Im Jahre 1975 gab es in Pilgersdorf eine archäologische Sensation. Unter dem ehemaligen Schulhügel wurden durch Ausgrabungen des Burgenländischen Landesmuseums ein Bau aus der Karolingerzeit freigelegt.
Es konnten die Grundrisse zweier übereinander liegender Kirchen erschlossen werden, beide mit den überaus bemerkenswerten Ausmaßen von etwa 12 mal 30 Meter! Die ältere Kirche erwies sich als karolingerzeitlich. Sie kann als jene ecclesia Minigonis gesehen werden, die der Priester Dominikus auf Grund einer Schenkungsurkunde Ludwigs des Deutschen am 15. 9. 844 zu errichten begann. 860 wurde diese Kirche dem Bistum Salzburg bestätigt. Die Kirche lag an der Grenze der Bistümer Salzburg und Passau (Donau - Raab - Rabnitz - Spratzbach - Spratzquellen).
Diese Kirche wurde vermutlich von den Ungarn zerstört und die Bezeichnung Brunnaron für den Ort verschwand. Erhalten blieben allerdings die Flußnamen, was auf eine gewisse Siedlungskontinuität schließen lässt. Später, im Zuge der zweiten deutschen Kolonisation, wurde von Pylgrim das Dorf Pilgersdorf angelegt (1225 erstmals erwähnt). Über der ersten Kirche entstand der zweite, romanische Kirchenbau.