Drucken

Ortsname

  • 1376  spiculatores de Cheky
  • 1377  iobagiones de Cheke
  • 1457 possessio Cheky
  • 1463  Wimpassing
  • 1524  Wimpessing
  • 1651  Wimpassingen
  • 1663  Venpassing
  • 1713  Wimpassing
Offizieller ungarischer Ortsname: Vimpác

Der alte magyarische Ortsname Cseke ist von Csek - durchwaten, Furt - abzuleiten. Nach Kranzmayer -Bürger könnte er auch von Cseke - Fischreuse - abzuleiten sein. Der deutsche Ortsname bereitet erheblich mehr Schwierigkeiten. Vermutlich ist er als "Windschlag" oder "Windstoß" zu deuten (Ort, wo der Wind bricht oder Ort, wo der Wind anschlägt). Der Flurname Wintposs ist mehrmals nachgewiesen. Bozan heißt im Althochdeutschen "schlagen", wint wäre vom athochdeutschen Winid, die Wende, abzuleiten. Auch ein Personenname könnte der Ortsbezeichnung zugrunde liegen.

Urgeschichte und Römerzeit

1949/50 wurde bei Bauarbeiten in den Pfarrbreiten eine spätjungsteinzeitliche Siedlung der Badener Kultur mehrmals angeschnitten. Östlich von Wimpassing, an der Straße nach Loretto, konnte 1957 ein hallstattzeitliches Brandgräberfeld festgestellt werden. 1959 wurde ein Brandgrab mit dem Leichenbrand in einem großen Kegelhalsgefäß und einem kleinen Henkeltöpfchen freigelegt. 1934 fand man ein römerzeitliches Skelettgrab mit Eisenmesser, Bronzeringfibel und Keramikbruchstücken.

Mittelalter

Cseke, Furt, war eine Siedlung ungarischer Grenzwächter. Etwa 1335 gelangte es zusammen mit Leithaprodersdorf durch Schenkung in die Hand der Grafen von St. Georgen - Bösing. 1337 kam es an die Kanizsai und deren Herrschaft Hornstein. 1376 befahl König Ludwig I. den Grenzwächtern von Cheky und Pordan (Leithaprodersdorf), dass sie dem Magister Nikolaus von Kanizsa zu dienen hätten. 1377 wiederholte der König den Befehl, mit der Begründung, er habe diese Besitzungen dem Grafen Tewulin von St.Georgen-Bösing abgenommen und dem Nikolaus Kanizsai und dessen Brüder übergeben hätte.

Ein neben dem Westportal der Kirche eingemauerter Stein mit der Jahreszahl 1469 bezeugt den Bau einer gotischen Kirche, von der sich aber nichts erhalten hat.

Neuzeit

In der Zeit der Reformation war der Ort evangelisch. 1561 übernahm Konrad Püchler aus Schwaben die Herrschaft Hornstein. Er beabsichtigte, in Wimpassing ein Kloster zu gründen und dieses den Franziskanern zu übergeben. Der Plan der Klostergründung wurde nach seinem Ableben von seiner Witwe Constantia, den Töchtern Magdalena und Anna und deren Ehemänner Rupprecht von Stotzingen und Christoph Colona, Freiherr von Vels, ausgeführt. 1587 wurde der Grundstein gelegt. Rupprecht von hatte schon 1583 Ort und Koster Stotzing gegründet. Die Kirche wurde in das Kloster in Wimpassing einbezogen, der Chor der alten Kirche wurde erweitert und die Kirche 1593 geweiht. Der Kirchenberg wurde mit einer Mauer umgeben und mit fünf starken Rundtürmen befestigt. Die Stiftung wurde reich ausgestattet. Von den Einnahmen sollte die Hälfte der Kirche, die andere Hälfte den zehn Ordensbrüdern zufallen. Aber schon nach wenigen Jahren verließen die Patres Wimpassing. Die Gründe dafür sind unbekannt. Wahrscheinlich waren die Streifzüge Bocskais 1605 oder die Plünderungen im Bethlenkrieg dafür ausschlaggebend. 1628 nahmen die Minoriten der Österreichischen Provinz das Kloster in Besitz. Hanns Freiherr von Stotzingen stellte ihnen 1649 einen Stiftungsbrief aus. Die Patres sollten Zehent, Äcker, Wiesen, Garten, Weingärten, Teich, Fischwasser und die Robotleistungen erhalten, dazu 300 Gulden rheinisch jährlich, 46 Klafter Brennholz. Die anfänglich vier Patres und zwei Brüder, später die doppelte Zahl, hatten den Kirchendienst zu versehen. Die Grundherrn aus der Familie der Stotzing wurden in der Familiengruft in Wimpassing beigesetzt.

