Mittelalter
1156 wurde der Besitz Sarud durch Geza II. den Rittern Gottfried und Albrecht verliehen. Der Lutzmannsburger Gespan Ivanka erhob Anspruch an den Ort, wurde jedoch abgewiesen.König Stephan III. bestätigte 1262 die Schenkung an die Nachkommen der beiden Ritter, an Franko und Stephan aus der Familie Gös (Gews, Gheus, Geus).
Frankenau wurde also wie das benachbarte Lutzmannsburg erstmals 1156 urkundlich erwähnt. König Geza II. verlieh den als Gäste ins Land gerufenen Rittern Gottfried und Albrecht verschiedene Besitzungen, darunter im Komitat Ödenburg Lutzmannsburg, Kroatisch-Geresdorf und Frankenau: "et terram ville Soproniensis ibi prope positam iuxta Rabazan sursum que Sarud vocatur tali tarnen tenore". Nach Gezas Tod trat Gespan Ivanka von Lutzmannsburg mit Ansprüchen auf das oben genannte Gebiet auf, wurde aber von König Stephan III. abgewiesen. Er bestätigte den beiden Rittern die Schenkung Gezas.
1262 kam es zu einer Güterteilung zwischen zwischen Graf Franko und seinem Neffen Stephan. Geresdorf und Frankenau fielen an Graf Franko, Breitenbrunn und Spanfurt (Ambus) an Stephan, der übrige Besitz blieb gemeinsam: "villa Francaun cum silvis et aliis attinenciis, in qua comes Franco residerat, cum domibus et edificiis suis cessit eidem comiti Franconi".
Zwischen 1235 und 1270 dürfte auch ein gewisser Bartholomäus Besitzungen in Frankenau gehabt haben, denn in dieser Zeit bestätigt König Bela IV. dem Bartholomäus, Sohn des Isaak, seine Besitzungen unter anderem im Komitat Ödenburg, in Drassmarkt, in Lutzmannsburg und in Frankenau. 1286 übergab Graf Frank von Lutzmannsburg mit Zustimmung seiner Kinder und Verwandten die so genannte halbe "Grafenwiese" bei Frankenau als Schenkungsgut an das Kloster Marienberg.
Nach Belitzky gehörte im Jahr 1334 Frankenau (Sarud) den Kanizsai. 1335 wiesen die Söhne des Gös, die Adeligen von Sár, anlässlich einer Generalversammlung der Adeligen des Komitates Ödenburg, dem Palatin Drugeth ihre Donationsbriefe über Sár, Luehman und Sarud (Frankenau) vor und beklagen sich, dass der Güssinger Iwan die Dörfer Gerolth (Geresdorf) und Lutzmannsburg, welche ihre Ahnen von den Königen Geza und Stefan erhalten hatten, mit Gewalt an sich gebracht hätte. Der Vizegespan von Ödenburg, Johann Touth, behauptet hingegen, dass die zwei Dörfer zur königlichen Burg Güns gehörten und sie Iwan mit Wissen des Königs eingenommen habe. Die Güssinger hatten also nur die zwei Dörfer Gerolth und Lutzmannsburg okkupiert, nicht aber Frankenau. 1336 gab Nikolaus, der Sohn des Frank von Franko, vor dem Kapitel von Raab einen Teil des an der Rabnitz gelegenen Besitzes in Franko (Sarud), der seinem verstorbenen Bruder gehört hatte, dem Sohn des Janos Csornai, Beled, in Pfand. 1330 delegiert das Kapitel von Eisenburg Michael, den Sohn des Gös, in den Besitz von Sarud oder Franko einzusetzen: "quod magister Michael filius Gews de Sarus, ...tertiam partem cuisdam possessiones Sarud vocate que et alio nomine Franko vocaretur". Die Familie der Frankenauer oder Gös blieb auch weiterhin im Besitz von Frankenau.
1325 werden Nikolaus, der Sohn des Geus, und seine Brüder Strphan, Michael und Johann erwähnt. Von Geus oder Gös ict nichts weiter bekannt. Man weiß nur, dass er ein Nachkomme von Gottfried und Albrecht war, entweder vom Frankenauer oder Breitenbrunner Zweig. Möglich wäre auch eine selbständige Linie Sár im Eisenburger Komitat. 1332 verlangten Michael und Johann, die Söhne des Gös von Sár, eine Grenzbeschreibung ihres Besitzes Ombus im Komitat Ödenburg. Dagegen protestierte der Abt von Klostermarienberg. 1335 erhielten sie die Bestätigung ihrer Schenkungsurkunde über ihr Eigentum. Der Prozess gegen den Abt von Klostermarienberg endete 1339 zugunsten der Herren von Sár.
