Josef Paul von Király
Sein Vater war Lehrer in Nyiregyháza. Er studierte am Collegium in Eperies und anschließend Theologie in Preßburg und Wien. In Wien wurde er mit Grillparzer und Lenau bekannt. Mit 25 Jahren bereiste er zusammen mit dem Preßburger Johann Scherz Deutschland, Frankreich, England, die Niederlande und die Schweiz. Er wurde Erzieher in der katholischen Grafenfamilie Fogach und verbrachte mit dieser die Wintermonate in Wien. Dort hatte er auch Kontakt mit Franz Liszt. Ab 1843 war er Gymnasiallehrer und Direktor des evangelischen Lyzeums in Schemnitz. 1853 wurde er nach Ödenburg berufen um das dortige Lyzeum neu zu organisieren. In Ödenburg war er zusammen mit seinem Freund, dem Pfarrer und Dichter Moritz Kolbenheyer an der Gründung der Lehrerbildungsanstalt 2856 maßgebend beteiligt. Während einer Reise durch Deutschland, die Niederlande und England organisierten sie die dafür notwendigen finanziellen Mittel.
Király war ein „Gelegenheitsdichter“ und besonders aktiv im traditionsreichen bürgerlichen Männergesangverein „Liederkranz“ als Vorstand tätig. 1863 organisierte der Liederkranz das erste Sängerfest Ungarns. Es gab auch intensive Kontakte zu Gesangvereinen in Österreich. Király war zwar nach der Muttersprache Ungar, schrieb aber seine Gedichte in deutscher Sprache und wurde stark von der deutschen Kultur angezogen. Er stand in Kontakt zu den größen der deutschen Dichtung, etwa zu Anastasius Grün oder Heinrich Heine. Die kulturelle Zwietracht verstand er nie. Es bestand noch kein Gegensatz zwischen Deutschsprachigkeit und ungarischem Patriotismus.
1883 übersiedelte er mit seiner Frau und seiner Tochter Berta nach Eisenstadt, wo seine Tochter Emma als Bürgerschullehrerin tätig war und wo Berta einen Kindergarten gründete. 1885 erschien in Eisenstadt seine „ epigrammisch – satirisch – humoristische Gedichtesammlung Ernst und Scherz“. Er wurde einer der Neubegründer der Eisenstädter Evangelischen Kirchengemeinde.
Daten* 20.01.1810 in Nyiregyháza
Leiter des Ödenburger Lyzeums, Dichter
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