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Ortsname

Der Ortsname ist von "Kren" (Meerrettich) abzuleiten, einem Lehnwort aus dem Slawischen. In der ungarischen Sprache wurde daraus Heren.

Urgeschichte

Es gibt mehrere Funde und Hinweise auf Siedlungen aus der Jungsteinzeit, ebenso zwei Gräber aus der Urnenfelderzeit. Das bedeutendste Monument ist jedoch der berühmte Hexenhügel an der Ortsgrenze zu Stöttera, ein sehr großes Hügelgrab aus der Hallstattzeit. Der Grabhügel ist heute noch über drei Meter hoch und hat einen Durchmesser von 50 Metern. Er wird auch Leberberg, Feuerhügel oder Türkenhügel genannt.Leberberg ist vom althochdeutschen Hlewari, Hleo = Hügel, Grabhügel abzuleiten.  In der Nähe befand sich der Kleine Leberberg, ein mittelalterlicher Turmhügel. 1933 wurde der Grabhügel vom Freiwilligen Arbeitsdienst ausgegraben. Die Leitung hatten A.Barb, der Leiter des Landesmuseums, und der Wr. Neustädter Zahnarzt Dr. Friedrich Hautmann. Die Grabungen leiteten Dr. Josef Tomschik, Bezirksschulinspektor in Wein - Floridsdorf, und  nach dessen Erkrankung Ludwig Seitschek, ein arbeitsloser Beamter, der durch die unsachgemäße Grabung und fehlerhafte Rekonstruktion der Grabkammer einige Verwirrung stiftete. Erst in jüngster Zeit konnte Dr. Karl Kaus die Rekonstruktion richtig stellen. Im Gtabhügel befand sich eine 6,6 m lange und 4,4 m breite hölzerne Grabkammer. 3 - 4 nicht zeitgleiche  Brandbestattungen wurden nachgewiesen. Unter den Funden sind besonders ein großes Kegelhalsgefäß, eine Situla, eine Fußschale, Schale und Henkeltasse bemerkenswert, also ein ganzer Satz von Trinkgeschirr. Das Hügelgrab war von Flachgräbern der Hallstatkultur umgeben. Der Hexenhügel steht unter Denkmalschutz. Aus der Römerzeit stammt eine sehr schöne bronzene Öllampe in der Form eines schlafenden Windhundes.

Mittelalter

Der Ortsname wie auch die Wurzel vieler anderer Ortsbezeichnungen in der Wulkaebene (Wulka, Pomog/Zillingtal, Zolounta = Salzwasser/ Landendorf in Sigleß u. a.) deuten auf eine slawische Besiedlung unter der Oberherrschaft der Awaren. Die vielen Hinweise auf fränkisch - bairische Aktivitäten lassen auf eine intensive Einbeziehung in das Ostland des Karolingerreiches schließen. 808 erhielt das Regensburger Kloster St. Emmeram  den Ort Wolfsbach (Mattersburg),  866 weihte Ezbischof Adalwin von Salzburg in Ztradach eine Kirche, also in Stöttera. Es war dies ein Vorgängerbau der späteren Pfarrkirche Kleinfrauenheid. Eine Kolonisation und Missionierung wäre schon damals vorstellbar. Auch nach dem Einfall der Magyaren und der Zerstörung des Ostlandes blieben die Beziehungen zum bayerischen Raum aufrecht. 1014 tauschte Bischof Megingaud von Eichstätt das Jagdgebiet "Stederach" von Bischof Gebhard I. von Regensburg für die Stadt Nördlingen ein. Die Ungarn errichteten vorgeschobene Grenzwächterposten. 

Im 12. Jahrhundert wurde der Ort von Deutschen besiedelt. 1232 wird er Chrenstorf, 1289 Chreinstorf genannt. 1232 bezeugten der Richter von Krensdorf, Eberhard, und sein Bruder Stefan, dass Graf Petrus aus dem Geschlecht Osl einem Ezelin von Wiener Neustadt einige Besitzungen im Dorfe Alrams, einem später verschwundenen Dorf bei Lichtenwörth, verkaufte. Auch die Namen der anderen Zeugen - Ulrich, Meinhard, Heinrich, Walter ...) lassen erkennen, dass damals das ganze Gebiet bereits deutsch besiedelt war.

Im 13. Jahrhundert unterstand Krensdorf der adeligen Familie der Németi, die sich nach ihrem Stammsitz in der Raabau bei Csorna - heute Sopronnémeti - benannte. Sie gehörte zur großen Sippe der Osl. Deren Abstammung ist nichtganz klar. Es könnte sein, dass sie Petschenegen waren oder, noch wahrscheinlicher, Kumanen. Diese waren ein aus dem Osten eingewandertes Volk, das dem ungarischen Staat eingegliedert wurde. Für kumanische Herkunft spricht  Die Deutschen nannten die Kumanen "Falben" und "Falbach" ist der alte deutsche Name für Kapuvar. Auch der Walbersdorfer Weingartenriedname "Feibler" (Falbler), der im Besitz des Prämonstratenserstiftes Csorna, des Familienstiftes der Osl, war, könnte an sie erinnern. Die Osl konnten ihre Besitzungen bis an die Westgrenze an der Leitha ausdehnen. Diese wurden aber bald stark zersplittert und unter vielen Linien aufgeteilt. Eine dieser Linien waren die Németi. Sie hatten unter anderen auch Besitzungen in Stöttera, Marz, Zemendorf, Großhöflein und in Alrams. Sie wurden auch "Grafen von Rosenfeld" genannt. Die meisten Angehörigen nannten sich nach Krensdorf "de Heren" oder de Keer".

