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Ignaz Aurelius Feßler

 

Feßler besuchte die Schulen von Pressburg und Raab, trat als Jugendlicher in den Kapuzinerorden ein und wurde 1779 Priester. Von den Missständen im Kloster erschüttert wandte er sich in einem Brief direkt an Kaiser Josef II.Daraufhin wurden die Kapuzinerklöster durch kaiserliche Kommissionen untersucht. Der Kaiser ernannte Feßler 1783 zum Professor der orientalischen Sprachen und des Alten Testaments an der Universität Lemberg. Kurz vor seiner Abreise entging er einem Attentat eines fanatischen Mönchs. Auf eigenen Wunsch wurde er aus dem Orden entlassen. Er wandte sich zunehmend den Ideen der Freimaurer zu. Wegen eines gegen die Jesuiten gerichteten Theaterstücks musste er fliehn. 1791 konvertierte er in Breslau zum evangelischen Glauben. Er heiratete 1792, 1802 wurde die Ehe aber wieder getrennt. Ab 1796 wirkte er in Berlin literarisch. Er wurde beauftragt, zusammen mit Fichte, die Freimaurerloge Royal York zu reformieren, drang mit seinen Vorschlägen aber nicht durch. 1809 wurde er als Professor der orientalischen Sprachen und der Philosophie nach St. Petersburg berufen. Er setzte die Zulassung der Freimaurer auch in Russland durch. Als Universitätslehrer musste er weichen. Man warf ihm Atheismus vor.  1820 wurde er Superintendent der wolgadeutschen evangelischen Gemeinde in Saratow. Schließlich wurde er Generalsuperintendent in St. Petersburg, wo er 1839 starb.

Das Werk Feßlers ist außerordentlich umfangreich. Erwähnt seien hier nur:

  • Geschichte von Ungarn.  2. verm. u. verb. Aufl. Bearb. von Ernst Klein. Brockhaus, Leipzig 1867–1883 und
  • Die Geschichten der Ungern und ihrer Landsassen in zehn Bänden. Brockhaus, Leipzig 19XX.
Feßler verfasste zahlreiche historische Romane.

Daten

*  1756 in Zurndorf
† 1839 in St.Petersburg 

 

Priester, Professor

 

 

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