1351 kam es zu einer Besitzteilung. Vor dem Kapitel von Eisenburg teilten Johann, Sohn des Franko Gös und Nikolaus, der Sohn des Frank, ihre Besitzungen Franko, Gyiroth, Sar und Ambus: "Johannes filius Geus in reaquiscionem possessionem Frankhlou et Gyrolth vocatarum ac ali-arum possessionariarum porcionum eiusdem Nichii expendisset". 1390 lassen Michaels Sohn Anton und Johannes, Sohn Benedicts von Franko, die Urkunde von 1351 umschreiben.
Im 13. Und 14. Jahrhundert wird der Ort wiederholt mit der Doppelnennung Sarus-Franco erwähnt. 1339 kam es zu einem erbitterten Streit zwischen den Osl von Höflein und den Frankenauern um ein Drittel des Dorfes Frankenau. Ein Knecht wurde erschlagen. Ein Zweikampf zwischen Vertretern der beiden Familien sollte den Streit entscheiden. Dieser wurde aber dann doch vermieden und ein finanzieller Ausgleich gefunden. Frankenau blieb bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts im Besitz der Gös, wurde dann aber durch den Burghauptmann Mitterndorfer gewaltsam der Herrschaft Güns angeschlossen. Die mittelalterliche Wüstung Engelsdorf (Eyned) östlich von Frankenau wurde angeschlossen.
1392 war Frankenau noch kein Bestandteil der Herrschaft Güns. Noch 1412 finden wir die Familie Gös im Besitz von Frankenau. In diesem Jahr kam Anton, der Sohn Michaels, genannt Gews von Gewsfalwa, erneut mit dem Abt von Klostermarienberg in einen Konflikt wegen dessen Besitzansprüche auf Franko (Sarud, Frankenau). Die Breitenbrunner Linie trat ihre Besitzansprüche an die Mattersdorf - Forchtensteiner ab. 1332 starb mit Stefan III. die Breitenbrunner Linie aus.Nikolaus, der Sohn Franks II. von Frankenau, trat seine Rechte ab, ebenso die Söhne des Gös von Sár.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts scheint die Familie zumindest in der männlichen Linie ausgestorben zu sein, denn 1475 schenkt König Matthias Corvinus die Güter des ohne männlichen Erben verstorbenen Benedikt von Gewsefalwa, Gewsefalwa und Heghfalwa im Eisenburger, Franko und Lazwan (Locsmand, Lutzmannsburg?) im Ödenburger und Mixefalwa im Zalaer Komitat seinem Höfling Thomas Kis von Lak und dessen Verwandten. Kurz darauf schenkte König Matthias Gösfalva, Hegyfalva, Frankló, Gyrot und einen Teil des im Eisenburger Komitat gelegenen Lak, alle Besitzungen des verstorbenen Benedict von Gösvalva, seinem Gardisten Ladislaus von Egervär (aus dem Geschlecht Geregye) und beauftragt das Eisenburger Kapitel, ihn in die genannten Güter einzuführen.
Dagegen erhoben 1476 Benedicts weibliche Nachkommen Einspruch. Dies waren Johann Zambo von Mezölak im Namen seiner Gattin Helene, sowie im Namen deren Schwester, der ledigen Ursula (beide Töchter Benedicts) und Helene, die Schwester Benedicts, Gattin Gregors von Vicza (aus dem Geschlecht Osl) und deren Sohn Stephan. 1481 beendet Palatin Michael Ország de Guth den Prozess, indem er Franko und Gyirot Ladislaus von Egervár, dem Ban von Dalmatien, Kroatien und Slavonien, zuteilt und den Konvent der Weissenburger Kreuzherrn aufforderte, in seine Besitzungen einzuführen. 1481 kam es zu einer Einigung zwischen Ladislaus von Egervár und Benedicts Erben (Ursula ist bereits die Gattin Ludwig Zambos von Mezölak). Benedicts Erben erhielten zwei Weingärten im Gösfaer Gebirge.
Unklar ist, wie Frankenau als Urbarialort zur Herrschaft Güns gekommen ist. Im "Mitterndorfer Urbar" von 1451 ist es zwar verzeichnet, allerdings mit der Anmerkung, "das dorf gehört nicht zu Güns, wan der Mitterndorffer hat das darzue gewunnen und genöt".
