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  • 1570 Czazarfalwa
  • 1640 Kayserstorff,
  • 1647 Calisdorff
  • 1740 Kaysersdorff, Császár
  • 1773 Kaszerstorff, Csaszarfalu, Kalistroff
  • 1785 Kaisersdorf
  • 1882 Császárfalva, Kaisersdorf
  • 1907 Császárfalu

1971 wurden Kaisersorf und Weingraben zur Gemeinde Kaisersdorf zusammen geschlossen, 1991 aber wieder getrennt.

Kaisersdorf ist eine kroatische Neugründung des 16. Jahrhunderts. Das Dorf wurde um 1565 vom damaligen Inhaber der Herrschaft Landsee Nikolaus Császár gegründet und mit Kroaten besiedelt. Der Ortsname ist eine Übersetzung von Császárfalu. Der Ortsname ist von Nikolaus Oláh-Császár abgeleitet, der die Herrschaft Landsee seit 1553 inne hatte. Das Urbar von 1627 zeigt, dass fast nur Kroaten im Dorf lebten. 1910 bekannten sich von 1019 Einwohnern 846 zur kroatischen Umgangssprache, 1923 858 von 965 Einwohnern.

Nikolaus Császár bekam die Herrschaft Landsee 1558 von seinem Onkel Nikolaus Olah, Erzbischof von Gran und Teichskanzler. Császár war mit Anna Zluny de Frangepan aus dem kroatischen Hochadel verheiratet. Daher wurden viele kroatische Adelige als Dienstleute in der Herrschaft aufgenommen und kroatische Bauern angesiedelt.

Im westlichen, waldreichen Teil der Herrschaft, auf dem Geiet mittelalterlicher Wüstungen wie etwa Hafran oder Pichlesdorf wurden die neuen Siedlungen Kaisersdorf und Weingraben angelegt- Kaisersdorf wurde 1564/1566 gegründet. Erstmals wird das Dorf in der Steuerkonskription des Komitates Ödenburg von 1570 als „noviter plantata“ erwähnt. Es war für 4 – 6 Jahre steuerfrei. Nach dem Landseer Urbar von 1625 bestand der Ort aus etwa 20 Ansässigkeiten. In der Folgezeit wurden Höfe geteilt und auch Söllnerhäuser errichtet. Pest, Bocskai- Aufstand und Bethlen- Erhebung führten immer wieder zu Rückschlägen.

Der Ort kam mit der Herrschaft Landsee in den Besitz von Franz Dersffy und schließlich 1612 durch Heirat an Nikolaus Esterhazy.

Die Bevölkerungszahl stagnierte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um die 1000 Einwohner. Von 1050 im Jahre 1934 sank sie in den 1930er Jahren und nach dem Zweiten Weltkrieg auf 527 im Jahre 2001. Erst in den letzten Jahrzehnten gelang eine Stabilisierung bei etwas über 600 Einwohner.

Die politische Entwicklung ist durch eine deutliche Mehrheit der SPÖ im Gemeinderat gekennzeichnet. Die SPÖ hatte zumeist 11 Mandate, lediglich 2012 und 2017 sank sie auf 8 bzw. 7 Mandate ab. 2022 wurden wieder 0 Mandte erreicht. Die ÖVP hatte zwei bis vier Mandate, zuletzt 2012 und 2017 5 und 2022 4 Mandate. 2017 und 2022 erzielten Bürgerlisten je ein Mandat. Bürgermeister ist seit 2017 Horst Egresich. 2022 wurde er mit 66,19 % der Stimmen bestätigt.

2020 waren nur mehr vier Personen hauptberuflich in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Am Bau arbeiteten noch 31 Personen. Der Großteil der Berufstätigen ist auch in Kaisersdorf im Dienstleistungsbereich tätig, darunter 46 im Handel. Der größte Teil der Berusfstätigen, 226 Personen, sind Auspendler, darunter 30 nach Niederösterreich und 55 nach Wien. Nur 39 Personen sind im Ort selbst beschäftigt. 2001 hatte von 19 Arbeitsstätten nur eine mehr als vier Beschäftigte.

Auch die Pfarre St. Nikolaus wurde von Nikolaus Császár gegründet. Zu ihr gehören auch Weingraben, bis 188 auch Landsee mit der Rotte Blumau.

Von Harald Hoffmann - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30001958
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Quellen

  • Prickler Harals – Prickler Leonhard: Hoheitszeichen der kroatischen Gemeinden des Burgenlandes.