Die Vorgeschichte des Anschlussgedankens in Österreich beginnt erst 1906. Zuvor hatte man von Wien oder Graz aus nur vereinzelt die Deutschen Westungarns als Volksgruppe zur Kenntnis genommen. 1899 etwa hatte der Alldeutsche Sprach- und Schriftverein ein Flugblatt an die ungarländisch - deutschen Bauern verfasst und sie aufgefordert, für die Erhaltung ihrer deutschen Dorf- und Familiennamen zu sorgen. Obwohl dieses Flugblatt die Menschen Westungarns auch aufforderte, "gute ungarische Staatsbürger zu bleiben, fiel es der Zensur zum Opfer. Etwas mehr Wirkung zeigte ein Artikel im Jahre 1905 im Alldeutschen Tagblatt, der - für den Fall einer Neuordnung der Monarchie - den Anschluss Deutschwestungarns an Österreich forderte. Selbst im Reichsrat wurde die Angelegenheit diskutiert.
Am 17. Juni 1906 erschien dann im Alldeutschen Tagblatt ein Artikel, der Folgen haben sollte: Der Wiener Lehrer Joseph Patry wies unter dem Titel "Westungarn zu Deutschösterreich" auf den zunehmenden Magyarisierungsdruck und auf die allmähliche Ausschaltung der Deutschen aus ihrer wirtschaftlich und kulturell führenden Rolle hin. Patry forderte den Anschluss Westungarns bis zur Raab, auch mit der Begründung, dass dadurch die Lebensmittelversorgung Wiens gesichert werden könnte - ein Argument, das auch später immer wieder auftauchte und eine verhängnisvolle Rolle spielen sollte. Auch einen eigenen Namen hatte Patry schon für Deutschwestungarn: Heinzenland. Diese Bezeichnung wurde in den folgenden Jahren noch oft verwendet, bis sich "Vierburgenland" und schließlich "Burgenland" durchsetzte.
Die Aufregung über diesen Zeitungsartikel war in Budapest groß. Es gab heftige Proteste, die aber bewirkten, dass man sich in der westlichen Reichshälfte dieses Problems immer mehr bewusst wurde. Schon im Mai 1907, zur selben Zeit also, als sich auch in Westungarn die Deutschen zu organisieren begannen, wurde in Wien der "Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn" gegründet. In diesem Verein dominierten zunächst die in Wien lebenden Siebenbürger Sachsen und Donauschwaben. Der Verein gründete Ortsgruppen in Graz, in Wr. Neustadt, Ebenfurt, Fürstenfeld, aber auch in Halle/Saale, Leipzig, Hannover und in Chicago.
Der Mönchhofer Thomas Polz gründete schließlich im Rahmen dieses Vereins eine eigene Gruppe, die sich "Deutsche Landsleute aus Ungarn" nannte. Ihr gehörten vor allem Westungarn, die in Wien lebten, an. Die Zahl der Mitglieder war bescheiden, 1914 waren es erst 55. Der Verein veranstaltete Heimatabende und Vorträge, wobei unter anderen auch Edmund Steinacker, der Führer des ungarländischen Deutschtums, und der Dichter Adam Müller- Guttenbrunn, der ebenfalls donauschwäbischer Herkunft war, sprachen. Erst während des Anschlusskampfes traten den "Deutschen Landsleuten" 600 Personen bei. Polz verzichtete auf die Obmannstelle und trat sie am 28.März 1919 an den Gymnasialprofessor Dr. Alfred Walheim ab. Damit übernahm eine äußerst gebildete und dynamische, schreib- und redegewandte Persönlichkeit die Leitung. Erst jetzt wurden die "Deutschen Landsleute" zu einer Organisation, die viel zum Anschluss des Burgenlandes an Österreich beitrug. Zusammen mit anderen, etwa dem Heimatdichter Joseph Reichl, erkannte Walheim, dass mit dem Zerfall der Donaumonarchie sich für Deutschwestungarn eine große Chance bot. Um diese Chance zu nutzen war Walheim rastlos tätig. In drei Jahren schrieb er etwa 250 Zeitungsartikel und auch größere Publikationen, hielt unzählige Reden und organisierte zahlreiche Versammlungen. Walheim gründete sofort ein "Aktionskomitee für die Befreiung Westungarns" - gerade rechtzeitig, denn es begann nun die entscheidende Phase in der Auseinandersetzung um Westungarn. Zugleich begannen die "Deutschen Landsleute" sich vom "Verein zur Erhaltung des Deutschtums..." abzusetzen, denn dieser trat für einen Verbleib aller Deutschen bei Ungarn ein, um das Deutschtum nicht zu schwächen. Walheim wirkte aber auch mäßigend gegenüber jenen, die einen Aufstand in Westungarn organisieren wollten, wie etwa Staatsrat Neunteufel. Walheim wusste, dass die Bevölkerung zu wenig vorbereitet und wohl auch noch nicht bereit war.
Das Wirken Walheims war umso wichtiger, als im März und April 1918 die Stimmung in Wien alles andere als günstig war. Damals trafen in Wien zahlreiche Magyaren ein, auf der Flucht vor der Räteregierung Bela Kuns. Vor allem adelige Offiziere traten heftig für die "Integrität" Ungarns ein und fanden bei ihren österreichischen Standesgenossen, zum Teil auch bei den Behörden, rege Unterstützung. Walheim und sein Komitee aber "bearbeiteten" die Botschaften der Siegermächte, legten Beweise für den Anschlusswillen der Burgenländer vor, sammelten Unterschriften, verfassten Denkschriften. Ein Argument spielte dabei immer wieder die Hauptrolle: Das von Präsident Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker. So bereiteten Walheim und die "Deutschen Landsleute" die für das Burgenland günstige Entscheidung der Pariser Konferenz vor.