Urgeschichte
Jungsteinzeitliche Beile und Klingen - insgesamt 34 Objekte - die auf dem Gebiet von Parndorf, in einer Schottergrube am südlichen Ortsrand, gefunden wurden, kamen in das Brucker Stadtmuseum, verschwanden dort aber 1945 spurlos. 1938 wurden im Bereich der Hottergrenze Parndorf - Neusiedl - Jois in einer Sandgrube ein frühbronzezeitliches Grab der Wieselburger Kultur gefunden. 1996 wurden in einer neuen Schottergrube in der Ried Bergäcker leider zerstört, ein sehr schöner Henkelkrug der Wieselburger Kultur konnte aber nahezu unversehrt geborgen werden. Er befindet sich im Landesmuseum. Aus der Eisenzeit sind zahlreiche Streufunde vor allem aus dem Bereich Heidehof bekannt.
Sehr interessant sind die vielen römerzeitlichen Funde. Die römische Villa Rustica von Bruckneudorf liegt nahe an der Grenze zu Parndorf. Früher gehörte dieses Gebiet zu Parndorf, musste aber in einem Tauschgeschäft abgetreten werden. Ein römischer Gutshof wurde bisher in Parndorf nicht gefunden. 1937 aber fand ein Mitarbeiter des Brucker Stadtmuseums einen römischen Inschriftenstein, den Grabstein des Julius Faustinus, pensionierter Waffenmeister der X.Legion, aus der Zeit um 230 n. Chr. Die zahlreichen Oberflächenfunde in der Ried Stonczowa (Wandfragmente, Fibeln, Bronzering, Münzen) deuten auf eine römerzeitliche Siedlung hin. 1987 wurde in der Ried Bergdraga ein kleiner Altar aus Sandstein ausgeackert. Die Inschrift Nutri... lässt vermuten, dass er den Nutrices, den römischen Göttinnen des Stillens, geweiht war. In der Nähe der Fundstele grub schon 1893 der ungarische Forscher August Sötér, Notar in Ungarisch Altenburg, und legte ein Mauerstück frei. Vermutlich gehörte es zu einem römischen Landhaus. Dazu gehörte wahrscheinlich ein Steinplattengrab, das 1986 freigelegt wurde. Die Wände des Grabes zeigen Reliefs eines Totenmahls und eines Totenwagens, von zwei Pferden gezogen. Die Reliefs waren in erster Verwendung Teile einer boischen Grabnische. 2006/7 wurden etwa 20 Münzen aus der Römerzeit gefunden, von einem As aus der Zeit unterKaiser Claudius bis zu einer Münze aus der Zeit Kaiser Gratians aus dem späten 4. Jahrhundert. Eine andere umfangreiche Münzsammlung ist verschollen. Ein weiterer interessanter Fund, der in den 1980er Jahren gemacht wurde, ist ein laufender oder fliegender Amor, eine 76 mm hohe Bronzestatuette. Dazu kommt noch eine etwa 60 mm hohe sitzende Frauenfigur, die als Darstellung einer Mänade gedeutet wird.
Mittelalter
Die urkundliche Ersterwähnung als Perun bzw. Perin erfolgte 1313 in einer Urkunde des Bischofs Nikolaus von Raab. Auf Bitten des Richters Nikolaus und der Einwohner von Neusiedl am See wurde in diese Urkunde eine Schenkungsurkunde König Belas IV. aus dem Jahre 1264 transsumiert. Bela IV. verlieh in dieser Urkunde dem Wieselburger Bürger Lippold die Hälfte des Waldstückes Kaal zwischen Neusiedl und Parndorf, das sich im Besitz der Waldhüter von Wieselburg befand, und Parndorf. 1313 wird der Ort Peren genannt. , 1423 Pandorff, 1439 Parendorff, 1568 Bährndorf, 1778 Payerndorf/Bayrendorf.
Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht endgültig geklärt. Er könnte von einem slawischen Personennamen abgeleitet sein. Auch über eine Herkunft von Szekler - Grenzwächter wird spekuliert. In einer Urkunde aus 1314 wird die Anwesenheit von Szeklern im Raume Parndorf erwähnt. Bürger und Kranzmayer hingegen treten für einen althochdeutschen Namensursprung ein. Aus Parindorf wäre demnach das mittelhochdeutsche Bärendorf geworden. Diese Deutung wird heute für die wahrscheinlichste gehalten.
1313 verkauften die Bürger von Wieselburg Leopold und Paul, Söhne des Lippold, auch im Namen ihrer Söhne Sedul, Konrad, Rudolf und Johannes, einen zwischen Neusiedl und Parndorf gelegenen Wald vor dem Raaber Domlapitel. Den östlichen Teil bekam Nikolaus, Sohn des Benedikt von Raab, für 14 Pfund Pfennig, den westlichen Teil mit dem Ackerland Kaal erhielt um 22 Pfund die Gemeinde Neusiedl.
Die Herren von Rohrau erwarben wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert Besitzungen im angrenzenden Parndorf. 1233 trat erstmals ein Dietrich von Rohrau als Zeuge in einer Urkunde Ulrichs von Wülfleinsdorf auf. 1278 starb mit Dietrich III. die Liechtensteinische Linie von Rohrau im Mannesstamm aus. Die Herrschaft mit Parndorf erbte seine Witwe Diemuth und dann deren gleichnamige Tochter. Letztere heiratete Leopold von Stadeck aus der Ministerialenfamilie der Stubenberger. Der letzte männliche Stadeck starb 1400. Die Güter fielen an den Landesherrn zurück. Herzog Wilhelm belehnte damit seinen Bruder Ernst. Die Herrschaft Rohrau kam an Graf Hermann von Cilli. Dabei blieb es aber nicht. Die Tochter Hanns von Stadecks heiratete Ulrich von Montfort und dieser erhob Anspruch auf die Herrschaft. Er konnte sich durchsetzen und 1404 schloss er Rohrau seinen zahlreichen Gütern an. Die Montfort behielten die Herrschaft über 120 Jahre. 1435 konnte Stefan von Montfort einem Caspar Mitterndorfer 48 halbe Lehen in Parndorf für 300 Pfund Wiener Pfennige abkaufen. Die Montfort verarmten zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Graf Georg II. von Montfort war gezwungen, die Herrschaft Rohrau einschließlich der Besitzungen in Ungarn im Jahre 1524 zu verkaufen. Käufer war Leonhard III. von Harrach, Hauptmann zu Pettau. 1525 willigte König Ludwig II. in den Gütererwerb in Ungarn ein und 1526 erfolgte die Besitzeinführung Leonhards III. in Parndorf.
Ein Teil Parndorfs, vier bis sechs öde Höfe, war königliches Dominikalgut und gehörte zur Burgherrschaft Wieselburg. Er ging in den Besitz Lippolds, Bürger von Wieselburg, über, später war er im Besitz des ungarischen Palatins Nikolaus de Gara. Etwas später konnten die Grafen von St. Georgen - Bösing Besitzrechte geltend machen und integrierten diesen Besitz in ihre Herrschaft Ungarisch Altenburg. Im Urbar von 1546 wird dieser Besitz letztmalig erwähnt. Er dürfte von Leonhard III. erworben worden sein.
Die Harrach
Parndorf und sein Nachbarort Neudorf blieben bis zum Ende des feudalen Zeitalters 1848 im Besitz der Harrach. Die aus Bayern stammenden Harrach gelangten über Böhmen in die österreichischen Länder. Die in Niederösterreich ansässigen Harrach konnten die beiden Herrschaften Rohrau und Bruck an der Leitha kaufen. Parndorf und Neudorf wurden der Herrschaft Bruck einverleibt. 1459 konnten die Grafen von St. Georgen - Bösing Herrschaftsrechte über Bruck geltend machen. Sie bezahlten Kaiser Friedrich III. dafür 3500 ungarische Dukaten. In der Folgezeit wechselten die Herrschaftsinhaber mehrmals. 1539 trat Freiherr Hans Hofman von Strechau und Grünbüchel die Herrschaft und Stadt Bruck mit dem Schloss Prugg an Ferdinand I. ab. Er überließ sie seiner Schwester Maria, der Witwe des bei Mohacs gefallenen Königs Ludwig II. von Ungarn. 1548 übergab Ferdinand I. erneut die Herrschaft an den Freiherrn Hans Hofman.
