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Hans Bögl

 

Hans Bögl wurde 1899 in Neufeld geboren. Sein Vater war Bergmann im Zillingdorfer Braunkohlebergbau. Wegen seiner aktiven Mitarbeit in einer sozialdemokratischen Gewerkschaft verlor er seinen Arbeitsplatz und musste vorübergehend im Ruhrgebiet arbeiten.  Hans Bögl  trat 1913 eine Lehre als Schlosser in Wien an und arbeitete anschließend in einer Munitionsfabrik in Sollenau. 1918 wurde er zur Kriegsmarine in Pola eingezogen. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Schlooser im Zillingdorfer Bergwerk und wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und der Gewerkschaft. 1923 wurde er Kreis-, später Landesobmann der sozialdemokratischen Arbeiterjugend und besuchte 1926 die Arbeiterhochschule in Wien.1927 wurde er Landesparteisekretär und mit 28 Jahren der jüngste Abgeordnete Österreichs. Bis zum Feber 1934 gehörte er dem burgenländischen Landtag an. Er beschäftigte sich besonders mit der Bodenreformfrage. Ab 1928 war er auch Redakteur, ab 1932 Chefredakteur der Parteizeitung "Burgenländische Freiheit". Er galt als einer der engsten Mitarbeiter Ludwig Lesers.

 Zur Zeit des Ständestaates war er von Feber 1934 bis April 1935 inhaftiert. Anschließend arbeitete er als Versicherungsvertreter.1938 war er für kurze Zeit inhaftiert und arbeitete dann bei einer Baufirma in Linz, ab 1941 als Baggerfahrer am Kraftwerk Ybbs-Persenbeug. Im Gefolge des Attentates vom 20. Juli war er erneut für kurze Zeit in Haft.

1945 wurde er von den Sowjets als  Bürgermeister der Stadt Ybbs eingesetzt, auf Betreiben Lesers dann aber in das Burgenland zurück geholt.  Nach seiner Rückkehr zog er wieder als Abgeordneter in den Landtag ein und war Mitglied der Landesregierung (Landesrat für Soziale Verwaltung und Gesundheitswesen, später Finanzwesen, Kultur, Fremdenverkehr). Als Herausgeber der Burgenländischen Freiheit wurde er von den Sowjets wegen "Beleidigung der Sowjetischen Besatzungsmacht" verhaftet. Eine Deportation nach Sibirien konnte nur mit Mühe verhindert werden.  1959 musste er - nach schweren innerparteilichen Auseinandersetzungen mit dem damaligen Landeshauptmannstellvertreter Wessely vorübergehend in den Nationalrat ausweichen. 1960 erlitt die SPÖ einen schweren Rückschlag bei den Landtagswahlen, für den man Wessely verantwortlich machte. Am 21. Juli 1960 kam es zu einer heftig verlaufenden Sitzung, in der Bögl mit Unterstützung von Bruno Pittermann zum Landesparteiobmann gewählt wurde. 1962 wurde er - nachdem sich seine Freunde in der Partei durchgesetzt hatten - Landeshauptmannstellvertreter und schließlich 1964 bis 1966 der erste sozialistische Landeshauptmann des Burgenlandes. Zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl trat er zurück und machte den Platz frei für seinen Nachfolger Theodor Kery. 1969 legte er auch seine Funktion als Landesparteiobmann zurück, da er sich gegenüber der jüngeren Generation nicht mehr durchsetzen konnte.

Daten

* 1899 in Neufeld
† 

 

Politiker