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Am 25. Mai 1945 beschloss die provisorische Staatsregierung die Überleitung der Gauwirtschaftskammern in Kammern für Handel, Gewerbe, Industrie, Geld und Kreditwesen. Schon am 1. September 1945 nahm die Bezirksstelle Eisenstadt ihre Tätigkeit auf. Am 12. November 1945 wurde ein provisorischer Kammerausschuss der Kammer für Gewerbe, Handel, Verkehr und Gaststättenbetriebe in Eisenstadt gebildet. Die Mitglieder waren Dipl. Ing. Adolf Vogl, Baumeister in Eisenstadt, Josef Buchinger, Elektromeister in Marz und Lorenz Schöfbeck. Alle Mitglieder des Ausschusses kamen aus Verkehrsgründen nur aus dem Nordburgenland. Der Ausschuss sollte alle vorbereitenden Maßnahmen zur Errichtung der Kammer treffen. Erste Büroräume wurden im Gasthaus Wimmer "Zur Goldenen Traube" gefunden. Am 13. Dezember erschien eine erste Nummer des Informationsdienstes des Kammerausschusses. Sekretär Polsterer legte dem Ausschuss am 1. Feber 1946 einen Organisationsentwurf vor. Zur Finanzierung war ein "freiwilliger Aufbauschilling Burgenland" von 5 Schilling pro Mitglied vorgesehen. Neben Polsterer wurden eine Buchhalterin und eine Sachbearbeiterin angestellt. In einigen Bezirksgewerbekammern wurden ebenfalls Sekretäre angestellt.

Die größten Probleme ergaben sich aus der mangelhaften Versorgung mit Lebensmnitteln und Rohstoffen aus den Verkehrsverhältnissen. Viele Straßen waren zerstört. Die gesprengte Eisenbahnbrücke in Riedlingsdorf unterbrach die Bahnverbindung von Oberwart nach Wien und Graz.Sie wurde erst im Jänner 1946 repariert. Am 4. März 1946 konnte der Personenverkehr von Oberpullendorf über Ödenburg nach Ebenfurth und Wr. Neustadt endlich wieder aufgenommen werden. Es verkehrten nur wenige Postautobusse. 

Am 14. Juli 1946 fand die konstituierende Sitzung des Wirtschaftsbundes der ÖVP statt. Johann Wagner wurde zum Landesobmann, Adolf Vogl zu einem Stellvertreter gewählt. Am 24. Juli 1946 wurde das Handelskammergesetz vom Nationalrat verabschiedet. Es sah sechs Kammersektionen vor: Gewerbe, Industrie, Handel, Geld-, Kredit und Versicherungswesen sowie Verkehr und Fremdenverkehr vor. Zum Kammeramtsdirektor wurde Dr. Otto Holzwarth bestellt. Die Vollversammlung der Kammer sollte aus 48 Mitgliedern bestehen: 21 Vorstandsmitgliedern und 27 Kammerräten. Die laufenden Geschäfte sollten in Präsidial- und Sektionssitzungen besorgt werden. Für die Kammerverwaltung war nur schwer geeignetes Personal zu finden, ebenso mangelte es auch an geeigneten Räumlichkeiten, für die Kammer und für das WIFI.In einem Haus in der Hauptstraße wurden einige Räume angemietet. Ein Mittteilungsblatt wurde wieder eingestellt, die Information erfolgte über die drei Wochenzeitungen. 

Die Vorstandsmitglieder der Kammer wurden vom zuständigen Minister bestellt. Präsident wurde Dipl. Ing. Adolf Vogl, Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister von Eisenstadt, Vizepräsidenten Landtagsabgeordneter Dr. Ernst Hoffenreich, Rechtsanwalt und Vizepräsident des Burgenländischen Landtages, und Hugo Wagner, Buchhändler aus Stegersbach. Die Obmänner der Sektionen waren für das Gewerbe Johan Pehm, Schmiedemeister aus Neudörfl, Michael Leiner, Schneidermeister aus Neusiedl a. S., für Industrie Dr. Ing. Robert Medinger, Neufeld, Johann Biller, Ziegelwerke Wimmer in Wimpassing und Ing. Fritz Elsinger, Neudörfl, für den Handel Rudolf Schratzenthaler, Kaufmann aus Eisenstadt, Franz Reisner, Kaufmann aus Mattersburg und Rudolf Strettner (Neufeld), für das Geld- Kredit und Versicherungswesen Richard Dimmel, Sparkasse Sauerbrunn, Rudolf Brandlhofer (Nationalbank Eisenstadt) und Franz Grabner, Sparkasse Stegersbach, für den Verkehr Josef Piringer, Bernstein, Anton Kritsch, Eisenstadt, Johann Edöcs, Bahndirektion Wulkaprodersdorf, für den Fremdenverkehr Johann Wagner, Landesrat, Stegersbach, Franz Kawaletz, Neufeld, Johann Rausch, Neutal. Am 5. Dezember bestellte der Vorstand die Mitglieder der Sektionsleitungen. Auch eine Vertreterin der KPÖ, die Verwalterin des Asbestwerkes Rechnitz, Alice Kaufmann, musste in die Sektion Industrie berufen werden. Dr. Holzwarth wurde als Kammeramtsdirektor bestätigt. Der erste Dienstpostenplan sah 68 Dienststellen vor. 

Am 25. November 1946 hielt der Freie Wirtschaftsverband der SPÖ eine Landeskonferenz in Eisenstadt ab. Landesobmann war Lorenz Schöfbeck, Glasermeister in Eisenstadt, Landessekretär Hans Wastl. Der Landesleitung gehörten an: Ludwig Strettner (Neufeld), Johann Klöckl (Deutschkreutz), Michael Rötzer (eisenstadt), Karl Kraut (Pöttsching) Max Wittmann und Josef Buchinger (Marz).

Am 6. Dezember 1946 fand die konstituierende Sitzung der Kammer im Eisenstädter Schloss statt. In den Bezirksstellen wurde die Zahl der Ausschussmitglieder mit je 5 festgelegt, wobei in Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf 3 auf die ÖVP, 2 auf die SPÖ entfielen, in den übrigen Bezirken 4 auf die ÖVP, 1 auf die SPÖ.

1947 wurde ein passendes Quartier für die Kammer gefunden: Das Gasthaus "Zum goldenen Engel" auf dem Oberberg (Alte Propstei, heute Haus der Begegnung). Die Kammer musste die Hälfte der Instandsetzungskosten übernehmen. Im März 1947 übersiedelten Kammer und WIFI. Am 6. Mai wurden die wurden für die einzelnen Berufe die Fachgruppen eingerichtet ( für das Gewerbe "Innungen", für den Handel "Gremien"). In der Vorstandssitzung am 14. Oktober 1947 wurde Dr. Ernest Hoffenreich als neuer Obmann der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen angelobt, Karl Markon, Möbelfabrikant in Neudörfl, wurde Vizeobmann der Sektion Industrie. Ende 1947 wurde die Herausgabe einer Kammerzeitung, die zweimaö im Monat erscheinen sollte, endgültig beschlossen. Am 15. Feber 1948 erschien die erste Ausgabe des "Burgenländischen Wirtschaftsdienstes". 1948 kam es im Gefolge der Betriebsratswahl in der Kammer zu einem Konflikt zwischen ÖVP- Wirtschaftsbund und SPÖ-Freiem Wirtschaftsverband. Er endete mit dem Rücktritt des Vorstandsmitgliedes Lorenz Schöfbeck. Probleme hatte die Kammerorganisation mit der Pfuscherbekämpfung, mit der Revision der Gewerbescheine und mit der Einhebung der Kammerumlage, die von den Finanzämtern durchgeführt wurde. Die Aufhebung der Bewirtschaftung wurde von der Kammer immer wieder verlangt, die unzureichende Zuteilung von Benzin bemängelt. Bei der Revision der Gewerbescheine wurden 11 011 Berechtigte erfasst, davon 5751 Gewerbebetriebe und 3567 Handelsbetriebe, 249 Verkehrsbetriebe und 1185 Fremdenverkehrsbetriebe. Der KFZ-Bestand hatte bis Mitte 1949 schon deutlich zugenommen. Es gab schon 545 Personenkraftwagen und 801 Lastkraftwagen bis 3 t.

Am 27. August 1949 erfolgte die Grundsteinlegung für das Kammeramstgebäude auf der Osterwiese (heute Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt).1949 wurde der Bau des WIFI auf einem Grundstück in der Gölbeszeile, das von der Freistadt Eisenstadt zur Verfügung gestellt wurde, in Angriff genommen. Ende 1949 begann der Bau des WIFI- Gebäudes in Eisenstadt. Architekt Dr. Roland Rainer, der auch das Kammeramtsgebäude geplant hatte, wurde mit der Planung beauftragt. Es sollte Werkstätten für Holz- und Metallberufe beherbergen. Ein besonderes Problem waren die vielen kleinen Berufsschulen, die meist nur Anhängsel an Volks- und Hauptschulen waren und an denen keine Fachlehrer unterrichteten. Neben der Landesberufsschule Pinkafeld und der städtischen kaufmännischen Wirtschaftsschule in Oberwart gab es " gewerbliche Berufsschulen" in Großpetersdorf, Kittsee, Lackenbach, Lockenhaus, Mattersburg, Neusiedl a.S., Oberwart, Pinkafeld, Rudersdorf, Stegersbach, Stoob, Rechnitz, Güssing und Jennersdorf. Im Jänner 1950 konnte der Lehrbetrieb in der Landesberufsschule in Pinkafeld, im Schloss Batthyany, aufgenommen werden. Damit war ein Internat verbunden. Die Schule bot Platz für ein Drittel aller Lehrlinge.