Die Harrach hatten immer wieder höchste Hofämter, besonders oft das des Oberstallmeisters, inne. Leonhard III., der 1527 starb, war Hofkanzler Kaiser Ferdinands I. 1524 kaufte er die Herrschaft Rohrau. Leonhard IV. (1514 - 1590) war Geheimer Rat und enger Vertrauter Kaiser Maximilians II. Anders als sein kaiserlicher Herr war er ein eifriger Verfechter der Gegenreformation und ließ etwa den evangelischen Stadtrat von Bruck vertreiben. 1559 wurde er Erbstallmeister. Sein Sohn Leonhard V. (1542 - 1497), Freiherr von Rohrau und Pürchenstein, Pfandinhaber der Herrschaft Prugg, war Botschafter in Rom, kaiserlicher geheimer Rat und Obrist Hofmeister. Er war in erster Ehe mit Maria Jacobea von Hohenzollern, in zweiter Ehe mit Anna von Ortenburg-Salamanca verheiratet und hatte 21 Kinder. Auf den kinderlosen Leonhard VI. (1568-1608) folgte sein jüngerer Bruder Karl I. (1570 - 1528). Er war Kämmerer und Oberstallmeister und gehörte als Geheimer Rat zu den engsten Beratern Kaiser Ferdinands II. 1624 erhielt er das Münzrecht. 1627 wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben. Einer seiner Söhne, Ernest Albert Karl, wurde Erzbischof von Prag und Kardinal. Seine zweite Tochter Isabella heiratete 1623 Albrecht von Wallenstein, die erste Tochter Katharina einen Vetter Wallensteins, die dritte Tochter den Grafen Trczka, einen engen Gefolgsmann Wallensteins, der zusammen mit diesem 1734 umgebracht wurde. Auch Leonhard VII. (1594 - 1645) hatte hohe Hofämter inne und war Reichshofrat Ferdinands II. Seine Nachkommen bildeten die Ältere oder Rohrauer Linie der Harrach, mit Leonhard VIII. Er musste wegen großer Schulden und nach langen Rechtsstreitigkeiten das Majorat an Ferdinand Bonaventura abtreten. Dieser stammte von Otto Friedrich ab. Dieser war der fünfte Sohn Karls I. mit Maria von Harrach. Er war in der Schlacht von Lützen in schwedische Gefangenschaft geraten. Er beerbte seinen Schwager Albert Wenzel von Waldstein. Ferdinand Bonaventura war der Begründer der Jüngeren oder Brucker Linie der Harrach. Die Herrschaft Bruck aber fiel zunächst an Franz Albert, den sechsten Sohn Karls I. Dieser war Botschafter in Frankreich und Spanien. Er war mit einer Freiin Jörger von Tollet verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos, die Herrschaft fiel an die Jüngere Linie. Auch Ferdinand Bonaventura (1636 - 1706) war am Kaiserhof tätig. Er war enger Vertrauter Kaiser Leopolds I. Er war Botschafter in Frankreich und Spanien, Obersthofmeister und Direktor der Geheimen Staatskonferenz. Die schwer verschuldete Herrschaft Rohrau und die Herrschaft Bruck mit den Dörfern Parndorf und Neudorf löste er von seinem Vetter Leonhard Ulrich 1684 aus. Er kaufte die Herrschaft Freistadt in Oberösterreich und erbaute das Palais Harrach in Wien. Unter seinen neun Kindern war neben dem Nachfolger Aloys Thomas Raimund vor allem Franz Anton wichtig. Dieser wurde Erzbischof von Salzburg und Reichsfürst. Aloys Thomas Raimund besaß zahlreiche Herrschaften in Österreich und Böhmen. Er war mit einer Dietrichstein verheiratet, die weitere Herrschaften einbrachte. Er war Erbstallmeister, Landmarschall in Niederösterreich, Vizekönig in Neapel und Sizilien. Er ließ das Schloss in Bruck an der Leitha um- und ausbauen. Einer seiner Söhne aus zweiter Ehe, Friedrich August (1696 - 1740) war böhmischer Gesandter beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg und für einige Jahre Gouverneur der Österreichischen Niederland. Er war mit einer Liechtenstein verheiratet.
Die Majoratsherrn der Familie Harrach und die Besitzer von Parndorf waren im 18. Jahrhundert Ferdinand Bonaventura II. Anton (1708 - 1778), Landmarschall, Generalstatthalter der Lombardei, Gouverneur in Mailand, Reichs-Hofratspräsident, Ernst Guido (1723 - 1783), Sohn Friedrich Augusts, und Johann Nepomuk Ernst (1756 - 1829), Kämmerer und Reichshofrat. Er lebte in Schloss Prugg und ließ den dortigen Park durch Christoph Lübeck ausbauen. Im 19. Jahrhundert folgten Ernst Christoph Josef (1757 -1838), ein weiterer Sohn Ernst Guidos, , Franz Ernst (1799 - 1884) Johann Nepomuk Franz (1828 - 1909), der ein Förderer der tschechischen Kultur wurde, und im 20. Jahrhundert Otto Johann Nepomuk (1863 - 1935), dessen Schwester mit Fürst Franz von Windisch- Graetz verheiratet war. Dieser verwirtschaftete neben seinem eigenen auch einen Großteil des Vermögens der Harrach. Es folgten Johann Nepomuk (1904 - 1945), Ferdinand Bonaventura (1941 - 1961), der in jungen Jahren bei einem Verkehrsunfall starb, sein Onkel Ernst Franz Hugo (1879 - 1971), der in Chile bei der Firma Philipps Fabriksdirektor war. Es folgte sein Sohn Ernst Leonhard Otto (1920 - 2012), dann Ernst Georg (geb. 1951) der die Leitung der Brucker Domäne übernahm, und Ernst Heinrich (geb. 1979), der 2009 die Leitung der Güterdirektion übernahm.
Die Ältere oder Rohrauer Linie, die ebenfalls Güter in Parndorf besaß, wurde im 17. Jahrhundert von Leonhard VIII. Ulrich begründet und erlosch 1885 mit Anton Leonhard IX. Otto Johann Nepomuk von der Jüngeren Linie vereinigte das Majorat. Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Stefanie Harrach Schloss Rohrau und die Familiengalerie.
Wüstung, Ochsenweide und kroatische Neubesiedlung
Die Türkenzüge von 1529 und 1532 sowie die spätmittelalterliche Agrarkrise ließen auch das mittelalterliche Parndorf veröden. Sein Gebiet wurde zur Weidezone für die Ochsenhändler. Auf der Parndorfer Heide und auf dem Heideboden weideten jährlich bis zu 80 000 Ochsen, die von Innerungarn Richtung Österreich und Süddeutschland getrieben wurden. Die Tiere waren durch den weiten Viehtrieb geschwächt und mussten zwischendurch immer wieder aufgefüttert werden. Das Gebiet um Parndorf war wegen seiner Nähe zum Wiener Markt dafür bestens geeignet. Die wichtigste Rolle spielte seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts der große Viehmarkt am Wiener Ochsengries. Für die Grundherren war die Verpachtung der Weiden an die ungarischen Ochsenhändler eine wichtige und große Einnahmenquelle.
In den Jahren 1547/48 siedelte Leonhard IV. in Parndorf und Neudorf kroatische Bauern an, die begannen, das Weideland umzubrechen. Das hatte heftige Proteste der Ochsenhändler zur Folge, zumal Harrach begann, von den Viehhändlern auch eine Durchzugsgebühr zu verlangen. Ab 1570 verlangte er ein Weidegeld für jeden Ochsen. Auf Grund der Beschwerden wurde eine kaiserliche Kommission eingesetzt, die Harrach bewog, nachzugeben. Er musste den Durchzug der Herden und die Nutzung der noch vorhandenen Weiden an den zwei Tagen, an denen der Jahrmarkt in Bruck stattfand, gestatten.
Den kroatischen Neuansiedlern wurde in Parndorf und Neudorf eine vierjährige Steuerfreiheit garantiert. 1551 erhob der Bischof von Raab erstmals den Zehent von der "wiedererbauten und besiedelten Ortschaft Pandorff" ein. 1552 wurden in der Dikakonskription sieben "Porten" gezählt. Davon kann eine Zahl von 56 Bauernhöfen abgeleitet werden. Im Folgejahr wurden 50 Porten - in diesem Fall offenbar Höfe - angegeben, 1559 kamen 10 neue Häuser hinzu. Es scheint in dieser Zeit ein Neuzuzug von Siedlern erfolgt zu sein.
Zur Zeit der Neuanlage des Dorfes bestanden vermutlich noch Ruinen der alten Kirche. Das Dorf wurde als Linsenangerdorf angelegt. Am Anger entstanden das Gemeindehaus und das Leitgebhaus sowie ein Löschteich. Die Walterkarte von 1754 zeigt bereits die Hofstättlersiedlung Gmajna. Am Ostende des Dorfes lag das "Große Wirtshaus", der Meierhof mit Schaflerhof und "Käsemacherey".Um 1800 wurde die Ortserweiterung Wunkau mit drei Kleinhäuselreihen angelegt. 1816 genehmigte der Grundherr 20 Kleinhäusel beim Friedhof. 1817 ersuchten erneut 38 Inwohner um Bauland. Nach den Ortserweiterungen der Zwischenkriegszeit führte dann der Baumboom der 1970er und 1918er Jahre zu einer starken Ortserweiterung. An der Ostseite des Dorfes entstand eine neue Großsiedlung. In jüngster Zeit kamen zahlreiche neue Wohn- und Freizeitprojekte hinzu.