1679 war auch der Konvent von der Pest betroffen. 1683 plünderten und zerstörten die Türken den Ort, das Kloster und die Kirche. Die Minoriten blieben im Kloster. Ihr Guardian Pater Konstantin wurde im Klosterhof enthauptet, ein weiterer Pater getötet und einige der Mönche wurden verschleppt. Die Plünderer brachen die Särge auf und zerstreuten die Gebeine der Bestatteten. 1709 überfielen 2000 Kuruzzen unter Adam Balog und Caspar Borbely den Ort und plünderten ihn und das Dorf aus. 1709 drohte die Pest, die Granze wurde geschlossen. 1713 brach die Seuche auch in Wimpassing aus.

Nach dem Urbar von 1555 lebten in Wimpassing 30 Untertanenfamilien, es gab einen Pfarrhof und eine Mühle. 1674 bestanden 16 halbe, 27 Viertel- und 6 Achtellehen, 5 Hofstätten ohne Haus, 3 Holdenhäuschen. 1687 kamen 8 neue Hofstätten hinzu. Ein Halblehen hatte 16 Joch Acker, 8 Tagwerk Wiesen, 1 Krautgarten und ein Vierteljoch Satz (Weingarten). 1711 gab es 14 halbe, 10 Viertel- und 6 Achtelsessonen, 4 Hofstätten, 2 Klein- und 3 Halterhäuschen. Das königliche Dreißigstamt war ein Achtel-Haus. Der Weinbau wies 1555 einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von 700 Eimern auf. Auswärtige Weingartenbesitzer kamen aus Wr. Neustadt, Pottendorf, Wampersdorf u.a. Um 1750 besaß die Herrschaft Pottendorf Weingärten, von denen 62 Eimer gelesen wurden. Im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert war der Weinbau von geringer Bedeutung. 1934 waren nur 11 ha Weingärten mit 55 Weingartenbesitzern, von denen nur 4 über einen halben ha Weingärten hatten.

Der Pfandherr Graf Georg Széchenyi, der Graner Erzbischof, ließ eine neue barocke Kirche bauen. 1723 wurde sie vollendet. An den großen Kirchenbau schließt sich das ehemalige Kloster im Osten an. Der große Kirchhof innerhalb der Befestigungsanlage ist durch Wirtschaftsgebäude quergeteilt und dadurch ein Wirtschaftshof abgetrennt. Das Kloster wurde 1787 aufgehoben. Die Aufhebungskommission übernahm ein riesiges Stiftungsvermögen von 16 640 Gulden und 2350 Gulden eigenes Kapital swie 642 Eimer Wein und viele andere Vermögenswerte. 7 Patres und 3 Brüder hatten das Kloster zu verlassen. Der Besitz wurde vom Religionsfonds übernommen und verwaltet. Das Klostergebäude wurde Pfarrhof.

1882/83 ließ Josef Trichtl, Propst und Domherr in Raab und gebürtiger Wimpassinger, die Kirche gründlich renovieren, 1891 ließ der Kirchenpatron die imposante Freitreppe anlegen. 1834 brannte am Pfingstmontag, dem Kirchtag, beinahe das gesamte Dorf ab. 1876 und 1883 gab es weitere schwere Brände. Daraufhin wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1893 baute Josef Huber eine Seidenfabrik, in der 60 Personen, meist junge Mädchen, Beschäftigung fanden. 1896 wurde in den Räumlichkeiten des Konvents eine Kinderbewahranstalt eingerichtet. Die Schule wurde 1903 zweiklassig, da die Zahl der Schüler anstieg. Eine Klasse und ein Lehrerzimmer wurden im Kloster eingerichtet. 1906 wurde die alte Schule aufgestockt. Das Kamilianerkloster wurde 1941 aufgehoben.

Seit alter Zeit bestand in Wimpassing ein Dreißigstfilialamt. Von den Esterhazy wurde zur Zeit Nikolaus I. und Pauls ein Postamt in einem fürstlichen Posthaus eingerichtet.