Im Wahlkampf um die neue Kammerführung forderte der Freie Wirtschaftsverband die Einrichtung von Lehrwerkstätten und kritisierte den teuren Bau des Kammeramtsgebäudes. Die Wahlen fanden am 7. und 8. Mai 1950 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 80 %. Der Österreichische Wirtschaftsbund (ÖVP) erhielt 74,49 % der Stimmen, der Freie Wirtschaftsverband (SPÖ) 18,78 %. Der Wirtschaftsbund erhielt 381, der Wirtschaftsverband 67 Mandate, 23 entfielen auf Namenslisten. In der ersten Vollversammlung am 6. Juli 1950 wurden Adolf Vogl zum Präsidenten, Rudolf Röhrich und Dr. Ing. Robert Medinger zu Vizepräsidenten, alle drei vom Wirtschaftsbund, gewählt. Auch der Bauausschuss und der Finanzausschuss wurden gewählt. Der Freie Wirtschaftsverband war im Präsidium nicht vertreten. Am 15. März 1951 wurden dann aber Funktionäre des Freien Wirtschftaverbande kooptiert. Hoffenreich wurde Vizepräsident. In den Sektionen Gewerbe und Industrie erhielten erhielt der Wirtschaftverband Obmann Stellvertreter.Sektionspräsidenten wurden für das Gewerbe Johann Pehm, Michael Leiner und der Maurermeister Alois Stimakovits aus Steinberg, für die Industrie Dr. Ing. Robert Medinger, Dr. Lorenz Karall und Dipl. Ing. Fritz Elsinger, für den Handel R. Schratzenthaler, Franz Reisner und Julius Grabner, für das Geld-, Kredit- und Versicherungswesen Carl Führer (Eisenstädter Bank),Karl Adam (Volksbank Mattersburg und Georg Fiedler (Sparkasse Jennersdorf), für den Verkehr Josef Piringer (Bernstein), Josef Holzmann (Autobusunternehmer in Stegersbach) und Rupert Jagodits (Lastfuhrwerker aus Stoob), für den Fremdenverkehr Johann Wagner, Franz Kawaletz und Johann Kobor (Gastwirt aus Frauenkirchen). Der Freie Wirtschaftsverband bekam ein Kuratoriumsmitglied im WIFI und Vertreter im Bau- und Finanzausschuss. Nach dem Tod von Carl Führer musste die Leitung der Sektion Geld-, Kredit und Versicherungswesen neu gewählt werden. Sektionsobmann wurde Dr. Max Gitsch, Direktor der Hypothekenanstalt für Niederösterreich und Burgenland, Stellvertreter Karl Hanisch als Vertreter der Versicherungswirtschaft. 1952 schied Dr. Hoffenreich als kooptierter Vizepräsident der Kammer aus. Sein Nachfolger wurde Karl Markon. 1953 wurde Dipl. Kaufmann Otto Rauhofer Geschäftsführer der Sektion Industrie und Dr. Viktor Rapp der Geschäftsführer der Sektion Geld-, Kredit und Versicherungswesen. 1953 wurde der Finanzrwferent der Kammer, ludwig Sexl, in den Vorstand kooptiert. Ab 1950 erschien die Kammerzeitung wöchentlich. Sie wurde nunmehr nicht mehr von Rötzer sondern von Georg Horvath gedruckt.

Am 15 Oktober hielt der Wirtschaftsbund in Mattersburg seine Vollversammlung ab. Zum Obmann wurde Landesrat Johann Wagner erneut gewählt. Auch seine Stellvertreter Landeshauptmann Karall, Dipl. Ing Vogl und Röhrich wurden bestätigt. Wagner wurde außerdem zum Vizepräsidenten der Bundeskammer gewählt. Für Konflikte sorgte ein Bundesgesetz zur Einführung einer Pflichtversicherung der Selbständigen. Sie wurde von vielen Kammermitgliedern abgelehnt. 1952 wurden aber erste Maßnahmen zur Unterstützung alter und bedürftiger Personen gesetzt. Sie erhielten zwischen 100 und 300 Schilling monatlich aus einem Fonds, der von Jahresbeiträgen der Mitglieder und der Kammer gespeist wurde. Die Kammerumlage musste angehoben werden. Der Altersunterstützungsfonds erwies sich als Fwhlschlag. Nur etwa ein Drittel der vorgeschriebenen Beiträge wurde eingezahlt. Der Freie Wirtschaftsverband protestierte und verlangte eine umfassende Altersnvaliden- und Waisenversicherung der Selbständigen. Die Burgenländische Freiheit, Zeitung der SPÖ, startete heftige Angriffe gegen die Dominanz des Wirtschaftsbundes und die enge Verflechtung zwischen Kammer- und Parteiämtern. Konflikte gab es aber auch mit den landwirtschaftlichen Genossenschaften, die ihre Geschäftsfelder zum Ärger des Handels ständig ausweiteten.

Zu Pfingsten 1951 wurde das neue Kammeramtsgebäude feierlich eröffnet. Im Mai 1952 erhielt die Bezirksorganisation in Jennersdorf als letzte ein eigenes Gebäude. Das Gebäude in Oberwart wurde an die Kammer zurückgegeben und adaptiert. Am 7. November 1953 wurde das WIFI in Eisenstadt eröffnet, mit zwei großen Werkstättentrakten, mit Schulungsräumen und einem Internat. Später entstanden in einem Zubau eine Bäcker- und eine Fleischerwerkstätte. 1955 begannen die Vorbereitungsarbeiten für eine Zentralberufsschule in Eisenstadt.

Ab 1. August fand im Kaufhaus Gerngroß in Wien eine Ausstellung und Leistungsschau der burgenländischen Wirtschaft stEnde August folgte eine Ausstellung in Wr. Neustadt. Die Arbeitsplatzsituation verschärfte sich 1953 weiter und erreichte im Winter 1953/54 eine Rekordzahl. In der HITIAG in Neufeld wurden 230 Frauen gekündigt. Die Kohlebergwerke in Neufeld und Ritzing wurden ganz geschlossen. Vor allem die Jugendarbeitsslosigkeit stieg an. Die Kammer beriet Maßnahmen. etwa Entlastung der Betriebe bei der Einstellung von Lehrlingen. Im neuen Jugendeinstellungsgesetz wurden Bundesmittel in Form von Prämien aber auch Landesmittel vorgesehen. 1954 kam es zu Kündigungen in der Textilindustrie, etwa in der Firma Putsch in Pinkafeld. Die Textilfirma Popp in Lockenhaus stellte den Betrieb ein. Behindert wurde die wirtschaftliche Entwicklung auch durch ungeklärte Besitzverhältnisse, etwa in den der USIA unterstehenden Bergbauen Antimon-Schlaining und Asbest-Rechnitz. Die Schilfrohrindustrie bekam von der USIA keinen längerfristigen Pachtvertrag. Der Kreditmangel hinderte Industrie und Gewerbe an der Entwicklung. Industrialisierungspläne blieben auf dem Papier.

Die Kammerwahlen am 24. und 25. April 1955 wurden nicht durchgeführt, da sich die beiden Fraktionen Wirtschaftsbund und Freier Wirtschaftsverband auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag "Liste der burgenländischen Wirtschaft" einigten. Am 27. Juni fand die konstituierende Sitzung der neuen Vollversammlung der Kammer statt. Dipl. Ing. Vogl kandidierte nicht mehr. Neuer Präsident wurde Johann Wagner, Vizepräsidenten Dr. Ing. Robert Medlinger und Ludwig Sexl. Aus dem Freien Wirtschaftsverband wurden Karl Markon und Johann Lang, Bäckermeister aus Rust, in den Vorstand kooptiert. Sektionsobmänner wurden im Gewerbe Josef Seeland, Baumeister aus Neufeld, im Bereich Industrie Medinger, im Handel Röhrich, im Geld-,Kredit- und Versicherungswesen Karl Hanisch, im Verkehr Piringer und im Fremdenverkehr Kobor. Kurator des WIFI wurde Josef Berghofer, Malermeister aus Eisenstadt. An die Stelle Kobors trat 1956 der St. Margarethener Gastwirt Hans Scheitz. 1956 trat Sektionsobmann Röhrich von allen seinen Ämtern zurück. Sein Nachfolger wurde Josef Schwacha, Kaufmann aus Sieggraben. Im Freien Wirtschaftsverband gab es 1956 ebenfalls Veränderungen, An Stelle von Karl Markon wurde Hans Springschitz, Siegendorf, gewählt, zweiter Obmann wurde Ludwig Strettner, Neufeld, dritter Obmann Rudolf Strodl, Baumeister in Mattersburg. 1956 wurde der Verein zur Förderung der Burgenländischen Wirtschaft von den Sozialpartnern gegründet. Präsident wurde Johann Wagner, Vizepräsident Friedrich Szenjuröck, der Präsident der Arbeiterkammer. 1955 wurde die Bildung eines Wirtschaftsbeirates der drei Kammern und des Gewerksachaftsbundes mit je 10 Delegierten beschlossen. Vorsitzender war Wagner, Stellvertreter Szenkurök von der Arbeiterkammer und der Landwirtschaftskammerpräsident Kroyer. Am 11. Juni 1956 wurde anstelle von Lorenz Karall Johann Wagner zum Landeshauptmann gewählt. Karall wurde Landtagspräsident. Als Präsident der Wirtschaftskammer trat Wagner zurück. Sein Nachfolger wurde Dr. Lorenz Karall. 1958 erhielt die Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen mit Dr. Viktor Rapp, Direktor der Eisenstädter Bank, einen neuen Obmann.