Grundherrschaft
Nachdem ein Versuch, die beiden Dörfer Parndorf und Neudorf an die Stadt Bruck zu verkaufen, am Einspruch des Komitates gescheitert war, wurden die beiden Dörfer 1800 an die Stadt verpfändet. Parndorf hatte damals 80 Bauernhäuser, 18 Hofstätten und einen Pfarrhof. 1606 vertrieb Harrach, der seine Schulden an die Stadt noch immer nicht zurückgezahlt hatte, den von der Stadt eingesetzten Administrator. Bauern, die ihm nicht gehorchen wollten, ließ er einsperren. Eine kaiserliche Kommission sprach im Namen Rudolfs II. Harrach die beiden Dörfer ab und konfiszierte diese. 1607 fiel Harrach mit bewaffneten Kräften in Parndorf und Neudorf ein und nahm die beiden Dörfer erneut in Besitz. Erst nach seinem Tod im Folgejahr konnte zwischen seinem Bruder Karl und der Stadt Bruck ein Übereinkommen unterzeichnet werden. Er stimmte zu, innerhalb von sechs Monaten den Betrag von 45 500 rheinische Gulden zu zahlen. Aber auch er konnte nicht zahlen. So griff der Vizegespan des Komitates ein. Parndorf und Neudorf gingen in kaiserlichen Besitz über und wurden der Herrschaft Ungarisch Altenburg unterstellt. Karl von Harrach suchte nun für die beiden Dörfer einen neuen Pfandnehmer. Er fand ihn in 1613 im Freiherrn Thomas Szechy de Rimaszéch. Für 50 000 Taler Pfandsumme bekam er die beiden Dörfer und den Meierhof in Parndorf für drei Jahre. Davon erhielt 30 000 Taler die Stadt Bruck. Harrach behielt sich das Recht vor, die Güter rückzulösen. Szechy war an einem dauerhaften Erwerb nicht interessiert. Er versuchte, möglichst viel aus dem Pfandgut herauszupressen. 1613 löste schlie0lich Kaiser Matthias die verpfändeten Güter um 50 000 Gulden aus. Eine Inspektion ergab, dass der Meierhof in einem schlimmen Zustand war, die Weingärten in Winden, Purbach und Jois vernachlässigt waren und auch in den Dörfern Häuser öde waren. Die noch unter Harrach aufgebaute Schäferei, die unter Szechy ebenfalls gelitten hatte, sollte wieder ausgebaut werden. Infolge einer großen Trockenheit war aber nicht genügend Futter vorhanden und auch die Getreideernte fiel katastrophal aus.
1616 wurde ein Verzeichnis aller Untertanen erstellt. Es gab 60 Halblehensbauern, 34 Viertellehner und 24 Hofstättler, von denen 16 in einer gemeinsamen "Hofmarch" lebten. 1617 wurde Paul Hintermayer mit der Verwaltung der beiden Dörfer betraut, dann der Neusiedler Richter Andre Opiz.
1619 wurde Karl von Harrach zum Hauptmann von Ungarisch Altenburg bestellt. Er gehörte zu den engsten Beratern des neuen Kaisers Ferdinand II. 1621 übertrug dieser Karl Harrach und seinem Sohn Leonhard Karl die gesamte Herrschaft Ungarisch Altenburg um eine Pfandsumme von 302 000 Gulden. Die Harrach mussten diese Summe jedoch nicht zur Gänze bezahlen, denn der Kaiser kaufte die beiden Dörfer Parndorf und Neudorf um 180 000 Gulden und überließ sie Harrach zum Nutzgenuss. Harrach musste sich aber verpflichten die "sechs Dörfer" ( Nickelsdorf, Zurndorf, Straß - Sommerein, Pallersdorf, Kaltenstein und Ragendorf), die Nikolaus Palffy innehatte, für die Herrschaft Ungarisch Altenburg um 70 000 Gulden zurückzukaufen. 1625 erhielt Karl Harrach die Herrschaft Prugg, die er bisher als Pfandbesitz innehatte, als Erbbesitz. 1627 wurde Karl Harrach in den Reichsgrafenstand erhoben und die Herrschaft Rohrau in eine Grafschaft umgewandelt. Die Harrachschen Güter wurden in einen Fideikommiss umgewandelt. Majoratsherr sollte jeweils der älteste Sohn sein, soweit er dafür geeignet und katholisch war. Die übrigen Kinder wurden mit Apanagen abgefertigt. 1636 übernahm der Kaiser wieder die Herrschaft Ungarisch Altenburg, die von der Hofkammer verwaltet wurde. Leonhard Karl wurde gegen eine Hypothek von 120 000 Gulden endgültig Besitzer von Parndorf und Neudorf, die bis 1848 Teil der Herrschaft Bruck blieben.
Die Zahl der Bauern lag zwischen 60 und 90, stieg dann aber in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stark an, auf 150 im Jahre 1821. Die Zahl der Hofstättler (Söllner) lag zwischen 18 und 42 im Jahre 1808, die der Inwohner (Holden) - womit in Parndorf aber anscheinend Kleinhäusler gemeint waren - lag um die 100. Die meisten Ansässigkeiten waren um 1700 Viertelansässigkeiten mit etwa 14 Joch Ackerland. Auffallend ist der große Viehbestand. Neben Kühen - in einem Fall sogar 12 Kühen - wurden nahezu ausschließlich Pferde als Zugtiere verwendet. Einige Bauern besaßen auch Weingärten. Für die Inwohner gab es Arbeit in den herrschaftlichen Weingärten in Purbach, Jois und Weiden, für die Frauen bei der Schafschur.
Die Befragung anlässlich der Vorbereitung des maria - theresianischen Urbars ("Neun Punkte") ergab als besondere Beschwernis: Parndorf hatte keine Hauwiesen, musste also Heu zukaufen; Hutweiden standen ausreichend zur Verfügung. Ebenso fehlten Gemeindewaldungen. Sie bekamen das Brennholz zwar von der Herrschaft um einen geringeren Preis, das Bauholz aber mussten sie teuer zukaufen.
Konflikte mit der Herrschaft und den Behörden
Auch nach der Reduzierung der Robot im maria - theresianischen Urbar gab es auch weiterhin Spannungen zwischen dem Dorf und der Grundherrschaft. Die Konflikte entzündeten sich vor allem um die Person des Richters Johann Herschitz, der gegen den Willen des Dorfes von Graf Harrach eingesetzt wurde. 1766 kam es zum offenen Aufstand gegen den gewalttätigen Richter, das Komitat musste eingreifen. Militär wurde eingesetzt, von den Parndorfern aber mit einem Steinhagel empfangen. Sechs Anführer des Aufstandes wurden verhaftet, andere mit Stockhieben bestraft. Die Parndorfer aber erschlugen einen herrschaftlichen Jäger. Auch in den folgenden Jahrzehnten hatten die Parndorfer unter der Willkür der Verwalter und der Komitatsbeamten zu leiden. Es wurden unberechtigt Abgaben etwa für die Schafweide auf der herrschaftlichen Hutweide eingehoben. Im Jahre 1781 kam es zur offenen Revolte. Es wurden 50 Soldaten nach Parndorf verlegt. Die Gemeinde bestimmte fünf angesehene Bauern, die einen Hofagenten mit der Klärung der strittigen Fragen beauftragen sollten. Aber niemand wagte es, gegen die Komitatsbeamten und den mit ihnen verwandten ungarischen Kanzleihofrat Sculteti aufzutreten. So wandten sie sich direkt an den kaiserlichen Hof. 1784 kam es in Parndorf zu einem öffentlichen Prozess, bei dem die fünf Bauern aber nicht aussagen durften. Diese wurden schuldig gesprochen und verhaftet, ihr Besitz wurde verkauft. Sie wurden mit ihren Familien (mit 30 Kindern) aus dem Dorf vertrieben. Der Schulmeister Philipp Marenitsch wurde von der Ortsbevölkerung als einer der Urheber der finanziellen Misere ausfindig gemacht, ausgepeitscht und abgesetzt. Den Ortsrichter Andreas Witschitz hielt man für mitschuldig. Gnadengesuche der fünf Bauern wurden abgewiesen. 1785 mussten sie Zwangsarbeit leisten und wurden schließlich unter Bewachung in das Kammergut Temesvár deportiert.
Entwicklung vom 17. bis ins 19. Jahrhundert
1620 wurden von den aufständischen Ungarn sechs Häuser in Parndorf niedergebrannt. 1622 gab es 29 öde Höfe. Im Rakoczy - Aufstand war das Gebiet von Parndorf Schauplatz mehrer Gefechte. Der Ort war Standort der Kuruzzen, die von dort aus österreichische Dörfer überfielen. 1704 brandschatzten sie Petrobell. In einer Gegenaktion der Brucker und Petroneller wurde Parndorf geplündert. 1703 wurde mit dem Bau der "Alten Schanze" zwischen Neusiedl a. See und Petronell begonnen. Sie erwies sich als wenig wirksam. Reste dieser "Alten Schanze" sind im Gemeindegebiet von Parndorf noch erkennbar.
Die Cholera wütete in Parndorf von August bis Oktober 1831. 206 Ortsbewohner, darunter 52 Kinder, starben. Über den Ort wurde die Quarantäne verhängt. Das hatte schwere Versorgungsprobleme, vor allem mit Mehl, zur Folge, da die Leithamühlen nicht benützt werden konnten. Die Cholera trat erneut im Juni und Juli 1849 auf, mit 29 Toten. Größere Brandkatastrophen gab es 1787, 1817 und besonders 1822, als 81 Bauernhäuser abbrannten, sowie 1832 nach einer Brandstiftung. Besonders schlimm war der Brand im Jahre 1842, als 65 Häuser, das "Kleine Wirtshaus" mit der Schule, die Fleischbank und die Schiedewohnungen abbrannten. Der Gesamtschaden belief sich auf 27 722 Gulden. Noch im gleichen Jahr konnte eine weitere Katastrophe durch das Eingreifen von Militär verhindert werden. 1850 brannten 37 Häuser, 1857 erneut 36 Häuser und die Wirtschaftsgebäude der Pfarre ab.1880 wurde durch den Pfarrer Lorenz Karall die Ortsfeuerwehr gegründet.