Ein Peter, Sohn des Peter aus dem Geschlecht Osl, verpfändete gegen Ende des 13. Jahrhunderts sechs Bauernlehen in Krensdorf an Perlup von Rohrbach, der sie an Martin von Pöttelsdorf weiterverpfändete. Nach 1299 lösten die Mémeti das Pfand ein, waren wirtschaftlich aber offensichtlich in Bedrängnis, da sie Besitzungen in Alrams verkauften und 1324 versuchten sie, ihre Besitzungen an Österreicher zu verkaufen. Dagegen protestierten  mit Erfolg ihre Verwandten, die Kanizsai, die inzwischen den Aufstieg zu einer sehr mächtigen Familie geschafft hatten. 1334 verkaufte Stefan, Edler von Krensdorf, seine erbrechtlichen Besitzanteile in einigen Dörfern, unter anderem auch die Hälfte von Krensdorf, an Magister Lorenz von Mattersdorf. Diesmal war der Protest der Osl-Verwandtschaft vergeblich. Die zweite Hälfte fiel nach dem Tode des Peter von Krensdorf an die Krone zurück und wurde vom König den Mattersdorfern geschenkt. Um 1340 gehörte Krensdorf zur Gänze den Grafen von Mattersdorf - Forchtenstein. Unter ihnen waren die Bindungen an Österreich und die Verbindungen zum österreichischen Adel durch Heiraten besonders eng. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht war die Grafschaft Forchtenstein eng mit dem benachbarten Wr. Neustadt verflochten. Damals erwarben Wr. Neustädter Bürger viele Weingärten in den Dörfern jenseits der Leitha. 1441 verpfändete schließlich Graf Wilhelm von Forchtenstein die Herrschaft Forchtenstein an Herzog Albrecht VI. von Österreich, der sie 1451 an seinen Bruder, Kaiser Friedrich III., verkaufte. Forchtenstein und viele andere Herrschaften in Westungarn, die die Habsburger erworben hatten, wurden der Niederösterreichischen Kammer unterstellt. Verwaltet wurde sie von Pfleger und Hauptleuten, Adeligen aus Österreich, von Forchtenstein aus. Schließlich wurde die Herrschaft an die Herrn von Prüschenk (grafen von Hardegg) verpfändet. Diese blieben bis 1533 Pfandherrn.

Neben den Herrschaftsinhabern gab es aber auch in Krensdorf so wie in den meisten Dörfern auch Freihöfe, die an Dienstleute der Mattersdorf-Forchtensteiner vergeben wurden. Graf Wilhelm von Forchtenstein versetzte dem Ritter Nicolaus Wagramer einen aus drei Lehen bestehenden Edelhof. Dieser lag wahrscheinlich unterhalb des Kirchberges und wurde später "altes Haus" oder "Stöckl" genannt. 1445 verkaufte Wolfgang Wagramer seinen Besitz in der Grafschaft Forchtenstein, darunter auch den Krensdorfer Edelhof mit vier Bauernlehen, eine halbe Mühle und einen Weingarten an den Ritter Hans Neudecker von Rastenberg, der damals Hauptmann von Eisenstadt war. Aber schon 1450 verkaufte Neudecker den Hof Herzog Albrecht von Österreich, dem Grundherrn von Forchtenstein.

Auf dem Gebiet Krensdorfs bestanden im Hochmittealter auch einige kleine Siedlungen, die aber aufgegeben wurden. Darunter war ein aus 11 Hofstätten bestehendes Dörfchen, das 1498 schon verödet war. Der 1441 genannte Ort Marein  war eine kleine Dorfsiedlung um die Kirche von Kleinfrauenheid. Auch die dortigen 11 Hofstätten wurden verlassen. 1368 versetzte Nikolaus von Mattersdorf seinem Dienstmann, den Ritter Heidenreich von Marchegg, drei Lehen "zu Eckhendorf". Die Lage dieses kleinen Dorfes (Weilers) ist unbekannt.

 Das Dorf Krensdorf bestand im 13. Jahrhundert aus 27 Lehenshöfen. Dazu kamen sieben Hofstätten. Noch im Spätmittelalter wurde die Pfarrkirche erbaut. Sie ist 1465 nachweisbar. Zu einem ganzen Lehen gehörten etwa 28 Joch Ackerland. Wahrscheinlich schon im Hochmittelalter wurde aus dem Wald, der sich gegen Sigleß zu erstreckte, ein kleines Weingebirge gerodet. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts wurden drei ganze Lehen in halbe Höfe umgewandelt. Mit der am oberen Ortsende stehenden Mühle und den sieben Hofstätten bestand das Dorf aus 38 Häusern. Schon die große Pest und die Kriege des 15. Jahrhunderts reduzierten die Einwohner. Um 1498/1500 waren 20 ganze und 4 halbe Lehenshöfe  unbewohnt, darunter auch der Pfarrhof. Nur fünf ganze und zwei halbe Höfe und eine Hofstatt waren bewohnt.