1956/57 wurde die Landesfachschule für Keramik, Ofenbau und Töpferei in Stoob als Privatlehranstalt der Kammer eröffnet. Sie war in der ehemaligen Esterhazyschen Tonwarenfabrik untergebracht. 1957 übernahm das Land die Schule. 1960 wurde die Handelsschule bzw. Handelsakademie Oberwart eröffnet. Im Oktober 1957 wurde eine Landesausstellung unter dem Motto "Ein Grenzland baut auf" veranstaltet. Große Hoffnung weckte ein neuer Industriebetrieb auf dem Gelände der Hirmer Zuckerfabrik. Diese "Chemischen Werke Hirm", die Kunstdünger erzeugen sollten, gingen aber bald mit hohen Schulden pleite. In Donnerskirchen wurde ein Werk zur Produktion von Leichtbauplatten aus Schilf errichtet. Neue Betriebe entstanden 1958 in Großpetersdorf (Metallwarenfabrik), Zelfix in Walbersdorf, Konservenfabrik AMICO in Andau , Frühbauer-Aufzüge in Müllendorf, Walzwerk in Parndorf, Kunststofffabriken in Pöttsching und Rohrbach und mit der Felix Austria in Mattersburg, Firma Primus in Parndorf, Betonwerk Kummer in Oslip. In Bad Tatzmannsdorf wurde das Kurmittelhaus, in Eisenstadt der Schwechaterhof eröffnet. Ein Großprojekt war der Bau der Ringwasserleitung. Nicht verwirklicht wurde ein kalorisches Kraftwerk auf der Basis des Braunkohlevorkommens von Deutsch Schützen Höll. Erstmals wurde die Trassenführung der geplanten Südautobahn diskutiert und eine Variante durch das Burgenland verlangt. Immer wieder wurde auch das Projekt einer Dammstraße über den Neusiedler See zwischen Mörbisch und Illmitz gefordert und verschiedene Untersuchungen dazu angestellt. Am 30. Juni 1958 wurde per Bescheid des Landeshauptmannes die BEWAG gegründet und alle Anlagen der NEWAG und der STEWEAG übernommen. Diese "Enteignung" rief heftigen Widerstand hervor, der Bescheid wurde vom zuständigen Minister aufgehoben. Am 15. September 1959 beschloss der Landtag die Errichtung einer Landesgesellschaft. Für die Vermögenswerte der niederösterreichischen und steirischen Landesgesellschaften mussten Entschädigungen gezahlt werden.

Am 15. und 16, Mai 1960 fanden Kammerwahlen statt. Der Österreochische Wirtschaftsbund der ÖVP konnte hohe Gewinne verzeichnen.Er bekam 510 der 578 zu vergebenden Mandate. Der Freie Wirtschaftsverband bekam nur mehr 39 Mandate, bisher 76. Neue Spitzenfunktionäre waren im Bereich Gewerbe Karl Augusta, Michael Domschitz (Fleischhauer aus Oberpullendorf), Anton Rottensteiner (KFZ- Mechaniker aus Mattersburg), im Bereich Industrie Dipl. Ing. Herbert Parzenhofer, im Handel Josef Schwacha, im Geld-, Kredit- und Versicherungswesen Dr. Viktor Rapp, im Verkehr Georg Böhm, im Fremdenverkehr Hans Scheitz. Präsident der Kammer wurde wieder Dr. Lorenz Karall, Vizepräsidenten Ludwig Sexl und Josef Seeland. 1961 starb der Landtagsabgeordnete Alois Stimakovits, Bürgermeister in Steinberg. Sein Nachfolger als Abgeordneter wurde der Gastwirt Robert Graf aus Eiesnberg, der nauch Obmannstellvertreter des burgenländischen Wirtschaftsbundes war.

Ein nJahr nach seiner Wiederwahl trat Johann Wagner als Landeshauptmann zurück. Seine Funktionen in der Kammer behielt er bei. Schließlich wählte der Wirtschaftsbund Dr. Karall zum neuen Landesgruppenobmann. Seine Stellvertreter wurden Robert Graf, Landesrat Grohotolsky und Ludwig Sexl. Nach dem Tod Sexls wurde Rudolf Babits sein Nachfolger. Am 8. August 1961 wurde Josef Lentsch zum neuen Landeshauptmann gewählt. Das Gewerbereferat in der Landesregierung übernahm GDDR. Rudolf Grohotolsky, der allerdings nicht vom Wirtschaftsbund sondern vom ÖAAB kam.

1964 erlangte die SPÖ in den Wahlen die Mehrheit. Hans Bögl wurde neuer Landeshauptmann. In der Wirtschaftspolitik verschob sich damit das Schwergewicht von der Förderung der gewerblichen Wirtschaft auf die Industrieansiedlung. Am 17. März 1965 starb Lorenz Karall. Zu seinem Nachfolger als Kammerpräsident wurde vom Wirtschaftsbund Robert Graf vorgeschlagen. und dieser von der Vollversammlung einstimmig bgewählt. Graf wurde als Sohn eines Auswanderers in New York geboren, kehrte 1935 zurück und übernahm 1950 die Gastwirtschaft seines Vaters in Eisenberg. 1957 wurde er Kammerrat und Obmann des Oberwarter Bezirksstellenausschusses. 1960 wurde er Landtagsabgeordneter der ÖVP.

Der Verein zur Förderung der Burgenländischen Wirtschaft konnte einige Erfolge verzeichnen. In fünf Jahren entstanden 50 neue Betriebe mit über 3000 Arbeitsplätzen. 1960 konnten 59 neue Industrie- und Gewerbebetriebe mit etwa 2000 Dauerarbeitsplätzen errichtet werden. Es konnten mehrere neue Betriebe eröffnet werden, die - wie etwa die Altmann-Strickwarenerzeugung in Eisenstadt - hauptsächlich Niedriglohnarbeitsplätze für Frauen anboten. Die Zahl der Auspendler stieg weiterhin an und erreichte mit 20 000 einen neuen Höhepunkt. Von großer Bedeutung sowohl als Arbeitgeber wie auch als Abnehmer der Produkte der burgenländischen Landwirtschaft wurde die im Mai 1961 eröffnete Konservenfabrik Felix Austria in Mattersburg. Die Konservenfabrik beschäftigte 250, in der Saison 400 - 500 Arbeitskräfte. 1961 wurde das Fernheizkraftwerk in Pinkafeld eröffnet, an dem das Land mit 55 % beteiligt war. 1961 eröffnete die Scana - Konservenfabrik in Neusiedl, im Mai 1961 der Zweigbetrieb der Firma Vossen - Frotier in Jennersdorf. Im Jänner 1963 nahm die Roletta- Jalloisienfabrik in Stoob ihren Betrieb auf. 1964 wurde die Gloriette - Hemdenfabrik in Stegersbach eröffnet. Weitere Textilindustriebetriebe entstanden in Wiesen und Oberschützen. 1961 wurde der Neubau des Kammeramtsgebäudes und des WIFI in Oberwart beschlossen. 1963 wurde das neue Gebäude eröffnet. In Eisenstadt erhielt die PVA der gewerblichen Wirtschaft ein neues Haus. 1962 starb Dipl- Ing. Herbert Parzenhofer. Neuer Obmann der Sektion Industrie wurde Gustav Rausch. Nach dem Tod von Lorenz Karall am 17. März 1965 schlug der Wirtschaftsbund Robert Graf als Nachfolger vor. Am 22. April wurde er von der Vollversammlung der Kammer einstimmig zum Präsidenten gewählt. Graf war Gastwirt aus Eisenberg und ÖVP- Landtagsabgeordneter. Er wurde in New York als Sohn eines Auswanderers geboren, kehrte 1935 zurück und übernahm 1950 die Gastwirtschaft seines Vaters. 1957 wurde er Kammerrat und Obmann des Bezirksstellenausschusses Oberwart, 1960 Landtagsabgeordneter. In der Kammerwahl vom 25. und 26. April 1965 einigten sich Österreichischer Wirtschaftsbund, Freier Wirtschaftsverband und Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag. Von 581 Mandaten gingen 504 an den ÖWB, 42 an den FWV und 4 an den RFW. Daneben gab es eine Industriieliste mit 21 Mandaten und eine Liste der Konsumvereine mit 10 Mandaten. Vizepräsidenten wurden Josef Seeland und Rudolf Babits, Lebensmittelgroßhändler in Eisenstadt, Springschitz vom FWV wurde als Vizepräsident kooptiert. 1968 legte Wagner auch die Obmannstelle im Verein zur Förderung der burgenländischen Wirtschaft zurück. Sein Nachfolger wurde Robert Graf. Ende 1966 erhielt die Sektion Gewerbe in der Kammer mit Anton Rottensteiner, Mechanikermeister in Mattersburg, einen neuen Obmann. Sein Stellvertreter wurde Alois Kröpfl, Uhrmachermeister in Eisenstadt. 1967 wurde das Internat des WIFI eröffnet, ebenso neue Werkstätten und ein Sprachlabor. 1970 starb Dr. Rapp. Neuer Sektionsobmann im Geld-, Kredit- und Versicherungswesen wurde Friedrich Preisegger von der Bundesländerversicherung.