Schon 1599 wird ein herrschaftlicher Schafstall in Parndorf erwähnt, mit 777 Galttieren und Widder und 281 Lämmer. Im 19. Jahrhundert wurde ein zweiter Schafstall errichtet. Die Wohnung des Schafmeisters befand sich im Meierhof. Im Jahre 1802 konnten 121 Zentner Schafwolle gewonnen werden, der Zentner konnte um 120 Gulden verkauft werden. Die Produktivität der Schafhaltung wurde durch Einkauf von italienischen und spanischen Zuchtschafen gesteigert. Im Jahre 1808, als der Höchststand erreicht wurde, wurden 3 529 Tiere in Parndorf gehalten. Ab 1821 wurde die Schafhaltung defizitär. 1846 wurden mur mehr 2281 Tiere gehalten, Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Schafhaltung eingestellt.
1775 erteilte das k.k. Hauptzeugamt in Wien der Herrschaft die Erlaubnis, in Parndorf eine Saliterei zu errichten, Die Wirtschaftlichkeit war zunächst aber nicht gegeben. Erst mit der Anstellung des Gottlieb Krauß, eines Apothekers aus Leutkirch in Schwaben, konnte die Produktion von Rohsaliter gesteigert werden. 1803 und 1805 konnten jeweils 18 Zentner Salpeter nach Wien geliefert werden. Die Saliterei wurde wahrscheinlich im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts eingestellt.
Der große Meierhof, auch als "Schlössl" oder "Edelhof" bezeichnet, lag am Südende des Ortes. Er war Sitz des Verwalters und des Schafmeisters, es gab Wohnungen für das Gesinde, Stallungen und Scheunen. Der Meierhof war von einer hohen Mauer mit Einfallstoren umgeben. Im Jahre 1658 wurde auch ein Turm erwähnt. Damals umfasste die Eigenwirtschaft 210 Joch, die von den Parndorfern bearbeitet werden mussten. 1808 umfassten die Herrschaftsäcker 616 Joch. Nach der Grundentlastung konnten die Meierhöfe nicht mehr in Eigenregie bewirtschaftet werden. 1850 bis 1858 wurde ein Pachtvertrag mit A.C. Rosenthal abgeschlossen. 1860 folgte Alfred Stern. Er übernahm auf 18 Jahre die Meierhöfe in Parndorf und Neudorf, den Haishof und den Hetzhof. Aber schon 1866 gab es mit F:A. Yserstitt einen neuen Pächter. 1872 übernahm Alfons Janssen die Höfe. 1921 wurden Alfred Goldmann u. Co. Pächter. Im Juni 1938 wurde ihr Vertrag aufgelöst. Johann Harrach musste den Hof in Eigenregie betreiben. Die Deutsche Ansiedlungsgesellschaft übernahm den Neuhof und den Haidhof. 1942 erhielt Graf Anton Wilhelm von Walterskirchen von der Ansiedlungsgesellschaft den Haidhof und den durch Brand schwer geschädigten Ortsmeierhof. Walterskirchen verkaufte den Ortsmeierhof an Josef Laurenz Rosner, der von der russischen Besatzungsmacht als Verwalter der Brucker Zuckerfabrik eingesetzt worden war. Rosner kaufte viele Gründe zu und kam auf einen landwirtschaftlichen Besitz von 650 Joch. Als Arbeitskräfte stellte er vertriebene Volksdeutsche ein, die im Gasthof Krammer untergebracht waren, bald aber eigene Häuser bauen konnten. Im Hof wurde eine Spiritusfabrik errichtet. Josef Rosners Sohn nahm den Namen Wurmbrand - Stuppach an. 2014 stand das große Anwesen zum Verkauf.
Graf Ernst von Harrach brachte von seinen Englandreichen die Leidenschaft für die Parforcejagd und für englische Jagdhunde mit. Er ließ in der Nähe des Meierhofes ein kleines Jagdschloss, den Hetzhof, erbauen. Mit einer Meute von 200 Hunden wurden jährlich Fuchse, Hasen und Edelwild gehetzt. Nach der Einstellung dieser Jagden blieb der Hetzhof als Gutshof erhalten. Das Gebäude wurde später abgebrochen, das Gelände, zu dem auch ein großer Weingarten gehörte, in Bauland umgewandelt. In Parndorf gab es auch - auf dem Gelände des späteren Flugplatzes - eine Pferderennbahn, die 1830 errichtet wurde, mit Tribünen aus Holz. Der Betrieb der Rennbahn wurde aber offenbar nach einigen Jahren wieder eingestellt. Erhalten blieb aber in Parndorf ein beträchtlicher Pferdehandel und Pferdebestand. Heute gibt es mehrere Reitställe.
Grenzstreitigkeiten
So wie in vielen anderen Orten mussten die Grenzen des Hotters neu abgesteckt werden, wobei es zu heftigen Streitigkeiten mit den Nachbarn kam. Vor allem die Auseinandersetzungen mit Neusiedl am See, das zur Herrschaft Ungarisch Altenburg gehörte, um ein kleines Waldstück zogen sich über zwei Jahrhunderte hin. Noch heftiger verlief der Streit mit der Stadt Bruck um ein Weiderecht in der Nähe von Parndorf. 1717 wurde dabei ein Brucker Bürger tödlich verletzt. 1792 kam es erneut zu schweren Auseinandersetzungen.
1848 und die Folgen
Im Oktober 1848 errichteten ungarische Truppen in Parndorf ein Lager. Von dort aus sollte der Marsch auf Wien zur Unterstützung der aufständischen Wiener erfolgen. Kossuth persönlich erschien in Parndorf und hielt eine Rede. Die Aufständischen wurden aber von der kaiserlichen Armee in die Flucht geschlagen. Im Dezember 1848 überschritt die kaiserliche Armee die Leitha und schlug bei Parndorf die unfarischen Truppen zurück. Der Parndorfer Meierhof geriet bei den Kampfhandlungen in Brand.
Die Grundablöse ging in Parndorf ohne Probleme über die Bühne. Mit der Einrichtung des Truppenübungsplatzes Bruckneudorf wurde aber eine Grundabtretung erzwungen. Das Gebiet um Bruckneudorf - Parndorf war ja schon lange zuvor Schauplatz großer Manöver. 1814 etwa, während des Wiener Kongresses, fand ein Sappeur- und Mineurmanöver statt, in Anwesenheit von Kaiser Franz, des preußischen Königs, des russischen Zaren, der Könige von Bayern und Dänemark. Bruck an der Leitha war in dieser Zeit schon Garnisonsstadt. 1857 wurde ein großes Kavalleriemamöver abgehalten. Die Entschädigungen für die Bauern waren hoch, so dass der Plan auftauchte, ein großes Militärlager zu errichten. 1867 zogen die ersten Truppen in das "Brucker Lager". Parndorf musste einen Teil seines Grundes abtreten.
1850 wurde mit der Vermessung des Katasters begonnen, 1856 war das Grundbuch fertig gestellt.
Gutshöfe
Neben dem großen Gutshof bestanden noch weitere Gutshöfe. Der "Rohrauer Hof" oder Neuhof lag etwa 6 km nördlich vom Ortszentrum. Er war 1881 bereits vollständig ausgebaut. 1907 hatte der Hof , ausgestattet mit Verwaltungsgebäude, Stallungen und Werkstätten, 170 Bewohner, die in einer Arbeiterzeile lebten. Von den Meierhofleuten sprachen 1920 140 ungarisch, 123 deutsch und 3 slowakisch. Zu den ständigen Bewohnern kamen 50 bis 60 Saisonarbeiter. Am Hof gab es eine Greißlerei und eine eigene Schule, die bis 1964 bestand. Auch eine Kapelle gab es. Am Hof war eine Spiritusbrennerei im Betrieb. Nach 1945 wurde der Hof für kurze Zeit von der USIA bewirtschaftet. 1973 wurde die Viehhaltung aufgegeben und ein Pflanzenzuchtbetrieb eingerichtet (Maissaatgutvermehrung, Hybridmaisproduktion). 1951 hatte der Hof 100 Bewohner, 1961 50. 1088 verließ die letzte Arbeiterfamilie den Hof. Heute werden auf 700 ha Getreide, Mais, Soja und Raps angebaut.
Der Haidhof umfasste 1860 919 Joch, davon 280 Joch Ackerland. 1918 hatte er 90 Bewohner. Ab 1890 wurden Ochsenmast und Milchwirtschaft betrieben. 1934 sprachen von den Bewohnern 44 deutsch, 1 ungarisch. 1938 wurde der jüdische Pächter Goldmann enteignet.1944 erwarb Bernhard Berghaus aus Berlin, der in Engerau ein Leichtmetallwerk betrieb, den Haidhof. Er verkaufte ihn an Dr. Anton Walerskirchen aus Wolfstal. Die USIA parzellierte den Betrieb auf und verpachtete die Felder an Kleinbauern. 1949 bis 1951 wurden die Grundstücke an über 200 Käufer aus Weiden, Gattendorf und Parndorf verkauft. Die Gebäude des Hofes verfielen.
Der Heidehof lag etwa 2 km nordwestlich von Parndorf auf dem Gemeindegebiet von Bruckneudorf. Dort wurde Schlachtvieh für die Konservenfabrik in Bruck gemästet. Der Hof wurde von der Familie Anna Linging gekauft und an die Familie Rupp verpachtet. 1933 kaufte der Verwalter Josef Rupp die Ackerflächen und baute den Heidehof. Dort waren 6 ständige und rund 30 Saisonarbeitskräfte beschäftigt. Bis Mitte der 1960er Jahre wurden Rinder und Schweine gehalten. Heute ist der Hof ein Familienbetrieb, der sich mit Getreide- und Hackfruchtanbau, Wein- und Obstbau, Eierproduktion und der Erzeugung von Edelbränden beschäftigt.