Dann sind aber alle dienstbaren Lehen und deren Abgaben und Leistungen verzeichnet. Im Urbar von 1554 und dann 1569, im Urbar der niederösterreichischen Kammer, scheint Frankenau bereits als fester Bestandteil der Herrschaft Güns auf.
Vor allem 1532 dürfte der Ort während der Belagerung vom Güns durch Tataren und Türken schwer gelitten haben. Der Ort wurde mit Kroaten aufgesiedelt. Im Urbar der Herrschaft Güns aus dem Jahr 1569 werden 39 Sessionalisten angeführt, darunter haben 19 einen deutschen Familiennamen. Unter den 12 Hofstättlern tragen 10 einen deutschen Namen. Der östlich des Baches und der Pfarrkirche gelegene Teil des Ortes wird im Volksmund "Nimski kraj", also "deutsher Teil" genannt. Auch die Hofnamen sind dort alle deutsch.
Neuzeit
1529/32 wurde das Dorf von den Türken zerstört. Der Günser Grundherr Niklas Jurischitz siedelte nach 1532 Kroaten an. Die deutsche Restbevölkerung blieb im „Nimski kray“ (=deutsches Trumm) in der Ortsmitte und wurde vollständig kroatisiert. 1569 gab es in Frankenau 14 ganze, 22 halbe und 3 Viertellehen.
1647 war Graf Dionysius Széchy Grundherr. Ab 1676 gehörte das Dorf mit der Herrschaft Güns den Esterhazy. Der esterhazysche Meierhof stand in Strebersdorf. Ab 1812 entstand nordwestlich des alten Ortskernes ein neuer Ortsteil Burgau (Brkava). 1910 gab es 137 Häuser mit und 24 ohne Grund.
Zeitgeschichte
Wichtigste Aufgaben der Nachkriegszeit waren in allen vier Ortsteilen nach Beseitigung der Kriegsschäden die Instandsetzung der Gemeindestraßen und Feldwege, die Wasserversorgung und Kanalisation und der Bau eines Amtshauses in Frankenau 1972/73 . In den Ortsteilen wurden Leichenhallen und Feuerwehrhäuser errichtet.
Bevölkerungsentwicklung:
1869 hatten die vier Ortsteile zusammen 2403 Einwohner.Bis 1910 stieg die Einwohnerzahl trotz beginnender Ab- und Auswanderung auf 2683. Seither ist die Einwohnerzahl in einem ständigen Rückgang begriffen. 2022 hatte die Großgemeinde 1057 Einwohner.
Politische Entwicklung
In der Zwischenkriegszeit dominierte in Frankenau unter den Bürgermeistern Franz Mersich, Anton Kröpfl und Franz Blazovich die Christlichsoziale Partei. Blazovich wurde auch von der Veterländischen Front nominiert. Ähnlich war die Entwicklung in Unterpullendorf. Dort war Johann Mersich von 1936 bis 1944 Bürgermeister. Da er einen starken Rückhalt in der Bevölkerung hatte blieb er auch in der Zeit des Ständestaates und sogar in der Zeit des Nationalsozialismus bis 1944 Bürgermeister. 1950 wurde er wieder mit einer ÖVP-nahen Liste mit absoluter Mehrheit gewählt.
Die Gemeindepolitik wurde über lange Zeit von der ÖVP dominiert, ab 1979 unter Bürgermeister Demeter Kanz.1997 erhielt die ÖVP 13, die SPÖ 5 und die FPÖ 1 Mandat. 2002 stand es 11 : 6 , die Grünen bekamen 2 Mandate. 2007 und 2012 stand es 10 : 8 : 1 ´, 2017 12: 6 : 1 im Gemeinderat. 2007 bis 2017 war Anton Blazovi´ch Bürgermeister, 2017 bis 2022 Angelika Mileder. 2022 erlangte die ÖVP 8, die SPÖ 7 Mandate, die Liste MIT 2 und die FBL 2 Mandate. Bürgermeister wurde mit 50,6 % der Stimmen Paul Fertcsak von der SPÖ.
Kirche und Schule
Frankenau war im Mittelalter, um 1400, eine selbständige Pfarre. 1647 wird anlässlich einer Visitation die Kirche in der Mitte des Ortes erwähnt. Eine Kirche wurde 1777 errichtet, 1875 wurde die heutige Kirche gebaut unmd 1877 geweiht. 1991 fand die letzte Generalsanierung statt.