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Neben den karolingerzeitlichen Namen für Ödenburg, Güns. Wieselburg und anderen, neben den Ausgrabungen wie etwa der der recht großen Kirche von Pilgersdorf gibt es einen weiteren Beweis für den Einfluss bayerisch - fränkischer Kultur und der der westlichen Kirche im Pannonien des 9. Jahrhunderts. Es ist dies der "Kundpaldkelch", der am der Mündung des Spittelbaches (Ikva) gefunden wurde und im Ödenburger Museum als einer der wertvollsten Funde aufbewahrt wird. "Cundpald fecit" steht auf dem 13 cm hohen Kelch aus Kupfer, der innen und außen vergoldet und mit punzierten Bandornamenten verziert ist. Umstritten ist, ob ein Kundpald den Kelch gemacht hat, wie die Inschrift nahe legt, oder ob ein Kundpald der Auftraggeber war. Am Hofe Ludwigs des Deutschen, in den Regensburger und Freisinger Familien war der Name Kundpald jedenfalls nicht selten. Im Jahre 843 in Verdun, im Gefolge Ludwigs des Deutschen, gab es drei Kundpalde. In der Familie der in der Mark an der Donau sehr bedeutenden Wilhelminer gab es ebenfalls einen Mann namens Kundpald. Er stand in enger Verbindung zu Kocil, dem Sohne Pribinas, also zu jener Fürstenfamilie mährisch- slawischer Herkunft, die im Frankenreich Zuflucht fand und das tributpflichtige Fürstentum am Plattensee mit dem Zentrum Moosburg zugewiesen bekam. Kocil hatte auch im Bereich des Neusiedler Sees Besitzungen. Es ist durchaus möglich, dass auch Kundpald hier ein bayerisch-fränkischer Gutsbesitzer war und diesen Kelch seiner Eigenkirche stiftete.