Ulrich Sattler
Er stammte aus einer bäuerlichen Familie. 1921 maturierte er am Raaber Gymnasium und studierte anschließend Jus an der Universität Wien. 1922 trat er der CV-Verbindung Kürnberg bei und war 1925 einer der Mitbegründer der "Katholisch deutschen Studentenverbindung Peisonia", ab 1929 "Austro-Peisonia", der hauptsächlich Burgenländer angehörten. Diese Verbindung erlangte im Lande bald großen Einfluss. 1931 trat Sattler in den Landesdienst, zunächst an den Bezirkshauptmannschaften Neusiedl und Eisenstadt, ab 1935 im Amt der Landesregierung. Er gründete mehrere katholische Burschenvereine, die sich dem "Reichsbund der katholisch-deutschen Jugend Österreichs" anschlossen.
1932 baute er den Wehrverband "Ostmärkische Sturmscharen" auf und wurde dessen Landesführer. In der Christlichsozialen Partei gewann Sattler immer mehr Einfluss, 1932 wurde er in den Landesparteirat berufen. Er war an der Organisation der "Vaterländischen Front" beteiligt, 1934 wurde er Mitglied des Bundeswirtschaftsrates, 1936 Landesführer des "Österreichischen Jungvolkes". Als die Nationalsozialisten die Macht ergriffen floh Sattler nach Ungarn, kehrte aber bald zurück, wurde verhaftet und blieb bis Juni 1938 in Haft. Er wurde als Beamter entlassen und arbeitete in Privatbetrieben in Wien. 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Drei Monate vor Kriegsende desertierte er in hilet sich in Wien versteckt.
1945 trat Sattler in den Dienst der niederösterreichischen Landesregierung. Im März 1947 kehrte er nach Eisenstadt zurück und wurde Leiter der Dienststelle für NS - Angelegenheiten, war also für die "Entnazifizierung" zuständig. Ab 1958 war er Vorstand der Abteilung Statistik. Einige Jahre hindurch war er auch Vorsitzender der Christlichen Gewerkschaft im Öffentlichen Dienst und nahm starken Einfluss auf die Einstellung von Landesbeamten. Außerdem war er ab 1947 Oberkurator der Landeshypothekenanstalt. 1969 trat er in den Ruhestand.
Daten* 09.07.1903 in Illmitz
Politiker (Ständestaat)
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