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Um die Mitte des 16. Jahrhunderts war der Großteil der Bevölkerung Ungarns "evangelisch" - soweit man überhaupt von getrennten Konfessionen sprechen konnte. Der Prozess der Konfessionalisierung war ja noch immer nicht abgeschlossen. Jedenfalls fielen die neuen Lehren in Ungarn auf einen fruchtbaren Boden, obwohl in allen drei Landesteilen die Obrigkeit die Ausbreitung zu verhindern versuchte. Im königlichen Ungarn, also in Westungarn und in Oberungarn herrschten die katholischen Habsburger, der Fürst von Siebenbürgen stand zunächst ebenfalls auf katholischer Seite und im osmanisch besetzten Teil Ungarns hatte das Christentum überhaupt einen schweren Stand. Warum dieser rasche Erfolg? Manche Historiker meinen, dass die Reformation im geistigen und kulturellen Leben Ungarns gut vorbereitet war und dass in der Not der Türkenkriege man im neuen Glauben Rückhalt fand. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wird der Anteil der Evangelischen an der Gesamtbevölkerung Ungarns auf etwa 80 % geschätzt.  Etwa die Hälfte der Bevölkerung waren Reformierte, etwa ein Viertel Lutheraner (hauptsächlich Deutsche und Slowaken) und der Rest Unitarier, Katholiken und Orthodoxe. Katholiken hielten sich, wenn man von Kroatien absieht, nur in einzelnen Gebieten, etwa im Szeklerland, und im Wirkungsbereich einiger Franziskanerklöster. Erhalten blieb freilich auch die gesamte Hierarchie der katholischen Kirche, die Erzbischöfe und Bischöfe. Dies war für die beginnende Gegenreformation entscheidend. "Die katholische Kirche stellte am Ende des 16. Jahrhunderts einen Kopf ohne Körper dar, denn neben den Gläubigen hatten sich auch viele der niederen Geistlichen der Reformation angeschlossen." (Fata, S.66)

Reformbestrebungen und der Geist des Humanismus hatten auch in Ungarn längst Eingang gefunden. Das Land stand in engem Kontakt mit dem übrigen Europa, Ungarn studierten in Italien, in Paris, Prag, Krakau und Wien. Zwischen 1458 und 1490 studierten in Krakau 1263, in Wien 951 und in Padua 66 Studenten aus Ungarn (Bucsay, S. 37). Die Handelsbeziehungen, etwa mit den oberdeutschen Städten, waren eng und in vielen ungarischen Städten dominierte das deutsche Bürgertum. Die Zuwanderung aus dem Westen hielt das ganze 15. Jahrhundert hindurch an. Auch die Hussitenzüge und die Ansiedlung von Hussiten hinterließen Spuren in Ungarn.

Die alte Kirche war keineswegs im Verfall, ganz im Gegenteil scheint die Frömmigkeit ein hohes Maß erreicht zu haben. Zahlreiche Klöster waren entstanden, in den Städten wurden neue Kirchen gebaut, unzählige fromme Stiftungen wurden gemacht und auch die ungarische Geistlichkeit hatte zum Teil ein beträchtliches Niveau. Die Predigtbände des Michael de Hungaria und des Pelbart von Temesvar wurden in ganz Europa gelesen und nachgedruckt.

Der Humanismus, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch Ungarn erfasste, hatte eine starke Verweltlichung sowohl des Hofes wie auch des höheren Klerus zur Folge. Höchste kirchliche Stellen wurden mit Verwandten des Königs, mit Günstlingen und nicht immer würdigen Personen besetzt, sehr zum Ärger vieler Kleriker, die eine Reform der Kirche im Sinne der devotio moderna wünschten. Besonders eifrig wurde in den Kreisen der Franziskaner-Observanten und der Pauliner die "De Imitatione Christi" des Thomas von Kempen gelesen. Die Reformbestrebungen fanden besonders in einigen kirchlichen Bildungszentren wie etwa in Großwardein (Oradea) und in Weißenburg (Alba Julia) Eingang. Dort beobachtete man vom Anfang an das Auftreten Luthers mit großer Aufmerksamkeit. Weit über die nur theologischen Konflikte hinaus waren die von den Franziskanern abgespaltenen Observanten oder Salvatorianer wirksam. Sie geißelten die soziale Ungerechtigkeit und die sittliche Verkommenheit der Herrenschicht und nahmen im Aufstand György Dózsas (1514)  für die Bauern Partei. Aus den Kreisen der Observanten kamen auch viele der früh im Sinne der Reformation wirkenden Prediger.

Der Einfluss des christlichen Humanismus war auch in Ungarn - so wie in Deutshland - von größter Bedeutung. Er bereitete den Boden für die Reformation. Am Königshof, an Adels- und an vielen Bischofssitzen, aber auch an Stadtschulen fand der humanistische Geist Eingang. Ein typisches Merkmal ist - so wie auch im deutschen Humanismus - das beginnende Interesse an den Nationalsprachen und an der nationalen Geschichte. Man kann die meisten dieser Gelehrten als "Erasmianer" bezeichnen. Eine eindeutige konfessionelle Zuordnung ist meist nicht möglich. Der Rückwendung des Erasmus zur alten Kirche folgten die ungarischen Humanisten meist nicht, sie tendierten eher zur Reformation. Viele der späteren Reformatoren wurden in ihrer Jugend stark vom christlichen Humanismus geprägt: Leonhard Stöckel, Honter, Dévai, Sztarai, Szegedi Kis usw. Die ersten Bibelübersetzunge in die ungarische Sprache entstanden. Ein Zentrum des christlichen Humanismus war zum Beispiel der Hof der Perényi in Nyalábvár. Gabor Perényis Witwe, Katharina Frangepán, sammelte dort einen humanistisch gebildeten Kreis um sich, dem unter anderen Benedikt Komjáthi angehörte. Dieser hatte in Wien studiert, war Schulleiter in Huszt und Erzieher des jungen János Perényi. Er übersetzte im Auftrag Katharinas die paulinischen Briefe. Einen ähnlichen Entwicklungsgang hatte Gabriel Pesti Mizser. Er stammte aus einer bürgerlichen Familie in Pest und arbeitete an der Corvinia - Bibliothek in der Ofener Burg. 1526 bis 1538 studierte und lebte er in Wien und wirkte anschließend am Hofe der Witwe Johann Szapolyais. Er übersetzte die Evangelien, die Fabeln Aesops und bearbeitete den ungarischen Teil eines sechssprachigen Wörterbuches, das 1538 erschien. So wie Komjáthy stützte er sich auf Texte des Erasmus. Der bedeutendste unter diesen Humanisten ungarischer Muttersprache war János Sylvester. Er studierte in Krakau und war dort Senior der Burse der ungarischen Studenten. 1534 wurde er Lehrer an der Schule des Thomas Nádasdy in Sárvár, wohin er nach einem Studienaufenthalt in Wittenberg wieder zurückkehrte. Ab 1544 war er dann Professor des Hebräischen in Wien. In Sárvár, wo Nádasdy eine Druckerei eingerichtet hatte, ließ er eine ungarische Grammatik drucken und 1541 eine Übersetzung des Neuen Testaments. Die Übersetzung geschah auch in volkspädagogischer Absicht, Er stellte den einzelnen Teilen zusammenfassende Übersichten in Versform voran. An Nádasdy schrieb er: " Ich möchte, dass die Jungen und Mädchen am Hofe diese Verse auswendig lernten und sängen. Hieronymus wünschte sich für sein Volk, dass der Ackermann vor dem Schlafengehen Halleluja singe. So möchte ich es haben für meine Nation" (zitiert nach Bucsay, S.92)

