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Gegen Ende der Jungsteinzeit änderte sich das warme und trockene Klima (postglaziales Klimaoptimum), es wurde feuchter, der Grundwasserspiegel stieg an. Im Seewinkel etwa begann die Versumpfung. Die bäuerlichen Flachlandsiedlungen wurden oft aufgelassen und Siedlungen auf Terrassenrändern und Spornen, also auf erhöhtem Gelände, angelegt. Die Häuser haben oft einentrapezförmigen Grundriss. Bei Patzneusiedl wurde eine Siedlungsstelle erst in jüngster Zeit beim Autobahnbau gefunden.

Die jüngere Jungsteinzeit (Jungneolithikum, 4 000 bis 2 300 v. Chr.) wird auch als Kupferzeit bezeichnet. Die Archäologen unterscheiden Jung- und Endneolithikum. Unterschiedliche regionale Merkmale machen mehrere Kulturgruppen erkennbar. Am bedeutendsten ist davon die Badener Kultur.

Erste Gegenstände aus Kupfer und Gold, etwa Perlen, Spiralanhänger und Beile, tauchen im Fundgut auf. Auf der Suche nach dem begehrten Kupfererz drangen Menschen auch in die Bergländer, besonders am Südhang des Bernsteiner und Günser Berglandes vor. Noch sind aber die Hinweise auf Bergbau in unserem Raum spärlich. Am Föllik wurde ein Gusstiegel gefunden. Bergbau und Metallbearbeitung erfordern spezielle Kenntnisse, die Gesellschaft differenziert sich. Neben den Bauern gibt es nun auch Handwerker und Krieger und der Handel mit den begehrten Metallen erfolgt bereits über weite Strecken. Auf Einflüsse aus dem Osten deuten die Verwendung des vierrädrigen Karrens, der Pferdezucht und einer neuen Waffe, der Streitaxt. Die Siedlungen liegen oft auf Kuppen entlang des Ostalpenrandes. Das trifft besonders auf die Badener Kultur zu. Leitform dieser Kultur sind Tassen mit schwungvoll hoch gezogenen Bandhenkeln.Südlich von Gols wurde ein kleines, trapezförmiges Kupferbeil gefunden.

Ein bemerkenswerter Fund ist der etwa 5 000 Jahre alte Schädel von Zillingtal mit einer Drepanation (Schädelöffnung), vermutlich um Kopfschmerzen zu lindern. Der Mann hat den Eingriff überlebt.

Die Vucedolkultur in der späten Kupferzeit (2 800 bis 2 200 v. Chr.) war im gesamten südöstlichen Alpenbereich verbreitet. Typisch sind innenverzierte Schüsseln. Am Ende der Kupferzeit tauchen die Glockenbecher auf, von denen es im Burgenland allerdings nur wenige Belege gibt.

Kreuzfußschüsseln der Vucedolkultur wurden in Deutschkreutz, Breitenbrunn, Illmitz, Jois und Mörbisch gefunden. Einzigartig für diese Zeit ist ein Grabfund aus Neusiedl a.S. Am Gipfel des Kalvarienberges befindet sich ein ursprünglich über zwei Meter hohes Hügelgrab mit einem Durchmesser von 18 m. Unter einer Steinpackung im Zentrum lag eine Frau in gestreckter Rückenlage mit zwei goldenen Spiralohrringen bzw. Zopfringen  und einer Amphore und zwei Henkeltassen als Grabbeilagen.

 

 

 

 

 

 

 

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