Auch im ÖVP - Wirtschaftsbund gab es personelle Veränderungen Robert Graf wurde Landesgruppenobmann, DDr. Grohotolsky und Landtagsabgeordneter Böhm, Scheitz und der Baumeister Ing. Böchheimer seine Stellvertreter.

Im Juni 1966 wurde Theodor Kery neuer Landeshauptmann, Dr. Fred Sinowatz und Dr. Helmut Vogl Landesräte. Die 1967 vorgelegten Untersuchungen des Instituts für Raumplanung räumten mit vielen Illusionen auf. Es wurden die Schwächen der bisherigen Industrialisierungspolitik aufgezeigt, die Konzentration in zwei Zentralräumen empfohlen, vor allem aber wurde klargelegt, dass der burgenländische Arbeitsmarkt auch weiterhin vom Auspendeln in den Wiener Raum dominiert werden würde. In der politischen Diskussion gewann das Projekt einer Dammstraße über den See an Aktualität. Es wurde von der Kammer und zunächst auch von allen politischen Parteien befürwortet. 1968 zeichnete sich eine Entscheidung in der Südautobahnfrage zugunsten der Wechseltrasse ab, trotz der vielen Vorteile, die die Burgenlandtrasse vorzuweisen hatte. Die Vorlage von ausländischen Gutachten konnte daran nichts ändern. In der Landtagswahl vom 24. März 1968 spielte die Autobahnfrage eine wichtige Rolle. Die Entscheidung fiel am 4. April 1969, dem "Schwarzen Karfreitag", zugunsten der Wechseltrasse. Landtag und auch Kammer protestierten heftig, in Wien kam es zu Demonstrationen der Pendler. Als "Entschädigung" erhielt das Burgenland die Zusagen, Schnellstraßen von Wr. Neustadt nach Mattersburg-Eisenstadt, von Wien nach Eisenstadt und von Hartberg nach Oberwart zu errichten. Dieses Angebot musste schließlich akzeptiert werden.

Die größten wirtschaftspolitischen Probleme gab es im Raume Pinkafeld. 1965 sperrten die Feintuchfabrik und auch die Lederfabrik Adolf Grabner zu. Die 500 Arbeitsplätze im Tauchener Kohlenbergbau konnten zunächst noch gesichert werden. Am 18. September 1965 wurde das Fernheizkraftwerk Pinkafeld eröffnet. Schließlich musste auch 1966 der Tauchener Bergbau stillgelegt werden. 450 Männer wurden arbeitslos. Die Firma Altmann übernahm die Pinkafelder Feinruchfabrik. Auch im Nordburgenland musste ein Betrieb, die Firma Elsinger, in Neudörfl, schließen. 1966 wurden das Fremdenverkehrsgesetz und das Wirtschaftsförderungsgesetz, das die Übernahme von Bürgschaften und Zinsenzuschüsse vorsah, beschlossen.

In der Kammerwahl vom 19.und 20. April 1970 war die Wahlbeteiligung mit 81 % besonders hoch. Von den 643 Mandaten entfielen 546 auf den ÖWB (84,9 %), 56 auf auf den FWV (8,7 %). Daneben gab es einige Fachlisten der Industrie und der Kreditsektion. Präsident Graf und Vizepräsident Babits wurden wieder gewählt. Neuer Vizepräsident wurde Franz Gruber aus St. Margarethen, Finanzreferent Dkfm. Walter Schwarz wurde in das Präsidium kooptiert. Der FWV der Spö erhielt keinen kooptierten Vizepräsidenten. 1970 starb der Obmann der Handelssektion Josef Schwacha an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Neuer Obmann der Sektion wurde DDr. Grohotolsky.

Ende 1970 wurde die BEGAS gegründet und das Nordburgenland an das niederösterreichische Erdgasnetz angeschlossen. Zwei wichtige Betriebsgründungen waren die SANIPED in Großpetersdorf und die Homogen-Holz in Neudörfl. Im Frühjahr 1971 eskalierte der Streit um die geplante Seebrücke mit den Natur- und Umweltschützern. Ein Bürgermeisterkomitee setzte sich für den Bau der Brücke und die Erschließung des Seewinkels ein. 1971 kam es endlich zur Einigung zwischen Wirtschaftskammer und dem Raiffeisenverband als Vertreter der Lagerhausgenossenschaften. Die Genossenschaften unterstellten sich der Gewerbeordnung und wurden Mitglieder der Kammer.Im mittleren Burgenland gab es Unruhe wegen des Trassenverlaufs der geplanten Schnellstraße, der den Ostteil des Bezirks abseits liegen ließ. Im Jänner 1972 wurde die Schuhfabrik Robi in Steinberg eröffnet. In Pinkafeld wurde ein weiterer Siemens- Betrieb eröffnet. Er erzeugte Bestandteile von Telefonen und Nachrichtenanlagen. In der ersten Ausbaustufe waren 240 Arbeitskräfte, wieder hauptsächlich Frauen, vorgesehen. 1972 eröffnete die Papierfabrik Myrtle Mill in Neufeld, in den Räumlichkeiten der HITIAG, in Neutal eröffnete Brown Boveri den Betrieb. Die BEWAG bezog 1971 ihr neues Zentralverwaltungsgebäude in Eisenstadt. Durch zwei Bundesgesetze konnte das Fernheizwerk Pinkafeld durch etwa 100 Millionen Bundeshilfe entschuldet werden.

Das Jahr 1971 war durch die großen Jubiläumsfeiern zu 50 Jahre Burgenland geprägt. Auch die Wirtschaftskammer veranstaltete eine große Feier, mit Anwesenheit der Bundesregierung. Im Oktober 1973 feierte die Wirtschaftskammer ihr 50-jähriges Bestehen.1973 wurde die burgenländische Wirtschaft, die Landwirtschaft, aber auch der Fremdenverkehr, durch das Auftreten der Maul- und Klauenseuche stark geschädigt. Die Übernachtungszahlen gingen zurück. Aus dem Verein zur Förderung der Burgenländischen Wirtschaft ging die Burgenländische Industrie- und Betriebsansiedlungsgesellschaft BIBAG hervor. Der Verein wurde aufgelöst. Dem BIBAG - Beirat gehörten zwei Mitglieder der Landesregierung, 4 Abgeordnete des Landtages und je ein Vertreter der Kammern an. Vorsitzende wurden Grohotolsky und Landesrat Vogl, Geschäftsführer Dr. Huber. 1974 wurde Dkfm. Kurt Balla neuer Leiter des WIFI. Mit 1. Jänner 1974 entstand die Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft durch Zusammenlegung der Selbstständigenkrankenkassen mit der Pensionsversicherungsanstalt. 

In den Kammerwahlen vom 20./21. April 1975 trat wieder nur eine Liste an, nur ein Wahlvorschlag wurde eingereicht. Von den 649 Ausschussmandaten entfielen 554 auf den Wirtschaftsbund, 56 auf den Freien Wirtschaftsverband und 6 auf den Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender. Graf wurde wieder Präsident, auch die Vizepräsidenten blieben. Ing. Springschitz wurde diesmal als Vertreter des Freien Wirtschaftsverbandes kooptiert. 1975 ging der Kammeramtsdirektor Dr. Holzwarth in Pension. Sein Nachfolger wurde Dkfm. Otto Rauhofer. Dessen Nachfolger in der Sektion Industrie wurde Dr. Hans Hahnenkamp. Die Geschäftsführung der Sektion Verkehr übernahm Dr. Horst Graschitz. 1977 trat der Obmann der Sektion Industrie. Ing. Gustav Rausch, zurück. Nachfolger wurde Walter Fiala, Gesellschafter der Textildruckerei Eisenstadt. Er starb 1979. Es folgte Rudolf Heinz, Stellvertreter wurde Dipl. Ing. Dr. Karl Jeschko, Gneraldirektor der Felix Austria. Heinz betrieb in Winden eines seiner Werke in der Elektroindustrie. 1978 trat Rottensteiner als Obmann der Sektion Gewerbe zurück. Sein Nachfolger wurde Dipl. Ing. Alfred Schultz, Architekt und Baumeister in Gattendorf und Innungsmeister des Baugewerbes. Auch Hans Scheitz, Obmann der Sektion Fremdenverkehr, trat zurück, Nachfolger wurde Franz Leiner aus Neusiedl a. See. Nach dem Ausscheiden von Direktor Josef Polsterer übernahm Dr. Graschitz auch die Geschäftsführung der Sektion Fremdenverkehr. 1976 wurde das Umschulungszentrum in Neutal eröffnet, mit Werkstätten, Internat und Verwaltungstrakt. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Arbeitsmarktförderung. Zunehmend wichtiger wurde das Problem der Nahversorgung nach einem starken Rückgang des Gemischtwaren- und Nahrungsmittelhandels. Vor allem in kleinen Ortsteilen fehlten bereits die Nahversorger. Vor allem die Shopping City Süd wirkte auch auch auf das Burgenland aus. In der Kammer wurde eine Arbeitsgemeinschaft Nahversorgung gegründet. Wieder aktuell wurde die Frage eines Braunkohlebergwerkes Deutsch Schützen - Oberbildein. Die oberflächennahen Kohlevorräte wurden auf 50 Millionen t geschätzt. Im Gespräch war ein großes kalorisches Kraftwerk. Die Verhandlungen mit Ungarn waren bereits gediehen. Aber es tauchten bereits große Zweifel auf wegen der minderwertigen Qualität der Kohle und der befürchteten Umweltschäden. Präsident Graf wandte sich gegen das Kraftwerk. Heftig reagierte Präsident Graf auf die Einrichtung der Theodor Kery - Stiftung und auf den Spendendruck, der dabei auf die Betriebe angeblich ausgeübt wurde. Die Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf lehnte das Kraftwrk mit 50,47 % ab. Im Burgenland war die Ablehnung mit 59,81 % für die Inbetriebnahme bei weitem nicht so groß. 