Zeitgeschichte

Die Bevölkerung war nach 1918 proösterreichisch, dies umso mehr, als viele Wimpassinger jenseits der Leitha, in Niederösterreich, arbeiteten. Zur Zeit der Rätediktatur war Georg Pöschl Präses. Der erste Bürgermeister in österreichischer Zeit war Josef Eder. 1923 wählten bei Landtags-bzw. Nationalratswahlen 142 christlich-sozial, 223 sozialdemokratisch. Bis 1926 stellten die Sozialdemokraten den Bürgermeister, von 1927 bis 1931 war der Christlichsoziale Johann Wimmer Bürgermeister. Bürgermeister und Gemeindeverwalter in der Zeit des Ständestaates war Johann Eder, in nationalsozialistischer Zeit zunächst 1939/40 Josef Kath, der im Krieg fiel, und dann bis 1944 Stefan Eder.

Im 2. Weltkrieg hatte das Dorf 137 Gefallene zu beklagen. Noch im März 1945 wurden deutsche Truppen nach Wimpassing verlegt. Bei Herannahen der Russen zogen sie sich nach Vernichtung des Materialdepots im Ziegelwerk Wimmer zurück. Kurz vor dem Einmarsch der Russen wurde die Leíthabrücke gesprengt. Dies erwies sich als verhängnisvoll für das Dorf. Im sowjetischen Vormarsch kam es dadurch zu einem dreitägigen Rückstau der Truppen. Die Bevölkerung musste in Zwangsarbeit eine Behelfsbrücke bauen. Während dieser Zeit mussten alle Häuser geräumt werden. Die deutsche Luftwaffe griff die Russen an, 18 Häuser wurden schwer beschädigt, vier Personen getötet. Der gesamte Viehbestand und alle Lebensmittel wurden requiriert. Schlimmer noch war der Terror gegenüber der Zivilbevölkerung. Drei Personen wurden von den Russen erschlagen und die Hälfte aller Mädchen Frauen vergewaltigt. Sieben Frauen begingen danach Selbstmord. Der Wiederaufbau nahm alle Kräfte in Anspruch.

Nach Kriegsende kehrten die Kamillianer in das Dorf zurück. 1946 übernahmen die Schwestern der Hl.Hedwig den Kindergarten. 1947 wurde im Kloster ein Kinderheim mit 72 bis 82 Betten, und 1952 wurde eine Sonderschule eingerichtet.

Haupt aufgebe der Gemeinde war so wie in anderen Dörfern der Aufbau der Infrastruktur. Die Volksschule musste zur Zeit Bürgermeister Reiters saniert werden, ein Kindergarten wurde errichtet. Straßen und Grünanlagen wurden ausgebaut. Dringend war die Widmung neuer Bauplätze. Die ehemalige Tongrube des 1977 stillgelegten Ziegelwerkes Wimmer wurde zu einem Badeteich, in dessen Bereich eine Feriensiedlung und ein Freizeitzentrum entstand. 1994/95 wurde die Ferien- und Mobilheimsiedlung erweitert. Besonders wichtig für Wimpassing waren die Regulierungsarbeiten an der Leitha um die Hochwassergefahr zu bannen. Unter Bürgermeister Wolowiec wurde 1986/87 die Volksschule generalsaniert. 1987 begann man mit der Ortskanalisation. Der Abwanderung versuchte man mit geförderten Bauplätzen für Jungfamilien entgegenzuwirken. Es wurden auch zahlreiche Genossenschaftswohnungen errichtet. Mit der Ansiedlung der Firma Frieb gelang es, etwa 55 Arbeitsplätze zu schaffen

Politische Entwicklung

Nach dem Krieg war bis 1950 Matthias Pöschl von der ÖVP Bürgermeister, bis 1954 Sebastian Weiss von der SPÖ, bis 1958 Johann Wimmer von der ÖVP und dann wieder Sebastian Weiss. 1945 erhielt die ÖVP 192, die SPÖ 121 Stimmen, 1953 die ÖVP 194, die SPÖ 243 Stimmen. Von 1968 bis 1972 war der Bahnbeamte Friedrich Hagen von der SPÖ B ürgermeister, dann auf lange Zeit, von 1972 bis 1986 Johann Reiter von der ÖVP.

1997 bekam die ÖVP 7, die SPÖ 3 und die FPÖ ebenfalls 3 Gemeinderatsmandate. Bei den folgenden Gemeinderatswahlen bekam die ÖVP 8 bis 10 Mandate, die SPÖ konnte 2012 auf 6 und 2017 auf 8 Mandate dazugewinnen. Die Freiheitlichen konnten sich mit zwei bis 3 Mandaten behaupten. 1986 bis 2017 war Josef Wolowiec von der ÖVP Bürgermeister, gefolgt von Ernst Edelmann von der SPÖ. In der Stchwahl von 2017 setzte sich Edelmann mit 50,69 % der Stimmen gegen Marion Pöschl von der ÖVP durch.

