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In ungarischer Zeit waren waren neben der Preßburger Zeitung, der älteste Zeitung Ungarns, vor allem die Ödenburger Zeitungen besonders wichtig. Im Bürgertum der Städte Westungarns wurden aber auch Budapester Teitungen wie etwa der Pester Lloyd, gelesen. In Ödenburg wurde in der Druckerei Reichard ab 1855 das „Oedenburger Intelligenz- und Anzeigenblatt“ gedruckt, das zwei- bis dreimal wöchentlich erschien. 1861 gründete die Druckerei Romwalter die Zeitschrift „Harmonia“. Das „Anzeigenblatt“ wurde eingestellt, die „Harmonia“ dominierte über Jahrzehnte. Die erste ungarischsprachige Zeitung erschien erst 1871, 1863 übernahm Ferdinand Botgorschek die „Harmonia“ als Redakteur. 1864 erfolgte eine Titeländerung in „Oedenburger Lokal- Blatt“, 1867 in „Oedenburger Bote“. Carl Romwalter stellte schließlich die Zeitung zugunsten seiner Neugründung „Oedenburger Nachrichten“ ein. Ab 1875 erschien diese als „Oedenburger Zeitung“, bis 1944, ab 1873 dreimal Wöchentlich, ab 1900 täglich. Die Zeitung wurde von Franz Schindler, dann von Adolf Wieninger und schließlich von 1874 – 1910 von Ernst Marbach als Chefredakteur redigiert. Ab 1895 wurde die Zeitung zweisprachig. Die „Oedenburger Zeitung“ ist für die burgenländische Geschichtsforschung noch bis in die Zwischenkriegszeit von großer Bedeutung. Ein Versuch von Reichhard und Litfaß, eine Konkurrenz zur Oedenmburger Zeitung mit dem „Oedenburger Boten“ aufzubauen, bestand nur von 1881 bis 1883.

1890 wurde die „Oedenburger Post“ gegründet. Sie wurde 1893 mit dem „Oedenburger Volksblatt im Besitz des katholischen Lesevereins vereinigt. Sie war strikt katholisch ausgerichtet und versprach „das protestantisch-freimaurerische Joch von ihrem Nacken abzuschütteln“. 1894 wurde sie unter dem Titel „Westungarisches Volksblatt das Organ der Christlichsozialen Volkspartei heausgegeben und 1918 eingestellt, 1919 bis 1922 lebte sie nochmals auf und griff in den Anschlusskampf massiv gegen Österreich ein. Das Blatt war radikal antisemitisch.

1895 wurde die „Oedenburger Rundschau“ gegründet. Sie stand der Radikalen Partei unter Geza Zsombor nahe. Ab 1900 nannte sie sich „Radikal“, 1919 „Der Proletarier“ und schließlich „Grenzpost“. Sie vertrat die liberalen Positionen der „Radikalen“, trat für das allgemeine Wahlrecht, die Minderheitenrechte und für eine Agrarreform ein und wurde in den deutschen Gemeinden um Ödenburg gerne gelesen.

In Ödenburg wurden auch der „Oedenburger Volksfreund 1898/99, die „Neue Zeitung 1898 bis 1904, die „Erste Ungarische Bauernzeitung“ (1892 bis 1895) der „landwirtschaftliche Anzeiger“ (1880 – 1888) und der „Oedenburger Hans Jörgel“ (später ‘s lustige Alt-Oedenburg) herausgegeben. Sie alle gehörten zu den 238 deutschsprachigen Zeitungen, die bis 1900 in Ungarn gegründet wurden. Eine Kuriosität war die Zeitschrift „Morgenstern“, die in Ödenburg verlegt wurde. Redakteur war der ehemalige Jesuit Karl Benisch. Es war dies ein radikal antiklerikales Blatt. 1870 musste Benisch nach Pest übersiedeln, 1872 wurde das Blatt eingestellt.