Frühe Neuzeit

Unter Johann von Hardegg, Graf von Glatz, wurde die Herrschaft Forchtenstein vom Ritter Gandolf von Khienburg verwaltet, danach der Ritter Christoph Johann. 1526 war der Ritter Matthäus Teuffl Burghauptmann. Er ließ ein neues großes Urbar anlegen. Die durch die Türken 1532 schwer getroffene Grafschaft wurde 1533 an den Ritter Jakob von der Dürr verkauft. Die Wiederbesiedlung erfolgte in Krensdorf nicht wie in manchen Nachbargemeinden durch kroatische Flüchtlinge, sondern durch deutsche Zuwanderer. Dürr erwarb auch die Kleinherrschaft Petlau in Sigleß, zu der auch Weingärten in Krensdorf gehörten. Diese behielt er auch, nachdem er 1546 Forchtenstein an den Freiherrn Hans von Weispriach weitergegeben hatte. Unter Weispriach wurden Dörfer wiederbesiedelt, die Hof- und Bevölkerungszahl wuchs an, Weingärten wurden rekultiviert. Bierbrauereien, Salpetersiedereien Steinbrüche und Fischteiche angelegt. Er dehnte seine herrschaftliche Eigenwirtschaft stark aus und belastete die Untertanen durch vermehrte Robotforderungen schwer. Es gab unzählige Beschwerden gegen ihn bei der Niederösterreichischen Kammer. Nach seinem Tod 1571 entschloss sich Laiser Maximilian II. zur Rücklöse der Grafschaft Forchtenstein. Die Dörfer mussten, um die hohe Ablösesumme aufzubringen, beträchtliche Geldbeträge aufbringen. Sie erhielten dafür aber das Versprechen, dass man sie nie wieder verpfänden würde. Krensdorf musste 600 Gulden aufbringen. Die Herrschaften Forchtenstein und Eisenstadt wurden nunmehr einem Burghauptmann mit Sitz in Eisenstadt unterstellt. Burghauptmänner waren Hannibal von Zinzendorf und unmittelbar danach Freiherr Georg Seifried von Kollonitsch. In Eisenstadt und Forchtenstein gab es je einen Rentmeister. Unter kaiserlicher Verwaltung erlebten die beiden Herrschaften trotz der schweren Schäden durch die Bocskai- Rebellion 1605 und dem Bethlen-Aufstand 1619/20 einen beachtlichen Aufschwung. Die Robotleistung wurde reduziert, die Meiereifelder grö0tenteils den Bauern verpachtet. Die Bevölkerung erlebte einen vorher nie gekannten Wohlstand.

Ein interessantes Einzelschicksal ist aus der Zeit der Bocskai-Wirren bekannt. 1605 wurde der Krensdorfer Bauer Blas Ollramb in die Türkei verschleppt. Seine Frau heiratete erneut und bekam zwei Kinder, Nach 22 Jahren kehrte Ollramb unerwartet zurück. Gegen eine "Ablöse" von 20 Gulden überließ er mit Zustimmung der Obrigkeit seine Frau ihrem zweiten Ehemann. 1624 wurde vor dem Landgericht eine Prozess wegen "Zauberei" durchgeführt.

Die Wende  in der Ortsgeschichte kam 1622. Trotz des gegebenen Versprechens überließ Kaiser Ferdinand II. die beiden Herrschaften dem Freiherrn Nikolaus von Esterházy als Pfand, 1626 als Eigentum. Er war ab 1625 auch Palatin von Ungarn. In der Folgezeit erweiterten die Esterhazy ihre Besitzungen erheblich und wurden zur mächtigsten Adelsfamilie Ungarns. 1800 wurde die Esterhazy-Verwaltung umorganisiert, Krensdorf wurde ein Teil der Herrschaft Pöttsching. Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts wurde Krensdorf so wie die geamte Herrschaft auch immer wieder Opfer von kriegrrischen Ereignissen, besonders 1683 während der zweiten Türkenbelagerung Wiens, und durch den Kuruzzenaufstand 1704 bis 1708.

Neben der Grundherrschaft Forchtenstein gab es auch in der frühen Neuzeit Freihöfe. Nach mehr als hundert Jahren erwarben die Neudecker, die in Stickelberg in der Buckligen Welt ein Rittergut besaßen, wieder einen Besitz in Krensdorf, mit drei untertänigen Bauern. Vermutlich wollten sie dadurch die Bearbeitung ihres Weingartens, den sie seinerzeit 1450 nicht verlauft hatten, mittels Robot sichern. Der Neudecksche Edelhof lässt sich im so genannten "ältesten Haus", einen Renaissancebau, identifizieren. Dort stand vermutlich schon der Edelhof der Wagramer,  vielleicht sogar der Sitz der Németi. 1624 verkaufte Hans Georg von Neudeck den Edelhof an den Freiherrn Gundakar von Polheim. 1627 wurde auch er - wie viele andere "ausländische" Adelige, von Nikolaus Esterhazy enteignet. Er leistete zwar Widerstand, musste aber doch zehn Jahre später nachgeben und eine Entschädigungssumme annehmen.

1628 verpfändete Nikolaus Esterházy, der stark verschuldet war, Krensdorf, Schattendorf und den Forchtensteiner Teil von Draßburg (Obergut) um 15500 Gulden an die Nachkommen des Petrus Gáál. Bis 1666 verblieb Krensdorf im Besitz ungarischer Adeliger, darunter Nicolaus Joó de Kaszaháza. Dieser hatte, indem er Esterhazy immer wieder Geld lieh, eine Kleinherrschaft aufgebaut, die er vom Neudecker Edelhof in Krensdorf aus verwaltete. Seine Erbin, Elisabetha Christina, wurde Nonne im St. Clara-Kloster in Tyrnau. Sie erhielt von Esterhazy 5000 Gulden, die sie dem Kloster vermachte. Krensdorf war 1666 wieder Teil der Esterhazy- Herrschaft.

