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person

Dr. Heinrich Kunnert

 

Kunnerts Vater war Gymnasialprofessor. Er besuchte das Realgymnasium in Mödling, wo er 1923 maturierte. Bis 1927 studierte er Geschichte und Geographie an der Universität Wien, wo er anschließend als Bibliothekar am Historischen Seminar wirkte. 1928 kam er in die Kulturabteilung des Amtes der Burgenländischen Landesregierung. Seine Aufgabe war die Sicherung und Inventarisierung der Archivbestände, darunter mehrerer Herrschaftsarchive. Daneben verfasste er zahlreiche Artikel zur burgenländischen Landeskunde und wurde 1932 Redakteur der burgenländischen Heimatblätter. Zusammen mit Barb und Eitler arbeitete er an der zweiten Auflage des "Burgenlandführers" (1931).

1938 wurde er Leiter des Landesarchivs, das nun Filialarchiv des Reichsgaues Niederdonau in Eisenstadt hieß. Er war Kreis- und Hauptstellenleiter für Kultur der NSDAP und Beauftragter des Referates "Grenz- und Ausland". 1943 wurde er Leiter der Sicherheitsdienst - Hauptaußenstelle Eisenstadt. Bei Kriegsende verließ er Eisenstadt und arbeitete in der Stadtbibliothek von Schladming, dann im Ennstaler Arbeitskreis für Heimatpflege in Liezen.

Im Jahre 1948 wurde er wegen seiner Tätigkeit in der NSDAP vor Gericht gestellt, in den meisten Anklagepunkten freigesprochen und zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt. Ab 1950 baute er das Bildungsreferat der Arbeiterkammer in Leoben auf.

1958 kehrte er in den burgenländischen Landesdienst zurück und wurde Vorstand der Kulturabteilung. 1967 wurde er pensioniert. Er wählte Leoben als Wohnort. Dort widmete er sich der Bergbaugeschichte und wurde 1972 Honorarprofessor an der Montanuniversität Leoben.

Daten

* 17.04.1904 in Mödling
† 27.04.1979 in Leoben

 

Historiker, Archivar und Kulturpolitiker

 

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Quellen

  • Gerald Schlag, Burgenland. Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien. Eisenstadt 1991