Die älteste Zeitung auf heute burgenländischem Gebiet war die Oberwarter Sonntags-Zeitung. Sie wurde erstmals am 1. Dezember 1879 gedruckt. Bis 1933 bezeichnete sich die Zeitung als „Organ für das gesamte Volksinteresse. Herausgeber war Ludwig Schodisch, ab 1911 Ludwig Reiß. Dieser war 1923 bis 1927 christlichsozialer Landtagsabgeordneter. Teiß verpachtete die Zeitung an die Grazer Druckerei Styria, 1931 kaufte Alois Gräml die Zeitung und die Druckerei. In nationalsozialistischer Zeit konnte die Zeitung, die sich der Parteilinie anpasste, weiter bestehen. 1944/45 hieß das Blatt Oberwarter Zeitung, Wochenblatt des Kreises Oberwart. Die OZ erschien wöchentlich, nur in der Zeit vom September 1914 bis 1915 täglich. Verleger war ab 1936 Alois Grämls Erbe, ab 5. Feber 1939 Käthe Panowsky. 1945 wurde sie eingestellt und erschien bis 1949 nicht. 1949 wurde sie als „unpolitisches Wochenblatt“ wieder herausgegeben. In den 1970er Jahren erwarb sie der Rechtsanwalt Wolfgang Steflitsch. In seiner Zeit war das Besondere an der OZ, dass in ihr auch oft sehr kritische Artikel gedruckt wurden. Die OZ erwarb dadurch einen guten Ruf. Im Jahre 2003 wurde die OZ eingestellt. Im Internet (Anno) können derzeit die Exemplare von 1922 – 1945 und 1949 – 1951 abgerufen werden.

Die Burgenländische Freiheit war die Zeitung der Burgenländischen Sozialdemokratie und war vor allem in den sozialdemokratisch dominierten Orten verbreitet. Schon bei der Gründung der Sozialdemokratischen Partei des Burgenlandes am 9. Jänner 1921 in Wr. Neustadt wurde die Herausgabe eines eigenen Parteiorgans beschlossen, Die erste Ausgabe erschien am 19. November 1921. Sie wurde in der Vorwärts-Druckerei in Wien hergestellt. Zu den Hauptanliegen gehörten gemäß der Parteilinie der Kampf gegen die konfessionellen Schulen. 1927 wurde die Sprache der BF zunehmend radikaler. Die Angriffe richteten sich gegen den „ungarischen Revisionismus“, gegen die Christlichsozialen und gegen politisch expobierte katholische Priester. 1933 wurde die Zeitung kurzfristig konfisziert und der Vorzensur unterworfen, 1934 wurde sie verboten. Daraufhin wurde sie in unregelmäßigen Abständen in Preßburg gedruckt, ins Land geschmuggelt und durch Kuriere verteilt.

Die BF erschien wieder am 21.Feber 1946, zunächst noch stark eingeschränkt durch Papiermangel und durch die Eingriffe der Sowjetmacht. 1966 übernahm Fred Sinowatz das Landesparteisekretariat und die Umgestaltung der BF. Aus dem Funktionärsblatt sollte eine „Burgenland-Zeitung“ werden. 1967 lautete der Titel die „BF-Die Zeitung für das Burgenland“. Sie wurde nunmehr von einem eigenen Redakteursstab gemacht. In den 1980er Jahren stagnierten die Auflagenzahlen. Die BF wurde erneut umgestaltet und als „BF-Die Burgenland-Woche“ von der Mediaprint gedruckt. Der Niedergang hatte aber schon begonnen. 2006 wurde die „Neue BF“ in „Burgenland-Freizeit“ umbenannt . Am 20. Dezember 2007 erschien die letzte Ausgabe. Geplant war offenbar ab 2008 eine Gratiszustellung an alle Haushalte. Daraus wurde aber nichts. Für die burgenländische Mediengeschichte und darüber hinaus für die Landeskunde ist das Online-Archiv der BF, das 2010 vom Verein „Freunde der BF“ installiert wurde besonders wichtig. Die mehr als 4000 Einzelausgaben ab 1922 können kostenlos abgerufen werden.

 

Burgenländische Heimat/Burgenländiswches Volksblatt und Burgenländische Volkszeitung (BVZ)

Diese Blätter standen im Dienst der Christlichsozialen Partei bzw. der ÖVP. Am 14. März 1922, im Verlauf des ersten Christlichsozialen Parteitages in Mattersburg, wurde die Gründung zweier Zeitungen beschlossen – „Der Burgenländer“ für die Bauern und das „Burgenländische Volksblatt“. Beide wurden im Herold Verlag in Wien gedruckt, ab 1923 dann von Georg Horvath in Eisenstadt. Die beiden Blätter wurden fusioniert unter dem Titel „Burgenländische Heimat“. Diese erschien erstmals am 9. März 1924. Über die katholische Kirche wurden Spenden für die Zeitung eingeworben. Am 2. Juni 1935 übernahm der Katholische Pressverein das Blatt von der Christlichsozialen Partei. Ab Juli 1935 erschien es wieder unter dem Namen „Burgenländisches Volksblatt“, ab 30. April 1937 als „Neues Burgenländisches Volksblatt“. Am 11.März 1938 stellte dieses offizielle Regioerungsblatt sein Erscheinen ein.

Am 13. Juli 1946 wurde das „Burgenländische Volksblatt“ als Wochenblatt für das Burgenland wieder gegründet. Am 19.Juni 1969 wurde daraus die bvz (Burgenländische Volkszeitung). Im Mai 2003 entließ der Parteivorstand der ÖVP die bvz in die Unabhängigkeit. Das niederösterreichische Pressehaus in St. Pölten übernahm die Titelrechte. Die „BVZ neu“ erschien nunmehr als parteiunabhängiges Blatt in 6, später 7 Lokalausgaben. 2016 wurde unter Chefredakteur Markus Stefanitsch die Blattlinie neu definiert – die BVZ ist nach wie vor dem „christlichen Geist“ verbunden.

 

Der Freie Burgenländer

Erschien erstmals am 11. November 1921. Treibende Kraft für die neue Zeitung war der Ödenburger Heimatdienst, der sich in der Ödenburger Abstimmung für Österreich engagierte. Gründer und Hauptschriftleiter war Hans Ambroschitz, Redakteur und ab Mai 1920 Chefredakteur der Ödenburger Zeitung. Er war zunehmend den Angriffen der Freischärler ausgesetzt und wurde im August 1921 aus Ödenburg vertrieben. Im Feber 1922 wurde er erster Landesparteisekretär der Großdeutschen Volkspartei. Der Freie Burgenländer wurde zum Parteiorgan der Großdeutschen Partei. Im Jahre 1927 war sie die einzige Zeitung, die sachbezogen und objektiv über die Schattendorfer Ereignisse berichtete. Der Freie Burgenländer geriet in eine finanzielle Krise, konnte aber 1928 mit Hilfe des Bergland-Verlages noch einmal gerettet werden. 1930 wurde die Zeitung an den Landbund abgetreten. Ambroschitz schied aus der Redaktion aus. Als Zeitung des Landbundes war er eine kritische Stimme gegen den Kurs des autoritären Ständestaates. Am 18. Mai 1934 musste der Landbund aufgelöst werden, am 31. Mai 1934 erschien die letzte Nummer des Freien Burgenländers. Die Schriftleitung empfahl die „Bauern-Zeitung“ als Nachfolgeorgan. Für die Geschichtsforschung ist der Der Freie Burgenländer wegen seiner objektiven und journalistisch qualitätvollen Berichte und Kommentare wichtig. Die Jahrgänge 1921 – 1926 und 1928 – 1934 sind im Portal Anno im Internet frei zugänglich.

 

Die Neue Eisenstädter Zeitung

1923 begann der Buchdrucker Georg Horvath, der auch die „Burgenländische Heimat“ der Christlichsozialen herausgab, mit der Publikation der Neuen Eisenstädter Zeitung. Sie erschien am 13.Mai 1923 zum ersten Mal. Neue Eisenstädter Zeitung hieß sie deshalb, weil von 1886 bis 1898 bereits eine „Eisenstädter Zeitung“ bestanden hatte.Vom Anfang an musste sich Horvath gegen den Vorwurf der Parteilichkeit und der Finanzierung durch jüdische Geschäftsleute wehren. Horvath griff mit seinem Blatt entschieden in die Landeshauptstadtfrage zugunsten von Eisenstadt ein. An 23. September 1923 musste die Zeitung aus finanziellen Gründen eingestellt werden, am 16.März 1924 erschien sie wieder. Besonders nach dem „Februaraufstand“ von 1934 griff Horvath die Sozialdemokratie heftig an, 1938 propagierte er die von Schuschnigg geplante Volksabstimmung. Aber schon am 20.März 1938 lautete die Schlagzeile „Es lebe das Großdeutsche Reich“. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme war das Blatt auf Parteilinie.Am 24. April 1938 wurde die Zeitung endgültig eingestellt.

