Als sich die Bereitschaft der Alliierten abzeichnete, Deutschwestungarn an Österreich anzuschließen, stellte Staatskanzler Renner den Antrag, im Staatsamt für Inneres eine "Verwaltungsstelle für Westungarn" einzurichten. Initiator war der "Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn", Ortsgruppe Westungarn. Die erste Sitzung dieser Kommission fand am 25. Mai 1919 unter Vorsitz des Staatssekretärs Mathias Eldersch statt. Alle Staatsämter (Ministerien) entsandten Vertreter, als Vertreter der Parteien wurden Raimund Neunteufel für die Großdeutschen, Rudolf Gruber für die Christlichsozialen und Anton Ofenböck für die Sozialdemokraten bei gezogen. Der Verein für die Erhaltung des Deutschtums entsandte Dr. Beer und Dr. Alfred Walheim. Schon ab der zweiten Sitzung führte der Sektionsschef Dr. Robert Davy den Vorsitz. Insgesamt fanden jedoch nur vier Sitzungen statt, da sich die Verwaltungsstelle in dieser Form als sehr schwerfällig erwies und sich außerdem zeigte, dass man in der Verwaltungsstelle wenig Ahnung von den Verhältnisse in Westungarn hatte. Walheim und einige andere waren der Meinung, dass man viel mehr Vertreter der Bevölkerung Westungarns heran ziehen sollte. Unter der Führung Walheims, der sich immer mehr als die treibende Kraft erwies, wurde ein Vollzugsausschuss gebildet, in den die westungarischen Vereine in Wien je nach ihrer politischen Ausrichtung je vier Vertreter entsandten. Für die Großdeutschen waren dies Walheim, Dr. Eugen Schuster, Dr. Ernst Beer und Max Jungmann, für die Christlichsozialen Franz Binder, Josef Vukovits, Katechet Wachter und Hauptmann Reisner, für die Sozialdemokraten Baliko, Schinkovits, Müller und Pindter.
Offiziell wurde die Verwaltungsstelle mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 25.Jänner 1921 eingerichtet. Sie wurde als beratendes Organ des Landesverwalters, der von der Bundesregierung im Einvernehmen mit dem Hauptausschuss des Nationalrates eingesetzt werden sollte, definiert. Bis zur Bestellung einer Landesregierung durch den gewählten Landtag sollte sie im Amt bleiben.
Am 23. Feber 1921 ernannte die Bundesregierung Dr. Davy zum Landesverwalter. Im März 1921 wurden dann die Mitglieder der Verwaltungsstelle ernannt. Die Großdeutschen entsandten wieder Dr. Beer, Dr.Walheim, Dr.Schuster und Jungmann, die Christlichzozialen Rudolf Gruber, Gregor Meidlinger, den steirischen Nationalratsabgeordneten Franz Luttenberger und Franz Binder, die Sozialdemokraten Dr. Hoffenreich, Oskar Helmer und Weixelberger.
Nach der Inbesitznahme des Burgenlandes wurde am 27.1. 1922 eine Neubestellung vorgenommen. Erst jetzt wurde die Verwaltungsstelle - mit Sitz in Sauerbrunn - tatsächlich zu einem Verwaltungsorgan. Die nunmehr vertretenen Personen waren erstmals fast nur Burgenländer: Für die Großdeutschen Karl Wollinger, Adalbert Wolf, Schuster und Walheim, für die Christlichsozialen Josef Grabenhofer, ein Bauer aus Unterschützen, Anton Schreiner, Ziegeleibesitzer aus Walbersdorf, Franz Stesgal (Bezirksverwalter in Sauerbrunn) und der St. Margarethener Kaufmann und Bauer Michael Unger. Einer der beiden Ersatzleute der Christlichsozialen war bereits Michael Koch. Von den Sozialdemokraten wurden Ludwig Leser, Ignatz Till, Johann Fiala und Alois Mosler nominiert.
Die Zusammenarbeit mit Davy war vom Anfang an schwer belastet, da dieser auf die Wünsche und Vorschläge der "Parteienvertreter" nicht einging. Die schweren Gegensätze hatten zur Folge, dass Davy am 16. Jänner 1922 zurück trat. Man machte Davy für das Versagen der Verwaltung verantwortlich. Davys Nachfolge war umstritten. In Frage kamen Hofrat Dr. Stefan Neugebauer, der Mitglied der österreichischen Grenzbestimmungskommission war, Dr. Alfred Rausnitz, der Polizeikommandant von Wr. Neustadt, und - von allen drei burgenländischen Parteien gewünscht - Hofrat Josef Rauhofer, der gebürtiger Mattersburger war. Bundeskanzler Schober ernannte schließlich Rausnitz, für den auch Davy eintrat. Kurz zuvor war außerdem ein ständiger Dreierausschuss aus Schuster, Steisgal und Leser gebildet worden. Schreiner und Grabenhofer legten ihr Mandat zurück, Binder und Koch rückten nach. Gangl wurde Ersatzmitglied.
In der Verwaltungsstelle gab es auch schwere innere Meinungsgegensätze, etwa im Hinblick auf den Einsatz des Bundesheeres (der Volkswehr) bei der Landnahme. Großdeutsche und Sozialdemokraten waren für den Einsatz. die Christlichsozialen überwiegend dagegen. Besonders der monarchistische Flügel in der christlichsozialen Parteiführung sträubte sich gegen einen Militäreinsatz. Davy war dafür, musste aber auf Wunsch Schobers seine Meinung ändern. Schließlich untersagte auch die Botschafterkonferenz den Militäreinsatz - mit katastrophalen Folgen, da die Gendarmerie ihrer Aufgabe nicht gewachsen war. Streitigkeiten gab es auch in der Frage der promagyarisch gesinnten Pfarrer, die gegen den Willen der Christlichsozialen in einer Liste erfasst wurden. Ebenfalls umstritten war die Frage, wie der Landeshauptmann bestimmt werden sollte. Die Sozialdemokraten hätten einen von der Regierung eingesetzten Beamten vorgezogen, die Großdeutschen forderten hingegen eine Wahl, wie auch in anderen Bundesländern.
Mit der ersten Landtagswahl und der Einrichtung einer geordneten Landesverwaltung endete die Aufgabe der Verwaltungsstelle.