Die Entwicklung von 1848 bis 1914
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war durch eine starke Bevölkerungszunahme und durch Auswanderung geprägt. Bis 1894 hatten schon etwa 100 Personen den Ort verlassen. Neben der Landwirtschaft spielte das Handwerk in Parndorf lange Zeit nur eine geringe Rolle. Es gab nur die üblichen Dorfhandwerker: Schuster, Schneider, Weber, Fleischhacker und Wagner. Sie hatten fast durchwegs deutsche Familiennamen. 1828 waren 18 Handwerker und ein Händler in Parndorf ansässig. Eine überproportional große Bedeutung hatte hingegen der Handel. Aus Parndorf kamen viele Viktualienhändlerinnen. Die Parndorfer Fuhrleute übernahmen Fahrten nicht nur nach Wien, sondern auch in weite Teile Ungarns. Dort wurden u.a. Hühner und Eier gekauft und von den Parndorfer Händlerinnen auf den Wiener Märkten verkauft. In der Nachkriegszeit wurden Lebensmittel wie Schmalz, Milch, Mehl und Eier gegen Zucker eingetauscht. Auch als Majoranhändlerinnen waren die Frauen aus Parndorf bekannt. Der Viehhandel spielte immer eine wichtige Rolle. Es gab einige Familien, die sich auf Pferde- oder auf Schweinehandel spezialisiert hatten. Zu Reichtum brachte es der gebürtige Purbacher Josef Frankl, Fleischhauer, Mautpächter und Pächter der beiden Herrschaftswirtshäuser. In die Familie Frankl heiratete Josef Nyikos ein und baute die Fleischbank zu einem Gasthaus aus. Jakob Vojnesich war Kaufmann und Sodawassererzeuger. Sein Sohn Jakob gründete 1895 mit seinem Vater die "1. Parndorfer Soda- Wasser Fabrik". Erfolgreicher Unternehmer war auch Joseph Dietz, ein gebürtiger Neusiedler, der die Tochter eines Parndorfer Bäckermeisters heiratete. Der gelernte Sattlermeister Josef Cekal errichtete beim Bahnhof eine Firma zur Erzeugung von Ferwehrausrüstungen und betrieb das erste Kino.
Für die Verkehrsanbindung von Parndorf war vor allem die Eisenbahn wichtig.
Eine Poststation gab es schon seit der Zeit Maria Theresias. Die Poststation war im herrschaftlichen Meierhof untergebracht, das Postregal war im gräflich - harrachschen Besitz. Graf Harrach errichtete ein neues Postgebäude, verpachtete dann aber das defizitäre Postregal. 1851 übernahm Josef Nyikos, Gastwirt und Mautpächter, die Post, bald darauf die Familie Kriszán.
Schon 1836 erhielt Baron Simon G. Sina die Konzession für die Errichtung einer Eisenbahnlinie von Wien über Bruck nach Raab - Györ. 1846 wurde die erste Teilstrecke von Wien bis Bruck eröffnet, die Verlängerung nach Raab erst 1855. 1884 wurde die Bahnlinie bis Budapest weitergebaut. Der Bahnhof von Parndorf entstand 1855. Die schon längere Zeit geplante Bahnstrecke Ödenburg - Pressburg, über deren Trassenführung man sich lange Zeit nicht einigen konnte, wurde 1897 fertig gestellt, Sie führte über Wulkaprodersdorf und Eisenstadt nach Parndorf. Nahezu gleichzeitig mit der Strecke Parndorf - Pressburg wurde auch die Neusiedler Seebahn ("Wildgänsebahn", "Pusztaexpress") gebaut. Sie wurde von der Raab - Ödenburg - Ebenfurter Eisenbahngesellschaft ("Raaberbahn") betrieben. Ab 1924 führte sie Züge von Wien nach Fertöszentmiklos. Ab 1921 war Oskar Brugnak Stationsvorstand in Perndorf. Er war Bezirksobmann der Sozialdemokratischen Partei, 1923 Landtagsabgeordneter und 1925 - 1927 Erster Landtagspräsident. Wichtiger als der Personenverkehr war der Gütertransport, vor allem der Transport von Getreide und Zuckerrüben. 1970 wurde die große Brücke über das Haniftal an der Strecke Neusiedl - Parndorf eröffnet. 1998 folgte die neue Bahnstrecke Parndorf - Kittsee - Bratislava.
Bis 1855 blieb die Gemeinde Pächter des herrschaftlichen Gemeindewirtshauses. Danach übertrug Harrach Kleine Wirtshaus gegen den Widerstand der Gemeinde an Josef Frankl. 1910 ging es in den Besitz von Anton Fehr über. Ab 1965 war Rudolf Ditz Pächter und später Eigentümer. Das "Große Wirtshaus" wurde 1738 von Graf Karl Anton Harrach als Einkehrgasthaus mit Fremdenzimmern gebaut. Es war ein überaus stattliches einstöckiges Gebäude. Unter den Pächterfamilien waren die Nyikos am längsten tätig. Schließlich kauften sie das Gasthaus. 1891 wurde es öffentlich versteigert. Für einige Jahre war es im Besitz eines Engländers, dann kaufte es Andreas Krammer. Während des Ersten Weltkrieges war das Wirtshaus Lazarett, danach Sitz der Gendarmerie. 1978 wurde es an die Firma Kamper verkauft und 1979 abgerissen. An der Stelle des traditionsreichen Wirtshauses entstand ein Supermarkt.
Erster Weltkrieg und Anschluss an Österreich
Im Ersten Weltkrieg fielen 90 Männer aus Parndorf, 13 wurden vermisst. Für sie wurde vor der Volksschule ein Kriegerdenkmal errichtet. 1913 wurde auf einem 200 Joch großen Areal der Parndorfer Hutweide östlich des Ortes ein Flugfeld zur Ausbildung von Militärpiloten errichtet. Sechs Offiziere und 20 Mann waren dort stationiert. Im Sommer 1915 wurde die Flugersatzkompanie Nr. 8 zur Ausbildung bereits fortgeschrittener Flugschüler stationiert. Die Heeresverwaltung schloss mit der Gemeinde einen Pachtvertrag ab. Es wurden Hangars für die Flugzeuge gebaut. und Mannschaftsbaracken für 250 - 300 Mann errichtet. Nach dem Friedensschluss musste das Flugfeld aufgegeben werden.
Die Bevölkerung war mit wenigen Ausnahmen für den Anschluss an Österreich. Es gab einen "Deutschen Volksrat für Westungarn". Während der Räterepublik weilten für kurze Zeit Béla Kun und Tibor Számuely im Ort. Während des ersten Landnahmeversuches wurde am 29. August 1921 ein österreichischer Posten eingerichtet, der aber nach heftigen Kämpfen schon nach zwei Tagen wieder aufgegeben werden musste. Der Freischärlerführer Ivan Héjjas richtete sich im Gasthaus Krammer in Parndorf ein. Von dort aus wurde ein Angriff auf Bruck geplant. Es kam zu Plünderungen und Gewaltakten. Der Meierhofverwalter wurde verhaftet. Der Notar Johann Manz wurde aus seinem Amt vertrieben, der Bürgermeister Andreas Tischler mit dem Tod bedroht. Der Gesamtschaden belief sich auf 1,5 Millionen Kronen. Am 13. November 1921 rückte dann das österreichische Bundesheer in Parndorf ein.
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg
1923 waren von den 2665 Einwohnern 1930 Kroaten und 278 Ungarn, der Rest Deutsche. 1934 hatte der Ort 2833 Einwohner. 749 bezeichneten sich als Deutsche, 1912 als Kroaten, 58 als Ungarn. 1924 wurde eine sozialdemokratische Ortsgruppe gegründet. Sie hatte 1924 schon 200 Mitglieder. Unter ihnen waren auch viele Meierhofarbeiter, Landarbeiter und Bahnarbeiter. Der Leiter war Oskar Brugnak, ab 1927 Matthias Marenits. Etwa gleichzeitig wurde auch die Christlichsoziale Partei gegründet. Der Christliche Bauernbund zählte 1924 300 Mitglieder. Die ersten Wahlen von 1923 brachten den Sozialdemokraten 698, den Christlichsozialen 510 Stimmen. 1927 wählten 910 Personen sozialdemokratisch, 524 christlichsozial. 1931 bekamen die Sozialdemokraten 748, die Christlichsoziale Wirtschaftspartei 393 und die Hitlerbewegung 113 Stimmen. Erster Bürgermeister war Johann Sankovich, 1927 Mathias Sankovich und 1929 Mathias Sutrich. Die Gemeinde war stark verschuldet. Unruhe wurde vor allem durch die "Schulfrage" hervorgerufen. 1926 wurde der Republikanische Schutzbund mit 61 Mitgliedern und bald auch eine Heimwehrgruppe aufgestellt. Zu Konflikten kam es aber nicht. Im Ständestaat wurde Stefan Reiter als Bürgermeister eingesetzt.