1589 gehörten zu einem Bauernlehen 28 Joch Acker und 3 - 4 Tagwerk Wiesen, zu einer Hofstatt 4 Joch Acker und 1 Tagwerk Wiesen. Die Herrschaftsfelder gehörten zum Meierhof von Zillingtal und umfassten rund 200 Joch Ackerland, von denen jedoch 50 Joch an die Bauernverpachtet waren. 150 Joch dienten als Schafweide. Das Weingebirge umfasste nach dem Bergbuch von 1570 74 1/4 Viertelweingärten (etwa 33 ha). 52 % der Weingärten gehörten den Krensdorfern, der Rest war im Besitz von Bauern aus den benachbarten Dörfern oder von Niederösterreichern. Die Krensdorfer besaßen ihrerseits Weingärten in Mattersburg, Sigleß, Pöttsching usw. Die Weingartenfläche erreichte um 1600 einen Höchststand von etwa 45 ha. Im Durchschnitt wurden jährlich 800 Eimer Wein geerntet. 1767 war der Besitz der Auswärtigen schon stark zurückgegangen. Die Größe der bäuerlichen Betriebe sank bis ins 19. Jahrhundert durch Teilung immer mehr ab. Handwerk und Gewerbe gab es kaum. Eine wichtige Einkommensquelle waren Vorspanndienste für Kaufleute. Im Getreidehandel waren die Krensdorfer stark vertreten. 1751 waren 31 Personen im Handel tätig, weit mehr als in den anderen Orten der Grafschaft. Auch der Schmuggel spielte eine wichtige Rolle. Der Krensdorfer Pergauer war den Zollbehörden als "Erzschwärzer" bekannt. Erst mit dem Bau der Eisenbahn verloren die Krensdorfer ihre Einkünfte aus Transport und Handel. Die Mühle befand sich über ein Jahrhundert im Besitz der Familie Lang, dann ging sie durch Einheirat an Johann Georg Emel, einen Sohn des Schattendorfer Müllermeisters Georg Emel, über.

In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts erlebte das Dorf einen beachtlichen Aufschwung. Viele der öden Höfe wurden wieder bestiftet. Nur mehr sieben Lehen lagen öde. Viele ganze Ansässigkeiten wurden geteilt. Die Wiederbesiedlung erfolgte aus dem bayrisch-österreichischen Raum, vereinzelt kamen auch kroatische Familien, die aber rasch eingedeutscht wurden. 1589 hatte der Ort 44 Häuser, 1675 aber schon 94 Häuser. Die hofstellen wurden weiter aufgeteilt. 1675 gab es 2 Dreiviertellehen , darunter auch der Pfarrhof), 22 halbe Lehen, 3 Dreiachtellehen, 33 Viertellehen, 6 Dreisechzehntellehen und 1 Achtellehen. Zu den 8 alten Hofstätten kamen 11 Neustiftler hinzu, am unteren Ende des Dorfes. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts blieb dieser Stand weitgehend erhalten. 1767 wurden 78 Sessionsbauern und 14 Hofstätten gezählt. Dazu kamen noch 18 Inwohnerfamilien (Holden, Mieter). Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden insgesamt 34 "Kleinhäusl" (Kurialhäuser) auf Herrschaftsgrund gebaut. Auf dem zum Sigleßer Meierhof gehörenden Herrschaftsfeld , damals einem gewissen Eduard Heym verpachtet, wurden 1852/53 weitere 13 Curialhäuser erbaut.

Der Ort war mit Wäldern und mit Holz unterversorgt. 1560 schloss die Gemeinde mit Hans von Weispriach einen Vertrag, in dem sie das "Kirchholz" auf dem Gemeindegebiet von Wiesen kaufte. Nach dem 1589 angelegten Urbargab es 12 ganze, 18 halbe und 2 Viertellehen, 8 Hofstätten und eine Mühle. Zum Pfarrhof gehörte ein halbes Lehen, ein halbes und zwei Viertellehen dienten Geld-, Natural- und Robotleistungen dem Pfarrhof. Insgesamt gab es 22 1/2 Lehen. An Geld waren der Hausdienst zu Georgi und Michaeli und die Torkrin (von der österreichischen Verwaltung an Stelle der staatlichen ungarischen Portensteuer eingeführt) zu bezahlen. Drei unbehauste "Graslehen" waren an die Bauern verpachtet. Neben den Hofgründen gab es auch Zins- und Überländwiesen, Viele Wiesen wurden auch von Auswärtigen bewirtschaftet. An Bannwein musste die Gemeinde 30 Forchtensteiner Eimer (etwa 26 hl) ausschenken. Das Bergrecht betrug 22 Eimer Most. Die Robot war pro ganzer Ansässigkeit auf 12 Tage im Jahrbeschränkt, die Inwohner mussten 3-4 Tage für die Herrschaft roboten. Zum Pfarrhof gehörten die Gründe eines halben Lehenshofes, die an zwei Viertelbauern ausgegeben wurden, zusätzlich  Äcker und  Wiesen - insgesamt 131 Joch -  die von den Untertanen bearbeitet werden mussten. Die Bauern waren außerdem durch die Staatlichen Steuern, die Taz - eine Getränkesteuer - und durch Mauten belastet. Zur Zeit der Esterhazyherrschaft sziegen die Belastungen stark an, neue Steuern wurden eingeführt, wie etwa das "Hußarengeld". Zur Zeit der Elisabetha Jóó bzw. deren Vormund Graf Lippay wurde vor allem die Zahl der "Langen Fuhren", die die Bauern besonders belasteten, stark erhöht. Jedes halbe Lehen musste durchschnittlich  fünf lange Furen nach Wien, Kobersdorf, Neusiedl, Baden, Wr. Neustadt und nach Preßburg durchführen. Dagegen protestierten die Bauern immer wieder. Erst in der Zeit Maria Theresias wurden sie begrenzt .In Robot mussten die Herrschaftsfelder bearbeitet werden und ein großer Herrschaftsweingarten. Auch die Naturalabgaben wurden im 17. Jahrhundert stark erhöht. Die Krensdorfer hatten jährlich 4 Kälber, 8 Lämmer. 90 Hühner, 6 Spanferkel, 6 Gänse, 9 Halbe Butter und 650 Eier abzuliefern.

