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Schon im Jahre 1887 begann der Ödenburger Realschulprofessor Ludwig Bella mit der Erforschung der etwa 200 Grabhügel am Burgstall von Ödenburg. Der Burgstall ist 483 m hoch und liegt am Nordrand des Ödenburger Gebirges, südwestlich der Stadt bei der Ortschaft Wandorf, die heute als Kertvaros ein Vorort von Ödenburg ist. Die Funde waren so sensationell, dass man bald viele der Grabhügel öffnete. Daran waren auch die beiden Wiener Gelehrten Moritz Hoernes und Rudolf Hoernes beteiligt, die dem von ihrem Onkel Eduard Sueß gegründeten "Marzer Kreis" angehörten. Die Mutter von Eduard Sueß stammte aus Marz und die Familie hatte dort ein Landhaus, das bis heute besteht. Dieses Haus war ein frühes Zentrum der Gelehrsamkeit im westungarisch - burgenländischem Raum. Die Ausgrabungen wurden vom Wiener Naturhistorischen Museum mitfinanziert. Dort befindet sich bis heute ein beträchtlicher Teil der Ödenburger Funde. Bis heute sind die Forschungen am Ödenburger Burgstall nicht abgeschlossen.

Die Wehranlage und das Gräberfeld am Burgstall gehören zu den größten und bedeutendsten derartigen Anlagen in ganz Europa. Am Burgstall lag der Stammes- und Verwaltungsmittelpunkt und wohl auch das religiöse Zentrum für ein Gebiet, das im Westen bis Mattersburg und Pöttsching, im Norden bis Krensdorf, Siegendorf und Rust reichte.

Die gesamte Anlage umfasst etwa 48 ha, sie ist 1260 m lang und 540 m breit. Sie war mit einem Doppelwall umgeben, wobei der innere, höhere Wall mit Bruchsteinen verkleidet war.Zwischen den beiden Wällen lag ein Spitzgraben. Ein schmaler Weg führte durch eine gut zu verteidigende Torgasse zum Haupttor. In der La Tène Zeit wurde die Anlage vermutlich verkleinert, aber durch weitere Bastionen und Wälle geschützt. Einem weiteren Tor im Südwesten sind zwei parallel verlaufende Wälle vorgelagert, die zu einer Quelle im "Teufelsgraben" führen. In späterer Zeit wurde ein bogenförmiger Vorwall hinzugefügt und in der La Téne - Zeit nochmals erweitert. Vor den Toren der Anlage liegen etwa 2oo Grabhügel, von denen viele schon geöffnet und erforscht wurden. Die meisten dieser Grabhügel sind 1 bis 7 m hoch und haben einen Durchmesser von 5-10 m. Der größte unter ihnen, der so genannte Königshügel, hat einenDurchmesser von etwa 35 m. In kürzester Entfernung vom Burgstall liegen mindestens drei weitere befestigte hallstattzeitliche Siedlungen.

 

 

 

 

 

 
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