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person

Dr. Dipl.-Ing. Josef Medinger

 

Die Familie Medingers betrieb seit 1885 in Neufeld eine Chemie-Fabrik. Sein Onkel Eduard Medinger war Generalrat der österreichisch-ungarischen Nationalbank.Josef Medinger studierte an der technischen Hochschule Wien und unternahm anschließend eine große Studienreise in die USA, nach Japan, China und Indien. Im Erstn Weltkrieg diente er zunächst im Ulanenregiment 11 als Leutnant, ließ sich dann aber zur Luftwaffe überstellen.Als Rittmeister und Kommandant einer Fliegerstaffel wurde er über Venedig abgeschossen. Erst 1920 kam er aus der italienischen Kriegsgefangenschaft zurück. 1923 trat er in die Firma Medinger ein, deren Leitung er nach dem Tod seines Onkels 1932 übernahm. Die Firma war in den 1920er Jahren sehr erfolgreich, auch im Export.

Schon ab 1923 war Medinger auch in der Standesvertretung der Wirtschaft tätig. Er gehörte seit der Gründung dem Burgenländischen Beirat in der Wirtschaftskammer an. 1926 wurde er Vizepräsident der Industriellenvereinigung des Burgenlandes und Vorsitzender der Industriellen Bezirkskommission. Er kämpfte gegen die katastrophale Arbeitslosigkeit der Burgenländer in den 1930er Jahren, etwa durch Vermittlung von Bauarbeitern zum Bau der Glocknerstraße und in die Schweiz. Der Betrieb erlitt schwere Kriegsschäden. Medinger konnte die Produktion aber bald wieder in Gang bringen. Schon Anfang der 1950er Jahre konnte das Neufelder Werk den Bedarf an Flüssiggasen für die Kühlindustrie, Ammoniak, Schwefeliger Säure und Salmiak decken und auch exportieren.

1946 wurde Medinger Obmann der Sektion Industrie der Handelskammer, und ab 1950 Vizepräsident der Kammer. Daneben übte er zahlreiche Funktionen aus, etwa als Obmannstellvertreter der Gebietskrankenkasse.

Daten

* 08.07.1887 in Himberg
† 01.11.1957 in Wien

 

Vorsitzender der Industriellen Bezirkskommission, Sektionsobmann der Handelskammer, Kammervizepräsident, Geschäftsführer

 

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Quellen

  • Schlag, Gerald (Hg.) Burgenland. Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien.