Theophil (Gottlieb) Gamauf
Die Familie Gamauf spielte im evangelischen Leben des Burgenlandes eine wichtige Rolle. Samuel Gamauf war Pfarrer in Pinkafeld und Rust, sein Sohn Joseph Gamauf war Professor am Ödenburger Gymnasium, Pfarrer in Mörbisch, in Ragendorf und Agendorf. Er war Senior des Oberödenburger Seniorats. Von größter Bedeutung war Theophil Gamauf.
Seine Eltern waren Bürger von Güns. Nach der Volksschule kam er zu seinem Onkel Samuel Gamauf, der Pfarrer in Ödenburg war. Theophil besuchte 1785 bis 1792 das Ödenburger Gymnasium. 1792 bis 1796 studierte er in Göttingen. Anschließend war er Erzieher in Preßburg und Religionslehrer in Wien. Er wurde als Pfarrer nach Gols berufen, wo er bis 1803 segensreich wirkte und mustergültig die Matrikelbücher führte. Er wurde schließlich nach Ödenburg berufen, wo er bis 1841 wirkte. Er galt als hervorragender Kanzelredner und eifriger Seelsorger.
Seine größte Leistung war die Erforschung der Geschichte der Stadt und der evangelischen Kirchengemeinde. Dazu sammelte er zahlreiche Dokumente. Seine umfangreiche Handschrift in mehreren Bänden wurde zwar nicht gedruckt, war aber die Grundlage für die von Sandor Payr verfassten Standardwerke "Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde zu Ödenburg" und zur "geschichte des evangelischen Kirchendistrikts jenseits der Donau".
Daten* 13.01.1772 in Güns
Pfarrer in Ödenburg, Kirchenhistoriker
|