Graf Ladislaus Esterházy
Ladislaus folgte seinem Vater Graf Nikolaus 1645 als Oberhaupt der Forchtensteiner Linie der Esterházy und Majoratsherr, da sein älterer Bruder Stephan bereits 1641 verstorben war. Ladislaus war der zweitälteste Sohn des Nikolaus Esterházy aus dessen zweiter Ehe mit Christine Nyary. Er wuchs auf den westungarischen Gütern der Familie und in Wien auf und musste schon früh Verantwortung in der Verwaltung der Güter, nach dem Tod des Vaters auch die Vormundschaft über die jüngeren Geschwisterübernehmen. In seiner Majoratszeit fällt die endgültige Erwerbung der Herrschaft Eisenstadt im Jahre 1649, die sein Vater schon seit 1622 als Pfandbesitz inne hatte. Er musste dabei Ansprüche seines Schwagers Franz Nadasdy auf die Herrschaft Eisenstadt abzuwehren. Die Stadt Eisenstadt freilich wurde als Königliche Freistadt aus der Herrschaft gelöst. Reformen, die schon in der Zeit seines Vaters begonnen hatten und die zu einer effizienteren Verwaltung des riesigen Güterkomplexes beitrugen, führte er weiter, etwa durch Abschluss von Kontrakten mit einzelnen Gemeinden.
1645 wurde der junge Ladislaus als Nachfolger seines Vaters Obergespan des Komitates Ödenburg. Bei der Krönung Ferdinands III. 1647 zum König von Ungarn wurde er zum Ritter des Goldenen Sporns geschlagen und ein Jahr später zum Königlichen Kämmerer und Oberkapitän von Pápa ernannt. Ladislaus war mit Maria Eleonora Batthyány, der Tochter Adam Batthyánys, verheiratet. Er war am Kampf gegen die Türken beteiligt, etwa am Streifzug gegen Segesd bei Nagykanizsa. Am 26. August 1652 fiel Graf Ladislaus im Alter von nur 26 Jahren gemeinsam mit drei seiner Vettern Thomas, Kaspar und Franz in der Schlacht bei Vezekény gegen die Türken. Er wurde in der Jesuitenkirche von Tyrnau begraben. Er hinterließ keine Nachkommen, so dass sein Bruder Paul der neue Majoratsherr und der erste Fürst der Familie Esterhazy wurde.
Daten* 31.12.1626
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