Reformatorische Einflüsse vor der Schlacht bei Mohacs

Schon im Jahre 1521 ließ der Erzbischof von Gran die gegen Luther gerichtete päpstliche Bannbulle in den wichtigsten Kirchen des Landes verlesen. Das zeigt, dass Luthers Ansichten auch schon in Ungarn bekannt waren, Simon Gryneus (Griner, Mitschüler und Freund Melanchthons) kam 1520 von Wien nach Ofen und leitete dort eine Schule. Bald geriet er mit den Dominikanern in Streit, wurde der Ketzerei verdächtigt  und musste Ungarn verlassen. Besonders wichtig war Johannes Henckel, Stadtpfarrer von Leutschau und dann von Kaschau, der Luthers Anliegen sofort aufnahm. Er war später für kurze Zeit Hofprediger von Königin Maria von Ungarn und begleitete diese auf den Reichstag zu Regensburg. Maria stand ich in brieflichem Kontakt mit Luther. Am Königshof wirkte als Erzieher des jungen Königs Ludwig II. Markgraf Georg von Brandenburg (der "Fromme"), der später in Brandenburg - Anspach die Reformation energisch durchführte. Neben Henckel wurde auch Konrad Cordatus (Konrad Hertz, oberösterreichischer Bauernsohn), ab 1510 Prediger in Ofen, der in Oberungarn Reformen durchgeführt hatte, dann in Wittenberg studierte, an den Hof berufen (Luther empfahl den offensichtlich von ihm geschätzten Mitstreiter Cordatus 1537 in seine Geburtsstadt Eisleben und beauftragte ihn im Herbst 1539 mit der Einführung der Reformation in der Mark Brandenburg).

Ebenso wichtig wie die Geistlichen waren die Kaufleute, die die Märkte in Deutschland besuchten, die fahrenden Studenten und die Buchhändler. Es bestand ja für das deutsche Bürgertum in West- und Oberungarn sowie in Siebenbürgen keine Sprachbarriere. In Ödenburg dürften lutherische Schriften besonders früh Eingang gefunden haben, der Papst wurde in Predigten scharf angegriffen. 1524 und 1525 kamen königliche Kommissar in die Stadt, um die Vorfälle zu untersuchen. In Hermannstadt waren die altgläubigen Kleriker bereits in der Minderheit, ebenso in den deutschen Bergstädten Oberungarns. Schon vor Mohacs strömten Studenten aus Ungarn nach Wittenberg. Zurückhaltender war der magyarische Adel, ja er befürchtete zu großen Einfluss der Deutschen auf den jungen König Ludwig II. Die Landtagsbeschlüsse wandten sich scharf gegen diese Einflüsse, etwa der Landtag zu Ofen 1523, der die Anhänger Luthers zu Ketzer erklärte und sie mit Vermögens- und Lebensverlust bedrohte, oder der Landtag von 1525, der den Feuertod für die Lutheraner anordnete. Der Landtag von 1527 bekräftigte diesen Beschluss und König Ferdinand erließ nach seiner Wahl und seinem Einzug in Ofen ein umfangreiches Mandat, in dem er auch für Ungarn die Durchführung des Wormser Edikts seines kaiserlichen Bruders anordnete.

 Die Pfarrer von Ofen, Cordatus und Kresling, wurden verhaftet und in den Kerker geworfen. Allzu konsequent war die Verfolgung allerdings nicht, dafür reichte die Kraft der alten Kirche nicht mehr.Sowohl im Reich wie in Ungarn war Ferdinand außerdem auf die protestantischen Stände im Kampf gegen die Türken angewiesen. Die Folge war eine Art stillschweigende Duldung der Lutheraner. Außerdem gab es zunehmend Persönlichkeiten, die die Anhänger Luthers beschützten. Interessant ist, dass etwa Werböczy auf dem Reichstag zu Worms 1521 ein Essen zu Ehren Luthers gab und versuchte, diesen zum Widerruf zu überreden. Im eigenen Land freilich war Werböczy weniger zuvorkommend. Die aufständischen Bergleute Oberungarns, die ihre Forderungen bereits mit den neuen religiösen Strömungen verbanden, ließ er gnadenlos niederschlagen.

Nach Mohacs

Die furchtbare Niederlage von Mohacs wurde einerseits als Strafe für den Verfall der Kirche und für das Eindringen "ketzerischer Lehren" gesehen, andererseits suchten weite Teile der Bevölkerung Heilsgewissheit im erneuerten Glauben. "Sie entfaltete die Kraft des Glaubens, schrieb das Sittengesetz, das von keiner Obrigkeit mehr wirksam gemacht werden konnte, in das Herz der einzelnen und pflegte es in lebendigen evangelischen Gemeinden" (Bucsay, S. 47).Türkische Einfälle waren eine ständige Bedrohung. Dieser konnte nicht wirksam begegnet werden, da das Land nach dem Tod König Ludwigs II. in Mohacs gespalten war. Zwei Könige standen einander gegenüber, Ferdinand von Habsburg und Johann Zápolya, der Wojwode von Siebenbürgen. Der Adel und der Klerus hatten in Mohacs schwere Verluste hinnehmen müssen, von den zwölf Bischöfen waren sechs gefallen. Nun aber nutzte der Adel die geschwächte Zentralgewalt, um seine Macht auszubauen. Bürger und Bauern fanden im König keinen Schutz mehr und wurden vielfach ausgeplündert, Kirchengüter wurden entfremdet. Kein Wunder, dass vielen die Reform der Kirche nunmehr als Notwendigkeit erschien.

Wer hat die Verbreitung des neuen Glaubens besonders gefördert? In der Geschichtsschreibung wird dafür das Eintreten von einflussreichen Adeligen für die Reformation hoch bewertet. Aber auch den Wanderpredigern kam in der ersten Phase dieses Prozesses eine wichtige Rolle zu. Auch sie konnten sich oft auf die Unterstützung durch Adelige verlassen. In immer mehr Landesteilen traten reformatorisch beeinflusste Prediger auf, lieferten den Verfechtern der alten Kirche Streitgespräche und übernahmen allmählich immer mehr Gemeinden, gründeten Schulen und bedienten sich des Buchdruckes, um ihre Auffassungen zu verbreiten. Beide Könige verfolgten die Protestanten. Evangelische Prediger landeten auf dem Scheiterhaufen. Ferenc Bebec etwa, der Obergespan des Komitates Gömör, ließ 1540 den Prediger Andreas Fischer von der Bastei der Burg Krasznohorka in den Tod stoßen, andere wurden jahrelang eingekerkert, etwa Georg Leudischer, der Propstvikar des Zipser Domkapitels. Im von den Türken besetzten Südungarn konnte hingegen die Verbreitung der neuen Lehre relativ ungestört erfolgen.