Bevölkerungsentwicklung und sozialökonomische Struktur

1785 hatte das Dorf 529 Einwohner, 1828: 580, 1863: 644, 1880: 611, 1900: 766, 1910: 657, 1920 685, 1934: 762, 1946: 584, 1961: 703 Einwohner. Die Bevölkerung war nahezu ausschließlich deutsch und katholisch. Die Auswanderung war nie besonders groß. 1923 gingen einige Familien nach Südamerika. Häufig kam es hingegen zur Abwanderung in die industriellen Zentren Niederösterreichs. Bis 1981 stagnierte die Einwohnerzahl. Es wurden 746 Personen gezählt. Dann aber begann ein steiler Anstieg - 1991: 883, 2001: 1094, 2011: 1263 und 2020 auf 1664 Einwohner.

Die sozialökonomische Struktur änderte sich schon vor dem 1. Weltkrieg. Die Entagrarisierung setzte sich in der Zwischenkriegszeit fort. 1951 bestanden 90 landwirtschaftliche Betriebe. 35 hatten unter 2 ha Grundbesitz, 24 2 bis 5 ha. Der Großteil der Betriebe war also bestens als kleiner Nebenwerwerb, hauptsächlich aber für die Selbstversorgung geeignet. Nur 16 Betriebe hatten 5 bis 10 ha, 10 Betriebe bis 20 ha und 5 Betriebe über 20 ha. Im Besitz der Urbarialgemeinde waren 60 ha Hutweide und 45 ha Wald. Der Großgrundbesitz der Esterhazy umfasste 1960 65 ha und war verpachtet.

Die gewerbliche Wirtschaft spielte nur eine geringe Rolle. Es gab nur die üblichen Handwerks- und Handelsbetriebe für die lokale Selbstversorgung. 1956 bestanden noch ein Ziegel- und Schotterwerk und eine Maschinenfabrik. Etwa 10 Personen waren in der Zuckerfabrik Landegg tätig, 20-25 Personen arbeiteten als Maurer oder Zimerer in Niederösterreich. Bis zu 100 Personen arbeiteten in der Wampersdorfer Papierfabrik, einige auch im Neufelder Braunkohlebergwerk. 1934 waren 206 Personen der Landwirtschaft, 389 Personen dem Gewerbe und der Industrie zuzurechnen.

Nach 1945 waren 80-100 Personen in den Fabriken bzw. etwa die Hälfte im Baugewerbe. beschäftigt. 1955 pendelten bereits 72 Wimpassinger nach Wien. Von 2001 bis 2011 ging die Zahl der Landwirtschaftlichen Betriebe weiter zurück. Es wurden andererseits aber gewerbliche Betriebe ansässig und neu gegründet, ihre Zahl stieg von 8 auf 18 mit zusammen 87 Beschäftigten. Die Ansiedlung der Firma Fried stärkte die Wirtschaftskraft des Ortes. Noch stärker aber wuchs die Zahl der Dienstleistungsbetriebe, von 33 auf 55 mit Zusammen 178 Beschäftigten.

Kirche und Schule

König Ludwig der Große detzte im 14. Jahrhundert Mautgebühren fest, die bis zur Vollendung der Kirche aingehoben werden sollten. Fraglich ist, ob es sich dabei um die 1496 neu errichtete Bründl-Kapelle oder um die Pfarrkirhe handelte. 1487 wird in einem Ödenburger Testament ein Herr Wolfgang als Pfarrer von Wimpassing erwähnt. Die Steintafel an der Kirche mit der Jahreszahl 1469 könnte auf eine Renovierung hindeuten. Nach Rittsteuer hatte die Loslösung von der Mutterpfarre Leithaprodersdorf und die Errchtung einer eigenen Pfarrkirche schon im 14. Jahrhundert oder noch früher stattgefunden.