1725/26 gab es eine Viehseuche, die den Viehbestand stark reduzierte. Auch 1773 und 1801 gab es Viehseuchen. Große Schadfeuer mussten 1799 und 1805 verkraftet werden. 1831 zerstörte eine Überschwemmung viele Häuser, 1832 starben 41 Menschen an der Cholera.

19. Jahrhundert

Als im Herbst 1848 der Krieg gegen das revolutionäre Ungarn begann wurden in Krensdorf und Sauerbrunn Einheiten der ungarischen Honvéd zusammengezogen. Die Krensdorfer mussten die Brücke über den Hirmerbach abtragen, Schanzen gegen die Österreicher bauen  und viele Lebensmittel an die ungarischen Husaren liefern. Die Belastungen waren so groß, dass man auch in Krensdorf den Einmarsch der österreichischen Truppen Mitte Dezember 1848 schließlich begrüßte. Aber auch für die durchziehenden kaiserlichen Truppen mussten immer wieder Quartiere und Verpflegung zur Verfügung gestellt werden. 1849 brach eine Cholera - Epidemie aus.

1856/57 wurde die Katastralvermessung, 1856 die Grundbuchanlegung abgeschlossen. 1855 wurden, da die Lehrer den zunehmenden Schriftverkehr nicht mehr bewältigen konnten, Notare eingesetzt und Notariatsbezirke geschaffen. Krensdorf gehörte zum Notariatsbezirk Pöttsching.

1850 war der größte Teil der Weingärten bereits ausgehauen und in Äcker umgewandelt.1853 waren die Weingärten nur mehr 45 Joch groß.  1850 und 1853 wurde in Krensdorf ein Wund- und Geburtsarzt Josef Koch wirkte. Aber auch eine Hebamme gab es. Als Trafikant hatte der Jude Moritz eine Konzession. Noch immer gab es im Ort viele Fruchthändler.

Die 1848 beschlossene Grundentlastung wurde 1853 verfügt. 1867 wurde mit der Herrschaft ein Vertrag geschlossen und damit die Rodungsgründe, die Zinsgründe und die Holznutzungsrechte abgelöst. Die Hutweide wurde aufgeteilt und der verbliebene Rest des herrschaftlichen Besitzes kommassiert. Von den 151 Katastraljoch Rodungsgründe wurden 60 Joch an Esterházy abgetreten mit der Bedingung, dass die an die Krensdorfer Kirche und die Pfarre zu leistenden Abgaben aufgehoben wurden, Kirche und Pfarre von Esterházy entschädigt wurden. Die übrigen Rodungsgründe wurden den Bauern überlassen. Die Zinsgründe wurden um 1260 Gulden abgelöst, ebenso die Waldrechte für 2685 Gulden. Der Wald wurde als Gemeinschaftswald von der "Urbarialgenossenschaft" übernommen. Die Ablösesummen waren in 15 Jahren bei 6 % Verzinsung zu zahlen. Von den 289 Joch Hutweide bekam die frühere Herrschaft 81 Joch. Insgesamt blieben den Esterhazy 197 Joch. Der größte Teil der Hutweide wurde parzelliert, nur ein kleiner Teil blieb als Gemeinschaftsweide.

Nach dem Gemeindegesetz von 1871 wurde Krensdorf als Kleingemeinde klassifiziert und musste sich mit Hirm und Sigleß zusammenschließen. Krensdorf wurde Sitz des Notärs. 1894, mit der Einführung der Zivilehe, wurde daraus auch ein Matrikelbezirk, ab 1904 war der Notär auch Matrikelführer. 1898 bekam Krensdorf den amtlichen Namen Tormafalu verpasst. 1884 wurde ein Krankenunterstützungs- und Bestattungsverein gegründet. Nahezu jährlich traten Brände auf, mit hohen Schäden vor allem 1885, 1888, 1898, 1903 und 1904. 1890 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet.

In der Landwirtschaft gewann der Zuckerrübenanbau an Bedeutung, die ZUckerfabrik Hartig und Rothermann in Hirm nahm die Rüben ab und betrieb auch das Wirtschaftsgut Krensdorf. 1869 kaufte die Zuckerfabrik ein Ganzlehenshaus und dann auch das Nachbarhaus, Daraus wurde der Amalienhof. In der zweiten Jahrhunderthälfte nahm auch die Zahl der Gewerbebetriebe zu.

Anschluss an Österreich

In der Rätezeit war Johann Jagschitz vorsitzender des "Rates". Ende August 1919 hielt in Krensdorf Dr. Jakob Bleyer, Nationalitätenminister, eine Kundgebung ab, anscheinend mit wenig Erfolg. Die Freischärler richteten auch in Krensdorf einen Stützpunkt ein und requirierten Tiere, Wagen und Lebensmittel. Die Bevölkerung war größtenteils proösterreichisch gesinnt. Nicht jedoch der Pfarrer und Vorsitzende des Schulstuhles, Karl Nogall. 1922, also nach dem Anschluss an Österreich, war an der Volksschule noch immer die Aufschrift "Népiskola" angebracht. Der Pfarrer weigerte sich, diese entfernen zu lassen. Er war der Meinung, die Magyaren würden ohnedies bald wiederkommen.