Die Frage, warum die Deutschen in Ungarn zumeist am Luthertum festhielten, die Magyaren aber überwiegend zum Kalvinismus übergingen, wird meist mit der sprachlichen Nähe beantwortet, mit der engen sprachlichen und kulturellen Bindung der Ungarndeutschen an die lutherischen Territorien und an die dortigen Universitäten.  Für die Siebenbürger und die Zipser Sachsen mag dies ausschlaggebend gewesen sein, war aber nicht der einzige Grund. Die starke Position des Luthertums im königlichen Ungarn war auch eine Folge der relativ günstigen Rechtsstellung, die das Augsburger Bekenntnis hatte und damit einen gewissen Rechtsschutz bot. Der Kalvinismus hingegen fand unter den Magyaren in Siebenbürgen und im türkisch besetzten Gebiet mehr Anklang und wurde integraler Bestandteil der nationalmagyarischen, antihabsburgischen Einstellung.

Die Deutschen in Ungarn waren vom Anfang an strikt lutherisch, es gab aber auch abweichende Lehrmeinungen. Zur Sammlung und Vereinheitlichung trug besonders Leonhard Stöckel bei, der Bartfelder Schulmeister. Er hatte in Kaschau eine hervorragende humanistische Ausbildung genossen. Über Breslau kam er 1530 nach Wittenberg, wo er zum Freundeskreis von Luther und Melanchthon gehörte. Luther empfahl ihn als Schulleiter nach Eisleben. 1539 ging er in seine Vaterstadt Bartfeld. Die dortige Schule wurde unter seiner Leitung weithin berühmt. Man nannte ihn bald "praeceptor Hungariae". 

Die Abgrenzung zwischen den Konfessionen wurde erst mit dem Trientiner Konzil eingeleitet. Zuvor ist nicht immer ganz klar, ob der eine oder andere Prediger noch katholisch oder schon evangelisch war. Viele Pfarrer waren verheiratet, reichten auch die Kommunion in beiderlei Gestalt und sahen sich selbst als gut katholisch. Die protestantischen Richtungen begannen sich erst mit der Einrichtung fester Lehrsysteme voneinander zu unterscheiden. Dieser Prozess sollte noch Jahrzehnte dauern.

"Die konfessionelle Trennung zeigte sich darin, dass Rom den Protestenten, die Lutheraner den Reformierten gegenüber, diese aber den Unitariern gegenüber es recht bald für nötig hielten, sich mit Bekenntnisschriften abzusichern und auf diese Weise die weitere Einsickerung des fremden Einflusses zu verhüten. Die brüderliche Gesinnung, die das reformatorische Lager in der ersten Hälfte des Jahrhunderts beherrscht hatte, war verschwunden. Sie wurde verdrängt durch gegenseitiges Misstrauen, ja Ketzerverdächtigungen und Verfolgungen. Der Geist der Zwietracht legte sich erst wieder, als die Fruchtlosigkeit der jahrzehntelangen dogmatischen Kämpfe in eine Ermüdung mündete und der Druck der Gegenreformation, die alle in gleicher Weise traf, die feindlichen Lager näher zueinander führte. Um die Jahrhundertwende mussten Lutheraner, Reformierte und Unitarier wählen, ob sie entweder nacheinander den Schlägen der Gegenreformation erliegen, oder aber sich gegen den gemeinsamen Feind in gegenseitiger Duldung vereinen wollten, Sie wählten das Zusammengehen." (Bucsay, S.87 f.

Auf dem Landtag von Pressburg von 1548 wurde die Wiederherstellung der katholischen Religion und die Vertreibung der "Ketzer", vor allem der Täufer, aber auch der "Sakramentierer" (der Schweizer reformatorischen Richtungen) beschlossen. Auf diesem Landtag findet man auch die ersten, noch bescheidenen Ansätze einer katholischen Reform im Sinne des Trientinums, etwa in der Forderung nach einer geregelten Priesterausbildung und in der langsam beginnenden Rückgabe der säkularisierten Kirchengüter an die katholische Kirche. Letzteres war ein wirksames Druckmittel gegenüber dem mächtigen protestantischen Adel. Durch diese Maßnahmen, etwa durch die katholischen Kirchenvisitationen, wurden die evangelischen Gemeinden und Pfarrer nunmehr auch gezwungen, sich öffentlich zum neuen Glauben zu bekennen. Auf einer 1546 abgehaltenen Synode bekannten sich die fünf oberungarischen Bergstädte Bartfeld, Preschau, Kaschau, Zeben und Leutschau zur Wittenberger Reformation. Sie bildeten ein eigenes Dekanat, schufen eine Kirchenordnung und beauftragten Leonhard Stöckel, den Rektor der berühmten Bartfelder Schule, mit der Ausarbeitung einer Bekenntnisschrift. Diese wurde 1549 als Confessio Pentapolitana angenommen. Sie war sehr gemäßigt und klammerte die heikelsten Streitfragen, etwa die nach der Stellung des Papstes und die Heiligenverehrung aus. 1559 legte der Bund der sieben oberungarischen Bergstädte (Dilln, Lebethen, Kremnitz, Königsberg, Neusohl, Schemnitz und Pukkanz) seine Confessio Heptapolitana, verfasst vom Schemnitzer Pfarrer Ulrich Kammerknecht, vor. 1568 folgten die Zipser Städte in Ungarn und in Polen (Confessio Scepusiana).1545 berief der Magnat Gáspár Drágffy eine Synode nach Erdöd ein. 29 ungarische Geistliche aus Ostungern nahmen ein Bekenntnis an, das der "Variata" von 1540, einer abgemilderten und kompromissbereiten Form des Augsburger Bekenntnisses, entsprach.

1555 ermöglichte der Augsburger Reliogionsfrieden den weltlichen Reichsständen die Einführung des Augsburgr Bekenntnisses, Auch in Ungarn strebten die Stände eine ähnliche Regelung an, obwohl damit die Gefahr verbunden war, dass die Habsburger ihr "Oberpatronat" geltend machten und zur Rekatholisierung nutzten. Ferdinand war allerdings - und das wusste der ungarische Adel natürlich - auf die Hilfe der Stände angewiesen. So erfolgte die Duldung des Luthertums nur stillschweigend, es kam zu keiner Übernahme des Augsburger Religionsfriedens und auch zu keiner schriftlichen Vereinbarung. So konnten die Zugeständnisse des Herrschers jederzeit zurückgenommen werden.  1558 genehmigte König Ferdinand I. diese Bekenntnisse der oberungarischen deutschen Lutheraner, zwei Jahre später stimmte auch der Graner Erzbischof Nikolaus Olah zu.

Im Reichstag (Landtag) stellten die protestantischen Stände in den 1550er Jahren bereits die Mehrheit und wiesen die königlichen Propositionen zurück, in denen Ferdinand zur Wiederherstellung der Glaubenseinheit und zur Rückgabe der Kirchengüter aufrief.Die Güter der Raaber und der Neutraer Diözese wurden aber rückgelöst. Mit anderen Gesetzen  wie etwa der Ungültigkeitserklärung für frühere Schenkungen des Königs von Kirchengütern an den Adel oder mit der Forderung, dass schwerwiegende Anliegen des Landes nur von katholischen Mitgliedern des königlichen Rates getroffen werden durften, konnte sich Ferdinand nicht durchsetzen.

