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Ortsname: Schachen ist ein kleines Waldstück. 1263 Sah, 1331 Saah, 1478  Sah alias Sahen, 1497 Schackhen

Tabor und Schlossriegel - zwei mittelaterliche Kleinburgen

Im Mittelalter wurden in Buchschachen zwei kleine Burganlagen errichtet. Davei wurde der Steilabfall des Geländes zum Buchschachenbach genutzt. Unmittelbar am östlichen Ortsrand befindet sich der Tabor, einige hundert Meter weiter östlich liegt der Schlossriegel. Beide Anlagen sind ähnlich gebaut. Ein rundes Kernwerk wurde mit der Erde aus dem umgebenden Graben aufgeschüttet. Über den Graben führt eine Erdbrücke. In der Mitte des Kernwerkes, das mit Palisaden zusätzlich geschützt wurde, befand sich ein Turm oder ein "festes Haus".  Das Kernwerk des Schlossriegels ist oval, mit Abmessungen von 30 mal 35 Metern. Der Graben an der Bergseite ist bis zu 15 m breit und hat teilweise eine Tiefe von 4 m. An der Außenseite befindet sich ein weiterer, niedriger Erdwall. Heute ist die Anlage, in der 1988 einige mittelalterliche Tonscherben gefunden wurden, dicht bewaldet. Das Kernwerk des Tabors, der vermutlich aufgegeben wurde, weil er an der Bergseite nicht gut genug geschützt werden konntem hat einen Durchmesser von 25 Meter, der Graben war 1989 noch etwa 2 Meter tief. Der mittelalterliche Graben war über 5 Meter tief. Keramikscherben von Gefäßen des 13. Jahrhunderts ermöglichten die Datierung.  Es waren also zwei typische Kleinburgen, Erdburgen, Hausberge wie sie damals in ganz Europa sehr häufig waren. Die Buchschachener Anlagen waren Sitz von Kleinadeligen. Von hier aus wurde die gesamte Region des oberen Lafnitz- und Stögernbachtales verwaltet.

1976 wurden die beiden Anlagen vermessen, 1989 wurden Grabungen vorgenommen, Im Kernwerk wurden Fundamentgruben für ein rechteckiges Blockhaus oder einen Holzturm angeschnitten. Obwohl die Anlagen große Aufmerksamkeit hervorriefe - 1990 fand eine große internationale Fachtagung in Pinkafeld statt - wurden die Grabungen nicht fortgesetzt.

Mittelalter

1263 verlieh König Bela IV. dem Tiba, Bruder des Georg von Köveskút, der im Besitz des benachbarten Erösd/Allhau war, für seine gegen den König von Böhmen geleisteten Kriegsdienste den von seinen Bewohnern verlassenen Besitz "Sah" (Schachen). Tiba hatte tapfer gekämpft, war aber gefangen genommen worden und musste sich um 35 Mark Silber loskaufen. Das Gebiet von Schachen war recht groß, es umfasste auch noch die Ortsgebiete von Loipersdorf und Kitzladen, die erst später abgetrennt wurden. Es werden nur drei Hufen Siedlungsland erwähnt. Offenbar war das Schenkungsgebiet noch stark bewaldet. In der Grenzbeschreibung werden allerdings Weingärten angeführt. H. Prickler nimmt an, dass das Dorf von Menschen jenseits der Lafnitz angelegt wurde. Diese hätten sich wieder über die Lafnitz zurückgezogen, die Weingärten aber weiterhin bewirtschaftet.

Die Besitzer von Erösd/Allhau und Schachen, die Brüder Georg und Tyba, benannten sich nach ihrem Stammsitz Köveskút (=Steinbrunn), einem Ort nördlich von Steinamanger. Ihr Vater Olper war der Gründer des Dorfes Olbendorf und der Erbauer der dortigen Kleinen Ritterburg. Die Herren von Köveskút blieben bis in das 15. Jahrhundert im Besitz der Region Buchschachen - Markt Allhau. Ihre Personennamen legen nahe, dass sie deutscher Abstammung waren: Georg, Tyba = Diwald, Wolfer, Ek = Eckhard. Es wurde sogar vermutet, dass sie ein Seitenzweig der Güssinger (Günser) waren. Mit Sicherheit waren sie aber Gefolgsleute bzw. Dienstleute der Güssinger. Von einer "Herrschaft" Buchschachen kann aber nicht gesprochen werden, da sich die Familie weiterhin nach Köveskút benannte.