Zwischenkriegszeit

Die Gemeinderatswahl von 1923 brachte der Christlichsozialen Partei 291 Stimmen und 7 Mandate, die Sozialdemokraten erhielten 225 Stimmen und 5 Mandate. Bürgermeister wurde Richard Tschögel, Vizebürgermeister Emmerich Puntigam, beide von den Christlichsozialen. Eine der ersten Maßnahmen war die Renovierung des Schulgebäudes. 1924 wurde eine Konsum- und Spargenossenschaft gegründet, 1926 wurde der Bau eines Gemeindehauses beschlossen. 1927 erhielten in der Gemeinderatswahl die Christlichsoziale Partei 300, die Sozialdemokraten 208 Stimmen. Im Gemeinderat stand es 7 : 5. 1931 bekamen die Christlichsozialen 289 und 8 Mandate, die Sozialdemokraten 183 Stimmen und 5 Mandate. Bürgermeister wurde Franz Alfons, Vizebürgermeister der Sozialdemokrat Josef Hauff. Wichtigste Aufgabe dieser Jahre war der Straßenbau. Auch in Krensdorf wurden Heimwehr- und Schutzbundorganisationen gegründet. Es blieb im Ort aber ruhig.  Auch 1934, nach dem Verbot der Sozialdemokratie, blieb Alfons Bürgermeister. 1935 entstand eine Milchverwertungsgenossenschaft mit 83 Mitgliedern. 1936 wurde der Gemeindetag aufgelöst und neu bestellt. Mitglied war nun auch der Ortspfarrer Karl Kerschbaum. Alfons wurde vom Gemeindetag wieder zum Bürgermeister bestellt, legte seine Funktion aber bald zurück, was einiges Aufsehen im Bezirk erregte. Neuer Bürgermeister wurde Friedrich Eckhardt.

1938 stimmten alle Krensdorfer für den Anschluss an das Dritte Reich. Landeshauptmann Dr. Portschy bestellte den Schneidermeister Franz Puntigam zum Gemeindeverwalter. Anton Koch war Ortsgruppenleiter der NSdAP, Matthias Neuditsch Ortsbauernführer. Am 31 März warfen sowjetische Flugzeuge fünf Bomben auf den Ort ab. Am 1. April besetzte die Rote Armee den Ort. Die Besetzung verlief zunächst ruhig. Als aber bald darauf im Hause des Johann Puntigam ein toter Russe gefunden wurde wurde das Haus niedergebrannt. Die Häuser wurden geplündert. Täglich mussten 45 Personen zur Zwangsarbeit, meist in Wr. Neustadt. In Krensdorf wurde ein Auffanglager für ehemalige Ostarbeiter und russische Kriegsgefangene eingerichtet, in dem bis zu 16 000 Personen untergebracht waren, die Frauen und Mädchen in den Häusern, die Männer in Hütten und Zelten. Der gesamte Tierbestand der Gemeinde einschließlich der drei Zuchtstiere wurde geschlachtet. Die Schitzhofermühle und ihre Getreidebestände wurden beschlagnahmt. Im Ort wurden mehrere Kommandostellen und auch Lazarette eingerichtet. Typhus brach aus, 32 Personen aus dem Ort starben. Auch der Meierhof wurde von den Russen übernommen und bewirtschaftet. Immer wieder gab es Übergriffe. Der Landwirt Hermann Tinnhof  und Maria Morawitz, ein 18jähriges Mädchen, wurden von russischen Soldaten erschossen. Der Ort hatte im Weltkrieg 32 Gefallene und 18 Vermisste zu beklagen.

Der Amalienhof bot Verdienstmöglichkeiten für Frauen und Kleinhäusler. Die Gutswirtschaft wurde durch Pachtung der Esterházygründe vergrößert. Neben dem Zuckerrübenanbau wurde auch die Viehwirtschaft stark ausgebaut. Am Hof arbeiteten drei "Schweizer". Der Gutsbetrieb war modern, Dampfpflüge und dampfgetriebene Dreschmaschinen wurden eingesetzt. 1945 wurde der Amalienhof von den Russen beschlagnahmt. 1956 wurde er als selbständige Wirtschaftseinheit aufgelassen und vom Rudolfshof in Hirm aus bewirtschaftet.

Nachkriegszeit

Franz Alfons wurde als Bürgermeister eingesetzt, trat aber bald zurück, auch wegen der schweren Konflikte, die es immer wieder wegen der Lebensmittelbeschlagnahmungen gab. Die Bevölkerung konnte nicht ausreichend versorgt werden, die Menschen hungerten. 1948 wurde Franz Papst Bürgermeister. In der Gemeinderatswahl von 1950 erhielt die ÖVP 239 Stimmen und 6 Mandate, die SPÖ 178 Stimmen und 5 Mandate. Papst wurde wieder Bürgermeister. Man begann mit Renovierungsarbeiten an der Schule und am Gemeindegasthaus, die Brücke über den Edlesbach wurde gebaut, ab 1954 mit Kanalisationsarbeiten begonnen.1954 bekam die ÖVP 238 Stimmen und 7 Mandate, die SPÖ 168 Stimmen und 4 Mandate. Josef Windisch wurde Bürgermeister, Johann Parise von der SPÖ Vizebürgermeister. Ein Zubau zum Gemeindeamt mit einem Behandlungsraum für den Kreisarzt wurde beschlossen, ebenso der Neubau des Feuerwehrgerätehauses. 1958 erhielt die ÖVP 223 Stimmen und 6 Mandate, die SPÖ 184 Stimmen und 5 Mandate. Johann Puntigam wurde Bürgermeister. 1960 wurden die Ortsstraße und die wichtigsten Güterwege ausgebaut, 1962 mit der Ortswasserleitung begonnen, 1963 die Ortsdurchfahrt fertiggestellt. 1962 änderten sich die politischen Mehrheitsverhältnisse. Die SPÖ erhielt mit 206 Stimmen und 6 Mandaten gegenüber der ÖVP mit 200 Stimmen und 5 Mandaten die Mehrheit. Bürgermeister wurde Voktor Schiffer von der SPÖ, Vizebürgermeister Franz Monsberger von der ÖVP. 1965 wurde das Schulgebäude renoviert. 1967 gewann die ÖVP ihre Mehrheit zurück, mit 184 Stimmen und 6 Mandaten. Die SPÖ erhielt 182 Stimmen und 5 Mandate. Monsberger wurde Bürgermeister, Robert Steiner von der SPÖ Vizebürgermeister. 1968 wurde der Gemeindegasthof verkauft. Die Gemeinderatswahl wurde angefochten und musste 1969 wiederholt werden, brachte aber das gleiche Ergebnis.

