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Josef Wiesler

 

Wiesler stammte aus einem kleinbäuerlichen Betrieb, der Viehwirtschaft und Weinbau betrieb. Nach der Volksschule besuchte er die Landwirtschaftliche Fachschule in Güssing. Er engagierte sich in verschiedenen politischen und genossenschaftlichen Bereichen, etwa als Bezirksbauernbundobmann und als Bezirksparteiobmann der ÖVP im Bezirk Oberwart. 1965 bis 1972 war er Präsident des Burgenländischen Raiffeisenverbandes und 1974 bis 1980 Generalanwaltstellvertreter des Österreichischen Raiffeisenverbandes. 1958 zog er als Kammerrat in die Bgld. Landwirtschaftskammer ein, 1960 Abgeordneter im Burgenländischen Landtag. Am 21. Feber 1972 wurde er Agrarlandesrat und blieb es bis 1987. 1987 bis 1990 war er Präsident der Landwirtschaftskammer.

Unter Beschuss der politischen Gegner und der Opposition geriet Landesrat Wiesler in seinen letzten Amtsjahren vor allem wegen seiner vielen Funktionen und wegen seiner hohen Bezüge.

Nachrufe aus  dem Mitteilungsblatt der Burgenländischen Landwirtschaftskammer Nr. 12 /2012

„Joschi Wiesler hat in seiner langen politischen Karriere die Agrarpolitik des Landes entscheidend geprägt. Er war ein Politiker mit Herz und Hirn. In seinen Funktionen als Kammerpräsident, Landesrat und Bauernbundobmann hat er mit großem Einsatz und hoher Sachkenntnis nicht nur die Interessen der Bäuerinnen und Bauern, sondern des ländlichen Raums insgesamt vertreten. Er wurde dafür weit über die Parteigrenzen hinaus, auch auf Bundesebene, geschätzt. Der Burgenländische Bauernbund wird sein Andenken in Ehren halten. Unser Mitgefühl gilt seiner Gattin und der ganzen Familie", erklärte Bauernbund-Obmann Bundesminister Niki Berlakovich.

Josef Wiesler war Landwirt mit Leib und Seele, diese Leidenschaft war auch in seiner politischen Arbeit spürbar, wo er die Anliegen seiner Bauern mit enormem Engagement vertreten hat", sagte Landes-hauptmann-Stv. Mag. Franz Steindl. Zu den herausragenden Verdiensten Wieslers zählen der Aufbau der Wasserversorgung, die Errichtung des Güterwegenetzes, die Kommassierung landwirtschaftlicher Flächen, aber auch die Einleitung einschneidender Reformen im Weinbau.

„Josef Wiesler hat über 30 Jahre nicht nur die burgenländische Landwirtschaft sondern die Politik des gesamten Landes geprägt. Als überzeugter Genossenschafter hat er maßgeblich zur Stärkung der österreichischen Raiffeisenorganisation beigetragen und damit wichtige Schritte zur Einkommenssicherung des heimischen Bauernstandes gesetzt. Für mich ist Josef Wiesler ein Vorbild als Streiter um die

Belange des Bauernstandes. Als Visionär hat er das Fundament für die Erfolgsgeschichte des burgenlandischen Weinbaus gelegt. Durch sein Ableben verlieren wir einen Vorreiter um die Interessen und Anliegen der burgenlandischen Landwirtschaft. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, ich trauere mit ihr", so Landesrat Andreas Liegenfeld.

Präsident Franz Stefan Hautzinger:

„Ök.-Rat Josef Wiesler hat in seinem politischen Leben mit ganzer Kraft für das Burgenland und für die Bäuerinnen und Bauern des Burgenlandes gearbeitet. In seiner Zeit als Agrarlandesrat und als Kammerpräsident hatte er für viele bäuerliche Familienbetriebe Zukunftsperspektiven geschaffen, die noch heute positiv nachwirken. Die bäuerliche Interessenvertretung konnte in der Amtszeit unseres lieben Verstorbenen zu einer fortschrittlichen Einrichtung für Beratung, Förderung, Aus- und Weiterbildung ausgebaut werden. Die Burgenländische Landwirtschaftskammer bedankt sich bei ihrem ehemaligen Präsidenten für seine großen Leistungen und verneigt sich vor dem Verstorbenen in tiefer Trauer".

Daten

* 13.07.1930 in Deutsch Schützen
† 04.06.1912

 

Agrarlandesrat
Landwirtschaftskammerpräsident
Landesbauernratsobmann
Ökonomierat