Thomas Franz
Der Sohn eines Jennersdorfer Lederhändlers besuchte das Gymnasium in St. Gotthard. Thomas wurde 1893 in Steinamanger zum Priester geweiht. 1893 bis 1896 war er Kaplan in Königsdorf, 1896 bis 1905 Administrator, danach bis zu seinem Tod Pfarrer in St. Michael. Schon als Kaplan war er eifrig in der christlichsozialen Bewegung tätig. Er wurde als Abgeordneter des Güssinger Bezirkes der Deutsch - christlichen Wirtschaftspartei in das Budapester Parlament gewählt. Im November 1920 trat er zusammen mit anderen westungarischen Abgeordneten aus der Regierungspartei aus. Im Anschlusskampf setzte er sich vehement als Redner bei verschiedenen Versammlungen für den Verbleib Deutsch Westungarns bei Ungarn ein. Sein Plan war, das Burgenland zu einem Komitat im Rahmen Ungarns und zu einer eigenen Diözese Ödenburg zu machen.
Als die Freischärler am 4. Oktober 1921 den "selbständigen Staat" Lajtabánság ausriefen ernannte ihn Bischof Graf Mikes von Steinamanger zu seinem Generalvikar mit außerordentlichen Vollmachten für dieses neue Gebilde. Trotz seiner proungarischen Einstellung floh er vor den Freischärlern in die Steiermark. In Ungarn wurde er als "Hochverräter" bezeichnet. Erst im Februar 1922 übernahm Mikes selbst wieder die Kontrolle über die südburgenländischen Teile seiner Diözese.
Daten* 27.12.1870 in Jennersdorf
Pfarrer von St. Michael
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