Dr. Josef Marschall
Die Familie stammte aus Nordböhmen. Der Vater besaß eine Textilfabrik, Haus und Grund in Perchtoldsdorf, wo Josef seine Kindheit verbrachte. 1918 verlor die Familie ihr Vermögen. Der Vater verließ nach der Scheidung die Familie, die völlig mittellos zurückblieb. Josef und seine Mutter lebten verarmt in einer kleinen Wohnung in Altmannsdorf. Er musste schon früh zum Familienunterhalt beitragen. Schon früh begann Josef Gedichte zu schreiben, die er auch veröffentlichen konnte. Er bekam Arbeit bei der RAVAG und konnte nebenbei studieren. 1932 promovierte er an der Universität Wien zum Dr. phil. Er bekam eine Anstellung an der Wiener Universitätsbibliothek, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb und es zum Vizedirektor brachte. 1930 erschien die Novelle "Der Dämon" und bald darauf "Die Vermählten Junggesellen".
Bei einer Wanderung lernte er 1935 in St.Margarethen die verwitwete Gastwirtin und Weinbäuerin Magdalena Stadelmann kennen, die er 1938 heiratete. Aus den Eindrücken in St.Margarethen entstand 1939 der Roman "Der Fremde", der ein großer Erfolg wurde. 1939 musste Marschall einrücken. 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, in der er bis 1947 Schwerstarbeit leisten musste. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Gedichte, die er nach dem Krieg in mehreren Bänden veröffentlichen konnte. Der 1964 erschienene Novellenband "Erwartungen" enthielt auch burgenländische Motive. 1966 starb er überraschend an einem Herzleiden, das er sich während der Gefangenschaft zugezogen hatte.
Sein umfangreicher Nachlass wird vom "Marschall - Kreis" St.Margarethen verwaltet. 1972 gab Margit Pflagner aus dem Nachlass die Erzählung "Agnes Rosner" heraus. Ein umfangreicher Burgenland- Roman "Regina" konnte von Marschall nicht mehr vollendet werden.
Daten* 02.10.1905 in Wien
Literatur
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