In Nikolaus Olah, dem Erzbischof von Gran, fand die katholische Seite erstmals eine energische Persönlichkeit, die den Protestanten entgegen trat. Olah war Humanist und zunächst toleranter Erasmianer. Im "Ofener Kreis" bedeutender Humanisten schuf er Werke wie die "Hungaria" und "Attila", die für die nationalmagyarischen Mythebildung wichtig wurden. Olah begleitete als Sekretär die Witwe König Ludwigs II., Maria von Habsburg, in die Niederlande, wo er Freundschaft mit Erasmus von Rotterdam schloss, 1542 kehrte er nach Ungarn zurück, wurde Bischof von Agram und Erlau und schließlich 1553 Erzbischof von Gran. Er wollte vor allem den Aufbau einer protestantischen Kirchenorganisation verhindern. Ein großer Erfolg war, dass er seine Jurisdiktion auch über die evangelischen Pfarrer durchsetzen konnte. Bis 1608 mussten die Protestanten auch den Kathedralzins zahlen und unterlagen katholischer Kirchenvisitationen. Olah strengte Prozesse gegen führende Protestanten an, etwa gegen Huszár, der in Ungarisch Altenburg eine Schule zur Ausbildung evangelischer Geistlicher gegründet hatte und eine Druckerei betrieb. Huszár stand zunächst noch unter dem Schutz des Erzherzogs Maximilian, des späteren Kaisers Maximilian II., der Grundherr von Ungarisch Altenburg war.Huszár nahm an Disputationen mit den Raaber und Pressburger Domherrn teil. Auf Druck König Ferdinands musste Huszár aber die Stadt verlassen und begann ein Wanderdasein, vom Erzbischof verfolgt. Olah setzte ganz auf eine neue Generation von gebildeten katholischen Geistlichen, an denen es im ganzen Lande mangelte. 1543 wurde Gran von den Türken erobert und der Erzbischof übersiedelte nach Tyrnau, das bis 1820 dann Residenz des unagrischen Primas blieb. Dort errichtete Olah ein humanistisches Gymnasium mit Priesterseminar. Von 1561 bis 1567 wurde die Schule von Jesuiten geführt. Der Plan Ignatius von Loyolas, in Rom eine Art Collegium Hungaricum zu errichten, wurde 1579 verwirklicht, aber schon nach einem Jahr mit dem Collegium Germanicum zusammengelegt, da es nicht genügend ungarische Kandidaten gab.

Die Reformation Ungarns erfolgte teilweise ausgehend von den Adelssitzen, wobei eher selten Gewalt angewendet wurde. Es kam des Öfteren vor, dass in den grundherrschaftlichen Residenzen schon evangelisch gepredigt wurde, in den Kirchen der Grundherrschaft noch nach katholischem Ritus die Messe gefeiert wurde. Viele Grundherrn sorgten in der Folge aber für das Auftreten evangelischer Wanderprediger, die die Bevölkerung dann meist in kurzer Zeit gewannen. Matthias Biro Devai etwa zog von Grundherrschaft zu Grundherrschaft, wirkte 1537 in Sárvár unter dem Schutz Thomas Nadasdys, wo er den ersten ungarischen Katechismus verfasste, dann als Hofprediger der Batthyány in Güssing, 1539 bei Peter Perényi in Sarospatak und nach weiteren Stationen bei Janos Török in Debreczin.

Zu den wichtigsten ungarischen Reformatoren und Prediger gehörte Mátyás Dévai Biro, der "ungarische Luther". Er hatte in Krakau studiert und wurde Franziskaner. Ab 1529 studierte er in Wittenberg, 1531 wirkte er Ofen und bald darauf in Kaschau. In einigen Schriften legte er den evangelischen Glauben dar und wandte sich gegen den Heiligen- und Reliquienkult. Er wurde vom Bischof von Erlau verhaftet und eingekerkert, von den Bürgern Kaschaus befreit, erneut eingekerkert. Nach seiner Freilassung wirkte er auf dem Besitz Thomas Nádasdys in Sárvár. Nach Aufenthalten in Nürnberg und Wittenberg wurde er 1539 Hofprediger beim oberungarischen Adeligen Peter Perényi, später wirkte er auf den Besitzungen des Magnaten Gápár Drágffy. In einer Pfarrsynode in Großwardein, einer der wichtigsten Stützpunkte der katholischen Kirche, wurden Devais Lehren vorgetragen. In Erdöd, in der Nähe von Großwardein,  fand 1545 die erste evangelische Bekenntnissynode auf magyarischem Sprachgebiet statt. Da Devai in der Abendmahlslehre nicht strikt der Linie Luthers folgte wurde ihm dies von strikten Lutheranern wie Stöckel, dem Reformator Bartfelds, zum Vorwurf gemacht. Luther stellte sich aber hinter Devai und verteidigte ihn. Die Verunsicherung nahm aber durch solche Streitigkeiten zu. Anders als die Lutheraner der deutschen Städte Ungarns wandten sich immer mehr Adelige der vermittelnden Richtung Melanchthons und dann der Schweizer Richtung Zwinglis zu. Damit war der Boden für die rasche Verbreitung des Kalvinismus bereitet.

Im von den Türken besetzten Gebiet wirkte Mihály Sztárai, ebenfalls Franziskanermönch und Hofprediger  in Sárospatak. Er hatte persönlich an der Schacht von Mohács teilgenommen. Er gründete an Donau und Drau angeblich 120  neue Gemeinden.In Laskó und später in Tolna war er Senior. Er war in der Bevölkerung sehr populär, verfasste Kirchenlieder und Schuldramen, in denen er die Verkommenheit der alten Kirche dem Spott preisgab. Er geriet schließlich zwischen die Fronten der Kalvinisten und Lutheraner, da er sich am Abendmahlsstreit nicht beteiligte und beiden Seiten als unzuverlässig galt. 1574 bewarb er sich vergebens um ein Pfarrstelle in Ödenburg.

Ein auch für Westungarn wichtiger Prediger und Buchdrucker war Gallus Huszar. Vor der Verfolgung durch den Graner Erzbischof Oláh zog er sich nach Ungarisch Altenburg zurück, wo er eine rege Tätigkeit entfaltete. Er predigte auch in der Umgebung  und stellte sich 1555 einer Disputation mit Pressburger und Raaber Domherrn. Er gründete ein Seminar zur Pfarrerausbildung und ermöglichte auch ärmeren Studenten das Studium. 1560 wurde vom Magistrat der Stadt Kaschau berufen, bald darauf aber vom Erlauer Bischof gefangen gesetzt. Mit Hilfe der Kaschauer Bürger konnte er fliehen und ging daraufhin mit seiner Buchdruckerei nach Debreczin. Als er nach Westungarn zurückkehrte wurde er auf Befehl Ferdinands  erneut verhaftet. Diesmal verhalf ihm die Besatzung der Festung Komorn zur Flucht. Er wagte sich sogar nach Tyrnau, den Sitz des Erzbischofs. Er wurde Hofprediger der Forgách in Komjati (Komitat Neutra) und schließlich Pfarrer in Papa, wo auch dann sein Sohn David Pfarrer und Drucker war. Dieser veröffentlichte den Heidelberger Katechismus in ungarischer Sprache.