Von den Grundherrn Ernst und Moritz Fürst wurde der Ptotestantismus gefördert. Ein evangelischer Pfarrer ist in Wimpassing jedoch nicht bekannt. Der neue Grundherr Leonhard Püchler ging ab 1561 gegen die Evangelischen vor. Seinen Plan, ein Franziskanerkloster zu gründen, konnte er jedoch nicht mehr verwirklichen. Vor der Gründung des Klosters ist ein Leonhard Springenfeld als Pfarrer tätig. Er ging später nach Müllendorf. 1587 wurde der Plan einer Klostergründung von Püchlers Witwe Konstantia, ihren zwei Töchtern und deren Ehemänner verwirklicht.1590 wurde die Gründungsurkunde ausgestellt, 1593 erfolget die Einweihung. 10 Ordensbrüder sollten in Wimpassing unterkommen. Die Pfarrkirche wurde in das Kloster einbezogen. 1605 verließen die Franziskaner das Kloster, 1628 übernahmen es die Minoriten. Bis zur Aufhebung des Klosters 1787 betreuten sie auch die Pfarre. 1683 wurden Kloster und Kirche von den Türken geplündert und anschließend mit Hilfe des Pfandherrn, Bischof Georg Szechenyi, eneuert bzw. im Barocken Stil wieder aufgebaut. Nach der Visitation von 1713 besaß die Pfarre nur 9 Joch Acker und 2 Wiesen, aber 6 Weingärten, davon 2 auf Leithaprodersdorfer Hotter. Pfarrgründe gab es nicht. 1713 lebten noch 6 Minoriten im Kloster. Nach der Klosteraufhebung wurde Pater Simon Hochholzer, früher Pfarrvikar, erster Pfarrer. 7 Patres und 3 Brüder mussten das Kloster verlassen. Für die Erhaltung von Kloster und Kirche war nach der Aufhebung des Klosters der Religionsfonds zuständig. Ab 1806 war Fürst Esterhazy Patronatsherr, der Religionsfonds leistete aber auch weiterhin einen Teil der Besoldung. Von 1788 bis 1801 war Franz Paar Pfarrer, gefolgt von Ignaz Steinmetz. 1829 beklagte sich der Pfarrer in einem Visitationsbericht, dass seine Pfarrkinder selten die Gottesdienste besuchten und das Fastengebot missachteten. In den napoleonischen Kriegen wurde das Klostergebäude, in dem der Pfarrer und fürstliche Beamte wohnten, in ein Kriegslazarett umgewandelt. 1835 bis 1880 war Stephan Giessenwährer Pfarrer. Er errichtete testamentarisch eine Armenstiftung. Die 1723 erweiterte Pfarrkirche wurde 1882/83 generalsaniert. Dafür brachte der Raaber Domherr Josef Trichtl, ein geborener Wimpassinger, 7000 Gulden auf. Unter Pfarrer Karl Öllinger (bis 1918)wurden 1908 wurden die Pfründengrundstücke von der Gemeinde abgelöst. 1918 bis 1930 war Josef Nagy Pfarrer, der anschließend nach Rohrbach ging. Die Pfarre bekamen die Kamillianer übertragen, die ein Juvenat mit Privatgymnasium für den Ordensnachwuchs einrichteten. Sie mussten 1941 ihr Ordenshaus aufgeben, kehrten aber 1947 zurück und richteten ein Waisenhaus ein, in dem die Schwestern der Heiligen Hedwig tätig waren. 1950 wurde eine Sonderschule für schwach begabte Kinder eingerichtet. Die im Krieg schwer beschädigte Kirche erhielt ein neues Dach und wurde 1951 restauriert, u.a. auch das Gemälde von Maulpertsch aus dem Jahre 1780.

Wimpassing war lange Zeit Wallfahrtsort. Ziel war die Bründl - Kapelle mit einem Muttergottesbild. Sie entstand schon 1496. Die Kapelle wurde von Papst Sixtus V. (1585 - 1590) mit Ablässen ausgestattet. 1784 kam das "große wunderbare Kreuz" nach Wimpassing. Das in der Donau angetriebene Kreuz wurde zunächst in Wien, St. Stephan, ausgestellt, gelangte in die Minoritenkirche. Nach Aufhebung des Ordenshauses 1783 wurde das Kreuz nach Wimpassing gebracht. 1937 brachte man das Kreuz zur Restaurierung und Ausstellung nach Wien. Die Rückführung nach Wimpassing wurde zunächst vom Denkmalamt verhindert, schließlich aber doch genehmigt. Wegen der Kriegsereignisse unterblieb diese jedoch. Bei Kriegsende verbrannte das Kreuz im Stephansdom.

1651 hatte das Dorf noch keine Schule, die Knaben besuchten die Schule im Wampersdorf. Im ausgehenden 17. Jahrhundert unterrichteten die Patres, 1713 war ein Zollbeamter Schulmeister. Das ebenerdige Schulgebäude wurde 1906/07 aufgestockt. In der Zwischenkriegszeit war die Schule 2- 3-klassig. Auch in der Nachkriegszeit schwankte die Klassenzahl.

Source: Wikipedia
ortslage

 

Quellen

  • Landestpographie Bezirk Eisenstadt, zwei Teilbände