Eberau und den Nadasdy in Deutschkreutz und Sarvar.
In Güssing druckte er zuerst Hombergers Werk Viola Martia. In Güssing war er drei Jahre lang tätig, Unter anderem druckte er als sein berühmtestes Buch „stirpium Nomenclator Pannonicus“ des Carolus Clusius. Er hielt sich kurz in Warasdin auf, wo er kroatischsprachige Werke druckte und ging dann auf Einladung Georg Zrinyis nach Eberau. Dort hielt er sich fünf Jahre lang auf.Es entstanden 14 Drucke religiösen Inhalts, aber auch andere Schriften in lateinischer, deutscher und ungarischer Sprache, Viele seiner Werke dürften der Verfolgung zum Opfer gefallen sein.
Ein besonders interessanter Druck ist die „Newe Zeitung ausz Vngern“, die erste „Zeitung auf heute burgenländischem Gebiet. Auf 5 Seiten berichtete die Flugschrift über den türkischen Pascha von Sziget, der am 9. August 1587 mit 5000 Mann 17 Dörfer verbrannte und zahlreiche Christen gefangen nahm. Auf dem Rückweg wurde er aber geschlagen. Der Autor des Berichtes war Erhard Pökhl, Sekretarius des Grafen Nikolaus Zrinyi.
Daten* vor 1562
Buchdrucker |
Neue Zeitung 1587
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