Die wirtschaftliche Situation war durch weitere Besitzteilungen und Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Die Bauern gründeten Druschgemeinschaften, von denen es 1927 vier gab. 1927 wurde eine Milchgenossenschaft gegründet, 1924 ein "Vorschuss- und Kassenverein". Die ärmere Bevölkerung fand zeitweise Beschäftigung im Zuckerrübenanbau der Gutswirtschaften. Viele versuchten sich durch den Kleinhandel ("Binkelweiber") über Wasser zu halten. Etwa 150 Männer arbeiteten bei der Eisenbahn. An Industriebetrieben gan es nur die Spiritusbrennerei im Neuhof und die Konservenfabrik in Bruckneudorf. Etwa 300 Männer waren Maurer und als Pendler in Wien und Niederösterreich tätig. In den 1930er Jahren, zur Zeit der großen Arbeitslosigkeit, wanderten einige nach Frankreich und Deutschland aus. Vereinzelt wanderten Parndorfer auch nach Kanada und Argentinien aus. In den späteren 1920er Jahren begann auch in Parndorf die Arbeitslosigkeit stark anzusteigen, 1929 gab es 163 Arbeitslose, im Feber 1931 schon 224. Die Not war in vielen Familien groß. Schon 1929 war das "Armenhaus" überfüllt. Im Dorf herrschte große Wohnungsnot.
Große Probleme bereitete in der Zwischekriegszeit der schlechte Zustand der Straßen. Erst 1936 wurde die Eisenstädter Bundesstraße asphaltiert. 1925 begann die Elektrifizierung. Parndorf wurde vom E- Werk Bruck versorgt.
Die NSDAP fand im kroatischen Parndorf zunächst wenig Zuspruch, erhielt bei den Gemeinderatswahlen 1931 aber schon 113 Stimmen. Ihr Kandidat, der Gemeindearzt Dr. Oskar Kokesch. zog in den Gemeinderat ein. 1934 entstand eine Ortsgruppe. Vor 1938 gab es 26 "Illegale". Die vielen Arbeitslosen, die nach Deutschland vermittelt wurden, kehrten als Propagandisten der NSDAP zurück. In der Abstimmung über den Anschluss an Deutschland gab es nur 2 Nein - Stimmen. Im Laufe der Zeit traten 230 Personen der Partei bei. Bürgermeister war Josef Dikovich, Ortsgruppenleiter der Bahnhofsvorstand Alois Rupp, Ortsbauernführer Josef Limbeck. Dikovich wurde 1939 wegen Bereicherung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Sein Nachfolger war der Bäcker Leopold Inhauser, dann der Gutshofpächter Dr. Adolf Kopp.
Zu den Verfolgten des NS-Regimes gehörte der Spanienkämpfer Stefan Jakits. Er kam 1943 zurück, wurde verhaftet und kam in das KZ Dachau. 1944 starb er als Zwangsarbeiter bei einem Fliegerangriff in Friedrichshafen. Der Lokführer Josef Király, der wegen staatsfeindlicher Aussagen verhaftet wurde, starb 1944 im Gefängnis. Der Hilfarbeiter Anton Piringer wurde 1941 von der Gestapo verhaftet. Er kam in das KZ Dachau, dann nach Lublin und nach Auschwitz. 1945 kam er wieder nach Parndorf zurück. Der Hilfsarbeiter Johann Huszar beging nach einer Verhaftung Selbstmord. Adolf Schmutzer war ein überzeugter Kommunist und konnte in Parndorf Sympathisanten werben. Sie bemalten Kapellen und Häuser mit bolschwistischen Symbolen und sägten die "Hitler - Eiche" um. Die Mitglieder der Gruppe wurden verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Johann Stergerich wurde nach dem Krieg Bürgermeister, Adolf Schmutzer starb 1939 unter nicht geklärten Umständen im Landesgericht Wien. Dem Euthanasieprogramm fielen sechs Personen zum Opfer.
1936 war vom österreichischen Bundesheer ein Teil der Hutweide zur Schaffung eines Flugfeldes erworben worden. In nationalsozialistischer Zeit wurde Parndorf zu einem wichtigen Stützpunkt der Luftwaffe ausgebaut. 1038 wurde der Militärflughafen auf 400 ha erweitert. Zunächst wurde ein Fliegerausbildungsregiment stationiert, danach auch Nachtjägergeschwader und Aufklärungsstaffeln, ab April 1942 auch ein Zerstörergeschwader. Viele Parndorfer fanden am Flugplatz Arbeit. Dort waren 800 bis 1000 Personen beschäftigt. Es kam aber auch wiederholt zu Unfällen und Flugzeugabstürzen. Der Kirchturm musste abgetragen werden. Schließlich wurde der Flugplatz Ziel alliierter Bombenangriffe, die gegen Kriegende immer schwerer wurden. Im April 1945 wurde das Flugfeld von den zurückgehenden deutschen Truppen zerstört. Nach dem Einmarsch der Russen musste es in Zwangsarbeit wieder hergestellt werden. Es wurde von den Russen bis 1955 benützt. Danach wurde es wieder der Urbarialgemeinde übertrafen. heute ist es Industrie-, Gewerbe- und Bauland.
Der Einmarsch der Roten Armee war auch in Parndorf mit schweren Zerstörungen verbunden. Vom Gaisberg aus wurden die Russen beschossen. Etwa 50 Häuser wurden zerstört. Dann kam es ab dem 3. April 1945 zu den üblichen Übergriffen. 16 Zivilisten wurden ermordet, darunter auch der ehemalige Bürgermeister Reiter, der seine Frau zu schützen versuchte. Sehr viele Mädchen und Frauen wurden vergewaltigt. Zerstörungen, Plünderungen und Beschlagnahmungen waren an der Tagesordnung, auch durch die abziehenden Ost- und Zwangsarbeiter. 167 Parndorfer waren im Krieg gefallen oder wurden vermisst.
Die Zeit der Nationalsozialismus bedeutete auch das Ende der jüdischen Bevölkerung in Parndorf. 1857 schienen erstmals fünf Juden in Parndorf auf, 1890 erreichte die jüdische Bevölkerung mit 55 Einwohnern den Höchststand. 1934 lebten 36, 1938 11 Juden in Parndorf. Die Familie Reindler betrieb ein Gemischwarengeschäft und eine Bäckerei. Ignaz Reindler erbaute 1931 ein stattliches Haus und war auch Gemeinderat. Die Juden waren in das Gemeindeleben integriert und es gab sogar Mischehen und Übertritte zum Judentum. Nach dem Anschluss an Deutschland fanden Hausdurchsuchungen und Verhaftungen statt, Die Juden mussten Verzichtserklärungen auf ihr Vermögen unterschreiben. Am 20/21. April wurden die Parndorfer Juden bei Mörbisch nach Ungarn abgeschoben, in Ödenburg eingekerkert und schließlich wieder nach Österreich zurückgeschoben. Nach mehrmaligem hin und her kamen sie wieder nach Parndorf, ihre Geschäfte blieben aber geschlossen. Bis Herbst 1938 verlie0en alle jüdischen Familien Parndorf. Einige Personen gingen nach Palästina, die meisten in die USA. Einige kamen in ein Konzentrationslager und wurden ermordet. Die Geschäfte wurden "arisiert", wobei sich Bürgermeister Josef Dikovich bereicherte und deshalb 1940 wegen Betruges und Diebstahls zu 18 Monaten schweren Kerkers verurteilt wurde. Einer der Überlebenden war Jonny Moser. Sein Vater, ein Gemischtwarenhändler, war 1919 nach seiner Ehe mit einer orthodoxen Jüdin zum Judentum übergetreten. Im November 1938 ging die Familie nach Wien. Moser erstattete Anzeige gegen die Arisierer seines Geschäftes, wurde aber nach Budapest abgeschoben und dort eingesperrt. Die übrigen Familienmitglieder folgten nach Ungarn, wo sie in ein Internierungslager kamen. Dem Abtransport der ungarischen Juden 1944 konnten sie entgehen. Sie erhielten einen schwedischen Schutzpass. Jonny Moser arbeitete für Raoul Wallenbergs Hilfsprogramm. Nach dem Krieg kehrte die Familie zurück und ließ sich in Wien nieder. Jonny Moser studierte Geschichte und wurde Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des Österr. Widerstandes. Er starb 2011.
Nach 1945 - Besatzungszeit
Der Kommunist und Widerstandskämpfer Johann Stergerich wurde von der Besatzungsmacht zum Bürgermeister ernannt. Im Ort wurde eine sowjetische Kommandantur eingerichtet. Die Plünderungen durch Sowjets und Personen in russischer Uniform hielten noch einige Zeit an. Eine Hilfspolitei wurde aufgestellt. Ehemalige Nationalsozialisten wurden zu "Sühnearbeiten" herangezogen, Funktionäre in das Anhaltelager nach Neusiedl a. S. oder in das Landesgericht Wien gebracht. Beamte wurden entlassen, etwa der Amtmann Clemens Hönlinger.
Die Wahlen von 1945 erbrachten für die SPÖ 706, für die ÖVP 402 und für die KPÖ 88 Stimmen. Bürgermeister wurde Matthias Sutrich. Auch 1950 und 1954 änderte sich daran nur wenig. 1951 wurde Sutrich von Franz Kammerhofer als Bürgermeister abgelöst. Die finanzielle Situation der Gemeinde war perkär. In der Landwirtschaft fehlte es an Zugtieren, Geräten und Saatgut. Parndorf wurde als einziger Ort des Nordburgenlandes als "schwerst betroffene Gemeinde" eingestuft. Die Ernöhrungslage war denkbar schlecht. Bis 1948 florierte nur der Schwarzmarkt. Erst allmählich besserte sich die Situation, auch dank des Wiederaufbauprogrammes der Vereinten Nationen (UNRRA). Ein Teil des Harrach - Besitzes wurde von der Besatzungsmacht an Kleinbauern abgegeben. Der Haidhof wurde zwischen 1949 und 1951 aufparzelliert und verkauft.