Tyba errichtete in Buchschachen ein festes Haus. Spuren davon sind auf der Taborhöhe noch erhalten. Sein Sohn Peter erbaute ebenfalls eine Burg, die "Peterschachen" genannt wurde, auf dem Schlossriegel. 1289 wurde sie im Verlauf der Güssinger Fehde von den Österreichern erobert. Nach dem Friedensvertrag von 1291 sollte sie zerstört werden, wurde aber 1365 noch benutzt.

Im Kampf zwischen König Stefan V. und Przemysl II. Ottokar schlossen sich Peter von Schachen, sein Sohn Wolfer und sein Bruder Eck dem Böhmenkönig an. Zusammen mit den Friedberger Rittern unternahmen sie einen Einfall in Ungarn. Georg von Köveskút stellte sich ihnen entgegen und nahm Peter und seine Leute gefangen. Dafür bekam Georg vom König auch Buchschachen geschenkt. Die Anlage auf dem Schlossriegel blieb bis in das Spätmittelalter adeliger Wohnsitz und einer der Mittelpunkte der Landschaft, die man im 16. Jahrhundert die "deutsche Gegend" nannte und die Allhau, Buchschachen, Loipersdorf, Kitzladen und später auch Wolfau umfasste. Vielleicht noch unter Georg, wahrscheinlich aber unter seinem Sohn Posa oder seinem Enkel Paul wurden  auf dem Gebiet von Buchschachen die neuen Dörfer Kitzladen und Loipersdorf angelegt. In Kitzladen wurde die neue Pfarrkirche St. Jakob gebaut. Zu dieser Pfarre gehörten auch Allhau, Buchschachen und Loipersdorf. Zuvor hatte das ganze Gebiet zur Pfarre St. Peter in Pinkafeld gehört.

1365 teilten die Brüder Johann und Nikolaus, die Söhne des Paul, ihren Besitz. In der Teilungsurkunde werden zwei Burgstellen in Buchschachen und eine in Allhau genannt. In Allhau, Buchschachen, Loipersdorf und Kitzladen gab es je eine dreigängige Mühle.  In Buchschachen gab es 35 Viertelhöfe, 12 -16 Söllnerhäuser.  In Wolfau wurde eine Maut eingehoben. Die Mautstelle wurde noch im Spätmittelalter nach Allhau verlegt.

Aus derTeilungsurkunde von 1365 kann man entnehmen, dass es in Buchschachen schon mehrere Gassen bzw. Siedlungszeilen gab. Es wird ein "Tor", wahrscheinlich der Dorfeingang, erwähnt. Insgesamt wurden etwa 53 untertänige Häuser vermerkt. Das Dorf hatte also bereits eine beachtliche Größe erreicht.

Die Teilung blieb bis in das 15. Jahrhundert bestehen. Der Anteil des Nikolaus, genannt "Dallus" (dallos =der Sänger) kam an seinen Sohn Job (Justus), von ihm an seine Schwestern Barbara, Martha und Bynthel, 1415 setzte sie König Sigismund in Sohnesrechte ein. Später ging der gesamte Besitzteil an Bynthel und deren Gatten Peter von Csorna über (1446). Der Johann - Anteil kam an dessen Sohn Georg und dessen Tochter.

1455 gab Ladislaus Postumus dem Domkapitel von Preßburg den Auftrag, den Johann von Pielach in den Besitz des Johann - Anteils einzuführen. Pielach stand im Dienst der Habsburger und der ungarischen Verwaltung und bekam das Dorf Jois. Wie er in den Besitz der Köveskúter Dörfer kam ist unbekannt. Entweder heiratete er in die Familie ein oder der Besitz fiel an die Krone und wurde neu vergeben. Sie kamen dann in den Besitz des Berthold von Ellerbach und 1462 schenkte sie Matthias Corvinus seinem Mundschenk Georg von Turoc, den Verlobten der Christina von Csorna, die eine Tochter des Peter von Csorna war. 1478 verkauften auch Christina von Csorna und ihre Schwester Katharina ihren Anteil an um 3000 Gulden an Johann von Ellerbach. Schließlich kauften die Brüder Wilhelm und Jörg Baumkircher, die Söhne des Andreas Baumkircher, 1482 die Orte von den Ellerbach und schlossen sie ihrer Herrschaft Schlaining, zu der auch bereits das benachbarte Grafenschachen gehörte, an.