István Szegedi Kis studierte in Wien und in Krakau. Er schloss sich der Reformation an und lehrte an den Schulen in Lippa und Gyula. 1543 ging er nach Wittenberg. Anschließend leitete er die Schule von Csanad. Perusics, der Schwager des Großwardeiner Bischofs, ließ ihn schwer foltern. Nach einem Wanderleben begab er sich nach Temesvar, wo unter dem Schutz des Peter Petrovics eine höhere Schule entstand. Kis war auch im türkisch besetzten Gebiet tätig. Seine Abneigung gegen jegliche kirchliche Hierarchie verhinderte eine kirchliche Karriere, 1551 musste Temesvar an den fanatischen Katholiken Losonczy übergeben werden, Szegedi musste erneut fliehen. In Laskó wurde er zum Generalsuperintendenten gewählt. 1561 wurde er der Spionage verdächtigt und von den Türken verschleppt. Sie verlangten für ihn ein hohes Lösegeld, das mit Hilfe von Spenden aufgebracht werden konnte.

Peter Bornemisza, aus einer Adelsfamilie stammend, studierte in Wien, an italienischen Universitäten und in Wittenberg. Ab 1569 war er Prediger des Grafen Salm in Sempte in Oberungarn. Er gab eine fünfbändige Predigtensammlung heraus. Berühmt wurde er durch sein 1578 veröffentlichtes, äußerst sozialkritisches Werk "Über die Versuchungen des Teufels oder über die Widrigkeit dieser vergifteten Welt." Er griff den hohen Klerus und sogar das Herrscherhaus heftig an. Ein evangelisches Kirchengericht verpflichtete ihn zum Widerruf, den erjed0ch verweigerte. In Wien wurde er vor ein Inquisitionsgericht gestellt. Man warf ihm vor, ein Kalvinist zu sein.

Tatsächlich war der Kalvinismus im Vormarsch. 1574 berichtete der päpstliche Nuntius in Wien, die im Bistum Raab lebenden "Kalvinistischen Häretiker" hätten einen eigenen Superintendenten gewählt. 1676 bildeten die auf den Gütern der Nadasdy und der Batthyány angestellten Pfarrer einen Kirchendistrikt und wählten Matthäus Szegedi, Hofpfarrer in Sárvár, zum Superintendenten. 1587 wurde der kalvinistische Hofprediger in Güssing, Beythe, sein Nachfolger. Mit dem lutherischen Konkordienbuch begannen dann aber auch in Westungarn die Auseinandersetzungen zwischen Lutheranern und Kalvinisten. Franz II. Nadasdy berief 1591 zur Klärung ein Religionsgespräch nach Tschapring (Csepreg) ein. Daran nahm auch György Stansith Horvath teil, ein Verwandter Nadasdys, Großgrundbesitzer und Vizegespan des Komitates Zips. Dieser hatte in Wittenberg, Straßburg, Basel und Genf Theologie studiert und war zu einem Anhänger der Konkordienformel geworden. Tief beeindruckt von der humanistischen Schule des Johann Sturm in Straßburg hatte er in Nehre in der Zips eine evangelische Lateinschule errichtet. Beythe verließ das Tschapringer Religionsgespräch und Nadasdy schloss es zugunsten der Lutheraner ab. Der lutherische Pfarrer von Tschapring drängte auf Abgrenzung von den Kalvinisten und so wurde 1595 ein eigener lutherischer Kirchendistrikt errichtet. Für das Konkordienbuch wurden Unterschriften gesammelt und 1598 eine lutherische Superintendentur für die Komitate Ödenburg, Eisenburg und Zala eingerichtet. Rechte und Pflichten der Geislichen, Schulmeister und Gläubigen wurden festgelegt.

Zu wesentlich heftigeren Auseinandersetzungen zwischen Lutheranern und Kalvinisten kam es Oberungarn, vor allem in der Zips. Zentrum der Lutheraner war Bartfeld. Auf Synoden der Lutheraner in Sillein 1610 und in Kirchdrauf 1614 erfolgte die Trennung von den Kalvinisten.

1590 erschien die erste vollständige Bibelübersetzung in ungarischer Sprache. Gáspár Károlyi griff dabei auf die Vorarbeiten von Gabor Pesti, Janos Sylvester und Kaspar Helth, Pfarrer in Klausenburg, zurück. Unterstützt wurde er bei der Drucklegung durch den Erlauer Hauptmann Sigismund Rákóczi, dem späteren Siebenbürger Fürsten.

Wenig Erfolg hatten die Evangelischen bei den westungarischen Kroaten. 1568 sprach eine kroatische  Priesterdelegation aus der Eisenstädter Herrschaft des Johann Weißpriach im kaiserlichen Kommissariat vor mit der Bitte, die Messe in der altkirchenslawischen Sprache feiern zu dürfen. Weißpriach hatte ihnen dies verboten. König Maximilian II. gewährte die Bitte und ermahnte Weißpriach. Weißpriach lud daraufhin Stefan Consul, den Mitarbeiter der evangelischen Bibelanstalt in Württemberg nach Eisenstadt ein. Er sollte den Kroaten in ihrer Muttersprache predigen - letztlich mit wenig Erfolg.

Unter König Rudolf II. setzten erste Aktionen gegen den mächtigen protestantischen Adel Ungarns ein. Zunächst wurde ein Hochverratsprozess gegen den Lutheraner Stephan Illéshazy, Oberhofmeister und Obergespan von Trentschin, angestrengt. Dieser hatte sich auf dem Reichstag gegen die königliche Politik gewandt. Er wurde 1602 zum Tode verurteilt, konnte aber nach Polen fliehen. Später schloss er sich dem Aufstand Bocskais an. Seine Güter wurden konfisziert. Illesházy und andere habsburgtreue Magnaten wurden dadurch in das Lager der Opposition getrieben. 1583 schenkte Rudolf II. die Turzer Propstei den Jesuiten, die ein Kolleg und Missionen einrichteten. 1603 ordnete Rudolf II. die Rekatholisierung der Kirchen in den königlichen Freistädten an. Kaschau wurde von habsburgischen Truppen unter dem Befehl des Oberstfeldhauptmannes von Ungarn, Giacomo Barbiano di Belgiojoso, früherer Kartäuserprior in Rom, besetzt, die evangelischen Pfarrer und Lehrer vertrieben und die evangelischen Schulen den Jesuiten übergeben. Zahlreiche andere Städte, darunter etwa Leutschau, Bartfeld und Pressburg, wurden ähnlich behandelt. Das ließen sich die evangelischen Stände, die schon in der Mehrheit waren, nicht gefallen.

1604, auf dem Reichstag von Pressburg, eskalierte die Situation. Der protestantische Adel, Lutheraner und Kalvinisten, stellte sich auf die Seite der Freistädte und protestierte gegen die königliche Religionspolitik. Erzherzog Matthias ließ daraufhin den Reichstag auflösen, die Erörterung religiöser Fragen wurde verboten. Rudolf II. ließ den Reichstagsbeschlüssen - ohne Zustimmung der Stände - den Beschluss von 1625 hinzufügen, der jegliche "Ketzerei" in Ungarn untersagte. Die Stände nahmen daraufhin ihr garantiertes  Widerstandsrecht in Anspruch und beriefen sich zusätzlich auf die kalvinistische Lehre vom Widerstandsrecht. Viele protestantische Stände beteiligten sich dann am Bocskai - Aufstand 1604 bis 1606.

Reformation in Siebenbürgen

Neben der Entwicklung im königlichen Ungarn ist, um die weitere Entwicklung zu verstehen, auch ein kurzer  Blick auf Siebenbürgen und die "Partes", jene Teile Ostungarns, die nicht der türkischen Herrschaft unterstanden mit Debreczin als Mittelpunkt des Kalvinismus erforderlich.