Heftige Proteste und Widerstand gab es gegen die geplante Straßenverkehrssteuer (LKW-Steuer), die sich auf das Burgenland besonders negativ auswirkte. Schwere Schäden verursachten zwei Großbrände, in der Saniped und besonders in der Isosport in Eisenstadt. 1977 übernahm die Tullner Zuckerfabrik die Siegendorf und 1978 auch die Brucker Zuckerfabrik. 1978 legte die Raumplanungsstelle die Konzepte der Entwicklungsprogramme mittleres und südliches Burgenland vor. Ab 1978 wurde für den burgenländischen Handel die ungarische Konkurrenz immer spürbarer. Besonders Gastwirte, Friseure, Lebensmittelhändler und Tankstellen klagten. Durch die Abschaffung des Visumzwanges wurde dieses Problem noch größer. Größter Aufreger im Jahre 1979 war die Einführung der Arbeiterabfertigung, die für viele Kleinbetriebe eine schwere Belastung war. Im Gewerbe schritt der Strukturwandel rasch voran. Die Zahl der Betriebe nahm ab, die Zahl der Beschäftigten aber stieg. Besonders stark war der Rückgang bei den Schuhmachern, Wagnern, Bindern und Kleidermachern. Die Konjunkturlage aber war günstig, es herrschte Vollbeschäftigung. Ein weiteres Problem war der niedrige Traubenpreis, eine Folge der Überproduktion durch die starke Flächenausweitung, aber auch steigende ha-Erträge.

Die nächsten Kammerwahlen fanden am 20. und 21. April 1980 statt. Der Wirtschaftsbund erreichte 88,2 %, der Freie Wirtschaftsverband 11 %, der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender 0,8 %. Es gab nur einen einzigen Wahlvorschlag. Präsident wurde wieder Robert Graf, Vizepräsidenten Franz Gruber und Dkfm. Walther Schwarz. 1981 wurden die Geschäftsführer der BIBAG bestellt: Mag. Richard Giefing und Dr. Werner Eckhardt. Dr. Forstik wurde neuer Obmann der Sektion Geld-, Kredit und Versicherungswesen. 1981 gründete die Vereinigung Österreichischer Industrieller eine eigene burgenländische Landesgruppe. Deren Präsident wurde Dr. Karl Jeschko, Generaldirektor der Felix Austria. Eine wichtige Neugründung war 1981 das Kludi-Werk in Hornstein mit 100 Beschäftigten.

Der geplante Kraftwerksbau wurde mit Ungarn zügig verhandelt. Die Grundstücksverhandlungen begannen. Oberbildein war als Standort vorgesehen. Dioe Befürchtungen, dass massive Umweltschäden auftreten würden, nahmen zu.

Das beherrschende wirtschaftspolitische Thema in den Jahren 1981/82 war der WBO - Skandal. Im Zentrum stand der ÖVP - Abgeordnete Dr. Ernst Rauchwarter, der aber schon im Dezember 1981 aus der Partei ausgeschlossen wurde. Auf Antrag des Landesgerichts Eisenstadt wurde er vom Landtag ausgeliefert und am 18. Jänner 1982 in Wr. Neustadt verhaftet. Rauchwarter war vom Juli 1974 bis 10. November 1981 Vorsitzender des Vorstandes der "Wohnau - Ost Gemeinnützigen Baugenossenschaft". Auch der WBO - Geschäftsführer Dkfm. Horst Tietze und Hans Tiwald wurden wegen Untreue in Untersuchungshaft genommen. Der Skandal weitete sich rasch aus. Verhaftet wurden auch der Wr. Neustädter Techniker Ing. Hasendorfer und Ing. Weiser von der Neudörfler Wohnidee GesmbH. sowie weitere Personen. Insgesamt 16 Banken hatten der WBO Kredite von 520 Millionen Schilling gewährt, darunter die Raiffeisenbank mit 250 Millionen, die BAWAG und die Erste. Auch zahlreiche Gewerbetreibende waren betroffen. Der Skandal wurde natürlich auch parteipolitisch ausgeschlachtet. Landeshauptmann Kery wurde vorgeworfen, dass er nicht rechtzeitig eingegriffen hatte. Die WBO war mit 1700 Mill. Schilling insolvent und musste in den Ausgleich gehen. Die meisten Gläubiger nahmen den Ausgleich an. Einem Anschlusskonkurs fiel die Commerzdruck- und Verlagsgesellschaft m.b.H. in Trausdorf mit über 31 Millionen Schilling Schulden zum Opfer. Die Nachfolge der WBO trat die "Neue Eisenstädter Siedlungsgenossenschaft" an. Auch gegen Landeshauptmann - Stellvertreter Sauerzopf wurden Vorwürfe erhoben. Er legte seine Funktion zurück. DDr. Grohotolsky wurde neuer Landeshauptmann - Stellvertreter, neuer Landesrat wurde Dipl. Ing. Johann Karall. Am 20. April 983 wurden die Strafen im WBO-Prozess verkündet. Rauchwarter, Tietze und andere wurden zu Haftstrafen verurteilt.

Sektionsobmann Forstik legte sein Amt in der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen zurück. Neuer Obmann wurde Dkfm. Dr. Derx. 1982 legte auch Vizepräsident Walther Schwarz alle Kammerfunktionen zurück. Ballas Nachfolger als Leiter des WIFI wurde Dkfm. Anton Giefing. In der Landeskonferenz des Freien Wirtschfatsverbandes 1983 wurde Springschitz wieder Landesobmann, seine Stellvertreter Marx und Erwin Schneeberger. Schneeberger wurde 1984 geschätsführender Landesobmann und in das Kammerpräsidium kooptiert. 1984 wurde der Landesfremdenverkehrsverband neu organisiert. Dessen Leiter, Dr. Michael Hetfleisch, ging in PensionNachfolger wurde Mag. Hans Kaippel.

1982 stieg die Arbeitslosigkeit stark an, im Land lag sie bei 17 %, im Bezirk Oberwart bei 25 %, auch als eine Folge mehrerer Firmenzusammenbrüche. In Pinkafeld ging Altmann in Konkurs, das Siemenswerk wurde geschlossen. Im ganzen Land gingen 15 Betriebe in Ausgleich oder Konkurs. Zwei Betriebe der Baustoffindustrie, di Maria in Rotenturm und die Ziegelei Vitsich in Walbersdorf und Neckenmarkt, wurden von Wienerberger übernommen. In den Bezirken Güssing und Jennersdorf lag die Männerarbeitslosigkeit sogar bei 37 %. Als Folge der schweren Krise im Raume Pinkafeld wurde eine regionale Sonderförderaktion zwischen Bund und Land Burgenland beschlossen, mit Zuschüssen im gewerblich-inmdustriellen Bereich von 100 000 Schilling pro Arbeitsplatz, sowie andere Maßnahmen, insegesamt in der Höhe von 54 Millionen Schilling. Im Norden wurde 1983 eine riesige Investition getätigt. Der Saatguthersteller Pioneer ließ sich in Parndorf nieder und beschäftigte 108 Mitarbeiter.

In den Kammerwahlen von 1985 erhielt der Wirtschaftsbund 86,42 % der Stimmen, der Freie Wirtschaftsverband konnte 6,79 % leicht dazugewinnen.. Präsident und Sektionsobmänner blieben im Amt: Präsident Graf, Vizepräsidenten Ehrenhöfler und Gruber, Schneeberger wurde kooptiert. Im Juni 1985 wurde der bisherige Geschäftsführer der Sektion Industrie Dr. Hans Hahnenkamp zum Nachfolger von Dkfm. Otto Rauhofer zum Kammeramtsdirektor gewählt. Geschäftsführer Industrie wurde Dr. Werner Eckhardt.

Am 23 Mai 1984 fand eine Großdemonstration von Weinbauern vor dem Landhaus statt. Ab Ende April 1985 wurde das Land durch den "Weinskandal" erschüttert. Prädikatsweine wurden durch Beimischung von Glykol verfälscht. Zunächst wurden zwei Firmen angezeigt und in fünf weiteren Betrieben Belastendes gefunden. Vor allem durch die einseitige Berichterstattung in den Medien weitete sich der Skandal rasch aus. 30 000 hl Wein wurden beschlagnahmt, der Absatz brach ein, viele Betriebe waren in ihrer Existenz gefährdet. 18 Weinhändler wurden verhaftet. Von allen Seiten wurde nun ein strenges Weingesetz gefordert. Es wurde am 24. Oktober durch einen Beharrungsbeschluss des Nationalrates geschaffen, von vielen Weinbauern aber heftig abgelehnt, vor allem wegen des bürokratischen Aufwandes (Ein- und Ausgangsbuch, "Banderole").

1985 wurde das BECOM - Werk in Hochstraß eröffnet, das Mobiltelefone produzierte. Ein schwerer Schlag war hingegen die Schließung des Saniped- Werkes in Großpetersdorf., wo 600 Arbeitsplätze verloren gingen. Im Dezember 1985 musste auch die Schuhfabrik Robi Konkurs anmelden. Das letzte Teilstück der Südautobahn zwischen Grimmenstein und Hartberg wurde eröffnet. Schon kurz darauf gab es durch eine Dammrutschung bei Pinkafeld Probleme.