Frühe Neuzeit

1497 wurde die "Deutsche Gegend" von Georg Baumkircher mit den Dörfern  Allhau, Buchschachen, Wolfau, Loipersdorf, Grafenschachen und Kitzladen um 1400 Gulden an den steirischen Adeligen Georg von Rottal verpfändet.  Dieser  besaß damals die Burgen Kirchberg und Thalberg. 1515 befanden sie sich noch im Pfandbesitz, da sie im Schlaininger Urbar von 1515 nicht erwähnt werden.  Wann sie ausgelöst wurde und wieder an die große Doppelherrschaft Rechnitz - Schlaining zurückfiel ist nicht belegt. 1538 gehörten die Dörfer jedenfalls nach dem Steuerverzeichnis des Komitates bereits wieder dazu. Wahrscheinlich wurden sie zwischen 1532 und 1537 ausgelöst. Von nun an gehörten die fünf Dörfer den Batthyany, die inzwischen Rechnitz - Schlaining erworben hatten.

In Buchschachen gab es umfangreichen Weinbau, hauptsächlich in den Rieden Gfang, Wweingartenäcker und Piffenfeld, die auch später, nach der Aufgabe des Weinbaues, dem Bergrecht unterlagen. Insgesamt waren es 219,5 ha. Das waren etwa 30 % der agrarischen Nutzfläche (ohne Wald). Der Weinbau spielte auch in Allhau und Wolfau, in Loipersdorf und Kitzladen eine wichtige Rolle.

1540 gab es in Buchschachen rund 29 bewohnte Häuser. Nachdem es 1365 schon 53 gewesen waren muss es in der Zwischenzeit eine starke Verödung, vielleicht des ganzen Dorfes, gegeben haben. Wie sehr sich die Türkenzüge ausgewirkt hatten ersieht man an den Dicaverzeichnissen. 1540 gab es in Buchschachen nur 6 "Pforten", die die staatliche Steuer zahlen konnten, 23 waren "pauperes", also Verarmte.

1540 zahle ein halber Hof zu drei Terminen je 1 Schilling (30 Wiener Pfennige), zu Weihnachten mussten zusätzlich 1 Wecht Weizen und 4 Wecht Hafer abgeliefert werden (1 Wecht = ca 83 Liter). Bei diesen Abgaben blieb es bis ins 17. Jahrhundert. Dazu kam allerdings die Abnahme von Bannwein. Der Getreidezehent der gesamten "äußeren Gegend" betrug 100 Schober Weizen, 100 Schober Korn und 60 Schober Hafer.

1549 zahlten 9 Pforten die Dica, es gab 14 Söllner und ein neues Haus sowie 7 Flüchtlinge. Vier Höfe waren als Folge der Pest von 1553 öde, Die Dica-Konskription von 1574 bezeichnete das Dorf als "totaliter combusta", als total abgebrannt - die Folge eines Durchzuges von Militär. 1809 wurden nur 1 1/2 Pforten erhoben, alle übrigen waren verbrannt. 1622, nach dem Bethlenaufstand, war das Dorf erneut abgebrannt. 1644 verpfändete Adam Batthyány das Dorf um 300 Gulden an Paul Talián. 1622, bei der Besitzteilung fiel das Dorf Christoph II. Batthyany zu. 1648 wohnten 10 Söllner in ihren eigenen Häusern. 1540 gab es eine Bauernmühle. An Allodialbesitz hatte die Herrschaft eine Wiese. 1540 lebten im Ort 264 Personen. Die meisten Bauern hatten halbe Sessionen. Von den Abgaben war besonders das Bannweingeld hoch. Es betrug 5 Gulden.

Buchschachen wurde 1644 von Adam Batthyány verpfändet. Nach dem Ende der Türkenkriege versuchten die Batthyany, die zahlreichen Verpfändungen zurückzulösen. 1729 wurden die im Jahre 1652 von Adam I. an Georg Albrecht von Rindsmaul verpfändeten Dörfer zurückgelöst. Die Rindsmaul waren im Zuge der Gegenreformation aus der Steiermark geflüchtet. Loipersdorf fiel nach der Rücklöse an Eleonore Bathyany-Stratmann, Kitzladen wurde der Herrschaft Schlaining angeschlossen.

