Joseph Patry
Sein Vater kam aus Iglau in Böhmen und war Schmied. Nach der Übersiedlung nach Wien wurde er Kohlenhändler. Nach Volks- und Bürgerschule kam Josef Patry an die Lehrerbildungsanstalt in Wr. Neustadt und dann in Wien. Anschließend war er als Volksschullehrer im nördlichen Niederösterreich und in Wien tätig, wo er weiter studierte und die Lehrbefähigung für Turnen an Mittelschulen erwarb. Er gehörte dem Zentralverein der Wiener Lehrerschaft und dem "Ersten Wiener Turnverein" an. Politisch schloss er sich der Großdeutschen Partei Schönerers an. 1906 veröffentlichte er jenen Artikel im "Alldeutschen Tagblatt", der ihn zu einem der Gründerväter des Burgenlandes machte. Er verlangte den Anschluss der deutschen Siedlungsgebiete jenseits der Leitha an Österreich. Der Arikel erregte großes Aufsehen und in Budapest heftige Ablehnung. Die Diskussion um Deutschwestungarn kam in Gang. Der Artikel wurde als Flugschrift mit dem Titel "Westungarn zu Deutschösterreich" in hoher Auflage gedruckt und verteilt.
Als eine Folge dieses Artikels entstand in Wien der "Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn". Patry wurde Vereinsobmann. 1916 schied er nach internen Zwistigkeiten aus und trat 1918 dem Verein "Deutsche Landsleute aus Ungarn" bei und engagierte sich im Ödenburger Heimatdienst. Auch nach seiner Pensionierung als Lehrer trat er immer wieder für die 1921 bei Ungarn verbliebenen Gebiete ein. 1924 wurde er Ehrenmitglied der "Vereinigung deutscher Hochschüler aus dem Burgenland", 1926 auch des "Vereines der Burgenländer in Wien".
Daten* 15.12.1870 in Wien
Großdeutscher Politiker und Vorkämpfer für den Anschluss des Burgenlandes an Österreich
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