Jakob Mädl
Seine Eltern waren Bauern in Mönchhof. Er besuchte die Bürgerschule in Kapuvár und die Lehrerbildungsanstalt in Modern. Nach dem Kriegsdienst von 1916 bis 1918 absolvierte er in Budapest die Hochschule für Lehrer an Staatsbürgerschulen. 1920 wurde er an der Bürgerschule in Rust angestellt, 1925 zu deren Direktor ernannt. Vorübergehend war er in Rust auch Vizebürgermeister. 1928 wechselte er nach Neusiedl, wo eine neue Hauptschule entstand.
Mädl war stark im katholischen Lager engagiert, etwa 1922 bei der Gründung des katholischen Lehrervereins. Er trat der Christlichsozialen Partei bei, 1932 wurde er Bezirksparteiobmann von Neusiedl, 1933 Bezirksleiter der Vaterländischen Front und 1934 auch Bezirksführer der Burgenländischen Landesschützen. Er wurde in den ständischen Landtag berufen, wo er für Schulfragen zuständig war.
1938 wurde Mädl als einer der heftigsten Gegner der Nationalsozialisten zwangspensioniert, 1942 aber wieder als Lehrer in der Hauptschule Frauenkirchen eingesetzt. 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Schon im Sommer 1945 eröffnete er wieder die Hauptschule Neusiedl, wurde aber bald darauf zum Bezirksschulinspektor von Neusiedl ernannt. Mädl schloss sich der ÖVP an, die ihn 1949 in den Bundesrat entsandte. 1950 wurde er Bürgermeister von Neusiedl. Da er stark in der Katholischen Aktion verankert war konnte er 1953 bis 1959 ein Nationalratsmandat erlangen. 1959 aber unterlag er in einer innerparteilichen Kampfabstimmung um ein weiteres Nationalratsmandat Franz Soronics und legte daraufhin auch seine Funktion als Bezirksparteiobmann zurück.