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Christoph von Königsberg

 

 

Die Königsberg waren ein innerösterreichisches Ministerialengeschlecht,das im 14. Jahrhundert in der „Pittener Mark“ eine wichtige  Rolle spielte. Sie erwarben zahlreiche Burgherrschaften – etwa Thomasberg, Ziegersberg, Seebenstein und Schwarzenbach –und griffen auch in das benachbarte ungarische Gebiet aus. Sie hatten Besitzungen in Pöttsching, Zemendorf und Marz und vor allem die Herrschaft Bernstein. Vertreter der Königsberg im Dienste der Landesfürsten waren Dietrich und Hans von Königsberg. Hans war Feldherr und Truchsess  am Hofe Kaiser Friedrichs III. und Maximilians I. Hans von Königsberg erwarb um 1486 pfandweise die Herrschaft Bernstein. Unter seinen Söhnen war vor allem Ehrenreich von Königsberg bedeutend. Er wurde Präsident des von Kaiser Ferdinand geschaffenen Hofkriegsrates. Der  bedeutendste unter seinen Söhnen war Christoph.

Harald Prickler vermutet, das Christoph eine deutsche evangelische Universität besuchte. 1566 heiratete er Maria Magdalena, Tochter des steirischen Ritters Hans Wag von Wagensburg und Welan. 1576 wurde er zum kaiserlichen Hofkriegsrat ernannt. Dieses Amt, das er bis zu seinem Tod innehatte, belastete ihn finanziell und gesundheitlich schwer. Zwar verbrachte er den Großteil des Jahres in Wien, doch musste er immer wieder Reisen als Kommissär in die ungarischen Militärgrenzbezirke übernehmen, etwa nach Kanizsa zur Musterung und Bezahlung des Kriegsvolkes.

1586 erhob der Kaiser die ganze Familie Königsberg in den erblichen Freiherrnstand. Schwer verschuldet bat Königsberg den Kaiser, er möge Bernstein als Eigentum überlassen. Schließlich erhielt er auf Bitten des Erzherzogs Ernst und des Hofkriegsrates 6000 Gulden „Gnadengeld“ auf die Herrschaft Bernstein. Seine Gesundheit war schwer angeschlagen und so bat er 1590 um die Entlassung aus dem Hofkriegsrat. Er musste jedoch bleiben und begab sich auf einen zweijährigen Erholungsurlaub in ein Bad. 1594 heiratete er Maria von Innsbruck. Beide Ehen blieben kinderlos. Nach Eroberung der Festung Raab durch die Türken 1594 wurde er Präsident des Hofkriegsrates. Er begab sich in das Kriegslager bei Gran und zu Erzherzog Matthias nach Bruck. Er leitete die Kriegsoperationen der kaiserlichen Generäle. Nach der Rückeroberung von Raab 1598 wollte er sich erneut zurückziehen, musste aber seinen Dienst weiter versehen, da die Türken 1600 die Festung Kanizsa erobert hatten. Er ersuchte um eine Gnadenabfertigung. 1601 wurde er von einer schweren Krakheit erfasst, an der er 1602 starb.

Eine seiner wichtigsten Leistungen war der Ausbau der Festung Bernstein, der von seinem Vater begonnen worden war. Bis 1590 wurde die Festung mit Basteien geschützt und ein Brunnen gegraben. Die Festung konnte dann 1605 die Belagerung durch 4000 Bocskay – Rebellen abwehren. Seine Herrschaft Bernstein verwaltete Christoph von Königsberg gut, er trat für seine Bauern ein. Pinkafeld förderte er durch Handwerksordnungen. Er legte die Siedlungen Schönherrn, Kroisegg und Bergwerk an. Er war ein Unterstützer der flazianischen Prediger. Er berief Jeremias Dissinger nach Pinkafeld, Jonas Frank nach Bernstein und Michael Kern nach Marisdorf. Sie sorgten für eine feste Verankerung des Protestantismus in der Herrschaft. Sein Grabstein ist in der Pfarrkirche von Seebenstein erhalten.

Daten

* 1542
† 03.08.1602

 

Herr von Bernstein, Präsident des Hofkriegsrates

 

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Quellen

  • Prickler Harald, Christoph von Königsberg. Burgenländische Heimatblätter 22, S. 26 - 32