Von 1956 bis in die Gegenwart
Die ersten Jahrzehnte nach dem Krieg litt Parndorf unter ständiger Abwanderung. Die Bevölkerung stagnierte bis 1981: 1951 2422 Einwohner, 1981 2352 Einwohner. Bis 2011 stieg dann die Bevölkerungszahl rasant auf 4545 Einwohner an. Dies zeigt am deutlichsten den Aufstieg Parndorfs zu einer der wichtigsten Industriegemeinden des Burgenlandes an. Die Ansiedlung vieler Industriebetriebe und die Verbesserung der Verkehrssituation waren dafür maßgebend. 1958 bekam die Firma Primus von der Gemeinde einen Baugrund. Primus stellte Feuerlöschgeräte her. 1961 gab es bereits drei Industriebetriebe, neben Primus das Walzwerk Parndorf und die Firma Pelka, die Leichtmetallfenster herstellte. 1969 eröffnete die Firma Teerag - Asdag - AG ihren Firmensitz in Parndorf. Sie beschäftigte 2014 28 Angestellte und 118 Arbeiter. 1973 wurde die Pelka von der Glasveredlerfirma Interpane übernommen und stark ausgebaut. 1977 wurde aus dem Walzwerk die die Fa. Baustahl AG. Sie wurde einer der größten Betriebe Parndorfs. 1979 baute der steirische Mischfutter - Industrielle Josef Gsellmann in Parndorf ein 56 m hohes Getreidesilo. Die Baufirma Matthias Milletich, 1948 gegründet, hatte über 100 Beschäftigte. 1983 eröffnete Pioneer in Parndorf die Saatgutstation (Hybridmais - Saatguterzeugung). Mit 4000 ha Anbaufläche wurde Pioneer der führende Saatgutproduzent in Österreich. 160 Mitarbeiter gehören zum Stammpersonal, in der Erntezeit doppelt so viele. 500 bis 600 landwirtschaftliche Betriebe arbeiten für Pioneer. 1984 eröffnete die Firma Kazianschütz einen großen Getränkevertrieb. 1989 wurde die Errichtung eines großen Einkaufszentrums genehmigt. 1989 wurde mit dem Bau der Ostautobahn, Abschnitt Bruckneudorf - Parndorf, begonnen und 1991 eröffnet. 1990 scheiterte der Plan für die Errichtung eines riesigen Freizeitparkes "Pantasia" am Widerstand der Bevölkerung. 1992 eröffnete die Raiffeisenbank ihr neues Gebäude. 1994 eröffnete die Ostautobahn vom Knoten Parndorf bis zum Grenzübergang Nickelsdorf. 1995 wurde die Schule saniert und ein Zubau geschaffen. 1996 begann die Errichtung des Factory Outlet Centers, 1997 war Baubeginn. 1998 war die Eröffnung des Outlet Centers mit 40 Geschäften, 130 Designerstores. 1999 eröffnete die Firma Mareto im Industriegelände, ein Kunststoffverarbeiter. Bis 2014 wurden 626 Mitarbeiter eingestellt. Auch das Illmitzer Transportunternehmen Fleischhacker verlegte seinen Sitz nach Parndorf. 2003 wurde die erste Windkraftanlage eröffnet. . 2009 wurde der "Pannonia Tower", ein 47 m hohes Turmhotel, eröffnet. 2012 eröffnete das "Villagio Fashion Outlet Parndorf" und schuf 200 neue Arbeitsplätze. Eine neue Park & Ride Anlage mit 430 Abstellplätzen wurde geschaffen.
Politisch baute die SPÖ 1954 und 1958 ihre Dominanz aus, 1961 legte Bürgermeister Johann Ostermann sein Amt nieder. Nachfolger wurde Johann Umathum.1867 wurde die Ortswasserleitung fertig gestellt, 1968 wurde mit dem Bau des Gemeindehauses begonnen. Ab 1968 entbrannte der Streit um die Trassenführung der Ostautobahn. Das Bautenministerium entschied schließlich für die Trasse südlich von Parndorf. 1971 wurde die neue fünfklassige Volksschule eröffnet. 1976 sprach sich Parndorf gegen die Errichtung zweisprachiger Orttafeln aus. 1977 erreichte in der Gemeinderatswahl die SPÖ 1061, die ÖVP 446 Stimmen. Umathum blieb Bürgermeister. 1978 wurde das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. Die neue Bahnhaltestelle Parndorf - Ort wurde errichtet. 1979 erhielt die SPÖ 1033, die ÖVP 441 Stimmen. Umathum wurde erneut Bürgermeister. 1982 übernahm Franz Krammer das Bürgermeisteramt. In der Gemeinderatswahl von 1987 erhielt die SPÖ 1914 Stimmen und 14 Mandate, die ÖVP 387 Stimmen und 5 Mandate, die KPÖ 164 Stimmen und 2 Mandate. Krammer wurde zum Bürgermeister gewählt. In der Gemeinderatswahl von 1992 zeichnete sich erstmals ein Umbruch der traditionellen Machtverteilung ab. Die SPÖ erhielt 794 Stimmen, die ÖVP 221, die unabhängige Liste für Parndorf aber 306 Stimmen. Johann Sutrich wurde mit 62 % der Stimmen Bürgermeister. 1993 fand eine Großdemonstration gegen eine geplante Reststoffdeponie bei Neudorf statt. Der Kirchenplatz wurde im Rahmen der Dorferneuerung neu gestaltet. In der Gemeinderatswahl 1997 erhielt die SPÖ nur mehr 740, die ÖVP 242, die Liste für Parndorf aber 423 Stimmen. Sutrich blieb Bürgermeister. Die starke Industrialisierung und die Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze hatte von 1991 an einen Anstieg der Wohnbevölkerung um 563 Personen auf 3 211 zur Folge. In der Gemeinderatswahl 2002 bekam die SPÖ 1172, die ÖVP 316, die Liste für Parndorf 392 Stimmen Bürgermeister wurde mit 65, 7 % der Stimmen Anton Gabriel. In der nächsten Gemeinderatswahl erhielt die SPÖ 929, die ÖVP 318, die Liste für Parndorf aber 594 Stimmen. In einer Stichwahl wurde Ing. Wolfgang Kovacs von der Liste für Parndorf zum Bürgermeister gewählt. 2010 fand eine Großdemonstartion gegen eine geplante Giftmülldeponie auf der Parndorfer Platte statt. 2011 wurde die Volksschule saniert und aufgestockt., die Polizeiinspektion Parndorf bekam ein neues Gebäude. Die Gemeinderatswahl 2012 führte zu einem totalen Umbruch der politischen Verhältnisse: die SPÖ erhielt 791. die ÖVP 175, die Liste für Parndorf aber 1243 Stimmen. Kovacs wurde mit 70 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.
Literatur: Parndorf 750 Jahre. Parndorf 2014. Hg. sepp Gmasz. Autoren: sepp Gmasz, Herbert Brettl, Betina Dikovich, Stefan Bunyai, Franz Hillinger. Große und reich illustrierte Festschrift, ca 400 Seiten.
Kirchengeschichte
Die "karolingische" Kirche
Es war eine archäologische Sensation ersten Ranges, als 1956 Univ. Prof. Balduin Saria in der Nähe des Heidhofes bei Parndorf, auf dem hotter von Bruckneudorf gelegen, eine Kirchenruine freilegte und diese in die Karolingerzeit datierte. Es ist dies ein kleiner Recjteckbau mit Apsis aus Bruchsteinmauerwerk, das noch rund 1 Meter hoch erhalten ist. Die Bausteine stammen teilweise von römischen Bauten der Umgebung. Seit 1976 ist die Ruine ein frei zugängliches Denkmal. Ein Problem ist die Altersbestimmung, da sich karolingerzeitliche und frühromanische Bauten kaum von einender unterscheiden. Saria hat den Bau in das 9. oder 10. Jahrhundert, also in die Karolingerzeit, gesetzt. Dr. Kaus datierte den Bau in das 13. Jahrhundert, nach einem aus der Mauer stammenden Tonfragment. Ihm folgte Ilona Valter. Auch die Gräber des dazugehörenden Friedhofes stammen aus dieser Zeit. 2012 wurde von Franz Sauer vom Bundesdenkmalamt eine Neudatierung vorgenommen. Er setzt die Errichtung der Kirche im 9. Jahrhundert an. Neben der Kirche sind Spuren einer Dorfsiedlung erkennbar, darunter die Steinfassung einer Quelle, die auf die Römerzeit zurückgehen könnte. Saria meinte in der Siedlung das im Königsdiplom von 1074, das Kaiser Heinrich IV. für den Freisinger Erzbischof Ellenhard ausstellte, genannte Chuningesbrunnen gefunden zu haben. Dr. Hillinger aber hat nachgewiesen, dass es sich in eben dieser Urkunde genannte Nowendorf handeln muss.