Zu Beginn der 1960er Jahre wurden die Esterhazygründe gekauft und die bäuerlichen Wirtschaften aufgestockt. Die Felder wurden nur an Betriebe unter 15 Joch, also an Kleinbauern, verkauft, was den Strukturwandel in der Landwirtschaft verzögerte. Die früher stark auf die Eigenversorgung ausgerichtete Landwirtschaft begann in den 1960er Jahren zunehmend marktbezogen zu wirtschaften. Die Viehmast, zunächst Rinder, bald aber hauptsächlich Schweine, trat in den Vordergrund. 1967 wurden die ersten großen Mastställe in Betrieb genommen. Trotz Maul- und Klauenseuche verstärkte sich diese Tendenz. 1946 wurden 329 Scheine, 1981 schon 5408 Schweine gehalten. 1981 wurde der Mastschweineverwertungsring Nördliches Burgenland gegründet.

1970 lehnte der Gemeinderat einen Zusammenschluss mit Sigleß entschieden ab. Dieser musste aber nach dem Gemeindestrukturverbesserungsgesetz aber mit 1.1. 1971 vollzogen werden. Bürgermeister war nun Ing. Gottfried Kremsner in Sigleß. Die Gemeinderatswahl 1971 brachte der SPÖ 744 Stimmen und 12 Mandate, der ÖVP 418 Stimmen und 7 Mandate. Kremsner blieb Bürgermeister, Vizebürgermeister wurde Josef Tschögl von der ÖVP Krensdorf. In Krensdorf wurde Karl Paulesich (SPÖ) Ortsvorsteher. 1971/72 wurde die Volksschule in Krensdorf aufgelassen. 1972 trat die Gemeinde dem Abwasserverband Wulkatal bei. Im ehemaligen Volksschulgebäude wurde der Kindergarten für beide Ortsteile eingerichtet. Im Mai 1973 wurde der Ort von der Maul- und Klauenseuche erfasst. 29 Höfe waren befallen, der gesamte Ort wurde unter Quarantäne gestellt. In den 1970er Jahren wurden Straßen und Gehsteige, die Güterwege und das Kanalnetz ausgebaut und der Bach "reguliert". In der Gemeinderatswahl von 1977 erhielt die SPÖ 699 Stimmen und 12 Mandate, die ÖVP 396 Stimmen und 7 Mandate. Im Ortsteil Krensdorf erhielt die SPÖ eine knappe Mehrheit. Kremsner blieb Bürgermeister, Tschögl Vizebürgermeister. 1980 trat die Gemeinde dem Burgenländischen Müllverband bei.

In der Gemeinderatswahl von 1982 entfielen im Ortsteil Krensdorf 178 Stimmen auf die SPÖ, 214 auf die ÖVP. 1986 legte Kremsner sein Amt zurück. Neuer Bürgermeister wurde Heinz Henecker (SPÖ). In der Wahl von 1987 mussten in Krensdorf ÖVP und SPÖ leichte Verluste hinnehmen. Stefan Hilbert von der SPÖ Krensdorf wurde zweiter Vizebürgermeister, 1988 wurde das Architekturbüro Kaitna-Reichel mit der Erstellung eines Projektes zur Ortsbilderneuerung und Ortsbildpflege beauftragt. 1988 wurde ein Ortsausschuss für den Ortsteil Krensdorf gebildet und ein Plan für die Vermögensauseinandersetzung als Vorbereitung zur Gemeindetrennung erstellt. Es wurde beschlossen, an der Aktion "Dorferneuerung" teilzunehmen. Die Ortsdurchfahrt wurde neu gestaltet, ebenso der Dorfplatz vor dem Gasthaus Bürger und der Kirchenplatz. In der Gemeinderatswahl von 1992 verloren beide Großparteien weiterhin an Stimmen. Neuer Bürgermeister wurde Stefan Radislovich, Hilbert wurde Vizebürgermeister. Auch eine unabhängige Bürgerliste trat zur Wahl an. 1994 wurde das Problem der Geruchsbelästigung durch die großen Schweinemastbetriebe akut.

Am 10.11.1996 wurde die Volksbefragung über die Gemeindetrennung durchgeführt. In Sigleß waren 436 Stimmen für, 48 gegen, in Krensdorf 238 für und 48 gegen die Gemeindetrennung. Daraufhin wurde der Antrag auf Erstellung einer Trennungsverordnung an die Landesregierung gerichtet. Die Trennung wurde damit begründet, dass nie ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden sei und dass es zunehmend Unzufriedenheit über den Einsatz der finanziellen Mittel gab. Mit dem 1. Jänner 1998 erfolgte die Gemeindetrennung. In den ersten MOnaten der Eigenständigkeit wurden beide Gemeinden von einem Regierungskommissar verwaltet.  In der Gemeinderatswahl 1998 gab es starke Stimmengewinne für die SPÖ, die 214 Stimmen gegen 188 Stimmen der ÖVP erzielte. Bei der Bürgermeisterdirektwahl wurde ein zweiter Wahlgang erforderlich. Zunächst erlangte Josef Giefing von der ÖVP gegen Gertrude Ofenböck  eine knappe  Mehrheit. Im Gemeinderat hatte die SPÖ mit 6: 5 Mandaten die Mehrheit.  Umstritten war die Frage eines neuen Gemeindeamtes. Zunächst wurde 1999 ein Haus angemietet. Über die weitere Vorgangsweise sollte eine Volksabstimmung entscheiden. Bürgermeister Gieging legte sein Amt zurück. In der Neuwahl vom 30.4. 2000 wurde Ofenböck  mit 245 Stimmen Bürgermeisterin, Karl Izmenyi von der ÖVP erhielt 185 Stimmen und wurde Vizebürgermeister. Die Verwaltungsgemeinschaft und der Standesamtverband mit Sigleß wurden aufgelöst. 2002 wurde das neue Gemeindeamt mit Arztordination und sechs Wohnungen gebaut.

