Dipl. Kfm. Dr. Helmuth Vogl
Vogl stammt aus einer sozialdemokratischen Lehrerfamilie. Sein Vater wurde 1942 verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Er besuchte die Hauptschulen in Jenbach und Zell am Ziller und dann die Handelsakademie in Innsbruck. Er studierte an der Hochschule für Welthandelin Wien, 1951 promovierte er zum Doktor. Anschlöießend arbeitete er als volkswirtschaftlicher Referent in der burgenländischen Arbeiterkammer. Von 1957 bis 1961 war er Kammeramtsdirektor - Stellvertreter-
Ab 1956 war Vogl Gemeinderat in Eisenstadt und ab 1957 Mitglied der Landesexekutive Burgenland des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. 1958 wurde er Vorstandsmitglied der BEWAG und ab 1962 deren kaufmännischer Direktor. Er brachte die Vermögensverhandlungen mit der NEWAG und der STEWEAG zum Abschluss. Ab 1960 war er auch Geschäftsführer der Burgenländischen Energiegewinnungsgesellschaft. In der Partei wirkte er am Konzept "Für ein schöneres Burgenland" mit. Mit der Bestellung Theodor Kerys zum Landeshauptmann wurde er gemeinsam mit Dr. Fred Sinowatz in die Landesregierung berufen. Er übernahm das Finanz- und Baureferat. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dem Ausbau der Infrastruktur, dem Aufbau der überregionalen Wasser-, Abwasser- und Müllverbänden swie dem Straßenbau. Die Burgenlandtrasse der Südautobahn konnte zwar nicht erreicht werden. Es begann aber der Ausbau der Südostautobahn Wien - Eisenstadt und der Schnellstraße Eisenstadt - Mattersburg - St. Martin. Als BEWAG- Direktor trat er zwar zurück, blieb aber auch weiterhin Konsulent. Er war Aufsichtskommissär der Landeshypothekenanstalt und Mitglied der ERP - Kreditlenkungskommission und damit stark an der Versorgung der Wirtschaft des Landes mit Krediten beteiligt. Die "Entwicklungsbudgets" führten zu einer hohen Verschuldung des Landes. Nach dem Konjunktureinbruch 1982 geriet er zunehmend in die öffentliche Kritik, die auch sein Privatleben erfasste. Auch in der eigenen Partei war er umstritten. Die Anschuldigungen erwiesen sich zwar als unberechtigt, doch legte Vogl sein Regierungsamt 1983 zurück. Eine Rückkehr an die Spitze der BEWAG wurde von der ÖVP verhindert. Bis 1987 blieb er Vizepräsident der Verbundgesellschaft, in deren Aufsichtsrat er seit 1970 saß. Auch in der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft war er tätig. 1993 wurde er im Nachfolgeprozess gegen Sinowatz wegen falscher Zeugenaussage verurteilt.
Daten* 02.09.1928 in Erl in Tirol
SPÖ - Politiker, Landesrat 1966-1983
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