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  • 1374 Cahta
  • 1405 Kys Chaca
  • 1428 Chaytha
  • 1451 Schattendorf
  • 1540 Groß Schachtndorff
  • 1548 Horvaczky Nagy Csaytha
  • 1674 Czaita
  • 1773 Schaltendorf
  • 1863 Csajta, Schachendorf

Der Ortsname ist vermutlich slawischen Urspungs und vom Personennamen Cachota abzuleiten. Die Eindeutschung des Ortsnamens erfolgte noch vor 1200. Schachen weist auf ein Waldstück hin. Die Kroaten übernahmen den Ortsnamen in seiner ungarischen Form.

 

Mittelalter

Das Dorf wird erstmals 1374 urkundlich als Cahta erwähnt. 1540 hat Groß Schachtndorff 9 Sessionen und gehörte zur Herrschaft Rechnitz. Damals bestand wahrscheinlich auch schon die Siedlung Kiscsajta, die von ungarischen Kleinadeligen bewohnt wurde. Kleinschachendorf wurde 1674 zum letzten Mal genannt und 1697 als wüst erwähnt. 1405 wird in Schachendorf eine Mautstelle erwähnt.

 

Neuzeit

Während der  Türkenbelagerung von Güns 1532 wurde der Ort wahrscheinlich schwer betroffen. Bald nach 1540 begann die Einsiedlung von Kroaten. Im Urbar von 1548 wird das Dorf bereits als Horwacky Nagycsayta bezeichnet. 1576 lebten dort 48 Lehensbauern und 8 Söllner. Eine noch bedeutende deutsche Bevölkerungsgruppe wurde in der Folgezeit assimiliert. Die ungarische Kleinadelssiedlung bestand weiter. Noch 1599 kommen dort ausschließlich ungarische Familiennamen vor. 1697 hei0t es „est plebs Croatica“.

Unter den protestantischen Batthyany wurden auch in Schachendorf 1601 bis 1661 kalvinistische Prediger eingesetzt. Namentlich belegt ist in der Kalvinistischen Generalsynode in Szentlörincz 1618 ein Kötél Nikolaus. 1619 war er noch in Schachendorf, 1620 1626 Pfarrer in Körmend. In der Gegenreformation wurde das Dorf der seit 1654 bestehenden kroatisch – katholischen Pfarre Rechnitz angeschlossen.

 

Zeitgeschichte

Die Bevölkerung blieb überwiegend kroatisch. 1910 waren von 975 Einwohnern 755 Kroaten, 1923 von 1068 Einwohnern 837.

1881 erhielt Schachendorf ein königlich ungarisches Postamt.

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg machte die Gemeinden einen radikalen Strukturwandel durch. Die Bevölkerung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark angestiegen war, erreichte 1923 mit 1816 Einwohnern einen Höchststand. Dann begann ein starker Rückgang mit Auswanderung und Abwanderung. 1991 hatte die Gemeinde nur mehr 826 Einwohner. Seither stagniert sie um 750 Einwohner. Die Landwirtschaft hat stark an Bedeutung verloren. Es gibt nur mehr wenige Vollerwerbsbetriebe. Die meisten Einwohner arbeiten heute in Dienstleistungsberufen und müssen auspendeln.

Wichtigste Aufgabe nach dem Krieg war der Ausbau der Infrastruktur. Unter Bürgermeister Kozarits wurden die Gemeindestraßen in Stand gesetzt, das Schwimmbad saniert, die Schule renoviert und ein Gemeindeamtshaus errichtet. Unter Bürgermeister Josef Jugovits wurden Gemeindestraßen und Güterwege weiter ausgebaut, der Bau der Ortswasserleitung und der Kanalisation begonnen. Nach der Gemeindezusammenlegung wurden diese auf die Ortsteile erweitert und eine Kläranlage gebaut. In Schachendorf und Dürnbach wurde die Kommassierung durchgeführt, der Ortsbach reguliert und neue Bauplätze angelegt. Feuerwehrhäuser wurden in Schachendorf und Schandorf gebaut. Unter Bürgermeister Resetar wurde die Ortskanalisation ausgebaut und ein neues Feuerwehrhaus in Dürnbach gebaut.

1971 wurde Schachendorf mit Schandorf und Dürnbach zur Gemeinde Schachendorf zusammengeschlossen. 1996 trennte sich Schandorf ab.

1976 wurde der Granzübergang Schachendorf – Bucsu eröffnet.