Ab Ende April 1985 wurde das Burgenland durch en "Weinskandal" erschüttert. Durch Beimischung von Glykol wurden Prädikatsweine verfälscht. Zwei Firmen wurden zunächst angezeigt, in fünf weiteren Betrieben wurde Belastendes gefunden. Vor allem durch die Berichterstattung in den Medien weitete sich der "Skandal" rasch aus. 30 000 hl Wein wurden beschlagnahmt. Die Folge war eine Absatzkrise, die für viele Betriebe existenzgefährdend wurde. 18 Weinhändler wurden verhaftet und von allen Seiten ein strenges Weingesetz gefordert. Am 29. August wurde im Nationalrat durch Beharrungsbeschluss ein solches geschaffen. Es wurde von vielen Weinbauern heftig kritisiert, vor allem wegen der vorgesehenen Ein- und Ausgangsbücher und der "Banderole". Gegen das neue Weingesetz gab es große Bauerndemonstrationen. Einige Grenzübergänge wurden blockiert

Im Juni 1985 wurde der bisherige Geschäftsführer der Sektion Industrie, Dr. Hans Hahnenkamp, zum Nachfolger von Dkfm. Otto Rauhofer zum Kammeramtsdirektor gewählt. Geschäftsführer Industrie wurde Dr. Werner Eckhardt. 1086 ging Dkfm. Zirkovits in Pension, sein Nachfolger als Geschätsführer der Sektion Handel wurde Dr. Helmut Huber. Dr. Hildegard Renner wurde Leiterin der verkehrs- und fremdenverkehrspolitischen Abteilung der Kammer. 1986 errichtete die Kammer eeine Abteilung für Öffentlickeitsarbeit. Die Leitung übernahm Dr. Gertraud Rabel.1986 schied Vizepräsident Franz Gruber aus, sein Nachfolger wurde Karl Kahr, Kaufmann in Neusiedl a.S.

Im Dezember 1985 wurde Dr. Franz Sauerzopf wieder zum Landesparteiobmann der ÖVP gewählt. Sein Gegenkandidat Ehrenhöfler unterlag. Sauerzopf wurde Landeshauptmann-Stellvertreter. 1986 wurde Robert Graf wieder zum Obmann des Wirtschaftsbundes der ÖVP gewählt. Seine Stellvertreter waren Ehrenhöfler, Dr. Milan LInzer, Gabriel Wagner, Klaus Hoffmann, Franz Kröpfl, Karl Kahr und Grohotolsky. Am 21. Jänner 1987 wurde Robert Graf Wirtschaftsminister der SPÖ - ÖVP - Koalitionsregierung unter Franz Vranitzky. Seine Funktion als Kammerpräsident musste er deshalb zurücklegen. Zum neuen Präsidenten wurde Eduard Ehrenhöfler gewählt. Vizepräsidenten waren Karl Kahr und Gustav Annerl, Dachdecker und Baustoffhändler aus Purbach. Erwin Schneeberger wurde erneut in das Präsidium kooptiert.

1985 wurde das Becom-Werk in Hochstraß eröffnet, das Mobiltelefone produzierte. Ein schwerer Schlag war die Schließung des Saniped-Werkes in Großpetersdorf. 600 Arbeitsplätze gingen verloren. Im Dezember 1985 musste auch die Schuhfabrik Robi Konkurs anmelden. 1986 kaufte die BIBAG die Saniped - Fabrik um 30,6 Mill. Schilling. das Gebäude der Saniped ging an die Packard Electric des amerikanischen General Motors - Konzerns praktisch kostenlos. Die Firma Preh in Obertpullendorf wurde vom Elektrounternehmen Kroschu aus Wuppertal übernommen. Die Arbeitslosigkeit erreichte im Jänner Feber 1987 einen neuen Höhepunkt. mit 13 600 Personen und 17 %. Besonders hoch war sie in den Bezirken Neusiedl, Güssing und Jennersdorf. Große Aufmerksamkeit fand 1987 die Diskussion um die Führung der Trasse einer Hochleistungsbahn von Wien nach Graz. Dipl.Ing. oismüller trat für eine Trasse durch das Burgenland ein, mit Intercity - Bahnhöfen in Eisenstadt und Oberwart. Die Kammer setzte sich damals und auch in den folgenden Jahren mit ganzer Kraft für dieses Projekt ein. 1987 wurde die BIBAG umorganisiert. Die Kammer übernahm 25 % der Anteile der BIBAG, das Land 51 %, die Landeshypothekenbank 24 %. Die Kammer stellte einen der beiden Geschäftsführer und war im Aufsichtsrat vertreten. Das Landeswirtschaftsförderungsgesetz wurde novelliert. Im Landtagswahlkampf von 1987 wurde die "Burgenland-Milliarde" von Landeshauptmann- Stellvertreter Sauerzopf ins Spiel gebracht. Sauerzopf legte ein 10 Punkte-Konzept zur Beschäftigungspolitik vor, das unter anderem auch weitgehende Privatisierungen vorsah (BEWAG, BEGAS, Hypobank, Kurbad Bad Tatzmannsdorf). Es sollten ein Innovations- und Strukturverbesserungsfonds und ein Dorferneuerungsfonds gegründet werden. Sauerzopf sollte mit Hilfe der Freiheitlichen zum Landeshauptmann gewählt werden. Gewählt wurde aber zur allgemeinen Überraschung Hans Sipötz von der SPÖ. Nach der Wahl bestand der Wirtschaftsbund der ÖVP auf einem Sitz in der Landesregierung. Dafür kam nur Eduard Ehrenhöfler in Frage. Deshalb musste auch die Funktion des Kammerpräsidenten neu besetzt werden. Sein Nachfolger wurde Franz Kröpfl, 38-jähriger Uhrmachermeister und Juwelier aus Eisenstadt. Ehrenhöfler wurde Vizepräsident. Im Wirtschaftsbund der ÖVP wurde Ehrenhöfler an Stelle von Graf zum Landesgruppenobmann gewählt. Stellvertreter wurden Klaus Hoffmann, Hans Faymann, Franz Kröüfl und Milan Linczer. In der Sektion Handel der Kammer trat der Obmann Grohotolsky zurück, Robert Hertl aus Purbach wurde sein Nachfolger.

Die neue Kammerführung trat entschieden gegen die Einstellung des Güterverkehrs auf den Bahnstrecken Oberwart - Rechnitz und Deutschkreutz - Oberloisdorf ein. Eine Bürgerinitiative kündigte Blockademaßnahmen an. Die Siegendorfer Zuckerfabrik wurde trotz modernster Ausstattung und niedriger Produktionskosten geschlossen, Erneut wurden 200 Menschen arbeitslos. Heftig sidkutiert wurde der Bu der 380 kV-Leitung durch das Burgenland, zumal diese durch Landschaftsschutzgebiete führen sollte. Vor allem die Sektion Fremdenverkehr sprach sich entschieden gegen diese Hochspannungsleitung aus. 1988 wurde die "Raaber Bahn" zwischen Neufeld unf Ödenburg elektrifiziert.. Die Nebenbahnen wurden hingegen endgültig eingestellt, die Linie Oberschützen - Rechnitz wurde vom Reiseunternehmen Schuch gekauft. Die Teilprivatisierung der BEWAG wurde im Landtag beschlossen. Die BEWAG verkaufte das Fernheizkraftwerk Pinkafeld an die Österreichische Fernwärmegesellschaft. Schon seit 1986 war die Stromerzeugung stillgelegt, die Fernwärmeproduktion erfolgte zum Teil mit Biomasse (Hackschnitzel). 1988 wurden die BIBAG - Verträge unterschrieben und der Aufsichtsrat bestellt. Vorsitzender wurde Landesrat Stix, sein Stellvertreter Landesrat Ehrenhöfler. BIBAG - Geschäftsführer wurden Horst Graschitz und Dr. Werner Eckhardt. In der Industriesektion ging die Amtszeit von Jeschko zu Ende. Neu gewählter Vorsitzender wurde Dipl. Ing. Werner Frantsits (Medinger und Söhne), Vize Lambert Gneisz (Johann Braun und Söhne in Lockenhaus).

Die Liberalisierung der Ausreise für ungarische Staatsbürger hatte einen gewaltigen Ansturm zur Folge und belebte den Handel im Burgenland. Über drei Millionen Ungarn kamen nach Österreich. Ein besonders wichtiges Ereignis des Jahres 1989 war natürlich der Fall des Eisernen Vorhanges - mit der Massenflucht von DDR-Bürgern über die österreichisch-ungarische Grenze.

1989 kam es zu heftigen Protesten der Kaufmannschaft gegen das geplante große Einkaufszentrum in Parndorf, und auch gegen Landeshauptmannstellvertreter Sauerzopf, der als Befürworter galt. Die Diskussion um Parndorf beherrschte die Wirtschaftspolitik 1989. Kammer, ÖVP und FPÖ waren dagegen. Ein Dringlichkeitsantrag auf Verkauf von landeseigenen Grundstücken bei Parndorf wurde im Landtag abgelehnt. Auch 1990 ging die heftige Diskussion um die Trasse einer Hochleistungsbahn (Süd-Ost- Spange) weiter. Immer deutlicher wurde, dass die Semmeringbahn den Vorrang hatte.

Das Verhältnis der Kammer zur Landesregierung war sehr schlecht. Ein von der Regierung vorgelegter Entwurf zu einem neuen Fremdenverkehrsgesetz wurde von der Kammer wegen unzumutbarer Mehrbelastung der Betriebe und wegen der vorgesehenen Aufteilung der Mittel abgelehnt. Die BIBAG richtete das Burgenländische Technologie - Transferzentrum ein. Leiter wurde Univ. Prof Dr. Herbert Stackelberger von der TU Wien. Dr. Eckhardt legte die Geschäftsführung der BIBAG zurück, als neuer Geschäftsführer wurde von der Kammer Mg. Anton Bubits vorgeschlagen. 1990 wurde Gerhard Linsbauer zum neuen Wirtschaftsbunddirektor bestellt. Die "Burgenland - Holding AG wurde gegründet, Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Dr. Günter Widder, Stellvertreter Ernst Gassner.

1989 wurde der Neubau des WIFI in Angriff genommen und das Präsidium mit dem Ankauf der Grundstücke beauftragt. Die Kaufverhandlungen mit der Kirche über die Grundstücke konnten positiv abgeschlossen werden. Es wurden Grundstücke für über 21 Millionen gekauft. Eine Jury entschied für den Projektentwurf des Architekten Betik aus Mattersburg. 1991 wurde ein Finanzierungsplan für WIFI- und Kammergebäude vorgelegt. Die Kosten wurden auf 434 Millionen geschätzt. Aus Eigenmitteln, Förderungen und dem Verkauf der alten Gebäude sollten 274 Millionen aufgebracht werden. Die hohen Kosten wurden vielfach auch kritisiert. Die Landesregierung erklärte sich bereit, das alte WIFI mit allen Nebengebäuden zu kaufen, ebenso das Kammergebäude (heute Bezirkshauptmannschaft).

1990 fanden Kammerwahlen statt. Der Wirtschaftsbund kandidierte in 98 von 99 Fachgruppen, der Freie Wirtschaftsverband in 74, der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender in 15. Außerdem traten 5 Fachlisten an. Die Wahlbeteiligung auf 70,6 % stark zurück. Der ÖWB erhielt 85,7 %, der FWV 7,1 % und der RFW 1,2 % der Mandate. Präsident blieb Franz Kröpfl, Vizepräsidenten waren Ehrenhöfler und Karl Kahr. Erwin Schneeberger wurde in das Präsidium kooptiert. Ing. Peter Nemeth wurde WIFI-Kurator. In der Sektion Gewerbe wurde Ing. Helmut Bader, Landesinnungsmeister der KFZ-Mechaniker, zum Obmann gewählt, in der Sektion Industrie blieb Dr. Werner Frantsits an der Spitze. In der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen wurde Dr. Julius Marhold Obmann. Zwei Kammersektionen änderten ihren Namen auf "Sektion Gewerbe und Handwerk" und "Sektion Tourismus und Freizeitwirtschaft". 1992 wurde das neue Tourismusgesetz unter Mitwirkung der Kammer vom Landtag beschlossen, die Tourismuswerbung und -förderung geregelt. 

Die gute konjunkturelle Entwicklung hatte einen Arbeitskräftemangel zur Folge. Es fehlten vor allem Facharbeiter. Die Kammer setzte sich für eine Liberalisierung der Ausländerbeschäftigung ein. Landeshauptmann Sipötz lehnte aber eine Erhöhung der Kontingente ab. 1991 wurde in Güssing das Gewerbegymnasium eröffnet. Die Kammer war an der Errichtung dieser Schule besonders interessiert. An einem Nachmittag pro Woche wurden wahlweise eine Fachausbildung in Innenausstattung oder Metall/Elektro angeboten. 1991 wurde eine Risikokapitalbetreiligungs - AG mit einem Grundkapital von 75 Mill. Schilling gegründet. Weiterhin aktiv trat die Kammer für die Verwirklichung der Hochleistungsbahn Süd-Ost-Spange ein. Eine neue Studie wurde in Wien präsentiert. Auch 1992 wurde weiter um die Realisierung der Süd-Ost-Spange gerungen. Der Landtag fasste entsprechende Beschlüsse zugunsten der "Machbarkeitsstudie" von Feller u.Co. Nur die FPÖ trat weiterhin für die kostengünstigere "Oismüller - Variante" der Trassenführung ein. Die 380 kV-Leitung wurde weiterhin diskutiert, ebenso ein geplantes Nachtfahrverbot für LKW auf der Bundesstraße 50 zwischen Eisenstadt und Neusiedl. Dieses wurde von der Kammer entschieden abgelehnt.

Am 24.Oktober 1991 fand in der Kammer eine festliche Vollversammlung anlässlich von 70 Jahre Burgenland statt, in Anwesenheit des Bundespräsidenten Dr. Kurt Waldheim und des Ministers Dr. Schüssel, des Landeshauptmannes und der Landesregierung sowie des Präsidenten der Bundeskammer Lepold Maderthaner. 1992 wurde in der Kammer die Volkswirtschaftliche Gesellschaft gegründet. Vorsitzender wurde Dr. Josef Pratl (BEWAG), die Geschäftsführung übernahm Dipl.Ing. Karl Balla. Für die Aufklärung im Hinblick auf den EG-Beitritt wurde ein eigenes Referat eingerichtet. Nach dem Rücktritt von Mag. Bubits wurde Dr. Eckhardt der von der Kammer gestellte Geschäftsführer der BIBAG. 1993 standen die Bemühungen um die Finanzierung des WIFI- bzw. Kammerbaues im Vordergrund. Bundesminister Hesoun sagte 100 Millionen aus den Mitteln der Arbeitsmarktförderung zu. Das Land versprach 80 Mill. an Förderungen und 70 Millionen als Kaufpreis für die alten Gebäude. An Fremdmittel waren Kredite der Bundeskammer von 50 Millionen, der Wirtschaftskammer Wien von 15 Millionen und der Wohnbauförderung von 7 Millionen vorgesehen. Für das neue Gebäude wurden nunmehr veranschlagt: 22,7 Mill. Grundkosten und 397,25 Mill. Baukosten. Baubeginn sollte im Frühjahr 1994 sein, die Fertigstellung im Sommer 1997 erfolgen. Am 30.Mai 1994 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Im November 1993 wurde das umgebaute WIFI - Süd in Oberwart eröffnet. Ab 1993 wurde die Bezeichnung "Handelskammer" in "Wirtschaftskammer" geändert.

Im März 1993 hielt der Freie Wirtschaftsverband seine Landeskonferenz ab. Man legte ein Bekenntnis zum EU - Beitritt ab. Erwin Schneeberger wurde zum Landesobmann gewählt. 1993 eröffnete die Fachhochschule in Eisenstadt mit dem Lehrgang Internationale Betriebswirtschaftslehre ihren Betrieb. Mit 1. Jänner 1994 trat das EWR - Abkommen in Kraft, am 12. Juni erfolgte die Volksabstimmung über den EU - Beitritt. 66,4 % der Bevölkerung waren dafür, im Burgenland waren es sogar 74,6 %. Am 11. November beschloss der Nationalrat den Beitritt. Mit 1. Jänner 1995 wurde Österreich EU-Mitglied. Burgenland wurde zum Ziel 1 - Fördergebiet eklärt mit weitreichenden Folgen für die Entwicklung der nächsten Jahre. Die höheren Förderungen waren auch ausschlaggebend, dass das Lyocell-Werk swe Lenzing AG in Heiligenkreuz im Burgenland errichtet wurde. Am 26. Juli 1995 wurde das Programmplanungsdokument des Burgenlandes für die Ziel 1 Förderung von der EU genehmigt. In vier Jahren sollten 2,2 Milliarden Schilling EU-Fördergelder ins Burgenland fließen.

1994 wurde die WIBAG - Wirtschaftsservice Burgenland AG - aus der Fusion der BIBAG und der Risikokapitalgesellschaft (BRiKaBAG) geschaffen und allein für alle Förderungen im Wirtschafts- und Tourismusbereich zuständig. Vorstandsdirektoren wurde Dieter Graschitz und Mag. Josef Schmid. Die neue Förderstrategie sollte sich auf Schwerpunktprojekte konzentrieren. Ende 1994 kam es zu einem Konflikt zwischen der Kammer und der ÖVP. In der Kammer entstand der Eindruck, dass man ihr die Schuld an der Wahlniederlage zuschieben wollte. Im März 1995 fanden wieder Kammerwahlen statt. Die Wahlbeteiligung fiel auf 63,5 %. Der Wirtschaftsbund erhielt 68,2 %, der Freie Wirtschaftsverband 12,1 % der Stimmen. Beide Fraktionen verloren also kräftig, der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender hingegen erzielte mit 18,9 % ein hervorragendes Ergebnis. Er hatte nunmehr 6 Mandate in der Kammervollversammlung und wurde zur zweitstärksten Fraktion. Sektionsobmann Gewerbe/Handwerk wurde Johann Guttmann aus Oberwart, in der Industrie wieder Frantsits, im Handel Hans König, im Geld-,Kredit und Versicherungswesen JUlius Marhold, im Verkehr Emil Sagmeister, im Tourismus Peter Paul Kraill aus Oberpullendorf. Kröpfl blieb Präsident, Vizepräsidenten Ehrenhöfler und Karl Kahr. Die Freiheitlichen lehnten einen Vizepräsidenten ab, gewählt wurde hingegen Erwin Schneeberger vom FWV. Am 20. September 1996 begann die Übersiedlung der Kammer in das neue Gebäude. Am 16. Dezember 1996 wurde das neue "Haus der Wirtschaft" offiziell eröffnet, im Beisein zahlreicher Prominenz aus Bund und Land. Die alten Gebäude wurden dem Land übergeben. Beim Neubau wurden gemessen an den Voranschlägen 52 Millionen Schilling eingespart. Die Förderung durch den Bund über das AMS betrug letztlich nur 66,2 Millionen statt der vorgesehenen 100 Millionen. An einer Befragung der Kammermitglieder über die Akzeptanz der Pflichtmitgliedschaft beteiligten sich nur 53,34 %, davon sprachen sich aber 88,8 % für die Beibehaltung der Pflichtmitgliedschaft aus. Bei den Klein- und Mittelbetrieben gab es Unzufriedenheit. Diese fühlten sich bei der EU-Förderung im Vergleich mit den "Leitprojekten" übergangen. Aber schon 1998 erhielten auch zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe Förderungen nach dem Landeswirtschaftsförderungsgesetz. Gefördert wurden 16 EU - Ziel 1 Projekte. 1998 beschloss der Nationalrat ein neues Wirtschaftskammergesetz. Es sollte die Kammerorganisation flexibler und mitgliederorientierter machen.