Königshof
Das Gut Königshof an der Leitha gehörte über 700 Jahre dem Stift Heiligenkreuz. 1203 hatte König Emmerich das Gut der Abtei Heiligenkreuz in Österreich geschenkt. 1208 bestätigte König Andreas II. die Schenkung. Das Gut wurde von den Tataren zerstört und blieb einige Zeit unbewohnt, blieb aber im Besitz des Zisterzienserordens. 1317 bestätigte König Karl Robert den Zisterziensern den Besitz. Unter ihm und seinen Sohn Ludwig dem Großen bekam das Stift besondere Rechte und Freiheiten für sein Gut und wurde zu einer Musterwirtschaft ausgebaut. Aus dem 14. Jahrhundert stammen die Überreste der Kapelle. Ein eigenständiges Kloster war Königshof aber nie. Die Gebäude wurden wahrscheinlich im Türkenkrieg von 1529 zerstört. Archäologische Untersuchungen haben die Existenz von sechs kleinen Wohnräumen ergeben. 1531 wurde das Gut auf 50 Jahre verpfändet, die zerstörten Gebäude wurden nicht wieder aufgebaut. Nach der Auslösung des Gutes wurden Anfang des 17. Jahrhunderts in der Nähe der Mühle bei Wilfleinsdorf Schloss und Kapelle neu gebaut. 1621 drangen die Truppen Gabor Bethlens in Königshof ein und verwüsteten das Gut, 1683 wurde es im Türkenkrieg erneut zerstört, ebenso 1703 durch die Kuruzzen Rakoczys. Das Gut umfasste 1800 Joch Wald und 1200 Joch Acker und Wiesen. Es wurde anfangs von Laienbrüdern und später von Stiftsgeistlichen verwaltet. Das Stift Heiligenkreuz hatte das Patronat über die Orte Winden und Kaisersteinbruch und setzte in beiden Orten Stiftsgeistliche als Pfarrer ein. In Winden betrieben die Geistlichen Weinbau.
Erst 1912 wurde Königshof - 3300 Joch - an den k.u.k. Militärärar zur Erweiterung des Brucker Lagers 3,65 Millionen Kronen verkauft. Dafür kauften die Heiligenkreizer das steirische Gut Wasserberg. Der Abt entschloss sich aus mehreren Gründen zum Verkauf. Es gab heftige Auseinandersetzungen mit den Bewohnern von Kaisersteinbruch. Der Reichstagsabgeordnete Cserny drängte auf Enteignung, da das Gut von den Heiligenkreuzer Mönchen, also von "Ausländern", bewirtschaftet wurde. Er warf den Mönchen vor, dass sie sich nicht an ungarische Gegebenheiten hielten und wollte das Gut an ungarische Zisterzienser übertragen. Auch nach dem Verkauf behielt Heiligenkreuz das Patronat in Winden und Kaisersteinbruch und besetzte die Pfarren mit Stiftsgeistlichen.
Von der Gutsverwaltung Königshof wurde außerdem der "Parndorfer Hof" mit über 80 ha Ackerland bewirtschaftet. Als Überrest des Wirtschaftshofes steht noch das "Rote Haus", ein Getreidespeicher im Jugendstil.
Die romanische Kirche von Parndorf
1990 wurden im Inneren der Kirche Grabungen vorgenommen und dabei die Fundamente einer romanischen Kirche aus dem späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert freigelegt.Die Kirche gehört zu einem damals weit verbreiteten Typus: rechteckiges Schiff, im Osten halbrund abgeschlossen. Der Chor war gewölbt und hatte schmale halbrunde Schartenfesnter. Der Turm war - anders als in den meisten anderen Kirchen - im Osten angeordnet. Neu kam dann die gewölbte Sakristei dazu, die flache Decke des Kirchenschiffs wurde vielleicht durch ein Gewölbe ersetzt. Von dieser alten Kirche sind bis heute das Untergeschoss des alten Ostturmes und die Rundapsis aus Quadermauerwerk, das romanische Kreuzgewölbe und der originale Innenputz erhalten. Die Pfarre Parndorf war vermutlich (so wie Gols) eine königliche Stiftung.
Von der mittelalterlichen zur barocken Kirche
Eine Grabplatte in der Kirche zeigt, dass dort ein Pfarrer Namens Stephan (Familienname nicht leserlich) 1530 begraben wurde. Es scheint also damals noch eine Pfarre bestanden zu haben. 1547/48 und 1554 erfolgte dann die Ansiedlung der Kroaten. Es könnte sein, dass sie auch einen Pfarrer mitbrachten. Parndorf war anscheinend als einer der wenigen Orte in der ganzen Region nie evangelisch. Die Harrach als Grundherrn blieben als eine der wenigen Adelsfamilien katholisch und duldeten keine Protestanten auf ihren Gütern. Der erste namentlich bekannte Pfarrer war Lukas Masnik. Bis 1638 sind keine weiteren Pfarrer bekannt, mit Ausnahme von Peter Tislarics, der 1615 erwähnt wird. Auch über die folgenden Pfarrer sind nur wenige Daten bekannt. Ab 1666 war der in Mannersdorf am Leuthabebirge geborene Franz Gmasitz bis 1580 Pfarrer. Ein bedeutender Pfarrer war Markus Franz Ruskovitz (1681 - 1711). Er unterstützte den Wiederaufbau der barocken Wallfahrtskirche in Frauenkirchen. Er war auch Archidiakon des Wieselburger Dekanates. Während der Gegenreformation und in der Zeit des Barockkatholizismus kamen aus Parndorf zahlreiche Priester und Ordensgeistliche, etwa Johann Michael Pukaricz, Pfarrer und Dechant in Rechnitz. Unter den Ordensgeistlichen waren viele Pauliner. Matthias Hammerschmidt war Pfarrer und Dechant in Rust, ab 1835 Kanonikus in Ödenburg und Pfarrer an der dortigen Georgskirche.
1680 wird die Kirche als baufällig beschrieben. Ruskovitz ließ einige Arbeiten an der Kirche durchführen. Unter Pfarrer Kaspar Pock, ab 1715 in Parndorf, nahm man die Erweiterung der viel zu kleinen Kirche in Angriff. Dass die Baumaßnahmen von Lukas von Hildebrandt geleitet wurden - wie auf einer Tafel an der heutigen Kirche behauptet wird, ist aber eher unwahrscheinlich. 1716 wurde mit dem Zubau begonnen, 1718 wurde er abgeschlossen. Unter Pfarrer Blasius Leskovich (1737 - 1758) wurde der Pfarrhof neu gebaut, 1754 der Kirchturm renoviert. Unter Pfarrer Gallus Stergerics, einem gebütigen Parndorfer, wurden 1765 drei neue Altarbilder angeschafft. Maler war der bekannte Wiener Barockmaler Johann Christian Brand. 1789 wurde der Hochaltarbereich neu gestaltet und ein Fresko mit Scheinarchitektur geschaffen. Maler war wahrscheinlich Johann Gfall. Als Pfarrer folgten Mathäus Dihanich und der gebürtige Zillingtaler Paul Grasics (1798 - 1824). 1827 wurde der Pfarre eine Kaplanstelle genehmigt. 1809 plünderten französische Soldaten den Pfarrhof und die Kirchenkasse. Besonders lange,bis 1865, wirkte Pfarrer Johann Kotzian in Parndorf. Unter ihm wurde der Pfarrhof aufgestockt. 1865 bis 1878 war Simon Mersich Pfarrer. 1861 wurde der Chor verputzt und eine neue Orgel angeschafft. 1871 wurde unter Pfarrer Mersich eine Innenrenovierung durchgeführt und dabei wurden wahrscheinlich die Fresken an der Altarwand übertüncht. Unter Pfarrer Lorenz Karall (1878 . 97) wurde der Pfarrhof vergrößert. Karall war Dechant und wurde als Kanoniker nach Raab berufen. Johann Vlasich war 1903 bis 1927, also in der Zeit des Anschlusses an Österreich, Pfarrer. 1924 beschloss die Gemeinde, die katholische Schule in eine Gemeindeschule umzuwandeln. Die Kirche protestierte und dieser Schritt wurde als rechtswidrig erklärt. Trotz der großen materiellen Not wurden 1924 Renovierungsarbeiten an der Kirche durchgeführt. 1928 wurde Demetrius Rozenich zum Pfarrer ernannt. Er war auch in der "Christlich kroatischen Bauernpartei" aktiv und gehörte der Parteileitung an. 1923/24 war er Nationalratsabgeordneter. Er war der letzte Pfarrer, der die Landwirtschaft der Pfarre aktiv betrieb. 1925 organisierte er die "kroatenwallfahrt" nach Mariazell. Johann Thüringer war auch Dechant. Unter Pfarrer Prets wurden ab 1954 an jedem dritten Sonntag im Monat eine deutsche Messe gelesen, da sich die Zusammensetzung der Bevölkerung stark geändert hatte. 1953 bis 1957 wurde das Pfarrheim errichtet, 1961 am Neuhof eine Kapelle gebaut. Prets war auch Inspektor für den kroatischen Religionsunterricht. Pfarrer Josef Palkovits (1963 - 1982) förderte die Marienverehrung, das Laientheater und gründete eine Tamborizzagruppe. Trotz seines leidenschaftlichen Eintretens für die kroatische Sprache musste er weitere Zugeständnisse an den wachsenden Anteil der deutschen Parndorfer machen. Die Kirche wurde renoviert und eine Sakristei dazu gebaut. 1971 wurde die neue Aufbahrungshalle gesegnet. Unter Pfarrer Stipe Silic (1986 - 1992) wurde die Kirche komplett renoviert.1990 wurden bei einer umfassenden Renovierung die Reste der romanischen Kirche freigelegt, die Harrach - Gruft wurde erneuert. 2000 wurden das alte Pfarrheim und die Wirtschaftsgebäude abgerissen und ein neues Pfarrheim gebaut. Sein Nachfolger war bis 2012 Branko Kornfeind. Er war ein begeisterter Verfechter der kroatischen Sprache und Kultur und kam in Konflikt mit dem deutschen Bevölkerungsteil. In der Kirche die barocken Fresken freigelegt. Unter dem neuen Pfarrer Franz Borenitsch wurde die Restaurierung der barocken Apsisfresken fertig gestellt.