In der Gemeinderatswahl von 2007  erhielt die ÖVP 53,3 % der Stimmen und 2012 sogar 57 %. Die SPÖ wählten 2007 46,7 % und 2012 43,0 %. Im Gemeinderat steht es 7 . 6. Bürgermeister wurde mit 58,35 % der Stimmen Karl Izmenyi.

Einwohnerzahl

  • 1785: 640
  • 1828: 789
  • 1843: 783
  • 1880: 974
  • 1900: 956
  • 1923: 871
  • 1939: 815
  • 1951: 721
  • 1971: 621
  • 1981: 588
  • 1991: 552
  • 2001: 616
  • 2011: 620

 

Kirchengeschichte

1456 gab es in Krensdorf bereits einen Pfarrer und daher auch eine Kirche. 1673 wurde die  dem Hl. Sigismund geweihte Kirche umgebaut und vergrößert. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde eine Sakristei angebaut. 1793 wurde die Kirche renoviert und ein steinerner Turm gebaut. 1931 und 1967 fanden umfangreiche Renovierungen statt.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde Krensdorf mit der Filiale Sigleß von der Pfarre Kleinfrauenhaid, der Muttergemeinde der ganzen Region,  getrennt. 1456 ist erstmals ein Pfarrer namens Georg bezeugt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts verödete der Ort stark, die Kirche war ohne Pfarrer. 1526 war der Pfarrhof wieder bestiftet. 1551 wirkte ein ehemaliger Lehrer aus Kleinfrauenhaid, Georg, als Pfarrer in Krensdorf. Er war ein eifriger Protestant. 1596  bis etwa 1630 wurde Krensdorf wegen des Priestermangels wieder mit Kleinfrauenhaid zusammengeschlossen. Die Pfarre besaß drei Weingärten. 1589 gehörten zwei Untertanen zur Sigismundzeche. Um 1630 wurde Krensdorf der Pfarre Pöttsching angeschlossen. 1641 besaß die Kirche drei Weingärten und 142 Joch Ackerland, das unter den Bauern aufgeteilt war. 1641 gehörte dem Pfarrer eine ganze Session mit 30 Joch Grund und ein Weingarten. Alle Arbeiten mussten von den Krensdorfern verrichtet werden. 1651 gehörten der Pfarre außerdem vier Wohnungen, die Inwohner mussten der Pfarre jährlich 12 Tage Handrobot leisten. Der Pfarrhof war verödet. Die Einwohner verlangten von den Visitatoren, die Gemeinde möge wieder mit Kleinfrauenhaid verbunden werden. Es gab noch drei evangelische Familien. 1659 wurde die Pfarre dann wieder Filiale von Kleinfrauenhaid.

1682 wurde Krensdorf mit Sigleß als Filiale wieder zu einer eigenen Pfarre erhoben. Erster Pfarrer wurde Georg Gojakovics (bis 1702). 1683 wurde der Ort und die Kirche von den Türken verwüstet, ebenso der Pfarrhof. Pfarrer war Andreas Grafl aus Antau. 1707 überfielen die Kuruzzen Krensdorf und Kleinfrauenhaid. Pfarrer waren Andreas Vlasich (1719 - 1758) und Johann Pinter (1758 - 1793), ein gebürtiger Schattendorfer. 1787 wurde Sigleß in den Rang einer Lokalkaplanei erhoben, auch weil die dortigen Kroaten eine stärkere Berücksichtigung der kroatischen Sprache in  der Kirche verlangten. Nachfolger Pinters wurde Franz Walheim, als Müllersohn in Neckenmarkt geboren. Er war von 1793 bis 1843 Pfarrer in Krensdorf.1807 wurde Sigleß eine eigene Pfarre. 1793 entschloss sich die Gemeinde, einen neuen Turm aus Stein zu bauen, die Kirche wurde vergrößert. Walheims Nachfolger wurde Josef Heinbücher, der 1867 von einem Blitz getötet wurde. 1874 übernahm Karl Stotz die Pfarre. Der Pfarrhof wurde restauriert, 1878 ein Kreuzweg angelegt. Stotz ging 1890 nach Großhöflein. Er wurde später Domherr in Ödenburg. Sein Nachfolger war Karl Nogall (bis 1924), ein gebürtiger Deutschkreutzer. 1905 erfolgte eine Kirchenrenovierung. Ab 1925 war Franz Kerschbaum Pfarrer, 1953 übernahm der Hirmer Lokalseelsorger Matthias Furtner die Pfarre. Er ließ das Pfarrhaus sanieren. Unter seinem Nachfolger Johann Trenker wurden 1979 die alten Wirtschaftsgebäude abgerissen und ein moderner Pfarrsaal gebaut.

1896 wurde endlich - nach langen, höchst miserablen Zuständen - eine für damalige Verhältnisse moderne Schule errichtet. 1965 wurde diese umgebaut und ein Zubau errichtet, 1971 wurde die Volksschule aufgelassen und ein Kindergarten eingerichtet. 

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ortslage

 

Quellen

  • Krensdorf 1232 - 2002. Eine Ortschronik. Erweiterte Neuauflage 2002 (770 Jahre Krensdorf) mit Beuträgen von Karl Kaus, Harald Prickler, Hans Seedoch, Felix Tobler und Hans Paul.