1997 errichtete der finnische Telekommunikationskonzern Nokia seine Österreich-Zentrale in Eisenstadt, mit dem Ziel, ein Forschungs- und Entwicklungszentrum aufzubauen. 200 hochqualifizierte Arbeitsplätze wurden in Aussicht gestellt. Nokia wurde vom Land und von der EU mit hohen Summen gefördert. In der WIBAG wurde eine Trennung zwischen Infrastrukturbeteiligungen und kommerziellen Beteiligungen vorgenommen. Mit 01.01.1999 wurde der Euro eingeführt, zunächst als Rechenwährung. Die Umstellung des Bargeldes erfolgte mit 1. Jänner 2002.

Die Kammer kämpfte gegen das Factory Outlet Center in Parndorf. Die Kaufmannschaft des Bezirkes Neusiedl protestierte vergeblich. Landeshauptmann Stix und die Arbeiterkammer warnten vor einer zu raschen Osterweiterung. Ende 1996 wurde der Konkurs über das Vermögen der Firma Vossen - Frottier eröffnet. 321 Arbeitsplätze waren gefährdet. 1999 wurde die Firma Alu-Sommer in Stoob mehrheitlich von der Porr AG und der WIBAG übernommen. Eine Erfolgsgeschichte war die Niederlassung der SWARCO - Furit in Neutal von Swarowski, mit 90 Arbeitskräften der größte Ampelhersteller der Welt. Probleme gab es in Bezug auf die Frage,ob die Beteiligungen der WIBAG bei Lenzing und bei der Vossen Eu-wettbewerbskonform war. Durch das Prüfverfahren wurde die WIBAG nahezu eineinhalb Jahre "blockiert". Die WIBAG sollte umgebaut, langfristige Infrastrukturbeteiligungen in eine Stiftung eingebracht werden. Neue Geschäftsführer wurden Mag. Josef Münzenrieder und Peter Schmitl. Im Jänner 2001 wurde ein Risikokapitalfonds von der WIBAG gegründet, unter Beteiligung der Banken und einem großen Anteil des Landes aus EU-Mitteln.

Im Jänner 1999 wurde mit Mag. Anton Bubits ein neuer Kammeramtsdirektor bestellt. Dr. Hans Hahnenkamp ging in Pension. Dr. Hildegard Renner wurde zur Direktor-Stellvertreterin bestellt. In der Kammer wurden drei Kompetenzzentren eingerichtet: Wirtschaftsrecht- und Betriebsanlagen - Service, Betriebsgründungsservice und Förderungen. Eine tiefgreifende Reform der Kammerorganisation mit großem Einsparungspotential wurde in Angriff genommen.   Die wöchentliche Kammerzeitung wurde auf ein zweiwöchiges Magazin umgestellt. 2000 ging Anton Giefing der langjährige WIFI-Leiter, in Pension. Neuer Institutsleiter wurde Mag. Franz Steindl, Bürgermeister von Purbach. Er war 1992 - 1994 Landesgeschäftsführer der ÖVP und seit 1994 Abgeordneter zum Nationalrat. Im Wirtschaftsbund wurde Ehrenhöfler erneut Landesobmann, Stellvertreter wurden Landesrat Karl Kaplan, Münzenrieder und Walter Rathmanner.

In den Kammerwahlen im März 2000 war Kröpfl erneut Spitzenkandidat des Wirtschaftsbundes. Die Wahlbeteiligung lag bei 64 %. Der Wirtschaftsbund erhielt 67,9 % der Stimmen, der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender 19,1 % und der Freie Wirtschaftsverband 12,7 %. Der Wirtschaftsbund verlor also beträchtlich an Mandaten - die höchsten Verluste unter allen Bundesländern. Präsident wurde wieder Kröpfl, Vizepräsidenten Guttmann und Stefan Balascovics. Ehrenhöfler wurde kooptiert, die Kooptierung Schneebergers wurde auf später verschoben. Sektionspräsidenten wurden für Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen Johann Guttmann, für Industrie wieder Dr. Werner Frantsits, für Handel Johann König, für Banken und Versicherungen wieder Dr. Julius Marhold, für Transport, Verkehr und Telekomunikation Emil Sagmeister, für Tourismus und Freizeitwirtschaft wieder Kraill.

2000-2006 lief die zweite Ziel 1 Förderperiode, mit Gesamtinvestitionen von 21 Milliarden Schilling, davon 3,7 Milliarden aus Brüssel. 2000 war ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Im Technologiezentrum Eisenstadt wurden 60 Firmen mit 800 Beschäftigten angesiedelt. Weitere Technologiezentren sollten entstehen, in Jennersdorf und in Neutal. Die Gesamtzahl der Beschäftigten stieg auf über 80 000. Auch im Tourismus, in dem vor allem in Qualität investiert wurde, gab es hohe Zuwachsraten. Nach der Landtagswahl 2000 trat Jellasitz als Landeshauptmann - Stellvertreter zurück. Sein Nachfolger wurde Franz Steindl, der damit seine Tätigkeit im WIFI beendete. Dessen neuer Leiter wurde Dipl. Ing Johann Huditsch. In einer Novelle zum Wirtschaftskammergesetz wurden 2002 die Sektionen in Sparten umbenannt. Am 28. Mai 2001 tagte erstmals das "Wirtschaftsparlament" der Kammer - bisher Vollversammlung. Eine neue "Sparte" Dienstleistungen wurde eingerichtet. Am 28. Juli wurden die neuen Strukturen der Kammerverwaltung präsentiert: Es gab nunmehr 5 Stabsabteilungen, 6 Politische Abteilungen, zahlreiche Abteilungen für externe Dienstleistungen mit den Regionalstellen sowie die sachlichen Einheiten (Sparten), insgesamt 42 Stellen mit leitenden Mitarbeitern. Eine neue Sparte Information und Consulting wurde eingerichtet. Nach der Pensionierung von Dkfm. Friedrich Gollubits als Geschäftsführer brach ein Streit um die Leitung des AMS aus.Er wurde zugunsten von Mag. Helene Sengstbratl entschieden. 2003 löste Dipl. Ing. Karl Balla den erkrankten Spartengeschäftsführer Mag. Stefan Schwarz ab.

2001 erschütterte der Skandal um die Bank Burgenland das Land. Der Firma Axejando Hom Rusch (Alexander Thom) waren Kredite in der Höhe von 2,7 Mrd. Schilling gewährt worden. Es entstand ein Schaden von rund 1,8 Mrd. Schilling. Der ehemalige Generaldirektor der Bank Ernst Gassner wurde zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. Im Juni 2000 bezifferte die Bank Burgenland den Schaden aus dem "Howe - Kreditmanagement" mit 2,35 Mrd. S. Im November 2000 schätzte der Finanzminister Grasser den Schaden mit 4,6 Mr. S. Die Hauptversammlung bezifferte den Schaden mit 4,95 Milliarden Schilling. Der SPÖ-Chef Dr. Manfred Moser, Rechtsanwalt der Bank Burgenland, trat als Spitzenkandidat der SPÖ zurück. An seine Stelle trat Hans Niessl. Der Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss ein. Die vorzeitige Auflösung des Landtages wurde beschlossen. Am 3. Dezember fanden die Landtagswahlen statt, die die SPÖ gewann, Niessl wurde Landeshauptmann. Im Freien Wirtschaftsverband der SPÖ gab es einen Führungswechsel. Der Zagersdorfer Unternehmer Oswald Hackl wurde zum Nachfolger Erwin Schneebergers gewählt. Er wurde ebenso wie Karl Simon von den Freiheitlichen im Jänner 2002 in das Präsidium der Kammer kooptiert.

2001 musste die WIBAG die "Golfschaukel Stegersbach" , das komplette Rogner - Resort, Therme und Hotel, übernehmen. Die Besucherzahlen waren weit unter den Erwartungen geblieben.

Die Zeit von 2003 bis 2018 wird noch bearbeitet!

 

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Quellen

  • Hahnenkap Hans: Burgenlands gewerbliche Wirtschaft und ihre Interessensvertretung. 80 Jahre Wirtschaftskammer Burgenland Eisenstadt 2003 2 Bände
 
 

 
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