Die Familie Batthyány spaltete sich in weitere Linien auf und teilte den Besitz weiter. Buchschachen kam zur Herrschaft Großpetersdorf unter Graf Theodor Batthyany, der 1763 die Herrschaft Bernstein übernommen hatte. Er betrieb Bergbau im großen Stil und kaufte die "Nadelburg", eine große Metallwarenfabrik in Lichtenwörth bei Wr. Neustadt. 1744 bestand auch schon in Loipersdorf eine Manufaktur und eine "Kolonie" mit 79 Beschäftigten. Theodor Batthyany wollte auch die "Nadelburg" nach Loipersdorf verlegen, Maria Theresia erhob jedoch dagegen Einspruch. Der Betrieb in Loipersdorf umfasste eine Messing- sowie eine Nadelfabrik und eine Hammerschmiede. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann dieses Werk mit dem Kastell Loipersdorf an die Familie Molnarffy verkauft.

Nach den schweren Verwüstungen durch Kuruzzen und Türken erholte sich der Ort im 18. Jahrhundert rasch. Die Zahl der Häuser stieg stark an. 1728 waren es 46, 1820 schon 139 Häuser. Ab den 1820er Jahren begann anscheinend eine starke Abwanderung, die Bevölkerungszahl stagnierte trotz des hohen Geburtenüberschusses. Von der Altersstruktur her war die Bevölkerung überaus jung49 % der Bevölkerung waren unter 17. Nach der konfessionellen Struktur war Buchschachen mit 82,8 % überwiegend evangelisch.

Die Evangelischen von Buchschachen gehörten als Filiale zu Markt Allhau, die Katholiken zu Kitzladen. Die Kirche von Kitzladen ging 1670 in den Besitz der Katholiken über. Die alte Kirche in Buchschachen wurde 1750 durch einen Brand zerstört und bis 1758 wieder aufgebaut. Die heutige Kirche wurde 1844 errichtet.

Von 1848 bis 1921

1849 hatte der Ort 953 Einwohner. 1844 gab es im Dorfkern 100 Häuser, 12 in den Oberen und 14 in den Unteren Berghäusern, 10 Mühlhäuser, 11 Hagenauerische und 9 Kaiplische Häuser. Die Zigeunerhütten lagen abseits , östlich des Ortskernes. Von den 960 Einwohnern im Jahre 1963 waren 825 evangelisch, 135 katholisch. Bis 1860 nahm die Bevölkerung leicht zu, danach stieg sie stark an. 1900 lebten 1041 Menschen in Buchschachen, 1910:1010, 1920: 944, 1923 948 Personen.

Buchschachen hatte lange Zeit kein eigenes Schulhaus. Die Kinder wurden von Winkelschulmeister unterrichtet. 1821 wurde ein Haus für eine Schule gekauft und 1922 wurde diese eröffnet. 1860/61 wurde die Schule umgebaut und vergrößert, ein Glockenturm wurde dazu gebaut. 1907 und 1937 wurde die Schule renoviert, 1907 auch erweitert und ein zweiter Lehrer angestellt. 1848 war Andreas Weltler Richter, 1850 Tobias Gamauf.  Lehrer und Notar war Franz Peter. 1857 gehörte der Ort zum Bezirksnotariat Allhau, aber nur bis 1861. Dann übernahm wieder der Lehrer die Notariatsgeschäfte. Lehrer war damals Friedrich Benedek.

In Buchschachen gab es schon vor 1848 den Versuch, sich vertraglich von den Untertanenpflichten zu befreien. Es wurde ein Vertrag mit der Herrschaft Großpetersdorf des Grafen Gustav Batthyány aufgesetzt, trat aber wegen der revolutionären Ereignisse nicht in Kraft.  1853 erhielten auch die Buchachachener, 101 Bauernfamilien und 51 Häusler, das uneingeschränkte Eigentum über die bisherigen Urbarialgründe, rückwirkend ab 1. Mai 1848. Die Grundherrschaft wurde vom Staat entschädigt. Die Entschädigung für die 33 5/8 Sessionen betrug 700 Gulden pro Session und 50 Gulden pro Häusler. Die übrigen Lasten wurden mit 4. September 1863 per Vertrag abgelöst. Für 232 54/100 Remanentialgründe, die im Eigentum der bisherigen Nutzer blieben, mussten 6856 Gulden in 10 Jahren in Halbjahresraten bezahlt werden. Die Rottgründe machten 162 Joch aus und mussten in 5 Jahren um 3567 Gulden abgelöst werden, das Bergrecht um 1456 Gulden. Von der gemeinsamen Hutweide entfielen von den 1241 Joch nach einem Vertrag aus dem Jahre 1859  871 Joch Hutweide und Waldanteil an die Gemeinde. Die Grundherrschaft überließ unentgeltlich 10 Joch dem katholischen Pfarrer von Kitzladen, 10 Joch dem evangelischen Pfarrer und 5 Joch dem Notär. Den Rest überließ der Grundherr der Gemeinde um 30 Gulden pro Joch. Die Ablöse betrug 10342 Gulden.  1858 wurde die Grundbuchanlegung abgeschlossen. Die Ablösegelder stellten eine große Belastung für die Gemeinde dar. Außerhalb der Landwirtschaft mit ihren sehr kleinen Betrieben gab es im Ort keine Verdienstmöglichkeiten.  1895 lebten in Buchschachen 1007 Personen. 1900 waren 74,16 % in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt (1910: 61 %), 11,81 % (1910: 18,41 %) in Gewerbe und Industrie, 0,38 %  (1910: 1,48 %)im Handel, 0,86 %  (1910: 1,09 %) im öffentlichen Dienst und in freien Berufen, 10,37 %  (1910: 17,33 %) als Taglöhner. 1900 bis 1910 wanderten viele Buchschachener aus.

Es gab in Buchschachen zwei Wirtshäuser. Ab 1854 wirkte der Wundarzt Rudolf Forster im Dorf. 1859 lebten im Dorf 828 Personen, davon waren 96 Schulkinder. Diese wurden vom Lehrer Michael Knöbl unterrichtet. Das Schulhaus in einem schlechten Zustand. 1869 erfolgte ein Umbau mit Turm und Glocken. 1860 befanden sich im Dorf sieben Zigeunerhütten auf Herrschaftsgrund. 1871, nach dem ungarischen Gemeindegesetz, gehörte Buchschachen zum Kreisnotariat Allhau, ab 1878 auch zum Sanitätskreis Allhau. 1885 kam es in den Wäldern von Buchschachen, Oberwart und Riedlingsdorf zu einem verheerenden Waldbrand. 1897 wurde die Feuerwehr gegründet. 1909/10 wurde ein neues Schulhaus gebaut, mit einem zweiten Lehrsaal und einer Lehrerwohnung.

Ab 1898 durfte nur mehr der offizielle Name Bükkösd geführt werden, der 1907 in Öribükkösd geändert wurde.

Vom 28. August bis 11, November 1921 drangsalierten die ungarischen Freischärler auch die Buchschachener Bevölkerung. Beim Einmarsch des Österreichischen Bundesheeres kam es zu kurzen Kampfhandlungen mit einigen Verwundeten. Die Bevölkerung war eindeutig pro österreichisch eingestellt.

Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg

1923 fand keine Wahl statt, da nur eine Liste, die Landbündler, kandidierte. 1927 erhielt der Landbund 131 Stimmen, die Christlichsozialen 75 und die Sozialdemokraten 23 Stimmen.. 1931 bekam der Wirtschaftsblock 190 Stimmen und 11 Mandate, die Sozialdemokraten 2 Mandate.

Die NSDAP - Ortsgruppe entstand schon vor Mitte 1932. Sie wurde vor allem nachdem Tobias Portschy die Leitung übernommen hatte ausgebaut. Ab 1936 gab es heftige Konflikte der illegalen Nationalsozialisten mit dem evangelischen Pfarrer Viktor Jakoby in Markt Allhau. Dieser war aktiv in der Vaterländischen Front tätig. 1937 wurde der evangelische Lehrer unter Verdacht des Hochverrats verhaftet.  Es gab Ortsgruppen der SA, der SS, der Hitlerjugend und des Bundes Deutscher Mädchen.

Am 10. April 1945 kam die Rote Armee nach Buchschachen und Allhau. Entlang der Lafnitz wurde noch lange gekämpft. In  Markt Allhau wurde eine Verteidigung des Ortes angeordnet. Vom 5. bis 14. April wurde erbittert Widerstand geleistet. 47 Häuser wurden dabei total zerstört, 173 Häuser schwer beschädigt. Das waren die größten Kriegsschäden im ganzen Land. Vom 28.4. bis 10. 5. wurde der Ort evakuiert, es kam in dieser Zeit zu Plünderungen. 5 Personen kamen während der Kämpfe ums Leben. Die Zahl der Kriegstoten und der Vermissten war in Allhau und auch in Buchschachen sehr hoch. In Allhau waren 41 Gefallene und 27 Vermisste, in Buchschachen 20 Gefallene und 9 Vermisste zu beklagen. Die Rückkehr der Kriegsgefangenen zog sich bis 1949 hin.

Am 10. April 1945 kam die Rote Armee nach Buchschachen und Allhau. Entlang der Lafnitz wurde noch lange gekämpft. In  Markt Allhau wurde eine Verteidigung des Ortes angeordnet. Vom 5. bis 14. April wurde erbittert Widerstand geleistet. 47 Häuser wurden dabei total zerstört, 173 Häuser schwer beschädigt. Das waren die größten Kriegsschäden im ganzen Land. Vom 28.4. bis 10. 5. wurde der Ort evakuiert, es kam in dieser Zeit zu Plünderungen. 5 Personen kamen während der Kämpfe ums Leben. Die Zahl der Kriegstoten und der Vermissten war in Allhau und auch in Buchschachen sehr hoch. In Allhau waren 41 Gefallene und 27 Vermisste, in Buchschachen 20 Gefallene und 9 Vermisste zu beklagen. Auch in Buchschachen wurden viele Häuser zerstört. Am 27. April wurde die Evakuierung angeordnet.

Nachkriegszeit

Die Besatzungsmacht setzte Josef Koch als Bürgermeister ein. Bis 1950 konnten die meisten beschädigten Häuser wieder bezogen werden. 1949 wurde Samuel Kurtz (ÖVP) zum Bürgermeister gewählt. 1953 wurde das Feuerwehrhaus neu gebaut, zwei neue Brücken wurden errichtet. 1962 wurde Johann Ritter (ÖVP) Bürgermeister, der bis 1071, bis zur Gemeindezusammenlegung, diese Funktion behielt. Wichtigste kommunale Aufgaben waren der Ortskanal, der Wegebau. Im Gemeinderat hatte die ÖVP die Mehrheit (1950: 7:4, 1954: 7:4, 1958: 6:5, 1962 5:5, 1967 6:5).

Kanalisation, Brückenbau, Straßen- und Wegebau sowie die Errichtung einer Milchsammelstelle und eines Kühlhauses waren die wichtigsten kommunalen Aufgaben.

1971 erfolgte die Zusammenlegung mit Markt Allhau. Durch die Oertskanalisation und Flussregulierung entstanden hohe finanzielle Belastunge, Ortsvorsteher waren Samuel Lehner, Josef Fleckm Johann Gangel, Hans Hagenauer, Albert Binder und Reinhard Ritter.

Die Dorferneuerung trug viel zur Belebung des Ortes bei.  Wichtig war die Erhaltung vieler schöner Arkadenhäuser, aber auch wirtschaftliche Initiativen wie die bäuerliche Selbstvermarktung im "Dorfladen". Auch viele kulturelle Initiativen trugen dazu bei. 1999 entstand das Kultur- und Veranstaltungszentrum "Dorfsscheune" und die Bühne im "Luftgrobn" sowie ein Jugendgästehaus. Schon 1994 erhielt Buchschachen einen europäischen Dorferneuerungspreis.

 
ortslage

 

Quellen

  • Markt Allhau - Buchschachen. Im Wandel der Zeit. November 2010. 788 Seiten. Eine hervorragende Festschrift mit kompetenten Autoren wie Karl Kaus, Harald Prickler, Vera Zimányi, Hans Seedoch, Rudolf Kropf  u.a. Gesamtprojektleiter Reinhard Weltler

  •  

    Loibersbeck, Josef: Das obere Lafnitztal. 1.Fortsetzung: Buchschachen. Burgenländische Heimatblätter  25. Jahrgang Heft 4. Eisenstadt 1963