In den Partes wurde der theologische Einfluss der Schweizer Reformatoren immer stärker. Zwar studierten die meisten Ungarn auch in Wittenberg, gehörten dort der Richtung Philipp Melanchthons an, folgten dann aber den Lehren des Züricher Theologen Heinrich Bullinger. Besonders wichtig wurde der Debrecziner Pfarrer Melius, der zusammen mit anderen ein Abendmahlsbekenntnis ausarbeitete, das 1559 auf einer Neumarkter Versammlung angenommen wurde. Es verband lutherische und zwinglianische Abendmahlslehre. Melius verfasste auch eine Kirchenordnung. Er engagierte sich für den Ausbau des evangelischen Schulwesens. 1588 entstand die reformierte Hochschule in Debreczin, die Lehrer an die Schulen der gesamten Region entsandte. Auch das Druckereiwesen war besonders wichtig, 1560 flüchtete Huszar mit seiner Druckerei nach Debreczin.  Im Partium hatten sich die Kalvinisten der Antitrinitarier zu erwehren, die die göttliche Natur Jesu leugneten. Sie wurden vom siebenbürgischen Fürsten Johann Sigismund unterstützt wurden. Er schloss sich ihnen nach einem Religionsgespräch in Weißenburg an. 1567 wurde die "Confessio Helvetica Posterior" angenommen, die schließlich für alle Kalvinisten in ganz Ungarn verbindlich wurde. Die reformierten Pfarrer mussten ihren Amtseid darauf ablegen.

In Siebenbürgen war König Johann Szapolyai noch ein strikter Gegner des Luthertums. Erst nach seinem Tod  1540 setzte sich die Reformation durch. Seine Witwe Isabella und ihr kleiner Sohn Johann Sigismund verlegten die Residenz von Ofen nach Weißenburg, wo sie die bischöfliche Residenz und die Besitzungen des Bistums beschlagnahmten. Der Katholizismus hatte aber noch eine starke Stütze Georg Martinuzzi, Paulinermönch und Kardinalbischof von Wardein, Statthalter und Hofprediger Isabellas, der die siebenbürgische Politik bestimmte. Er war es, der 1538 den Frieden von Wardein mit König Ferdinand von Habsburg zustande gebracht hatte, mit einem geheimen Erbvertrag. Er betrieb die Vereinigung Siebenbürgens mit dem Königreich Ungarn, unterstellte aber gleichzeitig des Land der Schutzhoheit des Sultans. 1551 zogen königlich-habsburgische Truppen in Siebenbürgen ein, Isabella und Johann Sigismund mussten ins polnische Exil gehen. Die katholischen Bischöfe gingen gegen die Protestanten vor, der Wardeiner Bischof ließ sogar Hinrichtungen durchführen. Der kaiserliche General Castaldo machte jedoch einen schweren Fehler, er ließ Martinuzzi ermorden. Dies hatte einen Aufstand zur Folge, die Kaiserlichen mussten sich aus Siebenbürgen zurück ziehen. Es kam nun zu Übergriffen der Protestanten gegen die katholische Minderheit, die Katholiken wurden aus dem Landtag ausgeschlossen, die Kirchengüter säkularisiert und die Gelder für protestantische Schulen und die Armenfürsorge verwendet.  1556 zogen Isabella und Johann Sigismund in Klausenburg ein. Auf den Landtagen von 1557 und 1558 wurde die Glaubensfreiheit für Katholiken und Lutheraner zum Gesetz erhoben, die Kirchengüte wurden aber nicht zurückgegeben. Die Glaubensfreiheit galt natürlich nur für die Stände, nicht für die Untertanen. Der Berater der Regentin, Peter Petrovics, begünstigte die Kalvinisten. Zunächst arbeiteten deutsche und ungarische Lutheraner zusammen, 1557 wurden auf einer Klausenburger Synode eine deutsche in Hermannstadt und eine ungarische Superintendenz in Klausenburg beschlossen. Aber schon 1559 schlossen sich zwei prominente deutsche Lutheraner in Klausenburg, Franz David und Kaspar Helth zusammen mit dem Großteil des ungarischen Adels in Siebenbürgen dem Kalvinismus an. Alle Einigungsversuche scheiterten, die KOnflikte wurden immer heftiger.

Bei den Siebenbürger Sachsen hatte die lutherische Reformation schon sehr früh Fuß gefasst. 1543 arbeitete der Kronstädter Rektor Johannes Honter, der als Reformator Siebenbürgens gilt, eine Bekenntnisschrift der Stadt Kronstadt und des Burzenländer Kapitels aus. Die Sachsen waren politisch in einer schwierigen Situation, da sie zunächst Ferdinand als König anerkannt hatten. Sie mussten sich schließlich Szapolyai beugen, die Sympathie für die Habsburger blieb jedoch. Der Obrigkeit gegenüber verhielt sich Honter äußerst vorsichtig, aus Wittenberg aber bekam er Zustimmung und Unterstützung. 1544 forderte der Hermannstädter Bürgermeister Peter Haller die Sachsen zur religiösen Einheit auf der Basis des Luthertums auf.1545 sicherte der Siebenbürgische Landtag den Städten Religionsfreiheit zu und 1547 wurde die Bekenntnisschrift Honters von der Sächsischen Nationsuniversität als "Kirchenordnung aller Deutschen in Sybembürgen" angenommen. 1560 verbot die Nationsuniversität den Sachsen andere Bekenntnisse. Wer nicht lutherisch war wurde nicht mehr als Mitglied der sächsischen Gemeinschaft akzeptiert. Auf der Synode von Strassburg am Mieresch im Jahre 1564 erfolgte die endgültige Trennung. Im gleichen Jahr verankerte der Landtag von Thorenburg die Trennung, die Kalvinisten wurden zur dritten anerkannten (rezipierten) Religion in Siebenbürgen. Jede Stadt, jedes Dorf bekam Lehrfreiheit, aber es war immer nur eine Konfession zugelassen.

David entfernte sich in der Frage der Dreifaltigkeit immer mehr vom Kalvinismus. Er gestand dem Heiligen Geist keine eigene göttliche Person zu, sah in ihm die auf den Menschen wirkende Kraft Gottes. Der Antitrinitarismus hatte sich inzwischen, gefördert durch Geistliche und Laien, weit verbreitet. Aus der Schweiz durch die Inquisition vertrieben, waren viele hervorragende Persönlichkeiten zuerst nach Polen und dann nach Ungarn und Siebenbürgen geflohen. Der Hofarzt  Biandrata konnte Johann Sigismund und schließlich auch David, damals reformierter Hofprediger, gewinnen. Kaspar Helth folgte ihm. Die Antitrinitarier fanden starken Zuspruch unter den Intellektuellen der ungarischen und siebenbürgischen Städte. Der Fürst stellte ihnen die Druckerei des Buchdruckers Raphael Hoffhalter in Weißkirchen zur Verfügung. Alle Einigungsversuche durch Religionsgespräche scheiterten. 1568 wurde auf dem Landtag zu Thorenburg die Freiheit der Evangelien verkündet:  eine persönliche Religionsfreiheit. Jeder Gläubige sollte die Heilige Schrift auslegen dürfen: "Das Wort Gottes soll überall frei gepredigt werden, wegen der Konfession darf niemandem, weder dem Prediger noch dem Zuhörer ein Leid geschehen." (zitiert nach Fata, S.108) Erstmals in der Geschichte Europas wurde damit in einem Land individuelle Religionsfreiheit gewährt. 1569 trennten sich Antitrinitarier, deren Bischof David wurde, und Kalvinisten auch organisatorisch. Auf dem Landtag von 1571 in Neumarkt wurde die Gleichberechtigung der nunmehr vier anerkannten Konfessionen beschlossen. Die orthodoxe Kirche hingegen war nur geduldet. Unter dem nächsten Fürsten, dem Katholiken Bathori, wurde diese Religionsfreiheit anerkannt. Bathory versuchte jedoch, neben den Sachsen auch die Ungarn auf das Augsburger Bekenntnis zu verpflichten und die Antitrinitarier zurückzudrängen. Dazu trug auch der Aufstand des Gabor Bekes bei. Bekes lehnte ein selbständiges Fürstentum Siebenbürgen unter Bathory ab, war prohabsburgisch und wurde von mächtigen Adeligen, aber auch von den überwiegend katholischen Szeklern unterstützt. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, Bekes und sieben Magnaten hingerichtet, antitrinitarische Prediger wurden verhaftet. Vor seiner Wahl zum König von Polen gestand Bathory aber dann auch den Antitrinitarier begrenze Religionsfreiheit zu.

David wurde immer radikaler, verwarf schließlich alle Zeremonien, Sakramente und Festtage und bestritt die Unsterblichkeit der Seele. Er bezeichnete die christliche, die jüdische und die moslemische Religion als gleichwertig. 1579 wurde er als Gotteslästerer zu lebenslanger Haft verurteilt und starb bald darauf. Die nunmehr "unitarisch" genannte Kirche konnte sich jedoch behaupten. Radikale Antitriniatarier, die von einzelnen Magnaten unterstützt wurden, gab es auch weiterhin. Sie wurden vom Fürsten verfolgt. Einige von ihnen lehnten das Neue Testament ab und kehrten zu den jüdischen Gebräuchen und Speisevorschriften zurück (Sabbatarier). Auch sie wurden letztlich toleriert. Christoph Bathory versuchte den Katholizismus zu reorganisieren, freilich ohne großen Erfolg. Die Jesuiten wurden nach Siebenbürgen geholt, der Jesuit István Szánto hatte als Erzieher Sigismund Bathorys großen Einfluss. Das Jesuitenkolleg in Klausenburg wurde ein wichtiger Stützpunkt der Katholiken und erreichte im Rang einer Akademie ein sehr hohes Niveau. Die Mehrzahl der Studenten waren Protestanten! Weitere Jesuitenniederlassungen wurden in Weißenburg und in Wardein gegründet. Die Übertritte und die Eintritte in den Jesuitenorden (u. a etwa Peter Pázmány) häuften sich. Unter dem neuen Fürsten Sigismund Bathory erzwangen die Landstände die Vertreibung der Jesuiten. Durch die Heirat mit einer habsburgischen Erzherzogin konnte der Fürst seine Position aber so stärken, dass er die Jesuiten zurückholen konnte. 1806 wurden sie im Bocskai - Aufstand erneut vertrieben.

Von Hermannstadt aus wurden auch Versuche unternommen, die orthodoxe Bevölkerung für die Reformation zu gewinnen. Ein Katechismus wurde das erste gedruckte Buch in rumänischer Sprache  Der Katechismus von Coresi trug viel zur Entwicklung der rumänischen Schriftsprache bei. Der Landtag wählte 1566 einen reformierten rumänischen Bischof, dem alle Priester und Mönche unterstellt wurden. Die orthodoxen Popen und die Bevölkerung leisteten jedoch Widerstand. 1572 wurde eine orthodoxe Diözese errichtet. Sitz des Bischofs war Weißenburg. Sie unterstand dem Metropoliten der Walachei. Insgesamt war es nicht gelungen, die Rumänen für das Luthertum oder den Kalvinismus zu gewinnen. Michael der Tapfere, Fürst der Walachei, mit dem Sigismund Báthory ein Bündnis gegen die Türken geschlossen hatte, konnte in Weißenburg sogar ein orthodoxes Kloster errichten. Der orthodoxe Bischof in Weißenburg wurde schließlich sogar zum Metropoliten der rumänisch - orthodoxen Kirche in Siebenbürgen gewählt. 1598 bis 1600 beherrschte Michael sogar neben der Walachei und der Moldau auch Siebenbürgen.

Im türkisch besetzten Gebiet blieben die Christen, soweit sie brav ihre Steuern zahlten, unbehelligt. Die Hoffnungen der Türken, sie würden sich zum "wahren Glauben" bekehren, erfüllten sich nicht. Da die katholische Kirchenorganisation weitgehend zusammengebrochen war, konnte sich der Kalvinismus ausbreiten. Da sie weder Unterstützung noch Schutz vor den Türken erhielten waren viele Bauern im Grenzgebiet verbittert. Dazu berichtete Ákos Csányi, Verwalter Thomas Nadasdys in dessen Herrschaft Kanitscha, die zum Teil von den Türken besetzt war, im Jahre 1562: "Die Bauern hassen ihre Herren. Sie haben allen Grund dafür. Sie können von niemandem Gottes Wort erlernen, und sie glauben, dass die Türken Gottes Gesandte sind und den wahren Glauben besitzen, weshalb sie von Gott unterstützt werden, Ich habe die Befürchtung, dass sie nicht gegen die Türken, sondern gegen ihre Herren ziehen werden ..." (zitiert nach Fanta, S. 120) Die zahl der katholischen Geistlichen wurde immer kleiner, Bischöfe wurden zwar ernannt, gingen aber nicht in ihre Diözesen, sondern hielten sich im sicheren königlichen Ungarn auf. Lediglich zwei Franziskanerklöster bestanden weiter. Evangelische Pfarrer wie etwa Michael Sztárai konnten in diesem vernachlässigten Gebiet, von den Landstädten ausgehend,  zahlreiche Gemeinden gründen. Der türkische Beg von Fünfkirchen griff im Streit mit den Katholiken zugunsten der Protestanten ein. Auch im türkisch besetzten Gebiet setzten sich die Reformierten gegenüber den Lutheranern durch. Führende Persönlichkeit war dabei Stehan Kis Szegedi. Antitrinitarische Zentren waren Fünfkirchen, Stuhlweißenburg und Nagymaros.

In Kroatien und Slawonien hatte die Reformation eher wenig Erfolg. Die drei istrischen Bischöfe, die sich der Reformation angeschlossen hatten, wurden von der Inquisition zum Rücktritt gezwungen, die Brüder Vergerio, Bischöfe von Capodistria und Pola, mussten fliehen. Pietro Vergerio war der erste Verfasser einer protestantischen Schrift in kroatischer Sprache. Manche Anhänger Luthers wie etwa der Kroate Matija Vlacic - Matthias Flacius Illyricus - kehrten aus Wittenberg nicht mehr in ihre Heimat zurück. Der Agramer Bischof Simon Erdödy sympathisierte vorsichtig mit der Regormation, der Bischof von Zengg wurde 1548 eingekerkert. Am Konzil von Trient waren die kroatischen Bischöfe noch auf Ausgleich bedacht, da sie ein zusammengehen aller christlichen Kräfte gegen die Türken hofften. Nach dem Scheitern dieser Bemühungen setzten sie voll auf das katholische Herrscherhaus. Vor allem der Agramer Bischof und Ban von Kroatien  Draskovich wurde zum Vorkämpfer der Gegenreformation. Nicht nur evangelische Pfarrer wie etwa Mihajlo Bucic wurden verfolgt, auch reformatorische Literatur wurde verboten. Diese kam seit 1559 vor allem aus Urach, wo der frühere steirische Landehauptmann Hans UNgnad von Sonnegg eine slowenisch - kroatische Druckerei eingerichtet hatte. Die Druckerei wurde vom Slowenen Primos Trubar geleitet, dem Reformator Krains und Begründer der slowenischen Schriftsprache. Für die zahlreich gedruckten kroatischen Werke war Stephan Consul zuständig. Einige Magnatenfamilien unterstützten die Reformation, etwa die Frankapani und die Zrinyi. Auch die Erdödy waren protestantisch gesinnt. Über Peter Erdödy, Banus von Kroatien und Schwager Hans Ungnads von Sonnegg, wurde berichtet: "Der herr Peter freyherr von Ebraw (Eberau) und zu Khaysersperg, der wan (Ban), ist guet evangelisch, helt sich ganz christlich mit den evangelischen crobatischen priester" (zitiert nach Fata, S, 131) Möttling in Krain, von Kroaten bewohnt, war ein Zentrum des Protestantismus. Erdödy selbst berichtete Hans Ungnad, dass sich die Reformation auf seinen Gütern im Kulpa - Gebiet rasch ausbreite. In Warasdin unterstützte der Banus Thomas Erdödy den Wanderdrucker Johannes Manlius. Evangelisch waren auch die Besatzungen der Grenzfestungen gegen die Türken, zumeist deutsche Söldner. Sie hatten von Wien Religionsfreiheit zugestanden bekommen. In der 1579 angelegten Festung Karlstadt war die gesamte Besatzung lutherisch. Erst 1596, mit der Regierungsübernahme durch Erzherzog Ferdinand von Innerösterreich, dem späteren Kaiser Ferdinand II., wurden auch dort die Evangelischen zurückgedrängt. Auf der "Murinsel", seit 1546 im Besitz der Zrinyi, war die gesamte Bevölkerung evangelisch, in den katholischen Kirchen und Klöstern kam es zu Bilderstürmen. Pfarrer Bucic ließ in Nedelitz eine kroatische Bibelübersetzung und einen kroatischen Katechismus drucken. Wenig erfolgreich war die Reformation im niederen kroatischen Adel, der, auf der Flucht vor den Türken, im habsburgischen Herrschaftsbereich auf die Gunst des Herrschers angewiesen war. 1567 erließ Banus Draskovich ein Gesetz, das es Lutheranern verbot, in Kroatien und Slawonien Vermögen zu erwerben oder ein Amt auszuüben. 1604 verfügte der kroatische Landtag die Vertreibung aller "Häretiker" aus dem Land. 1607 begannen die Jesuiten in Agram mit dem Unterricht. Die Erdödy und die Zrinyi wurden wieder katholisch.

Der Bocskaiaufstand und der Wiener Friede von 1606

Die gegenreformatorischen Maßnahmen Rudolfs II. führten 1604 bis 1606 zum Aufstand der ungarischen und Siebenbürger Stände unter der Führung des kaiserlichen Hauptmannes in Oberungarn, Stephan Bocskai. In Siebenbürgen dankte Sigismund Báthory 1597  zugunsten Rudolfs II. ab. Der kaiserliche General Basta errichtete eine Schreckensherrschaft, hob die Religionsfreiheit der Stände auf und begann mit der Gegenreformation. Noch mehr war man in Siebenbürgen aber über die Raubzüge der kaiserlichen Söldner, meist Wallonen, verbittert. Diese hatten 1602 sogar eine schwere Hungersnot zur Folge.

1604 griff der Kalvinist Bocskai mit deinen Hajducken die Kaiserlichen an und besiegte sie bei Álmosd. Die schwer bedrängten oberungarischen Städte, der Adel Ostungarns und die Bauern schlossen sich dem Aufstand an. Die protestantischen ungarischen Stände erklärten Bocskai zum "defensor religionis". 1605 wurde Bocskai auf dem Reichstag von Szerencs zum Fürsten gewählt. Bocskai rekrutierte seine Truppen hauptsächlich unter den Bauern. Es schlossen sich aber auch Adelige, Bürger und Szekler an, unter ihnen viele, die ihren Besitz verloren hatten und im Grenzgebiet gegen die Türken als Freischärler lebten. Diese "Hajducken" wurden von Bocskai besonders gefördert, da sie ein enormes militärisches Potential darstellten. Er übertrug etwa 10.000 Hajducken kollektive Adelsrechte und siedelte sie in acht Dörfern auf seinen Besitzungen im Komitat Bihar an. Mit ihrer Hilfe zwang er die Kaiserlichen immer wieder zum Rückzug. Es wurden Verhandlungen aufgenommen, in denen Bocskai die Religionsfreiheit der Protestanten, die Aufhebung der Gesetze von 1525, die Wiedereinsetzung eines Palatins, die Aufbewahrung der Stephanskrone in Pressburg, die Besetzung höherer Ämter mit Einheimischen und die Selbständigkeit Siebenbürgens forderte. Der "Lange Türkenkrieg" sollte beendet werden. Am 23. Juni 1606 wurde der Wiener Friede geschlossen, der die freie Religionsausübung für den Adel, die königlichen Freistädte und die Soldaten der Grenzburgen brachte. Ebenfalls noch 1606 wurde der Friede von Zsitvatorok mit den Türken geschlossen.  1808, auf dem Reichstag von Pressburg, musste Matthias, der Bruder und Nachfolger Rudolfs II., vor seiner Krönung die Bestimmungen des Wiener Friedens bestätigen und ausweiten. Die Religionsfreiheit wurde nun allen Untertanen gewährt, allerdings keineswegs individuell, sondern auf der Basis des Augsburger Religionsfriedens. Insgesamt waren Wiener Friede und Pressburger Reichstag ein Kompromiss. Die Protestanten konnten ihr Überleben sichern, die katholische Kirche ihre Rechte bewahren.

 

 

 

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Quellen

  • Márta Fata: Ungarn, das Reich der Stephanskrone, im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung. Multiethnizität, Land und Konfession 1500 bis 1700. Aschendorff Verlag, Münster. 2000.

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    Mihály Bucsay: Der Protestantismus in Ungarn 1521-1978, Teil 1, Böhlau, Wien 1977.

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    Ernst Kähler: Cordatus, Konrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 356 f. (Digitalisat).

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    Katherine Walsh, Alfred A. Strnad: Eine Erasmianerin im Hause Habsburg. Königin Maria von Ungarn (1505-1558) und die Anfänge der Evangelischen Bewegung. In: Historisches Jahrbuch 118, 1998, S.40-85.

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    Katherina Walsh: Eine "Ketzerin" im Hause Habsburg? Erzherzogin Maria, Königin von Ungarn und Böhmen und die Anfänge der evangelischen Bewegung. In: Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 115, 1999. S. 7 - 25.

 
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