 

Politische Entwicklung

Die ersten Bürgermeister stellte die Christlichsoziale Partei mit Josef Omischl (1921-1927) und Josef Resetar (1927-1934). Im Ständestaat wurde Stefan Jugovits eingesetzt, in der Zeit des Nationalsozialismus Johann Wolf, der in Frankreich fiel, und Vinzenz Varga.

In der Nachkriegszeit wurde Stefan Jugovits (1945-1950) von der ÖVP wieder mit Zustimmung der Besatzungsmacht wieder Bürgermeister.Es folgten Kozarits Josef (1950 – 1962) von der SPÖ und dann für lange Zeit 1962 – 1989 Josef Jugovits. Ab 190 war Adalbert Resetar Bürgermeister. 2017 legte er die Bürgermeisterfunktion zurück. Resetar war ab 1992 ÖVP- Bauernbundobmann des Bezirkes Oberwart, ab 1995 Landeso0bmann-Stellvertreter des Bauernbundes, ab 1990 zweiter Präsident der Landwirtschaftskammer. Von 1996 bis 2004 war er auch Landtagsabgeordneter. Nach der Bestellung seiner Frau Michaela zur Landesrätin schied er aus dem Lantag aus. Ab 2017 war Stefan Takacs von der ÖVP Bürgermeister, legte sein Amt aber aus gesundheitlichen Gründen zurück. Nachfolger wurde 2018 Robert Marlovits.

 

Kirche und Schule

Im Mittelalter war Schachendorf eine Filiale der um 1300 errichteten Pfarre Rechnitz. Erst 1939 wurde eine Lokalseelsorgestelle eingerichtet und 1947 wurde das Dorf eine selbständige Pfarre. Die Kirche wurde zwischen 1818 und 1834 als Filialkirche erbaut.

1852 wurde die alte, strohgedeckte Schule durch ein neues Klassenzimmer mit Lehrerwohnung ersetzt. Nach dem Zusammenschluss der Ortsteile wurde die zweiklassige Volksschule in Schachendorf geschlossen und abgerissen. Die Kinder besuchten die Volksschule in Dürnbach

 

Dürnbach

  • 1244 Inched
  • 1273 Inceed
  • 1451 Duerenpach
  • 1479 Inczeeth alio nomine Dewrbach
  • 1674 Inczed
  • 1757 Vinczed, Inczed
  • 1773 Dirnbach, Inczéd
  • 1856 Dürnbach
  • 1971 Zusammenschluss mit Schachendorf

Der Ortsname wird plausibel mit dem 860 genannten Ort „ad siccam Sabariam“ in Verbindung gebracht. Der ungarische Ortsname Incéd könnte von Unzato, dem Sohn des Slawenfürsten Pribina im 9. Jahrhundert herstammen.

1244 erstmals als Inches erwähnt. Der Ort gehörte den Csem, das in Schandorf seinen Sitz hatte. Nach dem Urbar von 1540 hatte das Dorf zur Hälfte deutsche und zur Hälfte ungarische Einwohner. Bald darauf kam es zur Einsiedlung von Kroaten. Nach dem Urbar von 1548 lebten in Dürnbach Deutsche, Kroaten und Ungarn. Im Urbar der Herrschaft Rechnitz werden zwei Ortsteile „auf der ungarischen Seite“ und auf der „krovothischen Seite“ erwähnt. 1686 wird die ungarische Seite als „deutsche Seite“ bezeichnet. Später war die Bevölkerung kroatisiert. 1910 bekannten sich 755 von 835 Einwohnern zur kroatischen Volksgruppe, 1923 717 von 748 Einwohnern. 1697 gilt Dürnbach als rein kroatisch. 1618 gab es auch in Dürnbach einen kalvinistischen Prediger.

1945 kam es zu mehrtägigen schweren Kämpfen um das Dorf, mit Opfern auch in der Zivilbevölkerung, Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, die Kirche schwer beschädigt. Es folgten nach der Besetzung durch die Rote Armee Plünderungen und Übergriffe auf die Bevcölkerung

Um 1300 war Dürnbach eine Filiale von Rechnitz, später von Hodis- 1698 wurde der Pfarrsitz von Neuhodis nach Dürnbach verlegt. Die Kirche Peter und Paul wurde gemeinsam mit Zuberbach auf dem Hügel zwischen beiden Dörfern 1783 gebaut, 1962 generalrenoviert.

source: wikipedia
ortslage

 

Quellen

  • Schimentschek Bruno: Aus Dürnbachs Vergangenheit. Burgenländische Heimatblätter 57, 1995