 

Die Güssinger Zeitung

erschien erstmals 1911. Eigentümer und Herausgeber war bis 1930 der Bauer und Wagnermeister Johann Hajszanyi. Dieser war von 1922 bis 1927 christlichsozialer Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag. Ein wichtiger Mitarbeiter war Franz Binder aus Rechnitz, Nationalratsabgeordneter der Christlichsozialen. Er vermittelte auch Gelder der Partei für die Güssinger Zeitung. Breiten Raum nahm die Berichterstattung über die Auswanderung ein. Ab 1927 griff die Zeitung massiv für die christlichsoziale Bewegung ein. In den Ereignissen von 1927 sah die Güssinger Zeitung eine von Moskau angestiftete bolschewistische Verschwörung. Am 22. Juli 1930 übernahm Bela Bartunek die Zeitung. Sie stellte sich voll auf den antiparlamentarischen Kurs der Regierung Dollfuß ein. 1938 erfolgte die Kehrtwendung zum nationalsozialistischen System. Am 31. Dezember 1938 gab Barunek als Herausgeber auf. Die Zeitung wurde eingestellt.

 

Grenzmark Burgenland und Grenzmarkzeitung

Als „Beauftragter des Presseamtes des Gauleiters Bürkel war Gustav Koczar tätig. Er war für die Gleichschaltung der Presse im Burgenland verantwortlich. Die wichtigste Zeitung der Nationalsozialisten war im Burgenland ab 26. März 1938 die „Grenzmark Burgenland“. Herausgeber war Landeshauptmann Tobias Portschy. Am 21. August wurde sie nach der Auflösung des Bundeslandes in „Grenzmark Zeitung“ umbenannt. Inhaltlich standen die NS – Ideologie und die wirtschaftlichen, sozialen und militärischen Erfolge des Dritten Reiches, dazu auch Artikel über das „Zigeunerwesen“, im Vordergrund. Ab 1942/43 folgten Durchhalteparolen. Am 16. März 1945 erschien die Grenzmark ein letztes Mal.

 

Freies Burgenland

Das kommunistische Wochenblatt erschien erstmals am 3. November 1945. Die Zeitung wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht durch bevorzugte Papierzuteilung begünstigt. Inhaltlich setzte man auf die „Bodenfrage“, auf die Zuteilung von Grund und Boden an Kleinstbauern und Pächter, die man als kommunistische Klientel sah. Herausgeber war der kommunistische Landeshauptmannstellvertreter Otto Mödlagl, Redakteure waren Vinzenz Böröcz und Erich Schimmerl. Im Ungarnaufstand und im Kalten Krieg nahm die Zeitung die Position der Sowjetunion ein und verlor damit auch noch die wenigen Leser. Ende 1970 stellte die Landesleitung der KPÖ die Zeitung ein, da das Geld für die Weiterführung fehlte.

 

Bezirksblätter

Die Bezirksblätter der „Regional Medien Austria“ erscheinen in sechs Bezirksausgaben wöchentlich und werden gratis verteilt. Auf „meinbezirk.at“ sind sie auch online zugänglich.

 

Zeitungen der Volksgruppen und Religionsgemeinschaften

1922, also schon bald nach der Angliederung des Burgenlandes an Österreich, gründeten politisch engagierte Kroaten, darunter etwa Lorenz Karall, die „Hrvatske Novine“. Sie konnte auch noch in nationalsozialistischer Zeit erscheinen. Erst 1942 wurde sie eingestellt. 1947 erschien als Nachfolgezeitung „Nas Tajednik“ (Unser Wochenblatt“) . Nach der Gründung des Kroatischen Pressevereins wurde wieder die „Hrvatske Novine“ herausgegeben, Ab 1984 war Peter Tyran Chefredakteur.

„dROMa“ wird vom Österreichischen Romaverein „Roma Service“ seit 2004 vierteljährlich herausgegeben. Sie ist zweisprachig.

Der „St. Martins – Bote wurde unter dem Apostolischen Administrator Theodor Innitzer als Beilage zum „Wiener Kirchenblatt“ gedruckt. 1947 wurde daraus eine selbständige Zeitung. Sie wurde jahrzehntelang von Prälat Josef Rittsteuer geleitet und enthält wertvolle Beiträge zur Kirchengeschichte. 1998 wurde die „Eisenstädter Kirchenzeitung“ vorgestellt, 2010 erhielt sie die Bezeichnung „martinus“.

Die Evangelischen des Burgenlandes bezogen lange die gesamtösterreichische Zeitung „Die Saat“, die auch viele burgenländische Themen, auch zur Geschichte, enthält. Im April 1997 wurde der Versuch einer Landeszeitung gemacht, mit dem Titel „Anzetteln: evangelisch im Burgenland“. 2008 wurde sie unter der Bezeichnung „evang&bgld“ erneuert.

