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Johann Nepomuk Berger, Freiherr von der Pleisse

 

Berger war der Sohn eines Mattersburger Bauern. Er besuchte die Schule in Ödenburg und sollte Priester werden. Er verließ das Raaber Seminar und trat am 23, Juli 1786 in das Infanterieregment Nr. 34 als Kadett ein. Er nahm am letzten Türkenkrieg teil, zeichnete sich bei der Belagerung von Belgrad aus und wurde zum Unterleutnant befördert.In das Infanterieregiment Nr 56 versetzt nahm er am 1. Koalitionskrieg gegen Napoleon teil und wurde 1796 Oberleutnant. Im 2. Koalitionskrieg zum Kaptänleutnant befördert deckte er nach der Schlacht von Hohenlinden den Rückzug. Im Freiheitskrieg 1813/14 nahm er an der Völkerschlacht bei Leipzig als Oberst und Regimentskommandeur teil. Am ersten Tag der Schlacht erhielt er den Befehl, über den Fluß Pleiße anzugreifen. Obwohl verwundet konnte er den Befehl ausführen. In den folgenden Kämpfen in Frankreich erhielt er nach dem Gefecht bei St. Jukien das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens. 1816 wurde er mit dem Prädikat "von der Pleiße" in den Freiherrnstand erhoben. 1824 wurde er Generalmajor, Brigadier von Cremona und 1826 bis 1830 war er Brigadier in verschiedenen Städten, in Lember, Mantua und Verona. 1830 wurde er Militärkommandant von Innsbruck, wo er sehr beliebt war und 1837 Ehrenbürger wurde. 1832 wurde er zum Feldmarschalleutnant befördert. 1837 wurde er Festungskomandant von Temesvar 1844 von Arad. In den Revolutionswirren von 1848/49 verteidigte er die Festung Arad durch 9 Monate gegen die Aufständischen. Am 28. Juni 1849 musste die Festung kapitulieren, Berger kam in Gefangenschaft. Nach der Niedersschlagung der Revolution erhielt er von Kaiser Franz Josef das Kommandeurkreuz des Leopold-Ordens und wurde zum Geheimen Rat ernannt. 1849 wurde er 81-jährig pensioniert, im Rang eines Feldzeugmeisters. 1856 wurde er zum Feldzeugmeister ad honores befördert.

Mit 68 Jahren heiratete er die Gräfin Agnes Gleispach. Er adoptierte aus seiner Verw3andtschaft Johann Neppomuk Berger, der ebenfalls den Rang eines Oberstleutnants erreichte. Die Pension verbrachte er zunächst in Wien und lie0 sich dann in Ödenburg, Grabenrunde 126 nieder. Bestattet wurde er in einer von ihm errichteten Grabkapelle in Mattersburg, in der Nähe des späteren Heldenfriedhofes für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Die Kapelle wurde 1945 schwer beschäigt, von der Stadt aber renoviert.



Daten

* 1768 in Mattersburg
† 2. April 1864

 

Regimentskommandeur, Generalmajor und Brigadier

 

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Literatur

Gröller, Gottfried: Vor hundert Jahren starb Feldzeugmeister Johann Nepomuk Berger, ein geborener Mattersburger. In: Volks und Heimat 1964