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person

Ludwig Paul Schandl

 

Er stammte aus einer wohlhabenden evangelischen Weinbauernfamilie in Rust. Nach der Volksschule besuchte er das Evangelische Lyceum in Ödenburg und dann die Weinbauschule in Silberberg in der Steiermark. Dann begann er in Wien ein Studium der evangelischen Theologie. In Wien schloss er sich der NSDAP an. Nach dem Verbot der Partei 1933 ging Schandl nach Deutschland und schloss sich der Österreichischen Legion an. Er verlor damit seine österreichische Staatsbürgerschaft. Das Studium der Theologie setzte er in Erlangen fort. Bald erkrankte er aber an einer schweren TBC und musste in eine Münchner Klinik eingewiesen werden. Seine Eltern erwirkten eine Amnestie des Schwerkranken. Er konnte 1936 nach Hause zurückkehren. Hier widmete er sich in seinem elterlichen Betrieb voll dem Weinbau und wurde auch nach der nationalsozialistischen Machtergreifung nicht mehr politisch tätig. Nur das Amt des Bauernführers übernahm er in Rust.

1942 übernahm er nach dem Tod seines Vaters den Weinbaubetrieb und baute diesen erfolgreich aus. Kriegsende und erste Nachkriegsjahre waren für ihn mit schweren Verlusten und Schwierigkeiten verbunden. 1949 schloss er sich dem VdU an, 1956 wurde er Mitglied der FPÖ. Er wurde zum Stellvertretenden Landesparteiobmann gewählt und zog als einziger Abgeordneter der FPÖ in den Landtag ein. Es stellte sich aber bald heraus, dass er die Doppelbelastung durch den Landwirtschaftsbetrieb und die politische Arbeit, die er sehr gewissenhaft ausführte, nicht gewachsen war, zumal er erneut gesundheitliche Probleme bekam. So übergab er 1958 nach zwei Jahren sein Landtagsmandat an Dkfm. Richard Rezar.

Daten

* 30.09.1908 in Rust
† 19.08.1969 in Rust

 

Landtagsabgeordneter der FPÖ

 

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Quellen

  • Schlag, Gerald: Burgenland. Politik, Kultur und Wirtschaft in Biographien. Eisenstadt 1991.
  • Floiger Michael: Heimat Burgenland. Aus dem Geist der Freiheit geboren. Wien 2010