 

Jugendzeitschriften, Kulturblätter und anderes

Einige kleinere Zeischriften seien erwähnt, die meist kurzfristig bestanden. Die „Peisonia“ erschien bis 1975, der „maulwurf“ von 1978 bis 1983, der „Geschriebenstein“ und der „UHUDLA“ (beide 1991 bis 1996) das „Kudlmudl“ von 1984 bis 1999. Die Kulturzeitschrift „Pannonia“ wurde ab 1973 als „Zeitschrift für Mitteleuropa“ auf Betreiben von György Sebestyén bis 2001 herausgegeben.

 

Radio und Fernsehen

Mit dem Rundfunkgesetz vom 1. Jänner 1967 erhielt das Burgenland auch ein eigenes Landesstudio. Der Betrieb begann in der Direktorswohnung der Landesberufsschule. Als erste Stufe wurde eine Expositur mit einer Nachrichten- und Koordinationsstelle eingerichtet. Die burgenländischen ORF-Mitarbeiter arbeiteten im ORF-Gebäude in der Argentinierstraße. Erster Landesintendant war Karl Hofer. Am 29. Oktober 1970 wurde das neue Studio der Expositur eröffnet. Am 24. Juni 1980 beschloss das ORF-Kuratorium die Fernsehregionalisierung. Die Landesstudios wurden auch Fernsehstudios. Landesintendant wurde Hellmut Andics. Bis 1999 gestalteten die Landesstudios von Montag bis Freitag jeweils eine 25-minütige Informationssendung, seither an allen Tagen unter „Burgenland heute“ Landesintendant wurde Karlheinz Papst. Derzeit ist Werner Herics Landesintendant, Walter Schneeberger Chefredakteur. Das Gebäude im Buchgraben wurde von Gustav Peichl geplant und 1982 eröffnet.

Seit 1989 sendet das Landesstudio auch für die Kroaten die Fernsehsendung „Dobar dan Hrvati“ und für die Ungarn „Adj’Isten magyarok“, ab Februar 2002 ein TV-Magazin „Servus Szia, Szdravo Del Juha“ für alle Volksgruppen. 2009 übersiedelte die Redaktion für Tschechen und Slowaken in das Eisenstädter Funkhaus.

Ab 1990 wurde auch das Lokalprogramm des Hörfunks als „Ö2“ (früher Österreich Regional) neu gestaltet. Im Internetprogramm des Regionalsenders werden Informationen angeboten.

Im Jahre 1980 wurde das Burgenländische Kabelfernsehen (BKF) gegründet, das später einen Kooperationsvertrag mit der BEWAG abschloss. Ab 1993 wurde das BKF als eigenständiges Unternehmen der Energie Burgenland ausgegliedert. 2011 erfolgte die Trennung. Die Bohmann-Verlagsgruppe übernahm das BKF, ab 2012 „Schau – TV“ Dieser Sender wurde vom Kurier-Medienhaus übernommen und sendet für die gesamte Ostregion.

Es gab auch zwei Versuche, burgenländische Privatradios zu starten. 1998 begann „Radio Servus“, mit geringem Erfolg. Es wurde unter der Bezeichnung „Burgenland I – Das Musikradio“ umstrukturiert , das im privaten Musiksender „88,6“ aufging. Ab 1998 startete auch ein dreisprachiges Volksgruppenradio „MORA“. Es wurde schon 2001 aus finanziellen Gründen eingestellt.

 

 

 

 

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Quellen

  • Bauer, Viktor: Die deutschsprachige Presse des Burgenlandes von der Konstituierung des Landes als selbständiges Bundesland bis zum Abschluss des Staatsvertrages. Diss. UNiv. Wien 1977

  • Fennes Anton: 1921 – 2021. Hundert Jahre burgenländische Medien. IN: Burgenland schreibt Geschichte 1921 – 2021. WAB 168, Eisenstadt 2021

  • Fennes Anton: Die burgenländische Presse 1938. In: Schicksalsjahr 1938. WAB 161. Eisenstadt 2018

  • Boronkai, Szabolcs: Bedeutungsverlust und Identitätskrise. Ödenburgs deutschsprachige Literatur und Kultur im 19. Jahrhundert. Bern 2000. S.36-42

  • Mindler, Tobias: „Organ für das gesamte Volksinteresse“. Die Presse und ihre Journalisten im Gebiet des heutigen Burgenlandes 1938 – 1945. Burgenländische Heimatblätter 2008/1

 
 
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