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Franz Storno der Ältere

 

Die Familie Storno stammte aus der Schweiz. Franz Storno wuchs in Landshut in Bayern auf.  Der Rauchfangkehrergehilfe Max Storno  übersiedelte nach Eisenstadt. Dort lernte Franz den Beruf seines Vaters und trat in das väterliche Geschäft ein.  Sein zeichnerisches Talent entwickelte er schon früh als Autodidakt. Durch eine reiche Heirat kam er nach Ödenburg und es wurde ihm möglich, seine künstlerische Ausbildung zu beginnen. Er nahm bei Karl Steinacker Malunterricht und eröffnete 1848 eine Werkstatt.

1853 lernte er Friedrich von  Amerling  kennen, der ihn förderte und ihm  zahlreiche Aufträge der Aristokratie verschaffte, etwa Entwürfe für Schloss Gafenegg, Entwürfe für Gebrauchs- und Einrichtungsgegenstände. Amerling vermittelte auch Kontakte zum Wiener Denkmalschutz. 1857 wurde er Korrespondent der Central - Kommission zur Erforschung und Erhaltung Baudenkmale. Auf diesem Weg erhielt er auch seinen ersten größeren Auftrag in der Heimat, die Restaurierung der St. Michael - Kirche in Ödenburg und schließlich die großangelegten Restaurierungsarbeiten an Gruft und Gebäuden der Benediktinerabtei St. Martinsberg (Pannonhalma). Durch die Aufnahme mittelalterlicher Denkmäler in Ungarn und Siebenbürgen wurde er eine wichtige Persönlichkeit im ungarischen Denkmalschutz und war an Restaurierungsarbeiten an Kirchen in Oberungarn beteiligt.

In späterer Zeit war Franz Storno oft heftiger Kritik ausgesetzt. Im Stil des romantischen Historismus entkleidete er viele Kirchen ihrer barocken Einrichtungen und ersetzte sie durch romanische und gotische Stilelemente, Einrichtungen und Fresken, durch eigene, im "gotischen Stil" angefertigte Werke. In seinen Altarbildern, Fresken und Glasfenstern stand er den Nazarenern nahe. Für Schlösser und Villen propagierte er den "reinen" Renaissance- oder Barockstil. In seinem gemeinsam mit seinen Söhnen Franz Storno d. Jüngeren und Koloman Storno betriebenen Atelier entstanden Kunstgegenstände, die die kirchliche Einrichtungskunst ganz Ungarns prägten. Er wurde zum Diözesanarchitekten des Bistums Raab. Franz Storno war hoch angesehen und auch geschäftlich sehr erfolgreich. 1864 wurde er Korrespondent des Museums für Kunst und Industrie, 1886 Mitglied der Archäologischen Gesellschaft des Komitates Ödenburg, 1876 Ritter des Franz Josefs - Ordens.

Sein Sohn Franz Storno der Jüngere ( 6.11. 1851 - 5.6. 1938) studierte an der Wiener Akademie für bildende Junst Historienmalerei  und bei Georg Eberlein in Nürnberg gotische Architektur. Seine ersten größeren selbständigen Aufträge  waren die Wiederherstellung der Kirche in Oggau, dann die Johanniterkirche in Ödenburg. Er dokumentierte die Ausgrabungen in und um Ödenburg - für die landeskundliche Forschung besonders wichtig. Sein Bruder koloman(8.2. 1658 - 18.7. 1934) studierte in Wien Architektur und unterstützte seinen Vater bei den Restaurierungsarbeiten.

Wichtige Werke (Auswahl): Restaurierung : Schlosskirche von Kremnitz, Pfarrkirchen von Neusohl und Leutschau, Kathedrale von Großwardein  usw.

Grabdenkmal für Chrysostomus Krueß, den aus Zillingtal stammenden Erzabt von St. Martinsberg (Pannonhalma)

Die Stornos sammelten Kunstgegenstände und Antiquitäten, die bis heute im "Stornohaus" in Ödenburg, Hauptplatz,  besichtigt werden können.

Daten

* 20.02.1821 in Eisenstadt
† 29.01.1907 in Ödenburg

 

Restaurator, Maler, Architekt

 

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Quellen

  • Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation,  Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften