Michael (Miho) Nakovich
Miho Nakovich wirkte bis 1874 als Kantorlehrer in Zagersdorf, dann in Kohlnhof. Vorübergehend war er auch in Sigleß tätig, eine Zwischenstation in seinem Leben. Franz Probst meint aber, dass "gerade das nationale Nebeneinander in dieser Gemeinde, dieses stete Ringen der Kroaten um ihr Bestehen und ihren Untergang" ihn zum Bekenntnis zum bewussten Kroatentum geführt haben könnte, das sein ganzes Lebenswerk prägte. Nakovich gründete eine sehr aktive Lehrerarbeitsgemeinschaft. Diese war bemüht, alle Bedürfnisse der Schulen, des öffentlichen Lebens und zum Teil auch des kirchlichen Lebens an kroatischen Druckwerken abzudecken. In einem Aufruf forderte er die Einigkeit der Kroaten und die Einheit ihrer Sprache (Probst, In Sigleß, S.253 f.). Er hat die burgenländischen Kroaten an großräumige Entwicklungen, an den Ilyrismus Ljudovit Gaj's angeschlossen. (F. Probst).
Nakovich verfasste Schulbücher, eine Grammatik und Liederbücher, darunter eine Volksliedersammlung, die 1876 in Ungarisch - Altenburg erschien, leider aber nur die Texte und nicht das Notenmaterial enthielt. Auch ein "Kirchliches Liederbuch" gab er heraus. Das Orgelbuch für Kantoren ("Das christlich - katholische Kirchenliederbuch"), das er zusammen mit Martin Borenich (1859 - 1939) verfasste, wurde 1901 in Raab gedruckt. Es enthielt 250 Kirchenlieder. Nakovich erlebte die Veröffentlichung nicht mehr.
Daten* 1840 in Großwarasdorf
Kantorlehrer
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