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Heinrich Knotzer

 

 

 

 

 

 

Knotzer stammte aus einer Pöttschinger Landarbeiterfamilie. Er besuchte die Volksschule und war anschließend ebenfalls als Landarbeiter im Gutsbetrieb Pöttsching beschäftigt. Von 1932 bis 1934 arbeitete er im Braunkohlebergwerk Pöttsching. 1918 trat er der Landarbeitergewerkschaft und der Sozialdemokratischen Partei bei. Ab 1922 war er Obmann der Gewerkschaft und Betriebsrat, 1922 wurde er Bezirksobmann der Sozialistischen Jugend und blieb dies bis 1926.

Am 12. Feber 1934 wurde er als Mitglied des Republikanischen Schutzbundes verhaftet und wegen Aufwiegelung und Hochverrat einige Monate eingekerkert. Nach seiner Entlassung lebte er von Gelegenheitsarbeiten. Er hatte Kontakt zu den "Revolutionären Sozialisten", die im Untergrund agitierten. 1939 bekam er eine feste Anstellung beim beginnenden Autobahnbau. 1942 musste er in die Wehrmacht einrücken, 1944 geriet er in Italien in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im April 1946 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

Ab Juli 1946 war er Landessekretär der Gewerkschaft der Arbeiter in der Land- und Forstwirtschaft, ab 1948 deren zweiter Obmann.1948 wurde er auch zum Obmannstellvertreter auf Bundesebene gewählt. Sein größtes Verdienst war die Landarbeitsordnung, die 1950 im Landtag beschlossen wurde und die Vorbildcharakter für ganz Österreich hatte. 1948 wurde er Bezirksobmann der SPÖ Mattersburg.  Von 1949 bis 1958 war er Vorsitzender - Stellvertreter des Österreichischen Gewerkschaftsbundes Burgenland, ab 1958 Obmann der Krankenkasse der Landarbeiter und von 1954 bis 1969 Vizepräsident der Arbeiterkammer Burgenland, vorübergehend auch geschäftsführender Präsident. Knotzer war über viele Jahre auch Bürgermeister der Gemeinde Pöttsching, trug zur Wiedereröffnung des Bergwerkes bei und war an der Gründung der Pöttschinger Siedlungsgenossenschaft beteiligt.

Seine große Karriere als Landespolitiker begann Knotzer im Jahre 1949. Ludwig Perschy musste infolge einer schweren Erkrankung sein Amt als Landesrat zurücklegen. Knotzer wurde sein Nachfolger. Aber schon im Herbst 1949 verlor die SPÖ nach einer Wahlniederlage ihren dritten Regierungssitz und Knotzer sein Amt. Bis 1959 blieb er Abgeordneter im Landtag. Erst als im Herbst 1959 Hans Bögl aus der Regierung ausschied kam Knotzer, von Alois Wessely besonders gefördert,  wieder in die Landesregierung. Er war für Soziale Verwaltung und Wohnbauförderung zuständig. Er gehörte den Regierungen Wagner I. und Wagner II sowie Lentsch an.

Ende 1962 musste er den Regierungssitz an den jungen, aufstrebenden Theodor Kery abgeben. Er wurde im Landtag auf den Posten des Zweiten Landtagspräsidenten (bis 1964) und schließlich des Dritten Landtagspräsidenten (bis 1968) abgeschoben. 1968 schied er aus dem Landtag aus.

Daten

* 12.07.1906 in Pöttsching
† 12.09.1992 in Pöttsching

 

Politiker der SPÖ, Landesrat, Landtagspräsident

 

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Quellen

  • Johann Kriegler: Politisches Handbuch des Burgenlandes. II. Teil (1945-1995). Eisenstadt 1996 (Burgenländische Forschungen ; 76)
  • Gerald Schlag, Burgenland. Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien.