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person

Stefan Hollenthoner

 

Er stammte aus einer Bauern- und Bäckerfamilie. Er besuchte zunächst das Gymnasium in Güns, dann die Bürgerschule in Eisenstadt, wo er zusätzlich eine Ausbildung zum Kunstschlosser absolvierte. Mit 18 Jahren trat er freiwillig in die Kriegsmarine ein und wurde zum Steuermann auf einem Torpedoboot ausgebildet. 1913 rüstete er ab und wanderte in die USA aus. In Albany fand er Arbeit als Gerber. Da sein Bruder im ersten Weltkrieg gefallen war wurde er 1920 von seinen Eltern zurückgerufen und übernahm den Bäckereibetrieb. 1922, während der Tätigkeit der Interallierten Kommission, sollte Lockenhaus zu UNgarn kommen. Vor allem die Esterhazysche Güterdirektion trat massiv dafür ein. Dank seiner Sprachkenntnisse gelang es Hollenthoner, die Kommission zu überzeugen, dass die Bevölkerung bei Österreich bleiben wollte. Dadurch wurde er bekannt und beliebt.

1926/27 trat er der Heimwehr bei und organisierte deren Aufstellung im Bezirk Oberpullendorf, wurde 1928 Bezirksführer und 1930 Landesführer - Stellvertreter. 1927 zog er auf der Liste der Christlichsozialen in den Landtag ein und blieb bis 1934 Abgeordneter. Seinen Gegnern galt er wegen seines oft schroffen Auftretens als Faschist. Er schloss sich aber weder Pfrimer noch der Starhemberg- Heimwehr an. Mit dem "Christlichen Heimatschutz", später "Burgenländische Landesschützen", stand er weiterhin zur Christlichsozialen Partei. Nach der Auflösung dieser Partei 1934 verlor er sein Landtagsmandat. 1936 schied er aus allen politischen Funtionen aus. In der Zeit der Nationalsozialistischen Herrschaft kam es gelegentlich zu Spannungen, Hollenthoner wurde aber nicht verhaftet.

Seiene Bäckerei musste er aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Er betrieb weiterhin die kleine Landwirtschaft und fand in der Esterhazyschen Güterverwaltung Anstellung. Nach 1945 wurde er auf Ortsebene für die ÖVP tätig.

Daten

* 08.11.1890 in Lockenhaus 
† 08.08.1981 in  Lockenhaus 

 

Politiker der Christliche Sozialen Partei
Landtagsabgeordneter