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Josef Grösz

 

Grösz stammte aus einer Halbturner Bauernfamilie. Er besuchte das Bendiktinergymnasium in Raab. Anschließend kam er an das Priesterseminar "Pazmaneum" in Wien und studierte an der Katholisch-theologischen Fakultät. 1911 wurde er zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Farád und Karlburg (Oroszvár). 1913 wurde er Bibliothekar in Raab, bischöflicher Zeremoniär und Sekretär des Bischofs. 1924 wurde er Kanzleidirektor des Ordinariats. Da der Bischof von Raab, Anton Fetser, krank war wurde Grösz 1929 vom Papst zum Koadjutor im Rang eines Weihbischofs  und 1933, nach dem Tod Fetsers, zum Apostolischen Administrator ernannt. Er wurde jedoch nicht Nachfolger Fetsers, erhielt aber das Amt des Generalvikars.

1936 wurde Grösz zum Apostolischen Administrator der Diözese Steinamanger ernannt. Es gelang, ihm, die  Finanzen der Diözese in Ordnung zu bringen und die Seelsorge sowie das Schulwesen der Diözese zu entwickeln. 1939 wurde er zum Diözesanbischof ernannt.

1942 starb der Erzbischof von Kolocsa, sein Nachfolger resignierte nach kurzer Zeit und so übernahm Grösz auch dieses Amt zusätzlich bis 1944, mit ähnlichen wirtschaftlichen Problemen wie in Steinamanger.

In kommunistischer Zeit war Grösz der höchste kirchliche Würdenträger Ungarns, da Kardinal MIndszenty im Jahre 1848 verhaftet und eingekerkert wurde. Grösz versuchte, Widerstand zu leisten und der katholischen Kirche einigen Freiraum zu sichern. Im August 1950 wurde das "Übereinkommen der Regierung der Ungarischen Volksrepublik und der katholischen Kirche" geschlossen. Trotz seiner Bemühungen wurde er aber verhaftet, des Hochverrates angeklagt und in einem Schauprozess im Jahre 1951 zu 15 Jahre Kerker verurteilt. Im Oktober 1955 wurde er enthaftet und 1956 in alle seine Ämter wieder eingesetzt. Obwohl er dafür heftig kritisiert wurde versuchte er ein erträgliches Verhältnis zwischen Staat und Kirche herzustellen und erhielt zahlreiche Ehrungen. In seinen letzten Jahren litt er an einem schweren Herzleiden.

Daten

* 09.12.1887 in Halbturn
† 03.10.1961 in Kálocsa

 

Bischof von Steinamanger und Erzbischof von Kálocsa

 

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Quellen

  • Schlag, Gerald: Burgenland. Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien. Eisenstadt 1991